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Schwarze Nebel in meinem Bewußtsein, schreckliche Geräusche, die an meine Ohren dringen. An fast nichts kann ich mich wirklich noch erinnern. Es gab einen Fehler im System, ein böses Zischen, ein knackend berstendes Gekreisch, als die Maschine gestrandet ist. Ich bin verletzt, noch benommen. Dennoch muß ich mich gegen mehr als seltsame kleine, aber dennoch lästige Wesen wehren. Sie sind auf einmal überall, sie wollen mir nichts Gutes. Ich töte ein paar von ihnen, aber nur weil es mein gutes Recht ist. Normalerweise hätten sie keine Chance gegen mich, aber meine Bewegungen werden immer langsamer und langsamer. Mein Panzer ist beschädigt und hat vorübergehend seinen Dienst eingestellt. Danach nichts mehr. Ich habe einen Fehler gemacht. Ja, es lag an mir. Ich habe die Maschine nicht mehr richtig bedienen können. Es trifft mich mit aller Macht. Dann das Dunkel. Etwas zerrt an mir herum. Etwas bewegt mich. Dann wieder die alles verschluckende Dunkelheit, die wie plötzlich über mich gekommen ist. Ich ahne was es damit auf sich hat. Sie haben mich betäubt. Bevor ich zusammenbreche, höre ich noch ihr widerliches Gepfeife. Ich hätte es nicht wagen dürfen, nicht allein. Sie bringen mich fort von der Maschine. Traurigkeit befällt mein Bewußtsein. Dann wird es lange Zeit schwarz.
Langsam geht die Wirkung des chemischen Mittels zurück. Ich kann es genau fühlen, das ich wieder Herr meiner Sinne werde. Die blauen und blaßgelben Blitze in meinen Augen sind verschwunden, so das ich nicht mehr diesem gräßlichen Kopfschmerz ausgesetzt bin, der meine Nervenzellen wie mit einer Welle aus Schmerzen überzogen hat. Ich öffne ein Auge und ich sehe erst mal nichts. Nur riechen kann ich meine Umgebung, sie riecht fremdartig chemisch, und wie frisch eingebaut. Ich merke, das sie meine Arme gefesselt haben, mit schweren Lederriemen, wie ich vermute. Die Wesen geben sich die größte Mühe mich in dieser Form zu fixieren. Sie haben mich umzingelt und mit mehreren ihrer seltsamen Pfeile zur Strecke gebracht, aber erst nachdem ich ihnen einen schweren Kampf geliefert haben. Meine Wunden sind aber längst wieder verheilt. Es wird nicht heller im Raum, sie haben alles komplett abgedunkelt in diesem kleinen Raum. Das haben sie wohl schnell gelernt das ich Licht absorbieren kann, obwohl ich ihnen nicht zugestehe das sie auch nur im Mindesten wissen, was es damit auf sich hat. Nur ein minimaler Lichtschimmer ist unter dem Eingang zu sehen. Ich muß mich schwer zusammenreißen. Die Menge an Chemie, die sie mir verabreicht haben, war enorm. Ich beschließe mein Unterbewußtsein wirken zu lassen und schlafe noch ein wenig, in der Hoffnung, das sich mein Körper besser an seine neue Umgebung angepasst haben wird. Ich rieche noch ein scharfes Reinigungsmittel, bevor sich mein Hauptverstand ausschaltet.
Sie geben mir Nahrung durch ihre Schläuche, die sie mit mir verbunden haben. Sie haben schnell erkannt, wo mein Kopf ist, aber wie er funktioniert wissen sie nicht. Ich hänge immer noch festgemacht an der Decke in diesem Raum. Im Dunkel. Sie denken sie hätten mich gefangen und könnten mit mir machen, was sie wollten. Aber das ist ein Fehler. Auch wenn sie an mir rumwerkeln und ich ihnen immer noch vorspiele, ich wäre betäubt, weiß ich doch, wer am Ende der Sieger sein wird. Normalerweise hätten wir von ihnen überhaupt keine Notiz genommen, wäre es in ihrer Atmosphäre nicht ein paar Mal zu Unfällen gekommen. Der Grund dafür ist immer noch unklar für uns. Es könnte sein, das irgendein Stoff in ihrer Umwelt Auswirkungen auf unsere Bioverbindungen und Schaltkreise hat. Das sie unterentwickelt sind, war uns schon klar, aber das sie so ein barbarisches Verständnis vom Leben haben, hat uns überaus erstaunt. Mit meiner Gefangennahme ist das Mass wohl endgültig voll. Wir werden aus ihnen Futter machen, für unseren Nachwuchs. Wenn überhaupt, werden wir zwei oder drei von ihnen am Leben lassen und sie in unseren exozooologischen Austellungsgärten zur Schau stellen. Aber noch bin ich in ihrer Gewalt, doch ich träume davon, endlich ein paar mehr von ihnen zwischen meinen Klauen zu zerquetschen und zu zermalmen. Mein Hass wächst.
