Kurzgeschichte
Hexe

Ein Donner hallte über dem Wald von Sherwood. Fünf Jugendliche, die gerade in diesem Waldstück unterwegs waren, um eine Hütte zu suchen, wo angeblich eine Hexe hausen sollte, schraken zusammen und suchten sich eine trockene Stelle wenn der Regen zu beginnen drohte. Die Jugendlichen, Jonas, Frank, Sam, Judy und Yve setzten sich auf den Boden in einer kleinen Höhle, die sie an einer kleinen Lichtung im Wald etwas versteckt fanden. In diesem Moment verdunkelte sich der Himmel mehr und mehr und es fing an zu regnen. Dazu kam solch ein Sturm auf das die Äste an den Bäumen knackten und fast von den Bäumen flogen. Sam, der noch schnell Holz zusammengesucht hatte, legte es in die Mitte der Höhle und versuchte ein Lagerfeuer zu machen. Es dauerte ewigkeiten aber das Feuer wollte nicht angehen. Frank holte seine große Taschenlampe aus seinem Rucksack, machte sie an und stellte sie auf den Boden, so das der Lichtstrahl an die Decke schien. Sam war so mit seinem Feuer beschäftigt das er nicht bemerkte das sein Magen anfing zu knurren. Yve, die sich um die Verpflegung gekümmert hatte, holte aus ihrem Rucksack ein Brot raus und hielt es Sam hin. "Hier, iss was. Wir können deinen Magen bis hierher hören." Ein Gelächter brach in der Runde aus und kriegten sich schwer wieder ein. Sam blieb vor seinem noch nicht entfachtem Feuer hocken, machte eine Handbewegung, die heißen sollte *Jetzt nicht. Erst wenns brennt* "Sam mach ma hinne jetzt. Uns is es kalt und wollen uns wärmen. Bis du dein Feuer an hast is es morgen früh und wir liegen dann hier tiefgefrohren." Entgegnete Jonas Sam. Es wurde später und später, bis Sam es endlich geschafft hatte das Feuer zum brennen zu kriegen. Der Rest von der Gruppe kam näher und setzten sich zu Sam ans Feuer. Sie wußten das sie über Nacht in diesem großen dunklem Wald unterwegs sein würden aber das es auch noch anfing zu regnen und dazu noch so stürmen würde, hatte keiner so recht damit gerechnet. Alle fünf holten ihre Schlafsäcke hervor legten sie mit etwas abstand ans Feuer und legten sich rein. Yve schaute in die Runde und begann zu erzählen:"Vor langer Zeit, es muß vor Hundert Jahren oder noch länger passiert sein, da kam eine Frau in das Dorf, wo wir heute wohnen. Man sagt sich, das diese Frau eine Hexe sei. Wieso, werd ich euch verraten. Sie soll merkwürdig gewesen sein. Freundlich aber hatte weder Kontakt zu anderen im Dorf noch sprach sie etwas.Und wenn sie mal aus ihrem Haus ging, was sehr selten war, begrüßte sie die Leute mit einem nicken und mit einem freunlichen Lächeln im Gesicht. Aber gesprochen haben sollte sie nie. Die Leute fingen an über sie zu sprechen. Man kann sogar schon sagen, gelästert haben sie und noch viel schlimmer. Ja, beschimpft trifft es eher. Obwohl sie immer freundlich war, spuckten die Männer, wie auch die Frauen sie an und schimpften auf sie. Was sie genau gesagt haben weiß ich jetzt auch leider nicht. Sie schaute es sich Tage, Wochen an. Doch irgendwann wurde sie wütend. Sie schwor sich Rache für das was man ihr angetan hatte. Das war das erste mal das sie sprach. Sie stellte sich auf ein Podest, was auf dem Marktplatz stand und sprach drauf los. Nicht laut, nicht böse aber bestimmend. Auf einmal schwieg sie wieder und ihr Gesicht verfinsterte sich. Man kann sagen aus dem Gesicht wurde eine beängstigende Fratze. Ihr sollt verflucht sein meine Rache wird kommen und ich werde wieder keren. Vor allem die Menschen sollen es betreffen die mich beschimpft und angespuckt haben. Nein, nicht nur ihr. Auch eure Nachfahren und deren sollen MEINE Rache zu spüren bekommen. So wie die Frau gekommen war, verschwand sie auch wieder. Man sagt heute noch, das sie in jener Nacht als sie fort ging wieder komme. Achja, ich vergaß. Sie erwähnte noch Nur weil ich neu und keine von euch bin, finde ich es