Fantasy & Horror
Dragontruth - Kapitel 2 - 1.Buch: Wasser

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"Dragontruth - Kapitel 2 - 1.Buch: Wasser"
Veröffentlicht am 05. März 2011, 14 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Alles oder nichts!Meine Kunst bist mein Leben, und mein Leben zu leben ist manchmal ebenfalls eine Kunst. Ich male und zeichne gern, schreibe alle möglichen Arten von Texten, würde Mediengestaltung gern zum Beruf machen (Film,Foto, etc.), liebe Schauspielerei und wäre ohne Musik tot.Ich bin praktisch meine eigene Kunstfigur. DeviantArt: http://zoeylane.deviantart.com/
Dragontruth - Kapitel 2 - 1.Buch: Wasser

Dragontruth - Kapitel 2 - 1.Buch: Wasser

Beschreibung

Vive la resistance...

Zweites Kapitel: Keine Gnade

Nun schlug sich Jeanny gegen die Stirn. „Natürlich!“ rief sie laut aus, woraus ich schloss dass sie begriffen hatte, wovon ich sprach. „Also, ist die Zeremonie dieses Jahr eigentlich -“ „Psst!“ zischte ich sie an. Das war ja wohl nicht ihr Ernst. „Weißt du, Jeanny? Drück doch einfach den Crats die Schriftrollen mit unseren wahren Namen und am besten noch den dazugehörigen Elementen in die Hand. Damit ersparst du denen eine ganze Menge Arbeit.“ Ohne ein weiteres Wort ging ich weiter und Jeanny kam nach kurzer Zeit schweigend hinterher. Die Crats, so nannte sich die Führungsschicht unserer Regierung. Regierungsform? Diktatur. Das leben der Menschen hier wird von den Gesetzten der Crats bestimmt, welche, wie es sich für eine Diktatur gehört, ziemlich extreme Bestandteile beinhaltet. Nun wird sich der ein oder andere vielleicht fragen, ob es da nicht eigentlich nur einen Alleinherrscher gibt? Nun, eigentlich läuft letzten Endes alles in den Händen von Ahasver zusammen, aber er und seine Partei denken und handeln praktisch wie einer. Vermutlich ist ihr Name vom englischen Wort „Aristocrats“ abgeleitet, denn genau dafür scheinen sie sich auch zu halten. Etwas besseres...

Gemeinsam gingen wir eine lange, von hohen Häuserwänden gezäunten Straße entlang, bis wir endlich dort waren, wo wir hin wollten. Oder, um es besser auszudrücken: hin mussten. Die Schule, auf welche Jeanny und ich gingen, war ganz gewiss nicht dazu da, um uns das eigenständige Denken zu lehren, wie es bei anderen Schulen wahrscheinlich behauptet werden könnte. Hier wurden uns Disziplin, Ehrfurcht vor der Obrigkeit und ein starkes Gefühl der Minderwertigkeit eingetrichtert. Man wollte uns zu willenlosen Dienern des Systems heranziehen, und bei vielen schien diese Vorgehensweise auch hervorragend zu fruchten. Nichts gegen sie, doch ich wette ohne meinen „schlechten Einfluss“ wäre Jeanny mittlerweile auch ein Mitglied dieser grauen Masse. Doch das durfte nicht passieren, denn erstens war sie meine beste Freundin, und zweitens gehörte sie zu einem Kreis von Personen, welche den Crats unter keinen Umständen in die Hände fallen durfte. Meines Wissens nach war dieser Personenkreis zur Zeit leider sehr klein, und umfasste nur mich und meine vier besten und einzigsten Freunde, wobei der eine eigentlich gar kein Freund von mir war, sondern mehr oder minder nur deswegen bei uns mit machte, weil er musste. Taki, Maxence, Joe, Jeanny und ich. Wir waren die Auserwählten. Wir sollten der Tyrannei der Crats ein Ende zu setzten. Doch bevor wir dazu auch nur richtig in der Lage waren, brauchte es noch etwas Zeit, genau genommen noch exakt dreiundzwanzig Stunden. Doch bis dahin musste noch ein wenig gelitten werden, den Gnade war an dieser Schule ein nicht nur ein Fremd- sondern gewisser Maßen auch ein Tabuwort. Als Jeanny und ich das Tor durchschritten hatten, bemerkten wir sofort etwas. Es war still. Zu still. „Verdammt.“ flüsterte ich in der furchtbaren Gewissheit, dass wir von jemanden beobachtet wurden, der uns garantiert keine Blumen schenken wollte. Und wenn doch, dann höchstens ein Satz blauer Veilchen, den er uns mitten in unsere nun schweißüberströmten Gesichter drücken würde. „Wir sind zu spät.“ Langsam, ganz langsam drehten wir uns um obwohl wir schon wussten, was wir sehen würden. Der Wächter hatte uns gesehen und stand nun mit einem breiten, bösartigen Grinsen gegenüber. Wenn ich nicht solche Angst gehabt hätte hätte ich ihn vermutlich gefragt, ob es seine Zähne auch in weiß gab. „Zu spät.“ Seine Stimme jagte selbst mir Angst ein. Ich wusste was er jetzt tun würde, genau so wie ich wusste, dass es kein Entkommen gab. Er presste uns jedem eine seiner knochigen Hände auf die Stirn, woraufhin ein Schmerz entstand den man in Etwa damit vergleichen konnte, seinen Kopf in ein Lagerfeuer zu halten. „Zu spät...“ Als er uns endlich los ließ waren wir zunächst wie gelähmt. Als ich mich jedoch wieder gefangen hatte griff ich nach Jeanny um mit ihr in das Zimmer zu gehen, in welchem wir uns wie immer um diese Uhrzeit das Hirn frei pusten lassen sollen. Wie zwei ängstliche Kinder rannten wir Hand in Hand durch die Flure, und während sie sich immer noch wie in Trance von mir durch den Korridor ziehen lies machte sich in mir wieder dieses Gefühl breit. Wir waren mächtig. Es hätte uns nicht viel Kraft gekostet ihn in tausend Stücke zu reißen, doch wir konnten nicht. Uns waren die Hände gebunden und wir mussten schweigend über uns ergehen lassen, was man uns antat. Draußen auf der Straße konnten wir uns wenigstens mit Pistolen und ähnlichem verteidigen, doch hier waren wir nichts.