Ein Geräusch ist auf dem Flur zu hören, ein eigenartiges Summen, das irgendwie metallisch klingt. Und dann wieder dieser scharfe Geruch von dem chemischen Reiniger. Ich bekomme immer mehr Hassgefühle auf diese albernen Wesen mit den kurzen Beinen, obwohl das ganz und gar nicht zu meiner Philosophie gehören sollte. Der Raum ist klein und kommt mir wie eine Kugel vor. Ich weiß aber, es ist nur eine Illusion. Ich mache wieder ein Auge auf und langsam, ganz langsam kann ich Einzelheiten erkennen. Es war gut noch etwas zu schlafen, meine Kräfte sind fast regeneriert. Jedoch wird es noch eine ganze Weile dauern, bis ich diese Lederfesseln durchgescheuert habe oder ich einen von ihnen beeinflußen kann, jedes mal wenn ich an einem zerre trifft mich ein schmwerzhafter Stromschlag. Sie hätten niemals ein Kind von ihm derartig behandeln dürfen, sich nicht an mir vergehen sollen oder mich versuchen zu studieren. Das steht ihnen nicht zu, sie sind nichts. Es sind jetzt sehr viel mehr von ihnen, die auf dem Flur herumgehen oder sich unterhalten, sie tragen Dinge von einem Ort zum anderen. Ich höre sie kommen, ich höre sie gehen. Wie viel Zeit vergangen ist, seitdem sie mich gefesselt in diesen Raum sperrten, weiß ich nicht ganz genau, aber sie sind bis jetzt 32 mal gekommen und 33 mal gegangen. Das bedeutet etwa zwei Dekaden sind vergangen. Wenn sie mir nur eine einzige Gelegenheit dazu geben, werde ich sie töten. Und ich fürchte, das wissen sie auch. Sie geben sich alle Mühe mir nicht zu nahe zu kommen, jedenfalls nicht zu nah. Ich ziehe wieder an den Fesseln so gut ich nur kann, wieder und immer wieder. Sie lassen sich nicht durchscheuern, aber dehnen, deswegen probiere ich es so.
Meine inneren Kräfte sind komplett zurückgekehrt. Sie wissen es nicht. Ich werde sie es auch nicht wissen lassen, für sie spiele ich das erschöpfte große Ding. Bis es für einen von ihnen zu spät sein wird und dann auch für alle anderen. Die heftige Gravitation ihrer Welt setzt mir zu, doch allmählich gewöhne ich mich daran. Wieder das metallische Geräusch, diesmal näher, diesmal lauter als sonst. Aber ich registriere, es ist ein anderes, irgendwie klirrender als das vorherige. Sie schießen mir wieder etwas Proteinbrei durch die Schläuche, die mit mir verbunden sind. Ich brauche diese Nahrung nicht etwa mehr, doch ich nehme sie trotzdem auf. Es schmeckt widerlich. Ich zerre weiter an den Lederriemen. Wieder und wieder. Jetzt sind es schon drei Dekaden, in denen sie gingen und kamen. Ich zerre an den Riemen, ich zerre selbst daran wenn ich meine Sinne abschalte und sehr bald werde ich es geschafft haben, sie etwas zu lockern, damit ich mit einem oder mehreren meiner vier Arme herausschlüpfen kann. Dann werde ich mit ihm unter den Spalt des Eingangs fahren und die Tür einfach rausreißen können oder mich anderweitig befreien. Tiefe Befriedigung überkommt mich. Bald werde ich wieder frei sein, und es wird mir sehr viel Spaß machen, ihre kleinen Köpfe zum platzen zu bringen. Eigenartige Gedanken durchfluten mich. Sie hätten mich nie einsperren dürfen, mich nie fesseln dürfen. Sie kennen keine Freiheit und auch keine wirkliche Ebene des Seins. Sie sind nicht einzigartig wie wir. Sie werden schon noch merken, was das heißt.