beschähmend, mich so zu behandeln. Mich anzuspucken, beschimpfen oder gar mit Steinen nach mir zu schmeißen. Meint ihr es würde mir nicht weh tun oder mich verletzen im Herzen? Ich bin eine Frau mit Gefühlen. Erst danach verfinsterte sich ihr Gesicht zu einer Fratze. Die Menschen im Dorf sahen sie nach der Aktion nicht wieder. Ja, so geschah es das die Leute nicht mehr daran gedacht haben, geschweige denn, jemals ein Wort darüber verloren hatten. Es geriet in Vergessenheit bis diese Nacht kahm, genau ein Jahr später. Es tobte ein Sturm, genau so wie heute, es regnete auch. Blitze schossen ihre Pfeile auf das Dorf nieder. Dann geschah etwas, das die Bauern zum entsetzten brachte. Erst die Felder fingen an zu brennen, dann Scheunen, Häuser alles was einmal stand, wurde niedergebrannt. Ja, das ist aber noch nicht alles...." Alle schauten Yve mit großen Augen an und fragten sich woher sie diese Fantasie nahm. Doch Yve trank nur einen Schluck Cola und erzählte weiter."Wo war ich stehen geblieben? Ach ja. So. In dem Feuer sollen einige eine Fratze gesehen haben und ein Lachen soll man auch gehört haben und all die, die die Frau bespuckt und beschimpft hatten waren mit einem Schlag weg. Sie wurden nie wieder gesichtet. Ihr fragt euch jetzt bestimmt, was mit den Kindern geschehen war? ok. Das werde ich euch verraten. Sie wurden aus dem Flammenmeer gerettet und wurden in Sicherheit gebracht. Die armen kleinen, wie sie dasaßen in dem kleinen Schuppen am Waldrand abgelegen vom Dorf. Ach übrigends, sind wir an dieser Stelle vorbei gegangen. Ok weiter. Als das Feuer alles niedergebrand hatte, hörte es wieder wie von Zauberhand auf und mit ihm ging auch die Fratze und das Gelächter weg. Die Leute, die damals versucht haben das Feuer zu löschen, trauten ihren Augen kaum, dass das Feuer schlagartig weg war. Was es allerdings hinterließ war Schutt und Asche. Nicht ein Haus blieb heil, noch ein Tier was noch in den Stallungen stand wurde lebend geborgen. Nur die, die sich selber retten konnten, haben die Kinder gerettet und wurden in eine Scheune am Waldrand gebracht. Dort sollten sie bleiben bis alles vorbei war. Als dann das Feuer aufgehört hatte gingen 2 Frauen und holten die geretteten Kinder aus der Scheune. Zusamman bauten sie Haus für Haus wieder auf. Die Kinder wuchsen heran und jedes Jahr, um die selbe Zeit etwas. Was? Fragt mich nicht. So schlimm, wie dieser Brand war es, glaub ich, kaum. Sonst hätte man heute noch davon gehört. Man erzählt, das die Kinder im Wald spielten, sogar hier, wo wir uns gerade befinden, ja, in dieser Höhle haben sie eine Frau getroffen. Sie sagte nichts, war aber freundlich zu den kleinen. Sie soll sie mit geloggt haben zu einer Hütte hier ganz in der Nähe. Sie muß den Kindern wohl etwas gezeigt oder gesagt haben, so das sie verstört nach Hause kamen und nie wieder in den Wad zum spielen gegangen sind." Sam lief es eiskalt den Rücken runter und die anderen trauten ihren Ohren nicht. "Yve, woher hast du all diese Geschichten? Wie kann eine so viel Fantasie haben wie du?" Yve zog ihre Schultern hoch und grinste ihre Freunde mit einem mysteriösem Lächeln an. Dann nahm sie die Flasche, die neben ihr stand, trank einen Schluck und aß ein Brot. Mit vollem Mund sagte sie:" Ich weiß nicht, sie ist einfach drin. Kann doch sein das es diese Hexe gibt die heute noch hier in diesem Wald haust. Kann ich weiter erzählen?" Alle nickten ausser Sam. Er hatte mit einem Schlag ein sehr merkwürdiges Gefühl. "Yve, erzähl schon. Ich will wissen wie es weiter geht." "Also gut weiter..... wie es so kommen mußte, wurden aus den Mädchen und Jungs erwachsene. Verliebten sich, heirateten und bekamen Kinder." "Yve!" "Ja schon gut Jonas.... genau.... es war der 13.07. das weiß ich genau. In dieser Nacht war Vollmond. Ein Geschreie und getöse war im Dorf zu hören. Alle sprangen um