Kleine Geschichten ,die den Abend kurzweilig werden lassen. Die Nacht kann da eher zum Problem werden.Vampire,Werwölfe und andere mystreiöse Gestalten, oder aber auch nur seltsame Vorkommnisse, werden dieses Buch durchwandern. Bleiben Sie wach!
7.00 Uhr
Wie jeden Morgen trafen sich Tom und seine Arbeitskollegen,pünktlich zum Arbeitsbeginn, in Ihrem Bauwagen.Sie waren seit 2 Jahren dabei,eine Autobahn auszubauen,und hatten somit Ihre Tagesabläufe automatisiert.Ankommen,umziehen und los zum Arbeitsabschnitt,den Sie zu bewältigen hatten.
Ihr Team bestand aus 10 Leuten.Tom war der Baggerfahrer,Mike war für den Presslufthammer zuständig und die Zwillinge Achim und Klaus fuhren den Teerwagen.Jochen war der Vorarbeiter ,der den gesamten Bauabschnitt unter sich hatte und die 3 Helfer einweisen musste,welche alle weiteren Arbeiten zu erledigen hatten,wie den Teer zu verteilen und Schutt zu entsorgen.Die 2 Auszubildenden waren mal hier mal da.Schließlich sollten Sie alle Bereiche des Straßenbaus kennenlernen.
Nachdem Sie Ihren ersten Kaffee aus den Thermoskannen getrunken hatten,machten Sie sich auf den Weg zu Ihren Aufgaben.
In einem Maschinenbaubetrieb liefen die Maschinen bereits seit 6.00Uhr auf hochtouren.Computergesteuerte Drehmaschinen und Bearbeitungszentren bearbeiteten schweres Material,um komplexe Bauteile zu fertigen.Hochkonzentrierte Mitarbeiter programmierten und überwachten die Abläufe und unternahmen Korrekturen,wenn es sein musste.Messmaschinen mit Ihren sensiblen 3D Tastern schwirrten im Eilgang durch die Teile um Passgenauigkeit und Lage von Bohrungen festzustellen.Eine hohe Genauigkeit und die perfekte Funktion der Computer war unausweichlich.
Anne wurde von dem Straßenlärm geweckt,der jetzt einsetzte.Die Straßen waren überfüllt mit Autos,Bussen und Lastkraftwagen.Wie ein Lindwurm bewegte sich die Kolonne durch die Stadt,um die Leute zu Ihren Büros,Baustellen oder aber einfach nur zum Einkauf zu bringen.
Sie stand auf und schaltete den Fernseher ein,bevor sie in die Küche ging,um die Kaffeemaschine mit Wasser und Kaffeepulver zu füllen.
Sie brauchte den allmorgendlichen Kaffee und das besudeln aus der Flimmerkiste,damit sie überhaupt in den Triit kam.Sie war Schriftstellerin und konnte sich Ihren Tag selber einteilen,aber die Routine hat sich mit den Jahren so ergeben.Eine halbe Stunde,nur für sich,und dann an den Schreibcomputer,der Ihren Lebensunterhalt einbrachte.
In einem Callcenter mitten in der Innenstadt hatten sich die Berater und Beraterinnen, eines großen Telefonanbieters, an Ihren Computerarbeitsplätzen eingefunden,um mit viel Stress,aber ruhig bleibend,Kunden mit ihren Beschwerden und Fragen zu unterstützen.
Ein Großraumbüro mit 35 Computerarbeitsplätzen.Telefonläuten und ständiges gemurmel in die Hörer brauchten schon eine gehörige Portion guter Nerven,damit man diese nicht verlor.Das einzige Schöne waren die Panoramafenster,wodurch man den freien Blick auf die Stadt,mit all Ihren Lichtern und Reklameschildern hatte.Ein Fluchtpunkt für die Augen der Mitarbeiter,um zwischendurch mal runter zu kommen.
Der Schlachthof am Rande der Stadt war bereits seit Stunden voll in seinem Element.Es galt ,die Lieferungen von den umliegenden Bauern zu verarbeiten.Die Frischemärkte wollten schliesslich pünktlich zu Geschäftsbeginn ihre Fleischprodukte anbieten können.Die Kühlhäuser liefen auf höchster Stufe.Man durfte die Kühlkette nicht unterbrechen.Dies galt auch für sämtliche Fahrzeuge,welche die Waren auslieferten.