Wieder einmal stehen sie in einer Gruppe vor mir, sie reden. Ich kann sie aber nicht verstehen, für mich hört sich ihre Sprache pfeifend und rasselnd an, nicht harmonisch und fein, wie meine eigene. Manchmal höre ich auch gar nichts. Ich komme zu dem Schluß, das sie sich in einem anderen Frequenzbereich verständigen. Ich gebe ihnen keine Möglichkeit meinen wahren jetzigen Zustand zu erkennen. Ein weibliches Wesen, das erst später dazukommt, gibt einen schrillen Pfiff ab, der mir in den nicht sichtbaren Ohren wehtut. Ich würde sie sofort verschlingen, wenn ich es nicht für klüger halten würde, damit noch zu warten. Ich versuche sie mental zu beeinflußen, doch es geht nicht. Sie entnehmen irgendwelche Proben von mir und Flüssigkeiten von meiner blauen Unterhaut, die sie zu interessieren scheint. Sie bekommen große Augen, wenn sich jede Wunde, die sie mir zufügen, fast augenblicklich wieder schließt. Zwei von ihnen stehen jeweils am Ende des Raums und halten ihre schwarzen Waffen, mit denen ich schon Bekanntschaft machen durfte, permanent auf mich gerichtet. Selbst mit ihrer Chemie hätten sie mich nicht fangen können, wäre ich von dem Absturz meiner Maschine nicht so geschwächt gewesen. Dann hätte ich sie alle getötet, nicht nur ein paar von ihnen. Es ist noch nicht soweit. Ich lasse sie reden. Noch.
Meine mehr als negativen Gefühle haben sich noch verstärkt, das ist gut, ich empfinde es jedenfalls als gut. Die Riemen haben sich soweit gelockert, so das ich mit ein oder zwei von meinen Armen heraus käme. Natürlich sind sie nur wenig gedehnt, unmerklich für sie. Ich probiere meine Stacheln aus, sie schnappen wie gewohnt vor und zurück, ganz so wie ich will. Die seltsam geratenen Wesen haben sie noch nicht entdeckt. Sie sind nicht wirklich intelligent. Jedes mal wenn etwas Unerwartetes passiert, oder ich meine Farbe wechsle, fangen sie wieder an sich schrill und ereifernd zu unterhalten. Sie sind dumm, und haben so etwas wie mich noch nie gesehen. Das wird ein großer Vorteil bei meiner Flucht sein. Sie kamen in der letzten Dekade, der mittlerweile vierundzwanzigsten. Sie kommen und gingen wieder und dann kamen sie noch einmal zu mir. Sie setzten mich unter Strom und versuchten, mich damit zu töten, ohne jedoch zu merken, das sich mein bionischer Panzer immer mehr auflädt. Beinahe hätte ich vor Freude meine Säfte freigesetzt, aber ich tat so, als würde ich abschalten und bewußtlos werden. Sie stecken silberne Stäbe in mich hinein und tragen chemische Stoffe auf meine Haut auf, die wie Feuer brennen. Aber bald nicht mehr. Ich denke an meine Welt und wie schön es sein wird, sie wieder zu betreten. Ich denke an den größten von uns und wie es sein wird, sich wieder mental mit ihm zu vereinigen. Die Wesen, die mich immer noch hier festhalten haben keinerlei Ahnung von dieser Art des Seins. Ich versuche sie immer mal wieder zu beeinflußen, aber es funktioniert nicht, sie haben zu wenig Gehirnmasse.
Ich ziehe und ziehe an den Ledergurten, sie dehnen sich nur wenig. Noch kann ich alle meine Körperteile nicht völlig beherrschen, der Kreislauf aller Energie ist noch nicht geschlossen. Ich übe aber immer mehr Einfluß auf ihn aus. Langsam kommt es mir nicht mehr so dunkel vor. Mein Körper hat sich fast vollständig an seine neue Umgebung angepasst. Ich kann besser sehen und mein bionischer Freund hat nun fast die Hälfte seiner Kampfkraft zurück. Das ist wichtig, wenn ich hier raus will. Chemie verabreichen sie mir jetzt nicht mehr, was ein großer Fehler von ihnen ist. Mit der richtigen Dosis und der richtigen Chemie hätten sie es sogar geschafft mich zu töten. Ich beschließe noch etwas den Hauptverstand abzuschalten, denn es ist abzusehen das ich nicht mehr allzu lange in diesem Raum verbleiben muß. Ich werde meine Energie etwas schonen, denn ich werde sie noch brauchen. Ab und zu höre ich ein Geräusch oder ein schnarrendes Pfeifen, das mir immer noch leichte Kopfschmerzen verschafft. Sie wissen nicht was oder wer ich bin. Das ahne ich schon lange. Sie haben keine Ahnung gehabt von unserer Existenz, bisher. So weit ich weiß, ist noch nie jemand von unserer Art in ihre Hände gefallen. Das sie damit vielleicht sogar ein Verbrechen begehen, wenn sie einen von uns einsperren und quälen, ist ihnen nicht bewußt. Dafür werden sie leiden. Nein, dafür müssen sie leiden.
