Humor & Satire
Hänsel und Gretel - Theaterstück - Satire für Bürger und Politiker Teil 5

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"Hänsel und Gretel - Theaterstück - Satire für Bürger und Politiker Teil 5"
Veröffentlicht am 16. März 2011, 14 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Über den Autor:

Die Pflicht des Menschen ist seine stetige Vervollkommnung. Ich versuche dies jeden Tag ein klein bisschen, zumindest wenn es durch Bücher geschieht.
Hänsel und Gretel - Theaterstück - Satire für Bürger und Politiker Teil 5

Hänsel und Gretel - Theaterstück - Satire für Bürger und Politiker Teil 5

Beschreibung

Der letzte Aufzug und der Epilog. Zum letzten Mal der Tipp; bitte ohne Flash lesen, einfach besser zu lesen. Es dürfte ersichtlich werden, dass ich dieses Stück vor ein paar MOnaten schrieb, als der Herr zu Gittenberg noch in Amt und würden, auch Doktorwürden, war. Schreibt eure Kommentare und bewertet es, dieses bisher noch niemals aufgeführte Theaterstück.

Aufzug V Szene 1 Wo geht%u2019s lang?

Julia Leischik, Kameraleute und Eltern stehen auf Waldlichtung mit Baumstumpf

Vater: Ich will ja keine Kritik aufkommen lassen, aber wissen Sie eigentlich wo es lang geht?

Julia: Selbstverständlich, aber hier ist gerade mein Navigationsgerät ausgefallen, kann irgendjemand hier Karten lesen?

(alle schütteln den Kopf)

Mutter: Dann sind wir jetzt wohl auch verloren!

(Gandalf erscheint auf Baumstamm)

Gandalf: Fürchtet euch nicht! Ich werde euch den Weg zum Lebkuchenhaus weisen, doch zuvor müsst ihr mir folgende Frage beantworten; was läuft am Morgen auf einem, am Mittag auf zwei und am Abend auf drei Beinen?

(alle überlegen halblaut)

Julia: Ich weiß die Antwort! Ich, wenn ich an einem Tag meinen Produktionsleiter um eine Gehaltserhöhung bitte!

(alle sehen sie verwundert an)

Julia: Was denn? Für seinen Job muss man eben manchmal mit vollem Körpereinsatz rangehen. Hat bisher immer geklappt und ich bin da weiß Gott nicht die Einzige!

Gandalf: (schulterzuckend) Gut, ich denke das kann man so gelten lassen. Geht einfach geradeaus weiter, dann kommt ihr zum Lebkuchenhaus. Ist ja sowieso egal, ich kündige meinen Job bei RTL und mache dann irgendwas Anständiges und diesmal nichts mit Medien!

(geht mit großer Geste ab)

Vater: Ihr habt den Weihnachtsmann gehört, auf zum Lebkuchenhaus! (alle gehen ab)

Aufzug V Szene 2 Langeweile

Hänsel isst, Gretel putzt mit Besen

Hänsel: He, das is ja toll. Meine einzige Aufgabe ist essen und scharf aussehen und du musst dich abrackern, so stell ich mir mein Leben später auch ma vor.

Gretel: Klar, Graf Bumsula. Ich frag mich nur, welche Frau dich noch haben will, wenn du erst mal richtig fett bist!

Hänsel: Hier kommt’s nich auf Qualität, sondern Quantität an! Und ich kann jederzeit mit Essen aufhören. Ich glaub die Alte, die die Hexe spielt, findet mich so voll scharf. Die guckt mich immer so lüstern an.

Gretel: Blödmann, das muss sie doch, damit der Eindruck entsteht sie wolle dich wirklich fressen!

Hänsel: Sag‘ ich doch! Die will mich einfach mal nur glatt vernaschen.

Gretel: Manchmal zweifle ich daran, ob du wirklich mein Bruder bist.

Hänsel: Ey, ich auch! Ich frag mich, wie kann ein Traumtyp, wie ich, bloß so ne‘ Eule als Schwester haben?

Gretel: Mal davon abgesehen. Ist dir eigentlich aufgefallen, außer dass es hier vollkommen langweilig ist, dass wir bisher kein Geld gesehen haben?

Hänsel: Das kriegen wir doch am Ende, oder glaubst de‘, die verarschen uns?

Gretel: (seufzend) Hoffentlich sind wir bald raus aus diesem Schlamassel…

Aufzug V Szene 3 Rettung

Julia Leischik, Kameraleute und Eltern stehen vor Lebkuchenhaus

Julia: Da sind die Kinder vermutlich jetzt gefangen, aber zur Sicherheit fragen wir noch einmal einen Einheimischen…

(Mitglied der Produktionsfirma wird vor Kamera gezogen)

Julia: (übertrieben laut) Entschuldigen Sie, verstehen Sie meine Sprache?! Wir suchen 2 Kinder, hier, Foto, können Sie uns sagen, wo sie sind?

