Romane & Erzählungen
Privatdetektiv Conti - Schrei genügt - Teil 15

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"Privatdetektiv Conti - Schrei genügt - Teil 15"
Veröffentlicht am 14. März 2011, 12 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Die Pflicht des Menschen ist seine stetige Vervollkommnung. Ich versuche dies jeden Tag ein klein bisschen, zumindest wenn es durch Bücher geschieht.
Privatdetektiv Conti - Schrei genügt - Teil 15

Privatdetektiv Conti - Schrei genügt - Teil 15

Beschreibung

Verhandlung über die Zukunft unserer Helden zum Zweiten.

Ein Schnauben ging durch die Menge. Mit einer solchen Aktion von Lady Winston hatte niemand gerechnet. Vincent Maasregel war erfreut. Er hatte es wieder allen Vertretern der Stadt gezeigt. Es konnte immer eine Ãœberraschung geben. Lady Winston setzte sich. Maasregel stand langsam auf. „Danke Lady Winston, wir werden ihre Eindrücke natürlich beachten. Und nun wird es Zeit die Hauptakteure in unsere Mitte zu bitten!“, rief Maasregel. Oscar Feder führte den verletzten Privatdetektiv und seinen Lehrling um den Schutthaufen herum. Beide wirkten angespannt. Sie wurden an den Kopf des Konferenztisches dirigiert. Stadthalter Maasregel begrüßte die beiden Neuankömmlinge mit einem festen Händedruck. Normalerweise tat dies der Herrscher über Kasidien nicht. Alle waren beeindruckt. Er schob den verdutzten Conti an die Tischkante heran. „Dieser Mann trägt immer noch die Narben des Heldentums! Wir werden dir nun deine Zukunft zeigen Herr

Conti. Es gibt zwei Wege zwischen denen du dich entscheiden musst. Der erste Weg ist das du deine Detektei behalten darfst. Solltest du allerdings wieder in finanzielle Nöte geraten, dann werden wir dir leider nicht mehr helfen können, dann trägst du die volle Verantwortung vor dem Gesetz.“ Diese Möglichkeit bot nicht viel Gutes. Nicolas erkannte dies sofort. Er war gespannt auf die zweite Möglichkeit, doch er glaubte sie bereits zu kennen. „Du kannst natürlich auch Mitglied der Wache werden. Man würde dich mit vielen alteingesessenen und jungen Polizisten in das erste Wachhaus im westlichen Teil der Stadt beordern. Kommandeur Stehauf kann dir dazu bestimmt noch mehr sagen, Kommandeur“, sprach Maasregel mit Befehlsunterton. Der Kommandeur stand augenblicklich parat und salutierte. Das Klischee verlangte es so.

„Ich möchte den beiden Anwesenden meine Hochachtung aussprechen. Nun Herr Conti, solltest du dich für den Dienst bei der Wache entscheiden, dann erwartet dich ein fester

monatlicher Sold, der sich nach deinem Rang richtet. Du würdest nicht als Gefreiter, sondern als Obergefreiter einsteigen, wegen deiner großen Verdienste in den letzten Tagen.“ Alle Anwesenden klopften rhythmisch mit den Fäusten auf den Tisch. Stehauf stoppte das Klopfen mit einer Handbewegung. „Du wirst, wie bereits angesprochen, Mitglied im Neuen Wachhaus im westlichen Teil der Stadt werden. Dieses Wachhaus wird bald neu gegründet. Aber genug davon, wir erwarten deine Entscheidung.“ Stehauf salutierte zackig und setzte sich anschließend wieder auf seinen Platz. Conti hatte eigentlich keine Wahl. Es gab lediglich eine Möglichkeit, die seine Zukunft langfristig sicherte. Seine Mutter war damals dagegen gewesen, doch nun konnte sie nicht mehr widersprechen. Ãœberhaupt konnte es nur noch besser werden. Ein fester Sold war deutlich besser als ständig wechselnde Auftragsgehälter. Er zog die einzige Option. „Ich werde der Wache beitreten.“

 

Maasregel lächelte. Er war sich dieser Antwort zu 99,9 Prozent sicher gewesen. Stabilität war für jemanden wie Conti das Beste. Die Anwesenden empfanden ebenso. Damit war das Problem Conti auf lange Zeit hin abgeschlossen. Mathilda von Siebenbergen erhob sich. „Bevor wir mit der Sitzung fortfahren möchte ich einen Vorschlag machen. Wir sollten Herrn Schinkel ebenfalls eine Wahl über seine berufliche Zukunft geben lassen. Immerhin ist er jetzt nicht mehr der Lehrling von  Herrn Conti“, fügte sie erläuternd hinzu. Vincent Maasregel war zufrieden. Er war der Zirkusdirektor und die anwesenden Tiere verhielten sich wie geplant. Er musste nicht einmal etwas tun. Sie erledigten die Arbeit für ihn. Er erhob sich langsam und bedeutete allen Anwesenden sich ruhig zu verhalten. Der imaginäre Scheinwerfer dieser Vorstellung war nun allein auf ihn gerichtet.  „Natürlich sollten wir Herrn Schinkel das gleiche Recht einräumen wie Herrn Conti.“ Er wandte sich an

