Humor & Satire
Ein teuflisches Geschäft - Teil 3

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"Ein teuflisches Geschäft - Teil 3"
Veröffentlicht am 06. März 2011, 10 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Über den Autor:

Die Pflicht des Menschen ist seine stetige Vervollkommnung. Ich versuche dies jeden Tag ein klein bisschen, zumindest wenn es durch Bücher geschieht.
Ein teuflisches Geschäft - Teil 3

Ein teuflisches Geschäft - Teil 3

Beschreibung

Richard erfüllt Gründgens Wünsche mit ungeahnten Folgen...

Zeit der Arbeit

Nach einer knappen Woche hatte ich meine Energie vollständig verbraucht und auch meine geistige Denkkraft. Mein Gehirn fühlte sich wie ein ausgewrungener Schwamm an.

Geschäftig setzte man meine Pläne in der Hölle um. Das ein solches Unternehmen, wie es Gründgens nannte, solche Kapazitäten an freien Arbeitern besaß war auch für mich erstaunlich. Tausendschaften beackerten meine Entwürfe.

Der oberste Bauherr, den man mir zur Seite stellte, nannte sich Lucifer, in der englischen Schreibweise mit einem „c“, da er aus Portsmouth stammte. Gründgens war wirklich Deutscher, aus der Harzregion, irgendwo bei Schierke und Elend.

Ein paar Monate waren ins Land gezogen, in den Staaten hatte man das allgemeine Gesundheitssystem eingeführt, viele Republikaner bezeichneten als Regression zum Sozialismus und ich erhielt in dieser Zeit nicht unerhebliche Mengen an Geld auf mein Konto überwiesen, von einer diabolischen Bank mit dem Decknamen „Lehman Brothers“.

Eine krachende Einweihung

Dann war es soweit, Einweihungstag meiner Konstruktion. In seinen besten Anzug gekleidet stand der Teufel mit einer großen Schere und durchschnitt das rote Stoffband. „Damit eröffne ich das Leiden von morgen! Viel Vergnügen, Folterknechte!“

Schon während alle das Konstrukt betraten wurde ein klar; am Bau hatte man gepfuscht, der Punkt, den ich mir erhofft hatte.               

„Was ist los?! Lucifer?!“, schrie ihn sein Vorgesetzter an. Dieser wurde so bleich, wie es in der Hölle, bei permanent hohen Temperaturen eigentlich gar nicht ging und begann wie ein Springbrunnen Worte zu sprudeln. „Einige der Bauarbeiter haben Bewehrungsstähle geklaut, bei Mangel an passendem Zement haben sie anderen verwendet, der dem Beton andere Eigenschaften gegeben hat, das Anmachwasser war teilweise nicht astrein…da kam eben eins zum anderen.“ „Warum hast du diese Nieten nicht bestraft?“ „Was hätte ich denn machen sollen? Unsere herkömmlichen Bestrafungen waren nutzlos und die Arbeitsgenehmigung entziehen? Wohin hätte man sie abschieben sollen?“ Der Teufel ruderte mit den Armen. „Was weiß ich denn, in den Himmel, bei Nektar und Ambrosia umgeben von lauter Langweilern hätten die schon bald wieder nach der Hölle verlangt!“

Jetzt wandte sich der Fürst des Höllenfeuers, das man manchmal als Barbecue missbrauchte, an mich. „Du hast es gewusst, gib es zu!“ „Und wie hätte ich das merken sollen? Ich bin meinen Verpflichtungen auf der Erde nachgekommen.“

Hinter dem Rücken des obersten Teufels schwangen sich die durchhängenden Böden zu ihren wildesten Kapriolen auf und ließen ein Stockwerk nach dem anderen ohne Boden und Decke zurück und auch die tragenden Wände ließen jetzt, da keine aussteifenden Teile mehr vorhanden waren, an Tragfähigkeit nach. Ein netter Anblick, wie das Konstrukt in sich zusammenfiel und hunderte erboste Folterknechte aus den Trümmern krabbelten und ihre Wut an nahen Stahlbetonbauteilen ausließen, was ihnen nicht unerhebliche Schmerzen bescherte.

„Gut, du hast gewonnen. Ich lass dich frei, dafür wirst du aber dein gesamtes Geld zurückgeben müssen“, mahnte der Höllenfürst im Advokatentonfall.

Lebenszeichen

Damit war ich aus der Sache glimpflich herausgekommen, denn ich hatte keinen Cent des mir überwiesenen Geldes ausgegeben. Doch wir hatten keinen schriftlichen Vertrag über etwaige weitere Bestrafungen geschlossen, so brannte mein Apartment aus, Michelle hatte plötzlich einen neuen festen Freund und mein Hund verließ mich für die läufige Dalmatinerhündin meines besten Freundes.

Ich selbst zog daraus die Konsequenzen, kündigte meinen Job und zog nach Anchorage, Alaska. Hier habe ich als Architekt neu angefangen. Alle sind nett, aber der viele Schnee geht mir ein wenig auf den Geist.

Hiermit beende ich meine Aufzeichnungen und hoffe von diesen bösen Geistern nie wieder behelligt zu werden. Bisher habe ich deswegen keine externe Person eingeweiht und so soll es auch bleiben, denn ich habe den dringenden Verdacht, man könne mich für verrückt halten, was ich aber nicht bin, wie der Leser hoffentlich feststellt. Wofür ich einen Beweis erbringen werde; ich lebe jetzt in Alaska, werde aber nicht für Sarah Palin bei den nächsten Wahlen stimmen, die hier Gouverneurin war. Ich bin doch nicht verrückt im Kopf!

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RogerWright
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