Der Hauptverstand schaltet sich ein. Die Erinnerung kommt wieder an diese seltsamen Wesen und an ihre Experimente und vergeblichen Versuche, meinen Biopanzer zu entfernen. Ihre Welt ist schmutzig und stinkt nach Tod und Keimen. Sie sind es nicht wert, in dieser Zeit zu existieren. Sie sind Futter, reines proteinhaltiges Futter. Das nächste Mal, wenn sie wieder als Gruppe kommen, werde ich sie überfallen, werde mich an ihren verzerrten Gesichtern weiden. Wenn man bei ihnen von so etwas wie Gesichtern sprechen kann. Sie sind so häßlich. Ich öffne jetzt alle meine neun Augen. Der Raum liegt jetzt klar und deutlich vor mir. Ich erinnere mich auch an das Gas, mit dem sie den Raum fluteten. Vergeblich. Der Schlachtplan ist fest verankert in meinem Verstand. Ich sehe jeden Zeitpunkt des Angriffs vor meinem inneren technischen Auge. Das metallische Klirren erfolgt wieder. Sehr viel Licht strömt in den kleinen Raum, so wie immer, wenn sie ihn betreten. Im ersten Moment schmerzt es. Automatisch, noch ehe man es hätte sehen können, schließe ich meine Augen. Bis auf eines. Aber keine Gruppe diesmal. Ein einzelner von ihnen. Er bleibt mit ein wenig Abstand direkt vor mir stehen und atmet laut. Er sagt etwas zu mir, aber ich kann es nicht verstehen. Für mich bleibt sein Mund stumm. Für mich ist das auch nicht mehr wichtig. Aber ich kann ihn sehr gut riechen, er riecht nach Angst. Beinahe wirkt er auf mich doch noch interessant. Als er geht bemerke ich, das jetzt alle meine Systeme einsatzbereit sind.
Dann ist es soweit, eine große Gruppe von ihnen betritt den Raum. Etwa zehn von ihnen. Diesmal sind vier Wächter dabei, die mich wieder mit ihren Waffen bedrohen. Das sollten sie lieber nicht tun. Der Biopanzer übernimmt meinen Verstand, ich kann den Timer sehen. Er sendet jetzt schon einen Impuls an die Maschine mit der ich abstürzte. Sie gibt die passende Antwort. Ich wechsle meine Farbe in den Kampfmodus. Schrilles Pfeifen ist von ihnen zu hören, das sich noch steigert, als ich alle meine vier Arme befreie. Ich mache sie nun einfach schlanker und sie rutschen von ganz alleine aus der Schlinge. Die Wächter feuern auf mich, aber kein einziger der Pfeile trifft. Blitzschnell umfasse ich zwei von ihnen und fahre meine Stacheln aus. Ich sehe mit Vergnügen wie es ihnen förmlich das Gesicht zerreißt. Feine Keratindolche schieße ich auf die anderen Wächter ab. Sie sinken schwerverletzt auf den Boden des Raumes. Der Biopanzer funktioniert wieder hervorragend und bildet nun eine komplexe Hülle um mich. Ich töte sie, einen nach dem anderen, in einem Tempo, das ihnen fremd zu sein scheint. Es ist ein reines Schlachtfest und ich gerate in einen Rausch, der mich den kleinen Raum mit ihrem inneren schwarzen Saft besudeln läßt. Das Weibchen gibt noch einen schönen schrillen Schrei ab, bevor ich sie in drei Stücke zerreiße. Den letzten von ihnen bekomme ich noch am Eingang zu fassen und schneide ihm seinen häßlichen Kopf ab. Für ein Wesen wie mich eigentlich erstaunlich, wie viel Freude ich dabei verspüre.
