Romane & Erzählungen
Privatdetektiv Conti - Schrei genügt - Teil 17

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"Privatdetektiv Conti - Schrei genügt - Teil 17"
Veröffentlicht am 18. März 2011, 12 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Die Pflicht des Menschen ist seine stetige Vervollkommnung. Ich versuche dies jeden Tag ein klein bisschen, zumindest wenn es durch Bücher geschieht.
Privatdetektiv Conti - Schrei genügt - Teil 17

Privatdetektiv Conti - Schrei genügt - Teil 17

Beschreibung

Letzter Teil der Geschichte. Bedanke mich hier schon mal bei allen, die die Geschichte bis zum Schluss gelesen haben, oder rege jene an, die dies noch nicht getan haben es noch zu tun. Freue mich über Kritiken zum Eindruck über das Gesamte Buch (1-17)! RogerWright

Stehauf saß auf dem Stuhl vor Maasregel. Der hielt eine Mappe in der Hand. „Ich hatte mit dir einmal über eine Modernisierung der Wache gesprochen. Du erinnerst dich hoffentlich?“, fragte er mit der unterschwelligen Aufforderung, dass es Stehauf wissen musste. Und dieser erinnerte sich tatsächlich. „Du meintest, dass die Wache mehr die Multikulturalität unserer Stadt repräsentieren sollte?“ Maasregel war erfreut. „Du erinnerst dich also. Nun heute ist in mehrerer Hinsicht ein historischer Tag. Unsere Wache wird den nächsten großen Schritt in die Zukunft machen! Vor fünfzehn Jahren organisierten viele Kräfte die Wache neu. Heute wird es zu keiner Neustrukturierung kommen, jedoch wird etwas sehr Bedeutsames geschehen. Was glaubst du?“ Maasregel sah den verwirrten Kommandeur mit großen Augen an. Stockend begann dieser zu raten. „Es wird einen neuen...Rekruten geben? Aber dieser wird nicht so sein wie...wie die Anderen, oder?“ „Da

hast du vollkommen recht“, bestätigte Maasregel. Stehauf begann zu schwitzen. „Wird eine neue Spezies Mitglied der Wache?“ „Nein.“ „Was wird es denn dann?“, fragte der schwitzende Kommandeur. „Das Geschlecht des Rekruten spielt die entscheidende Rolle.“ Stehauf war geschockt. „Du...du wirst eine Frau in der Wache zulassen?“ „Der Kandidat hat einhundert Punkte“, sagte Vincent Maasregel mit Erleichterung. Endlich verstand Stehauf. „Das wird nicht passieren!  Die Wache ist nichts für Frauen!“ Der Stadthalter beobachtete den vor Wut schnaubenden Kommandeur mit wachsendem Interesse. „Du lässt eine Frau an deiner Seite zu und sagst trotzdem, dass die Wache nicht das richtige für eine rau sei.“ „Das ist etwas anderes! Außerdem bin ich gerade eben ledig“, schnaubte Stehauf. „Deine, irgendwann einmal zukünftige Frau würde doch bestimmt auch für dich kochen. Und doch gibt es Männer die kochen. Fällt dir da nicht etwas auf?“

 

Stehauf war geschlagen. Diesem Argument hatte er nichts mehr entgegen zu setzen. „Du meinst, Männer führen Frauenberufe aus und nun soll es auch umgekehrt sein?“ „Ich bin mir bewusst, dass du nicht jeden oder jede in deine Wache aufnehmen würdest, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Besser jetzt als später. Bald würden sich Frauenrechtlerinnen melden, die so etwas fordern. Sie hat übrigens hervorragende Referenzen.“ Stehauf setzte sich wieder. „Du musst zugeben, dass es besser ist eine menschliche Frau zuerst aufzunehmen. Bald könnten es auch Werwölfe oder Vampire sein. Vielleicht auch andere.“ Stehauf nickte. Er wusste, dass der Stadthalter recht hatte. Und wie er recht hatte. Eine menschliche Frau war immer noch besser als weibliches Mitglied einer anderen Spezies. „Ich möchte sie dir vorstellen. Hauptmann Anker“, rief der Stadthalter, „sie dürfen Lady Winston nun hereinführen.“