Sowie ich diesen Satz dachte verdrängte ich ihn wieder aus meinem Kopf. Genau das war es, was sie wollten. Wir sollten uns verlieren, vergessen wer wir sind und dass wir etwas sind. Sie wollten dass wir uns hilflos vorkamen, und sie waren dabei dieses Aufgabe bravorös zu bewältigen. Wenigstens war ich noch so sehr ich selbst, dass ich mich auf Grund meiner jetzigen Feigheit in Grund und Boden schämte. Für gewöhnlich war ich schlau genug, mich nicht von den Wächtern erwischen zu lassen. Doch jetzt waren wir beide für den Rest des Tages als das gebrandmarkt, was wir waren. Individuen, welche nicht hirnlos dem System hinterher stolpern. Als Freidenker, denn nur Freidenker waren unpünktlich.

Als wir den Raum betraten drehten sich alle zu uns um. Einige sahen völlig ausdruckslos, andere verängstigt. Durch die Male an unseren Stirnen fühlten sie sich in darin bestärkt, was sie eben erzählt bekamen. Wer sich quer stellt, für den werden die Weichen zu Ausgrenzung und Schmerzen gestellt. Wortlos und mit gesenkten Köpfen gingen wir auf unsere Plätze, wobei die anderen uns nicht aus den Augen ließen. Der Lehrer lies sie gaffen, da wir beide wohl ein Paradebeispiel für das abgaben, wovon er gerade gesprochen hatte. „Das meinte ich. Genau das. Wie sollte es anders sein, Jacky Greene und ihr Schoßhund. Diese beiden werden einmal in der Röhre landen, das kann ich euch sagen, und euch widerfährt das selbe, wenn ihr euch an ihnen ein Beispiel nehmt! Das System will euch helfen, Fehltritte zu vermeiden, doch wer sich nicht helfen lassen will, hat die Konsequenzen zu tragen. Denn es gibt Regeln, und niemand... ich wiederhole: niemand... umgeht die Regeln.“ Der Lehrer ging vorwärts durch die Reihen und das einzig hörbare Geräusch war das Klacken seiner Schuhsohlen auf dem Boden. Er blieb vor mir stehen. Am liebsten hätte ich ihn gebissen, direkt in sein hässliches, nun auch noch hämisch verzerrte Gesicht. „Aber natürlich erhält jeder Missetäter eine Chance, Buße zu tun.“ Er stützte sich mit den Händen auf meinen Tisch und sah auf meine Schädeldecke, welche ich anstatt meiner Augen in seine Richtung geneigt hatte. „Sprich, Jacklynn Greene! Entschuldige dich, und Zolle der Obrigkeit deinen Respekt, und deine Strafe wird gelindert.“ So fest ich konnte presste ich meine Lippen aufeinander. Ich würde mir lieber einen Arm aufschlitzen als zu gehorchen. Ich hatte mittlerweile einen Ruf zu verlieren. Jacky Greene, diejenige welche stets trotz aller Gefahren dem System die Stirn geboten hatte. Die, die niemals die Worte aussprach, die einen Menschen seiner Freiheit beraubten. Es hat nichts mit angeben zu tun wenn ich sagte, dass ich in gewisser Weise für viele hier ein Idol bin. Der Lehrer sah mich eindringlicher an, das konnte ich spüren. „Na los!“ Ich überlegte ob ich ihm ins Gesicht spucken oder einfach schweigen sollte. Zu meiner Verwunderung erhob sich der Lehrer, allerdings nur um zu Jeanny zu gehen. Immer noch mit gesenktem Kopf musste ich mit anhören, wie Jeanny die Verse sprach, die der Kerl vorher von mir eingefordert, aber nicht bekommen hatte. Als sie fertig war ging er wieder nach vorne und setzte seine Rede fort. Ich wandte mich zu Jeanny um. Es war nicht eindeutig zu definieren ob sie sich schämte oder nur versuchte sich mit ihren Blicken vor mir zu rechtfertigen, doch mir war klar was in meinem Blick lag, da ich mir größte Mühe gab, es sie sehen zu lassen. Fassungslos und enttäuscht sah ich sie an und schüttelte den Kopf. Im Nachhinein betrachtet wurde mir klar, dass ich in diesem Moment vermutlich etwas streng zu ihr war. Sie konnte nicht so viel vertragen wie ich, daher war es nur verständlich dass sie versuchte, ihr Strafmaß zu lindern. Und trotzdem war ich enttäuscht von ihr, diesem Gefühl konnte ich mich nicht erwehren.

