hanni86 So, da bin ich. ;-) Die Themen, die du in deinem Text aufgreifst sind genauso wichtig überlegt zu werden, wie sie vielschichtig sind. Deine Auseinandersetzung damit finde ich gelungen. Diskussionsstoff wirft er aber auf, der Text und deshalb ist der Rest vom Kommentar nicht als Textkritik zu sehen, sondern eher als Reaktion darauf. Mit Libyens Geschichte rund um Gaddaffi kenn ich mich zu wenig aus um meinen Senf dazu abzugeben. Einfach, weil ich für eine eigene Meinung, die ich auch öffentlich vertreten würde, zu wenig weiß und fürchten müsste mich zu verstricken. Und zum Thema Japan, da stellt sich natürlich die energiepolitische Frage. Japan ist in vielen Hinsichten ein besonders fortschrittliches Land mit hoher Wirtschaftsleistung. Um CO2 sparend Strom erzeugen zu können gibt es nicht allzu viele Möglichkeiten. Mit dem Klimawandel vor der Türe sind aber geringe Emmissionen ein Muss. Gerade für einen Inselstaat, der besonders großes Interesse daran hat den Meeresspiegel so konstant wie möglich zu halten. Die schwierige geographische Lage hat nach standortunabhängigen Kraftwerken geschrien und da bieten sich AKWs als leise, saubere Anlagen durchaus an. (Auch hier merke ich an, dass ich gegen AKWs bin, allein wegen der Endlagerproblematik, natürlich wegen möglichen GAUs aber ich verstehe die Argumentation der anderen Seite, die auch ihre Berechtigung hat, auch wenn ich mich ihr unter keinen Umständen anschließen würde.) Wie bei Kohle oder Erdgas, wird in AKWs ganz, ganz vereinfacht gesprochen Wasser erhitzt und in der Folge werden Turbinen angetrieben. Wo die anderen beiden viel CO2 erzeugen (Kohle auch noch Feinstaub), hält sich das bei AKWs sehr stark in Grenzen, bei einem ähnlichen Wirkungsgrad (Menge der Energie, die in Strom umgewandelt wird). Hat man wenig Platz und will "auf das Klima achten", stellt man sich schnell mal AKWs in die Gegend. Photovoltaik ist technisch noch nicht weit genug um unsubventioniert wirtschaftlich zu sein, Staukraftwerke an Flüssen beeinflussen das Verhalten von Fischen und anderen Tieren, deswegen gibt es bei denen auch gefälleunanbhängige Grenzen, Windräder funktionieren gerade dort gut, wo die Luftströmungen so sind, dass auch Vögel sie nutzen, was dazu führt, dass man da Vogelschützer gegen sich aufbringt, weil an geeigneten Standorten, naja, viele Vögel draufgehen würden, Gezeitenkraftwerke sind denk ich eine Möglichkeit aber bei denen kenn ich mich nicht aus, ansonsten gäbe es Biogase und sowas aber die sind auch kaum wirtschaftlich und eine neue Technologie bei Sonnenspiegel-Dingern, da weiß ich nicht, wie sie heißen, aber sie wären in Gegenden mit vielen Sonnenstunden eine Alternative, wenn auch nicht ausschließlich, wieder wegen dem ollen Wirkungsgrad. Naja, die Energieversorgung will jedenfalls gesichert sein, dann werden Kosten gegen Nutzen abgewogen und stellt schnell mal n AKW auf. Soviel mal dazu, warum überhaupt in solchen Gegenden welche aufgestellt werden. Ich nehme an du erkennst gleich, dass meine ganze Argumentation Schrott ist, wenn man die Risiken bei Unfällen bedenkt aber das hab ich absichtlich weggelassen, weil das ohnehin alles bekannt ist. Eine Risikoanalyse, die von zu erwartenden Erdbeben ausgeht ist mangelhaft, solange sie nicht auch die möglichen in Betracht zieht. Zu den Arbeitern, die dort drinnen sind. Da muss keinem etwas vorgemacht werden, sie werden sterben und das innerhalb weniger Wochen und das wissen sie auch. Dass sie weiterarbeiten kann ich mir damit erklären, dass sie sich denken, dass es eh schon egal ist, weil sie nicht mehr zu retten sind. Ob sie es alle aus Liebe tun, gilt es aber zu bezweifeln. Einige sicher, mehr aus Ehr- und Pflichtgefühl aber einigen wird auch keine Wahl gelassen. Zu dem Zweck ist eigens die Höchstmenge an Radioaktivität, der ein Mensch am Arbeitsplatz ausgesetzt werden darf, gesetzlich erhöht worden. Viel macht aber sicherlich die schon erwähnte Mentalität aus. Würde es nicht menschliches Versagen geben und diese unsinnigen, strahlenden abfallprodukte, dann wäre Atomkraft eine perfekte, saubere Idee. Was ich machen würde? Beine in die Hand nehmen, Wetterbericht schauen und weg von dort, so bald der Wind günstig ist. Bei der Strahlung ist es nämlich auch so, dass es keinen Wert gibt, der niedrig genug ist um unschädlich zu sein, sogar die natürlich vorkommende Strahlung ist schädlich und wird für eine Menge von Krebserkrankungen verantwortlich gemacht, weil das Genom einer Zelle verändert werden kann, woraufhin eine gutartige Zelle bösartig werden kann. (Zum Beispiel indem sich die Telomere an den Chromosomen mit jeder Zellteilung wieder regenerieren, sodass die "biologische Uhr" aufhört zu ticken.) Auf lange Sicht hat die Atomindustrie keinen Bestand, davon bin ich überzeugt, Bis dahin sollte aber auch keine Panik geschoben, sondern vernünftig über Risikos diskutiert werden. Moderne deutsche Kraftwerke sind zum Beispiel sicher, solange kein menschliches Versagen passiert und auch das kann man minimieren. Dass jetzt Kohlekraftwerke wieder angeworfen werden halte ich für Irrsinn. Puh, das, öh, jetzt hab ich auch das gesagt. :-D Liebe Grüße, Hanni |