Gedichte
Waschtag

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ich wusch die freiheit
im schonwaschgang
ganz ohne seif und schaum
bei dreißig grad und gar nicht lang
geschleudert wurd sie kaum

in den wäschekorb
ganz obenauf
und raus damit zur leine
dort hängte ich sie linksrum auf
das durfte ich sie war ja meine

der wind umfing sie
voller lust
sein atem nur ein hauch
sie gab sich hin hat nicht gewusst
das er das spiel nur brauch

nun hing sie da
vom wind verlassen
ganz traurig auf der leine
ich ging hinaus und nahm sie ab
es war ja schliesslich meine

ich wollte ihr nur
gutes tun
legte sie ganz sacht
in meinen kleinen wäscheschrank
da hat sie nur gelacht

was denkst du dir
denn nur dabei
sperrst mich hier ein im schrank
bin deine freiheit lass mich frei
sonst werd ich sterbenskrank

ich bin so wichtig
doch für dich
lass mich hinaus ins leben
nur ich kann dir
wenn du es willst
deine freiheit geben

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12. April 2008