Romane & Erzählungen
Privatdetektiv Conti - Schrei genügt - Teil 16

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"Privatdetektiv Conti - Schrei genügt - Teil 16"
Veröffentlicht am 17. März 2011, 8 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Die Pflicht des Menschen ist seine stetige Vervollkommnung. Ich versuche dies jeden Tag ein klein bisschen, zumindest wenn es durch Bücher geschieht.
Privatdetektiv Conti - Schrei genügt - Teil 16

Privatdetektiv Conti - Schrei genügt - Teil 16

Fünf Tage lang musste Nicolas Conti noch im Ärztehaus von Bad Eske verbringen. Danach fuhren er und Paul Schinkel zurück nach Kasidien. Conti betrat auf Krücken sein Büro. Alles war noch wie vor der Abreise, außer dass sich wieder viel Staub angesammelt hatte. Er setzte sich vorsichtig in seinen Ledersessel. Paul nahm auf einem Holzstuhl Platz. „Es ist ein wunderbares Gefühl wieder zu Hause zu sein. Du wirst dann Frau Blitzblank aufsuchen, und ihr sagen, dass wir wieder da sind.“ „Mit Vergnügen Herr Conti“, sagte Paul erfreut. Er war ebenfalls froh wieder in einer vertrauteren Umgebung zu sein. Natürlich hatte ihm die Zeit in Bad Eske gefallen. Die Ereignisse der Nacht, in der Nicolas fast tödlich verwundet worden war, hatte seinen Gesamteindruck deutlich verschlechtert. Die Welt war auf einmal dunkelschwarz geworden. Positives gab es fast nicht mehr. Außer der einen Person...

Wieselflink, der älteste Postbote der Stadt öffnete die Tür. „Ihr seid ja wieder da. Nun ich hoffe ihr hattet einen schönes Aufenthalt, wo

auch immer ihr wart.“ Er lächelte ein gelbliches Lächeln. Die beiden anderen Personen bedachten ihn mit einem Blick der deutlich machte dass es besser war zu schweigen. „Was willst du, Herr Wieselflink?“ „Ich überbringe dir eine Nachricht vom Stadthalter. Du scheinst eine große Popularität zu genießen. Jedenfalls scheinen alle von dir beeindruckt zu sein.“ „Woher weißt du so etwas?“, fragte Conti spitzbübisch. Der alte Postbote war ihm in die Falle gegangen. „Das hört man doch überall! Bist du denn taub!“, ereiferte er sich. „Nein, aber bisher wollte mir noch niemand die Hand schütteln.“

Conti öffnete den Brief. Dieser Vorgang ging erstaunlich einfach. „Diese Worte stehen ganz oben im ersten Abschnitt des Briefes. Hast du den Brief gelesen?“ Wieselflink trat zurück. „Was hätte denn sonst noch drinstehen können? Ich wollte mich vergewissern das es dir gut geht!“, brachte er hervor. Das war eine schlechte Ausrede, warum er das

Postgeheimnis gebrochen hatte. Wenn es Wieselflink wusste, dann wusste es bald die ganze Stadt. Doch das war Conti egal. „Schwamm drüber. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag!“ Wieselflink tropften Schweißperlen über die Stirn. „Oh, oh! Das ist aber nett von dir.“ „Ich weiß“, antwortete Conti. Wieselflink verließ schnell das Büro. Er hatte eine Nachricht zu verbreiten.

Conti las den Brief vollständig. „Die wollen uns heute Nachmittag im neuen großen Saal sprechen. Die Wegbeschreibung ist allerdings etwas seltsam.“ „Was steht denn dort, Herr?“ „Tretet durch das Haupttor, dann geht rechts am Palast vorbei. Beachtet nicht den Schutthaufen. Dann müsst ihr links abbiegen. Ihr werdet danach bereits den großen Konferenztisch bemerken. Ich finde das doch äußerst merkwürdig.“ Paul überlegte kurz. Er kam zu einem Ergebnis. „Wir werden ja sehen. Ich gehe erst einmal zu Frau Blitzblank. Sie wohnt zwei Straßen östlich von hier?“ „Genau“, bestätigte Nicolas. Paul verschwand aus dem

Büro. Conti blieb allein zurück. Er befestigte das Bin gerade Mittagessen Schild und lehnte sich entspannt zurück. Er hatte sich eine intensive Denkpause um 10.00 Uhr verdient.

Die Vertreter aller Gesellschaften und die wichtigsten Repräsentanten der Stadt saßen an dem großen Konferenztisch. Stadthalter Maasregel saß am Kopf des Tisches. Er spielte mit seinem Wurfmesser.