John Anker öffnete die Tür. Mary Winston trat in den Raum. Sie hatte Hosen und eine

schlichte Bluse an. Die Absatzschuhe hatte sie gegen Stiefel eingetauscht. Stehauf schluckte mehrmals. „Fräulein Winston, dies ist Kommandeur Stehauf.“ Stehauf richtete sich langsam auf. „Ich bin sehr erfreut“, brachte er unsicher hervor. „Die Freude ist ganz meinerseits“, erwiderte sicher. „Hauptmann Anker haben sie ja bereits kennen gelernt. Kommandeur Stehauf, du hast doch angekündigt das Hauptmann Anker die Führung über das Wachhaus am Handwerkerplatz erhält. Fräulein Winston wird in diesem Wachhaus als Gefreite ihre Laufbahn beginnen.“ Stehauf protestierte innerlich. Die Stimme in ihm sagte, dass er gar nicht gefragt worden war. Doch dann wurde ihm klar, dass sie in kein anderes Wachhaus kommen konnte. „Ja, Herr“, antwortete er kleinlaut. Ihr könnt nun gehen. Kommandeur, du bleibst hier!“

Stehauf setzte sich schlagartig wieder. „Ich glaube du hast noch etwas auf dem Herzen. Bitte sprich es aus.“ „Bist du jetzt etwas

 

 

 

 

 

 

Psychodoktor geworden?“, fragte er misstrauisch. „Nein, aber es ist meine Aufgabe zu wissen was die Bürger dieser Stadt denken.“ „Sie ist die Tochter der reichsten Frau der Aquis-Ebene!“ Maasregel beugte sich nach vorne. „Glaubst du, dass sie deshalb nicht in der Wache arbeiten darf? Ein geregeltes Einkommen, gute Aufstiegsperspektiven und sie kennt bereits zwei Mitglieder, nein, drei.“ Der Stadthalter erhob sich. „Was hat es mit den Referenzen auf sich?“, fragte Stehauf. „Sie hat den Umgang in mehreren Stichwaffenklassen mit Auszeichnung bestanden. Außerdem ist sie sehr sportlich, das kann ihr auf den Straßen sehr nützlich sein. Wir brauchen keine Wächter, die nach 50 Metern zusammenbrechen. Die Zeiten haben sich geändert, Kommandeur.“ „Am Montag werde ich das Wachhaus eröffnen. Bis dahin gibt es noch einige Sachen zu erledigen.“ „Ich wünsche dir viel Glück. Wir werden uns bestimmt bald wiedersehen“, sagte der Stadthalter zum gehenden Stehauf. Ja man

würde sich bald wiedersehen. Das war genauso sicher wie die Opferungen in den Tempeln einiger Religionen.

Das Wachhaus am Handwerkerplatz war fast genauso groß wie die Hauptwache beim Bankenviertel. Conti und Schinkel hatte man gerade vereidigt. Die beiden hatten auf den Helm eines längst verstorbenen Generals geschworen treu die Stadt zu schützen. Obergefreiter Conti sah  in den Aufenthaltsraum des Wachhauses. Er erkannte niemanden außer einer Person. „Sag mal bist du das Dan Schubser?“, fragte Nicolas die überraschte Person. „Feldwebel Schubser, wenn ich bitten darf...Obergefreiter...“ „Conti, Nicolas Conti“, fügte er hinzu. Die namenlose Person strahlte. „Alter Tunichtgut! Hat man dich auch endlich vereidigt?“ „Das ist fünfzehn Jahre her! Wie bist du denn damals zur Wache gekommen?“ „Nachdem du aus den Diensten von Vitamin C getreten warst, hat man die Wache neu geordnet. Man brauchte damals

 

 

 

 

jeden Mann und du weißt wie geschickt ich Obst werfen konnte.“ „Ich hätte nie gedacht, dass wir uns je wiedersehen würden. Das müssen wir alles mal nach Dienstschluss besprechen“, sagte Conti überschwänglich. Feldwebel Schubser entfernte sich wieder.

