Überläufer
Kapitel 2
Überläufer
Den ganzen Abend saß Sara an seinem Bett und hoffte dass es ihm bald besser ging. Seine Wunden konnten sauber vernäht werden, jetzt wurden sie mit weißen Binden geschützt. Sie hatte die ganze Zeit dagesessen und leise geweint als Julius auf sie zukam. Er legte eine Hand auf ihre Schulter „Sara, du brauchst keine Angst um ihn zu haben. Er gehört dem Drachengeschlecht an. Diese Wesen sind hart im nehmen. So schnell kann sie nichts umhauen. Sie können auch schon ein paar Hieb und Stichwunden einstecken, das macht ihnen nichts. Weine nicht mehr, das passt nicht zu dir“. Er lächelte Sara zu, blickte jedoch besorgt zu Raiden. Was war mit Chael, war er einen packt mit Vrost eingegangen?
Julius verabschiedete sich schnell wieder, er hatte noch etwas dringendes zu erledigen und lies Sara mit der Medizinerin und Raiden alleine. Sara blickte zu Raiden, welcher in seinem Bett lag und schlief. Die Wunden schienen wieder aufzugehen, der Verband tränkte sich wieder mit Blut. „Oh nein, Frau Annai, sehen sie nur!“ rief Sara aufgeregt. Frau Annai kam herbei geeilt und erschrak leicht. „Das dürfte aber nicht passieren“ meinte sie und kramte in ihrem Beutelchen. Sie zog ein paar Kräuter hervor, entfernte den Verband und legte die Kräuter darauf. Raiden verzog vor Schmerz sein Gesicht, wachte jedoch nicht auf. Sara zuckte leicht zusammen als sie die Wunden sahen. Es sah sehr schlimm aus. Warum hatte sie ihm nicht geglaubt? Sie wusste doch dass Stella ein falsches Spiel getrieben hat, warum war sie so gemein gewesen? Sie legte eine Hand auf seine Schulter. „Es tut mir leid“ flüsterte sie. Als die Medizinerin mit dem Verbandswechsel fertig war, schickte sie Sara hinnaus. „Er braucht Ruhe und du solltest jetzt auch etwas schlafen gehen“ sagte sie und schloss die Krankenzimmertür hinter Sara. Sara ging Gedankenverloren in ihr Zimmer zurück. Als es dunkel und ruhig im Ordensgebäude war schlich sich ein Schemenhafter Schatten auf das Krankenzimmer zu. Leise wurde die Tür geöffnet.
In dieser Nacht träumte Sara zum ersten mal diesen Traum. Es kam ein seltsames Schwert darin vor welches sie rief. „Nohiel....Nohiel...finde mich...Nohiel“. Sara wälzte sich im Schlaf hin und her als sie von einem durchdringenden Schrei geweckt wurde. Schlagartig saß sie im Bett, genau wie Hanna.
„W-was ist passiert?“ fragte Hanna verwirrt als erneut ein Schmerzensschrei durch die Gänge ahllten. Sara und Hanna zogen sich ihre Morgenmäntel an und stürzten aus dem Zimmer. Nebenan im Zimmer wurde ebenfalls die Türe aufgerissen und Eric kam herrausgestürzt.
„Wer hat geschrien? Was ist los?“ fragte er in heller aufregung. Rufe hallten durch das Gebäude. „Es kommt aus dem Krankenzimmer“ rief Hanna. „Oh nein“ dachte Sara. Alle drei stürzten richtung Krankenstation. Als sie dort ankamen sahen sie Julius, Meister Excidium und Ferdrir welche Mühe hatten Raiden in das Bett zurückzudrücken. Die Medizinfrau kam ihnen entgegengerannt.
„Etwas schlimmes ist passiert“ sagte sie aufgebracht, Sara´s Augen weiteten ich vor entsetzen. „Jemand hat eine große Menge Salz in Raidens Wunden gestreut“. „WAS?“ kam es von den dreien und sie stürzten in das Krankenzimmer. „Leute das ist nichts für euch, raus hier aber dalli“ sagte Frau Annai hektisch und versuchte sie rauszuscheuchen. Dann ging sie mit einer Schüssel Wasser zu Raiden und versuchte die Wunden auszuspülen. „Verdammt, wer kann soetwas getan haben?“ fragte Eric und ballte die Fäuste. „Ich muss zu ihm“ sagte Sara und drängelte ich an den beiden vorbei in das Krankenzimmer. Sie sah Raidens vor Angst und Schmerz geweitete Augen. Wer hatte ihm das angetan?
„Raiden“ rief sie und wollte auf ihn losstürzen, doch Frau Annai hielt sie zurück.
Die 3 Männer hatten immernoch Probleme ihn zurückzuhalten weil er sich vor schmerzen immer noch krümmte. „Frau Annai, schnell, wir brauchen sie“ rief Julius. Die Medizinerin ging auf Raiden zu und legte ihm beruhigend die Hand auf die Stirn, es schien etwas zu helfen. Sara hatte die Hände vvor den Mund geschlagen und war den Tränen nahe. Inzwischen hatte er sich etwas beruhigt, die Schmerzen schienen nachgelassen zu haben, Ferdrir, Meister Excidium und Julius liesen von ihm ab. „Raiden mein Junge, wie geht es dir?“ fragte Ferdrir besorgt seinen Sohn. Der Angstschweiß stand ihm im Gesicht, hatte er doch schreckliche Angst um seinen einzigen Sohn. „I-ich denke es geht schon“ sagte Raiden schwach und lies sich ins Kissen zurückfallen. Dabei erblickte er Sara. „Sara“ sagte er und schaute sie erstaunt an. „Oh Raiden“ rief sie aus und fiel ihm um den Hals. Er zuckte kurz zusammen. „Vorsicht vorsicht, nicht so stürmisch“ sagte Julius grinsend. „E-es tut mir so leid dass ich dir nicht geglaubt habe“ sagte sie und nahm seine Hand. „Schon gut“ sagte Raiden sanft und nahm ihre Hand. „Es war nicht deine Schuld“.
Unweit vom Krankenzimmer lief schnell jemand davon. Stella hatte es geschafft. Ein weiterer Anschlag auf Raiden. Und niemand weiss wer es war. Sie grinste verhalten und shclich sich zurück in ihr Zimmer, das restliche Salz in ihrer Hand lies sie auf den Gang zerstreuen.
„Am besten ist es wenn jemand hier bleibt damit nicht noch etwas passiert“ meinte Ferdrir besorgt. „Vater, das ist nicht nötig“ meinte Raiden doch das ging irgendwie unter. „Dann werde ich heute Nacht hier bleiben“ sagte Julius „ihr müsst euch keine Sorgen machen. Und du Sara, geh mit den beiden anderen wieder zurück. Ihr müsst euch keine Sorgen machen“. „Oh, na gut“ sagte Sara und stand auf. Raiden lies sanft ihre Hand los. „Schlaf schön“ sagte er zu ihr und brachte ein zaghaftes Lächeln zustande. Sara lief Puderrot an, stammelte etwas und verlies dann die Krankenstation. Eric und Hanna hatten vor dem Krankenzimmer gewartet. Sie standen Arm in Arm da. „Wenn wir herrausfinden wer das war“ sagte Eric und ballte die Fäuste.