 

 

 

 

 

 

 

Paul. „Du hast die freie Wahl. Entweder wirst du ebenfalls Mitglied der Wache, oder beginnst eine Lehre bei einer Gesellschaft. Ich möchte hinzufügen das Herr Talerraff dich gerne im Finanzwesen sehen würde.“

Talerraffs bleiches Gesicht war auf Paul gerichtet. Er fühlte den Blick aller Gesellschaftsvertreter auf ihn fixiert. „Ich werde Herrn Conti in die wache folgen“, sagte er im festen Tonfall. Stehauf war begeistert. Viele Anwesende Gesellschaftsvertreter waren enttäuscht. Jemanden wie Schinkel konnte jeder von ihnen gebrauchen. Der Stadthalter ergriff das Wort bevor es noch zu Fragen nach dem Warum? und Weshalb? kam. „Herr Schinkel hat sich entschieden. Damit sind alle wichtigen Punkte der heutigen Sitzung geklärt. Ich beglückwünsche die Beiden zu ihren Entscheidungen und wünsche ihnen eine erfolgreiche Zukunft. Die Versammlung ist damit beendet. Ich wünsche allen Versammelten einen guten Heimweg“,

vollendete er und ging zu seinem Sekretär Oscar Feder, der Protokoll geführt hatte.

„Wie immer eine Kopie für alle Akten und ich möchte noch mindestens zwei Extrakopien. Dieses Dokument ist irgendwann vielleicht von historischer Wichtigkeit.“ „Natürlich, Herr. Ich werde sofort alles Notwendige in Bewegung setzten.“ Er entfernte sich in den Palast. Kommandeur Lennard Stehauf folgte Feder in den Palast. Es gab noch etwas von außerordentlicher Wichtigkeit zu besprechen, so hatte es der Stadthalter ausgedrückt. Stehauf fühlte wieder dieses unangenehme Bauchgefühl. Conti humpelte bereits zum Haupttor.

Mathilda von Siebenbergen nahm Paul zur Seite. Conti kommentierte dies mit missbilligendem Gesichtsausdruck. Die damit Angesprochene lächelte freundlich zurück. Conti war bedient. „Warum wollten Sie mich sprechen?“ „Weil ich tief in deiner Schuld

 

 

 

 

stehe. Du hast mir viel erspart. Ãœberhaupt interessierst du mich sehr. Ich habe selten Menschen mit so vielen Facetten gesehen wie dich. Ich wollte dir etwas geben.“ Sie holte einen Lederbeutel unter ihrem Kleid hervor. Man fragte sich wo er herstammte, denn das enge Kleid hatte zuvor keine Wölbung in Form eines Lederbeutels gezeigt. Sie überreicht ihm den Beutel. Er war mit aufwendigen Mustern verziert. Zu Pauls Ãœberraschung war er sehr leicht. „Du darfst hineinsehen. Es schadet dir nichts.“ Paul öffnete den kleinen Knoten des dünnen Fadens, der den Beutel geschlossen hielt. Der Beutel enthielt buntes Papiergeld. Diese Art war in Kasidien nicht weit verbreitet. Die Bürger vertrauten eher den robusten Talern. Papiergeld besaßen nur die Bürger der obersten Schichten. Die Scheine zeigten hohe Geldbeträge und waren in hoher Zahl gebündelt worden. „

Ich kann so viel Geld nicht annehmen. Das wäre ja schon beinahe Diebstahl!“ Paul schloss den Lederbeutel und reichte ihn seiner

Gesprächspartnerin. Damit hatte sie gerechnet. „Diesen Betrag hatte ich bei unserem ersten Treffen bei mir. Für mich ist es nicht viel. Und du benötigst das Geld mehr als ich, denn ich werde bald schon einen viel höheren Betrag mein Eigen nennen können.“ Sie gab den Lederbeutel schnell wieder zurück. Paul hatte noch einen letzten Joker. „Wenn das Geschäft platzt, dann haben Sie keine Sicherheit mehr.“ Er war stolz auf diesen Satz. Jeder normale Mensch musste das einsehen. Doch die erwartete Reaktion blieb aus. Fräulein von Siebenbergen begann zu lachen. „Du bist wirklich sehr nett, aber mein Geschäft platzt erstens nicht und zweitens werde ich auch nach einem Scheitern noch genügend Geld zur Verfügung haben. Als Auslandsberaterin dieser Stadt habe ich ja noch mein festes Einkommen.“ Paul hatte verloren. „Danke für diese Zuwendung. Was kann ich im Gegenzug für die tun?“ Sie lächelte erneut. „Wir sind quitt. Es gibt nichts was du tun kannst oder musst. Ich wünsche dir eine schöne Zukunft in der

 

 

 

 

Wache“, sagte sie freundlich und ging dann davon. Paul ging zum Haupttor. Nicolas Conti wartete bereits auf ihn. Beide gingen in Richtung Dunkelstraße.

 

 

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RogerWright
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