Mittlerweile sahen mich nur noch drei oder vier traurig an, unter anderem Taki und Joe, und Jeanny tat es vermutlich nur deswegen nicht, weil sie vorerst nicht mehr das Risiko eingehen wollte, mir in die Augen sehen zu müssen.

Noch gut zwei Stunden wurde uns gesagt, dass der Mensch im einzelnen nichts wert ist, dass allein die Obrigkeit bestimmt, was mit unserem Leben geschieht und das eigenes Denken unser eigener Schaden sei. Mir wurde schlecht bei dem Gedanken, dass wir alle uns das anhören mussten und niemand etwas tun konnte. Nur sitzen und starren. Und im Falle von mir und Jeanny auf das bevorstehende warten.

Als der Vortrag endlich fertig war und man uns für den Rest des Tages entließ, versperrte der Lehrer uns beiden mit seinem Arm den Weg als wir, natürlich ohne viel Hoffnung, versucht hatten uns unbemerkt vorbei zu schleichen. Gebrandmarkte fielen immer auf. Er führte uns nach draußen in den Flur und dann ein Stück den Gang entlang. „Jacky!“ Das war die Stimme von Joe, der irgendwo hinter uns war. Anstatt ihm zu antworten oder mich umzudrehen winkte ich ab.

Nach einer Weile hielten wir an und standen vor dem Wächter, der uns auch die Male verpasst hatte. Meine Freundin zitterte. Da kam mir eine Idee. Bevor jemand anderes etwas sagen konnte hob ich die Hand und sagte: „Ein Mal für zwei!“ Jeanny starrte mich an. „Nein!“ „Ich hab sie nur angestiftet, sie selbst hat mich immer wieder ermahnt, schneller zu sein.“ „Jacky, du hast mich überhaupt nichts ange-“ Ich hielt ihr mit einer Hand den Mund zu und lächelte sie an. „Tu mir einfach den Gefallen und hol mich in zwei Stunden ab.“ „Das kannst du nicht machen!“ „Oh, doch! Sie kann!“ fauchte der Wächter, packte mich am Handgelenk und zog mich in Richtung einer der Kammern. Sie rief mir zu, dass ich das nicht tun musste, aber ich ignorierte sie. Sie war meine beste Freundin, und für seine Freunde muss man eben ab und zu in die Presche springen.

In einer Kammer angekommen schloss der Wächter hinter uns die dicke Metalltür. Dann ging er in eine Ecke zu einem kleinen Tisch. Sie hatten hier mittlerweile mitbekommen, dass ich gegen die Elektroschocks vergleichsweise immun war und dass sie mir nicht so weh taten. Ich war dumm genug gewesen nicht so zu tun, als würde ich dabei genau so leiden wie jeder andere. Aus diesem Grund war ich kein Stück verwundert als der Wächter breit grinsend zurück kam, eine Peitsche in der rechten Hand. Noch bevor er zum Ersten Schlag ausholt, vor welchem er mich natürlich festgebunden hatte, dachte ich: Ich werde mich rächen. Für alles was ihr mir und den anderen antut, werdet ihr büßen, morgen war der Tag, an dem es wirklich begann. Ihr werdet mich niemals brechen, niemals! Vive la resistance!

...

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Beplinerin
Alles oder nichts!Meine Kunst bist mein Leben, und mein Leben zu leben ist manchmal ebenfalls eine Kunst. Ich male und zeichne gern, schreibe alle möglichen Arten von Texten, würde Mediengestaltung gern zum Beruf machen (Film,Foto, etc.), liebe Schauspielerei und wäre ohne Musik tot.Ich bin praktisch meine eigene Kunstfigur.

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dfedrowitz Süß geschrieben.Find ich gut
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Beplinerin Re: -
Zitat: (Original von QueenMaud am 05.03.2011 - 11:34 Uhr) Puh!! Man kann eigentlich nicht aufhören zu lesen.... und ist gespannt auf den morgigen Tag!

Danke, freut mich. Ein Kapitel noch und dann ist es so weit, und dann kommen wir auch zu den... "DRACHEN!" ; )
Vor langer Zeit - Antworten
QueenMaud Puh!! Man kann eigentlich nicht aufhören zu lesen.... und ist gespannt auf den morgigen Tag!
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