Eine weibliche Stimme drang aus dem Nebenzimmer, in dem die neuen Rekruten vereidigt wurden. Hauptmann Anker trat aus dem Zimmer. Ihm folgte eine, zwei Neuen sehr bekannte Person. Sie stellte sich neben den Gefreiten Paul Schinkel. Sie lächelte ihn an und er zurück. „Kommandeur Stehauf ist eingetroffen. Ihr wisst was ihr zu tun habt“, sagte Hauptmann Anker ohne strengen Unterton. Die Mitglieder dieses Wachhauses hatten es mit diesem Hauptmann wirklich gut getroffen. Stehauf betrat den Raum. Er ging die Treppe halb hinauf. Er überblickte die Truppe. Ja, sie sahen alle sehr gut aus. Eine gute gemischte Truppe. Er bekam Lust aufs Verbrecherjagen. Er hatte das seit gut einem halben Jahr nicht mehr gemacht. „Ich sehe

heute viele neue und alte Gesichter. Ich hoffe das ihr unserer stolzen Wache Ehre bereitet.“ Stolze Wache, pah! Vor fünfzehn Jahren waren wir ein Haufen zielloser Idioten! Bis vor wenigen Jahren hätten wir Stolz noch im Almanach nachschlagen müssen. „Ich wünsche allen viel Glück!“ Er salutierte und alle anderen taten es ihm, mehr oder weniger, gleich. Kommandeur Stehauf Verschwand und ging zur Hauptwache zurück. Die Wächter im Wachhaus machten sich auf ihre Plätze. Das Wachhaus wirkte sehr groß, denn nur zehn Männer und eine Frau befanden sich darin. Dreimal so viele Wächter fanden hier Platz. Doch diese Zeiten lagen noch in der Zukunft.

„Ich hätte nicht gedacht, dass wir uns hier wiedertreffen“, sagte Paul. Mary lehnte an der Wand zum Ãœbungsplatz. Sie erhielten hier Unterricht von Oberfeldwebel Steven Haudrauf.  Er verspätete sich jedoch. „Es war mein Wunsch dem Gesetz Genüge zu tun, denn ich will verhindern, dass jemand wie Tiefschlag noch einmal etwas solches

 

 

 

veranstalten kann.“ Paul sah zur Tür. Niemand erschien. „Er scheint ziemlich lange mit etwas anderem beschäftigt zu sein. Wollen wir nach dem Dienst etwas durch die Stadt gehen? Du kennst sie wahrscheinlich kaum.“ „Nein, das stimmt. Ich war nur ein paar Mal kurz hier. Es wird bestimmt sehr interessant.“ „Das glaube ich auch. Ich habe von einer interessanten klassischen Ausstellung über die Entwicklung dieser Stadt gehört.“ Mary sah zum Himmel auf. „Ja, das wird bestimmt sehr interessant.“ „Schön das du dich auch freust“, antwortete Paul. Er verstand so etwas wie Sarkasmus nicht. Wahrscheinlich hatte er darüber nicht in einem Buch lesen können. Oberfeldwebel Haudrauf erschien in der Tür.

Feldwebel Schubser begleitete Nicolas bei seinem ersten Streifengang. Er sollte vom erfahrenen Feldwebel lernen. Ein Schrei ertönte an der Ecke Lange Straße, Lustige Straße. Einer älteren Dame hatte ein Dieb die Handtasche entrissen. „Und was hast du in den

letzten fünfzehn Jahren gemacht?“, fragte Nicolas. Dan Schubser stellte dem fliehenden Dieb ein Bein. Er fiel. Conti nahm ihm die Handtasche ab. Er gab sie der herbeieilenden Dame. Die Wächter schlenderten weiter. Hinter ihnen ertönten Schreie und das Geräusch von einer gut gefüllten Handtasche, die einen wehrlosen Dieb in schneller Folge traf. „Ich war die ganze Zeit bei der Wache. Bin bis zum Feldwebel aufgestiegen. Mehr strebe ich nicht mehr an.“ Die schlendernden gemütlich in der Mittagssonne, die die Stadt in einen übelriechenden Kochtopf verwandelte.

 

 

 

 

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