Kurzgeschichte
Aus dem Augenwinkel

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"Aus dem Augenwinkel"
Veröffentlicht am 05. März 2011, 2 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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einer der auf dem Weg ist ...
Aus dem Augenwinkel

Aus dem Augenwinkel

Aus dem Augenwinkel

 

Manchmal sehen wir Kinder auf der Straße – Kleinkinder in Gruppen, meist mit Begleitung.

Es entlockt uns ein Lächeln, wenn wir diese Kleinen so unbeholfen sehen. Wir sind gewiss, die werden groß. Und wir denken an die eigene Kindheit. An die Freiheit und an die Geborgenheit. Ohne es zu wissen, waren wir doch gut „aufgehoben“.

Heute sah ich eine Gruppe alter Menschen des Weges kommen. An der Ampel sammelten sie sich, um die Straße zu überqueren. Ich schaute auf die Gruppe und dachte nach.

Es ist selten, so eine Seniorengruppe zu sehen.

Zwei hielten sich aneinander fest, mancher hatte einen Stock oder einen Rollator, ein paar wurden im Rollstuhl gefahren.

Sollte man sich nicht ebenfalls freuen?

Aber der Anblick der Gebrechlichkeit freut uns nicht.

Die „Gebrechen“ der Kindheit sind nicht so wild, jeder weiß, das geht vorbei.

Doch die Alterbegleiterscheinungen kommen und treffen jeden.

Wenn wir im Urlaub in anderen Ländern die Alten vor dem Haus oder im Kaffee sitzen sehen, dann finden wir, dass das dazugehört, zum Bild.

In der Welt der Reichen, Schönen und Schnellen kommen keine Rentner vor.

Nur Senioren, die den Treppenlift noch als Statussymbol verklären.

Ich habe mich gefragt, woher die Senioren kamen und wohin sie gingen.

Und sie fielen mir auf.

Weil sie wichtig sind – als die, die vor uns sind und bleiben.

 

2009-04-29

 

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Boris
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baesta Sehr gut beschrieben hast Du dieses Szenario. - Wenn Du die Möglichkeit hast, schau Dir in der ZDF-Mediathek mal die Filmreportage "2030-Der Aufstand der Alten" Teil 1 - 3 an, oder hast Du das vielleicht schon geshen? Da gibt es Senioren und Senioren.

Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Re: Kurz und gut! - unsere Ansichten sind nahezu kongruent

LG Jürgen
Zitat: (Original von pekaberlin am 05.03.2011 - 13:39 Uhr) Oft sah ich es in Vietnam, Russland, Rumänien und anderswo, wie selbstverständlich "Sie" dazugehören, wie man ihre Weisheit schätzt und ihre "Behinderung" durch eigene Kraft wettmacht. Nur in Deutschland und den USA sah ich das, von Dir so grandios geschilderte. Doch es war, zumindest hier, nicht immer so und wird es hoffentlich auch nicht bleiben. Die Welt kann nicht nur von uns lernen. Wir auch von ihr!
Liebe Grüße Peter

Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Kurz und gut! - Oft sah ich es in Vietnam, Russland, Rumänien und anderswo, wie selbstverständlich "Sie" dazugehören, wie man ihre Weisheit schätzt und ihre "Behinderung" durch eigene Kraft wettmacht. Nur in Deutschland und den USA sah ich das, von Dir so grandios geschilderte. Doch es war, zumindest hier, nicht immer so und wird es hoffentlich auch nicht bleiben. Die Welt kann nicht nur von uns lernen. Wir auch von ihr!
Liebe Grüße Peter
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Re: - Danke für deinen Kommentar


Gruß Boris
Zitat: (Original von shirley am 05.03.2011 - 05:51 Uhr) ...als die, die von uns sind und bleiben...
Und schneller als man denkt, gehört man zu dem genannten Kreis.Ich denke, das Alter ist nicht das Schlimmste. Auch nicht die Gebrechen. Aber zu sehen, wie sie (die Jungen) sich von einem abwenden, und man allein dasteht.

Vor langer Zeit - Antworten
shirley ...als die, die von uns sind und bleiben...
Und schneller als man denkt, gehört man zu dem genannten Kreis.Ich denke, das Alter ist nicht das Schlimmste. Auch nicht die Gebrechen. Aber zu sehen, wie sie (die Jungen) sich von einem abwenden, und man allein dasteht.
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