zu gucken was da los war. Man hat nur Schwarz gesehen und aus der Fehrne war ein kreischen zu hören. Die alten, die den Brand überlebt hatten, ahnten schlimmes. Oje Oje bringt die Kinder in Sicherheit. Schrien sie durcheinander. Die Kinder wurden wie damals weg gebracht aber diesmal blieb das Feuer aus. Die Fratze kam nur auf sie zu, dann erkannten sie es wer es war. Es war SIE....." Yve zeigte mit dem Finger auf Judy. Sie zuckte zusammen und war erstarrt. "Was...was....hab ich denn z..z..zu..tun?" Yve schaute sie mit solch einem hass erfüllten Blick an, so das alle erschraken. "Was du damit zu tun hast? Du bist es doch die am 13.07.1997 geboren worden war. Du bist diejenige die kaum ein Wort mit uns wechselt und jedes Jahr auf deinem Geburtstag geschiet etwas. DU...du bist sie und du wirst es büßen. Los, wir gehen zu der Hütte, jetzt gleich, ich will ihr das antun, was sie damal unseren Ahnen angetan hat!" Yve ging voran aus der Höhle streckte sich und wartete auf die anderen. Sam, der sich fast in die Hosen machte vor Angst, war der letzte der aus der Höhle kam. "Los, gehn wir. Mir nach und wehe ihr haut ab. Ich brauch euch noch!" Sam, Judy, Fank und Jonas würden es nie wagen abzuhauen. So kannten sie ihre Freundin Yve nicht. Nach einer Stunde kamen sie auch schon an der Hütte an. Yve gab der Tür einen tritt, die dabei so schnell aufsprang, das sie aus den Schanieren fiel. "Los rein alle! Macht schon, macht schon. Was ist los? Nur keine Angst. Judy, du Hexe. Du bist an allem Schuld das wir unser Dorf unser Hab und Gut und unsere Eltern verloren haben." Judy war ausser sich und schrie los:" Was soll ich denn damit zu tun haben? Hää?Du bist ja net mehr ganz knusper in de Birne. Soll das dein Abenteuer sein? Sag schon, welches Spiel spielst du hier? Wenn du denkst ich hab Schiss vor dir, dann hast du dich getäuscht!" In diesem Moment sprang Judy auf Yve los und wollte sie zu Boden schmeißen. Doch knapp vor ihr blieb Judy aufeinmal stehen. Yve, die nur grinsend vor Judy stand schaute die anderen an. "Was ist los? Wollt ihr nicht dieser Hexe helfen?" Yve ging an Judy vorbei und stellte sich vor Frank. Sie fing plötzlich an zu spucken. Yve bespuckte alle, dann fing sie an zu schimpfen und zu lästern, dann wurde sie wieder ruhig und sprach freundlich:" Was habe ich euch denn getan? Ich wollte doch nur neu anfangen. War immer freundlich habe nie etwas böses getan." Dann prodelte es aus ihr heraus:" IHR, ihr wollt es ja nicht anders. Ja, beschimpft habt ihr mich. Ohne einen Grund habt ihr auf mich gespuckt und ihr, ihr seit die letzten dieser Nachfahren. Es hat gedauert, aber ich habe euch jetzt endlich hier, in meinem bescheidenden Häuschen. Heute Nacht werdet auch ihr im Feuer untergehn so wie eure Großeltern und deren Vorfahren. Ja!" Yve war so sehr in ihrem Elan, das sie nicht mitbekam, das sich Judy, die immer noch hinter Yve stand näher kam. Mit einem lautem Knall schlug Judy Yve eine Eisenstange, die neben der Tür lag, über den Kopf. Yve fiel zu Boden und schloss die Augen. Jetzt ging alles sehr schnell. Sam sprang nach draussen, Frank suchte nach etwas brennbarem, Judy ging zu Sam, um ihn zu beruhigen und Jonas wartete schon ungeduldig mit dem Feuerzeug in der Hand. Frank fand auch endlich einen Kanister. Er verteilte das Benzin in der ganzen Hütte und zog eine Spur nach draussen:" So Jonas du kannst." Das ließ sich Jonas nicht zweimal sagen und zündete das ender der Spur an. Als das Feuer der Hütte immer näher kam konnte man erkennen das Yve aufwachte und aus der Hütte wollte. Doch war alles zu spät für sie. Die Hütte stand schon in Flammen. Alles, was die 4 Freunde jetzt nur noch sahen, war eine Fratze, die lachte. Nein, es kam einem kreischen nahe. Alle jubelten, sprangen und tanzten umher. Endlich war der ganze Spuk vorbei. Die Hexe von Sherwood war tot.
ENDE