Schlachter,Fahrer und Packer arbeiteten im Accord,um Qualität zu gewährleisten.
7.49 Uhr
Tom und seine Kollegen waren gerade dabei einen neuen Straßenabschnitt, vom alten Belag zu befreien.Teerplatten und Schutt wurden weggefahren und auf Kipper geladen,die es dann zur Recyclingfirma fahren sollten,als eine merkwürdige Stille einbrach.Sämtliche Maschinen hörten urplötzlich auf zu arbeiten.Der Bagger liess die Schaufel hängen und der Presslufthammer hörte auf zu Hämmern.Kein Motorengeräusch war noch zu vernehmen.Jeder Versuch neu zu starten war vergebens.Die Autos auf der Gegenspur fuhren bis vor kurzem noch völlig normal,aber auch Die standen jetzt mitten auf der Fahrbahn und gaben keinen Mux mehr von sich.Völlig entgeistert stiegen die Fahrer aus Ihren Fahrzeugen und starrten in der Gegend herum.Niemand konnte wirklich begreifen,was hier vor sich ging.
Vogelgezwitscher war das Einzige,was man noch hören konnte,bis die ersten Leute anfingen zu schreien und sich vor Entsetzen die Hände vor das Gesicht schlugen.Einige wenige deuteten auf den Himmel,wo ein riesiger Airbus im Sturzflug auf sie zuraste.Die Turbinen waren anscheinend ausgefallen.
"Ach du Scheiße,"dachte Tom nur noch,als das Flugzeug wenige Meter von Ihnen entfernt in einem Feld aufschlug und explodierte.
Sämtliche Maschinen hörten auf zu fertigen.Kein Gequietsche,kein Gedröhne und auch keine anderen maschinellen Geräusche waren mehr zu vernehmen.Es kam so wie es kommen musste.Keiner der Mitarbeiter begriff auch hier,was eigentlich los war.Jeder ging erst mal davon aus,das einfach nur der Strom ausgefallen war.Sie nahmen es zuerst mit Humor und waren froh darüber,das man ein paar Minuten bezahlte Arbeitszeit hatte,in denen man einen Smalltalk halten konnte.Merkwürdig war nur,das auch Geräte,wie Gabelstapler und akkubetriebene Geräte nicht mehr funktionierten.Der Spass war dann auch schnell vorbei,als man erfuhr,das ein Kollege ums Leben gekommen war.Der Kranfahrer,den Alle nur Zigeuner nannten,hatte anscheinend ein tonnenschweres Gehäuse nicht richtig angetaut,welches dann aus der Schlaufe rutschte,als der Kran ruckartig anhielt,und Ihn unter sich begrub.
Anne hatte in Ruhe gefrühstückt und war noch in die Dusche gesprungen,weil sie sich irgendwie schmutzig vorkam.Plötzlich war das warme Wasser weg und es kam nurch für einen Moment lang kaltes Wasser aus dem Duschkopf.Fluchend stieg sie aus der Kabine und trocknete sich ab.Kein Geräusch in der Wohnung und die Uhren standen auch still.Sie ging zu Ihrem Schreibcomputer und wollte ihn einschalten,aber nichts tat sich.Das war sehr schlimm für Sie.Denn morgen würde Abgabetermin für Ihr neuestes Werk ablaufen,und sie mußte noch Korrektur lesen.Sie sagte sich,das es bald schon wieder laufen würde.Eigentlich war das aber nur ein Gedanke,um sich selber zu beruhigen.Kurzerhand beschloss Anne,etwas einkaufen zu gehen.Das würde Sie ablenken und der Kühlschrank war sowieso leer.
Ein Lebensmittelgeschäft befand sich direkt im Erdgeschoss Ihres Hauses,weshalb Sie nur schnell einen Jogginganzug überzog,da Anne nicht lange vor die Tür musste.Ihre Wohnung befand sich im 7.Stock eines Altbaus.Sie hatte damals diese Wohnung gewählt,weil Sie die hohen Decken,mit ihrem Stuck so liebte.Der Aufzug war aus dem Jahr 1903 und wirkte irgendwie romantisch..Man musste erst ein Gitter bewegen um Ihn in Betrieb zu nehmen.Eine ähnliche Technik,wie bei den Bergleuten,die mit solchen Aufzügen in den Schacht einfuhren.