Mitarbeiter: (monoton) Klar, sind dort drinnen. (geht)

Julia: Schade, trotzdem danke! Der Verdacht scheint sich zu erhärten. Wir sollten bald handeln!

Mutter: Kinder! Kommt raus! Wir sind’s

(Kinder kommen aus dem Haus)

Hänsel: Jesus! Was macht ihr denn hier? Jetzt‘ is‘ das Konzept übern Haufen geworfen! Danke, Eltern, jetz‘ werd‘ ich nich‘ mehr berühmt!

(Regisseur, Darstellerin der Hexe und Entourage erscheinen plötzlich)

Regisseur: (wütend) Was soll das hier?! Ihr habt Glück dass die Kameras noch nicht an sind, sonst hätten wir euch jetzt alle gefeuert! Was machen die Eltern denn hier? Ich dachte der Deal sei eindeutig gewesen, wir mischen uns nicht in ihre Angelegenheiten ein und sie nicht in die Show! Und was macht die Möchtegerndetektivin von Pro7 hier?! Entferne dich sofort, Abtrünnige!

Julia: Damit ist mein Auftrag erfüllt, ich habe wieder erfolgreich eine Familie zusammengeführt.

(Gretel tritt in Mitte aller)

Gretel: (schreit) Seit jetzt alle ruhig!

(sofort Ruhe, alle blicken auf sie)

Gretel: Was habt ihr euch eigentlich dabei gedacht? Unsere Eltern handeln über unsere Köpfe hinweg etwas aus, was wir nicht wollen?! Was seid ihr eigentlich für Eltern? Ihr seid geldgierige Zyklopen, keine Eltern. Und wenn ihr denkt, dass wir euch ein fernsehreifes Happy End liefern, dann seid ihr auf dem falschen Dampfer! Ich weiß ja nicht was mein Bruder von der Sache hält, aber ich steige aus!

Hänsel: Meine Schwester hat recht, ich hab‘ nich‘ bekommen was ich verdient hab‘. Kein Geld, keine Chicks, kein Ruhm! Und meine Eltern hamm mich schon immer angeödet, macht’s gut, ihr Versager! (beide gehen ab)

(König Guido kommt an mit Polizeichef zu Guttenberg)

Guttenberg: Ich bin Polizeichef zu Guttenberg, ich werde dieser Posse mit freiherrischer Stärke beenden.

Hexe: (tritt zu ihm) Oh, ihr seid so…aufstrebend. Darf ich Euch auf diesem Weg begleiten?

Guttenberg: Eigentlich gibt es ja auch schon eine Freifrau, aber ich denke es wäre noch ein Sekretärinnenposten frei.

Guido: (entsprechende übliche Gesten und Betonung vollführend)                                                   

Zu Guttenberg, nehmen Sie den Regisseur fest! Es darf in meinem Reich einfach so eine Sauerei nicht existieren!

(zu Guttenberg führt ihn zu König Guido)

Regisseur: Vergesst nicht wer Euch auf den Thron gekauft hat…

Guido: (leiser) Das regeln wir, wenn man Euch abgeführt hat. Jetzt brauche ich erst einmal die Popularität des Moments. (laut) Ich erkläre diese Sendung für abgesetzt!

(geht mit Fernsehleuten und zu Guttenberg ab/ nur Eltern bleiben zurück)

Mutter: Jetzt haben wir keine Kinder mehr, sollte uns das nicht irgendetwas lehren?

Vater: Wieso? Jetzt können wir wie bisher weiterleben. Nächste Woche ziehen wir nach Berlin und wenn du so viel Lust auf ein Kind hast, dann machen wir es doch wie jeder Neureiche, wir adoptieren einfach eins! (gehen ab)

Epilog

Erzähler tritt in feierlicher Kleidung auf die Bühne

Erzähler: Genauso hat es sich zugetragen, in jener Zeit. Doch was ihr gesehen habt, ist glücklicherweise noch nicht geschehen. Diese Mär existiert bisher nur im verwirrten Kopf ihres Schöpfers. Doch all dies könnte in einer nicht allzu fernen Zukunft Realität sein, wenn ihr nicht aufpasst. Man mag hoffen, dass ihr alle die Katharsis gespürt habt und daraus die wahren Lehren zieht. Drum wendet Euch ab, von jenen Volksverblödungen auf das ihr alle erkennen mögt, was hinter den kalten Augen der Unterhaltungsbrache wirklich geschieht. Lasst euch von denen nicht eine Meinung bilden, bildet eure eigene Meinung! (geht ab)

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RogerWright
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