Draußen dann auf dem Flur, zieht mich mein bionischer Panzer in einen Gang. Ich weiß, das er die Maschine aufgespürt hat. Auf dem Weg zu ihr muß ich noch einmal drei von ihnen töten. Aber es kostet mich keine Energie mehr, es hat für mich auch einen gewissen Reiz bekommen, sie regelrecht auseinanderzureißen. Beim dritten halte ich kurz inne und beschließe ihn auszusaugen. Nicht aus Hunger, einfach so, weil es besser schmeckt als das künstliche Zeug, das sie mir die ganze Zeit verabreicht haben. Ich realisiere jetzt erst so richtig, das ich frei bin, das ich hier fort und in meine Dimension zurückkehren kann. Ich bin der Maschine jetzt sehr nahe. Nur noch zwei metallene Barrieren, dann werde ich wieder mit ihr vereint sein. Ich drücke sie einfach ein. Hinter der letzten Hürde ist noch einer von diesen unfertigen Wesen. Er schießt diesmal nicht mit Pfeilen auf mich, sondern mit sehr harten Projektilen, die aber an meinem Panzer abprallen. Dann reiße ich das Wesen in Stücke, wie auch die anderen. Sein Saft spritzt durch die Gegend. Desinteressiert lasse ich ihn fallen. Ich höre Tumult und seltsames Gekreisch hinter meinem Rücken, doch das kann mich nicht mehr stoppen. Vor mir ist die Maschine, ich glaube es nicht, aber sie ist intakt. Eine sehr große Freude überkommt mich. Es geht zurück, in meine Heimat.
Als ich die Maschine betrete, verbindet sich mein Biopanzer sofort mit den lebenswichtigen Bordsystemen. Die Maschine schließt hermetisch ab. Ich kann die Wesen, die mich gefangen hielten regelrecht fühlen, wie sie sich nähern. Doch es ist zu spät. Sie können mich nicht mehr aufhalten. Der Timer in meinem Inneren ist abgelaufen, ich setze jetzt die restliche Energie frei, die die Maschine braucht um zu entmaterialisieren. Dann erfolgt der Dimensionssprung. Ich sehe vor meinem inneren Auge wie sich alles verändert. Ich nehme sofort die mentale Kraft der anderen Mi-Go wahr, der große Eine heißt mich willkommen. Ich werde ihm Bericht erstatten, werde ihm alles erzählen, was ich in dieser anderen, so seltsamen Dimension erlebte. Die Dunkelheit, die ich erfahren mußte, die lange Zeit der Ruhe, die ich gezwungen war zu durchleben. Das viele proteinhaltige Futter, das sich in jener anderen Dimension verbirgt. Ich spüre seine Wärme, sein Rufen nach mir. Endlich wieder in meiner Welt, endlich wieder mit ihm vereint. Doch ich bin sicher, der Eine wird es sich nicht nehmen lassen, sich zu revanchieren, für das, was diese Wesen einem seiner Kinder angetan haben. Ich komme, Astaroth, ich komme.
In einem geheimen Forschungslabor:
"Setzen sie sich doch, Hawkins. Erzählen sie uns von dem Vorfall."
"Da gibt es nicht viel zu erzählen, Major Pending."
"Nun, irgendetwas wird es zu erzählen geben, sonst wären nicht 25 Menschen gestorben, nicht wahr?"
"Also gut, wir haben ein wenig beschädigtes UFO geborgen und mit ihm ein seltsames unförmiges Wesen."
"Und dann?"
"Wir beobachteten das Wesen und stellten mit ihm einige Untersuchungen an, das ist alles."
"Alles? Der Bericht sagt mir etwas anderes."
"Naja, etwa nach einem Jahr hat es sich befreit, und ist mit seinem UFO geflohen."
"Exakt. Wie kam es dazu?"
"Das weiß ich nicht ganz genau, ich war an diesem Tag nicht anwesend."
"Aha. Hm, würden sie sagen das wir noch weitere Besuche dieser Art zu befürchten haben?"
"Ich halte das für ganz und gar unwahrscheinlich."
"Gut, das ist die Antwort, die ich hören wollte, Doktor Hawkins."
"War es das jetzt, Major?"
"Das war es, ich muß ihnen nicht sagen, das dieses Gespräch niemals stattgefunden hat?"
"Selbstverständlich nicht, Sir."
"Sehr schön. Gehen sie jetzt wieder an ihre Arbeit und tun sie so, als wäre nichts gewesen."
(...)
"Achja, Hm Hawkins, sagen sie....?!"
"Ja...?"
"Was hatten sie für einen Eindruck von diesem Wesen?"
"Meiner Seel´, es war das häßlichste das ich mein Lebtag je gesehen habe !!!"
-Ende-
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