Heute hatte Anne Glück,denn der Aufzug stand auf Ihrer Etage und war offen.Sie stieg ein und zog noch das Gitter zu,als Sie merkte,das Sie die Bodenhaftung verlor.Der Aufzug raste schwerelos in die Tiefe,weil die Bremsen nicht mehr hielten.Es war nur noch ein Schrei von Ihr zu hören,bevor wieder völlige Ruhe eintrat.
Im Callcenter herrschte Ratlosigkeit.Auch hier waren alle technischen Geräte ausgefallen.Arbeiten war nicht mehr möglich.Die einen rauchten eine Zigarette und tranken kalten Kaffee.Andere widerum versuchten sich in Gespräche zu vertiefen,was aber nicht so einfach war.Durch das Punktesystem Ihres Unternehmens,um Sie zu beurteilen,ist eine Große Rivalität entstanden und man war sich nicht immer unbedingt grün.Es herrschte Mißgunst und sogar Haß unter den Kollegen.Jeder wollte den Anderen übertrumpfen,um sich bei den Chefs hervorzuheben.In diesem Moment hatten Sie zusätzlich noch das Problem,das Sie das Großraumbüro nicht verlasen konnten.Die Türen waren mit Codes verriegelt.Bei Stromausfall sollten eigentlch die Notmechanismen greifen und die Verriegelungstechnik sollte sich automatisch lösen.Das tat sie aber nicht und so waren sie hier eingesperrt,bis wieder Strom vorhanden war.Zu allem Übel funktionierte die Klimaanlage auch nicht mehr,so das die Luft immer stickiger wurde.Je länger der Zustand andauerte,desto brisanter wurde die Stimmung unter den Kollegen.Eine Mitarbeiterin erlitt einen Herzanfall,weil Sie an Klaustophobie litt und es war nicht möglich einen Krankenwagen zu rufen.Einige gerieten in Panik, und fingen an, vor die Tür zu schlagen.Völlig nutzlos,wie sich herausstellte.Die Sicherheitstüren aus dickem Stahl hielten jeden Angriff stand.Man fing an,sich gegenseitig zu beschimpfen und Handgreiflichkeiten nahmen überhand.Der einzige männliche Kollege wollte schlichten und zur Ruhe aufrufen,aber auch das änderte nichts an der aggressiven Haltung seiner Kolleginnen,die sich mittlerweile bis aufs Blut bekämpften.
Überall das gleiche Bild.Schweinehälften hingen unbearbeitet an ihren Haken und baumelten hin und her.Kühlanlagen haben Ihren Geist aufgegeben und die Chefs des Unternehmens bangten nur um Ihren Umsatz.Die gesamte Produktion einer Nacht waren nicht mehr zu gebrauchen.Sie konnten das Fleisch einfach nur noch entsorgen.Alle Anlagen mussten neu eingefahren werden und man würde bestimmt noch zwei Tage benötigen,um den Betrieb wieder normal zu betreiben.Das es ein Opfer gegeben hatte war für Sie zweitrangig.So traurig es auch war.Aber die geschäftlichen Dinge hatte Vorrang vor Allem.
Ein älterer Kollege war gerade dabei,ein Schwein zu teilen,als Alles ausfiel.Das Schneidegerät,was so ähnlich aussieht wie eine Kreissäge, war mitten in dem toten Tier stecken geblieben und er hatte versucht es langsam und vorsichtig heraus zu ziehen.Als es aber nicht so klappte,wie er sich gedacht hatte,riß er mit Gewalt daran.Die Säge raste aus dem Schwein heraus.Durch den enormen Schwung,konnte er das schwere Gerät nicht mehr kontrollieren und schlug es sich selbst in den Oberschenkel,wobei die Arterie getroffen wurde.Keiner konnte so schnell helfen und das Bein abbinden,worauf der Kollege innerhalb kürzester Zeit verblutete.