„Warum befinden wir uns hier draußen?“, fragte Mark Dickdarm, der oberste Metzger und Schlachter der Stadt. „Das kann doch nur ein Witz sein! Wir haben das Recht auf einen geschlossenen Raum!“ In seiner Umgebung roch es angenehm nach gebratenen Würsten. „So können wir alle an einem Tisch sitzen. Möchtest du vielleicht wieder einen Stehplatz?“, fragte Stan Langfinger, der Herr über alle Diebe und artverwandten Berufsfelder. „Nein“, brummelte der beleibte Dickdarm. „Stellt es euch vor, als wären die Wände bereits hochgezogen. Stellt euch ein

 

 

 

 

 

 

Dach vor, nicht den Himmel“, sagte der Stadthalter fröhlich in die Runde. Viele sahen ihn mit großen Augen an. „Feder, wir sind alle vollzählig. Wir können beginnen. Sind die Ehrengäste bereits eingetroffen?“ „Ja, sie sind soeben eingetroffen, Herr“, sagte Feder im zackigen Tonfall. Der Stadthalter gab ihm ein Handzeichen und Oscar Feder ging zum Haupttor.

Maasregel stand auf. Er breitete die Arme aus. „Ich bin erfreut, dass ihr alle meiner Einladung gefolgt seid. Wie ihr vermutet, oder wisst, werden wir heute an der Zukunft des hochgelobten Herrn Nicolas Conti teilhaben.“ Viele Gesichter sahen nach unten und begannen zu stöhnen. Vincent Maasregel räusperte sich und alle verstummten. „Es wurden bereits Vorentscheidungen getroffen. Jedoch sollten wir ihm die Wahl zwischen mehreren Alternativen gewähren. Warum wir zu dieser Entscheidung gekommen sind möchte eine Frau erläutern, die seinen

beispiellosen Einsatz mitverfolgt hat. Lady Sophie Winston hat das Wort“, sagte Maasregel und begann zu klatschen. Viele folgten nervös seinem Beispiel. Lady Winston erhob sich. Natürlich hatte sie kein einfaches, schlichtes Kleid an. Es war die Sonderanfertigung vom Typ rosa Elefant. Mehrere Kilometer des ekelhaft rosanem Stoffes mussten sich mit viel Draht verbunden haben. Einige Anwesende schienen von ihrer offensichtlichen Stillosigkeit entsetzt und gleichzeitig fasziniert zu sein. Nur wenige Menschen trauten sich solche Unverschämtheiten, obwohl sie im Fokus einer ganzen Stadt standen. Sie füllte die Lungen mit Luft. Einige der versammelten zogen den Kopf ein.

„Ich danke Vincent, dass er mich ebenfalls hierher eingeladen hat.“ Vereinzeltes Kichern war zu hören. Niemand nannte den Stadthalter beim Vornamen. Wahrscheinlich hätte dies, wenn er eine Ehefrau hätte, die Unglückliche

 

 

 

 

auch erst nach schriftlicher Bewilligung seinerseits gedurft. Maasregel übte sich im stummen zielen mit dem Wurfmesser. „Ich möchte den versammelten Damen und Herren ein Bild davon liefern wie ich Nicolas Conti wirklich sehe. Ich erfuhr von seinen Fehlern in der Vergangenheit. Dazu möchte ich sagen, dass niemand einfach so vergessen kann. Doch ich erlebte ihn als einen sehr zielgerichtet arbeitenden Mann. Er hat den Fall  zügig aufgeklärt. Er hat nicht nur mich in der schlimmsten Nacht meines Lebens befreit, nein. Er hat selbstlos ein Menschenleben gerettet und dabei sein eigenes aufs Spiel gesetzt. Wenn ihr über ihn richtet, dann bedenkt sein unglaubliches Engagement meiner Familie gegenüber.“ Mehrere Anwesende sahen sich verwundert an. Natürlich wussten sie davon, doch konnte es der Selbe Conti sein, den sie alle kannten? Wenn ja, dann war er über Nacht zum Volkshelden geworden. So etwas konnte doch

nicht einfach so geschehen. Das fanden viele Anwesende. „Ich habe, in Anbetracht der Tatsachen, mich dazu entschlossen Nicolas Contis Schulden vollständig zu tilgen. Außerdem wird er das volle Geld für seinen Auftrag erhalten, zusätzlich zum Schuldenerlass.“

 

 

 

 

 

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RogerWright
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