Auf der ganzen Welt entstanden die gleichen Bilder.Die Bevölkerung der Städte und Dörfer waren in völliger Panik.Es kam zu Plünderungen,Chaos,Mord und Totschlag.Jeder wollte schneller sein,als der Andere,um an Lebensmittel zu gelangen.Niemand wusste,wie lange der Zustand anhalten würde.Sinnigerweise wurden auch Elektronikartikel gestohlen,obwohl man Diese gar nicht in Betrieb nehmen konnte.
Niemand produzierte auch nur irgend etwas.Eine Lethargie,die sich durch sämtliche Völker zog.Wie abhängig man doch von Maschinen war.
Eine Woche später
Tom ,der Baggerfahrer,hatte sich nach dem Gau ausschließlich um seine junge Familie gekümmert,so gut es eben ging.Bei der Explosion des Flugzeuges war er glücklicherweise durch seine Kabine geschützt gewesen,so dass er mit wenig Blessuren davon kam.Viele Menschen hatten nicht sein Glück und kamen bei dem Unglück ums Leben.Auch 8 seiner Kollegen hatte es erwischt.Per Fußmarsch hatte er die 23 Kilometer zu seinem Heim zurückgelegt.Er und seine Familie hatten noch jede Menge unverderbliche Waren zu Hause,die auch kalt zu genießen waren.Kein Leben für die Ewigkeit,das war klar.Aber für kurze Zeit würde es schon gehen.Zur Not hatten Sie den Garten,den Sie bestellen konnten,um Gemüse zu züchten.
Die Gedanken über die Zukunft waren voller Angst und Hoffnungslosigkeit.Doch Aufgeben kam für Ihn nicht in Frage.
Gerade als er mit seiner Frau über eben diese Zukunft diskutierte,fing die kleine Leuchte,in der Mitte Ihres Fernsehers,an zu blinken.
Freudestrahlend rannten die Beiden durch ihr Reihenhaus und drückten auf alle Schalter die Ihnen in den Weg kamen.Der Strom war wieder da.
Alle Apparate funktionierten wieder.
Wie schnell würde die Welt sich jetzt von der drohenden Apokalypse erholen?
Wieder einer dieser kurzen Wintertage mit Frost und Schnee in Massen,als ich zu meiner 89 jährigen Großtante fuhr.Der Weg war wie immer sehr schwerfällig zu bewältigen.Mein Auto hatte Frontantrieb und für Winterreifen war nicht genug Geld vorhanden.Anscheinend hatte die Stadt ebenfalls an den nötigen Ausgaben gespart,um sich rechtzeitig mit Streusalz zu versorgen.Die Straßen waren wie immer nicht gestreut, und der Schnee ,der letzten Tage ,quoll am Strassenrand über.
Normalerweise brauchte ich für den Weg etwa 20 Minuten.An diesem besagten Tag dauerte die Fahrt jedoch fast eine komplette Stunde.
Meine Großtante lebte in einem kleinen, fast verfallenem Bauernhof.Die Bauart war, wie es im 19,Jahrhundert üblich war,mit Fachwerk versehen,und die Räume waren sehr klein.Viele kleine Fenster säumten die Front,die nicht isoliert waren.Ein Badezimmer,wie wir es kennen,gab es auch noch nicht.Um auf die Toilette zu gehen,oder um Ihre tägliche Wäsche zu erledigen,musste Sie über den kleinen Innenhof. in einen separaten Verschlag.
Das war für die alte Dame nicht mehr so einfach und die ganze Familie hatte bereits überlegt,was man tun könnte,um Ihr das Alles zu vereinfachen,denn verlassen wollte Sie den kleinen Hof nicht.
Als ich auf den Innenhof fuhr,dachte ich mir schon,das etwas nicht in Ordnung war.Eigentlich wartete meine Großtante immer schon,im Hintereingang stehend auf mich.Diesmal war Sie aber nicht da und ich beeilte mich,um in Ihre Wohnung zu gelangen.
Ich betrat das kleine Haus und ging direkt durch die Küche ins Wohnzimmer,wo ich Sie, auf der Couch liegend, vorfand.
Sie war total verschnupft und hatte Husten.Ist ja auch kein Wunder,bei dem Durchzug,der dort herrschte.Nichts war dicht,und Sie hatte es nicht geschafft,den Kohleofen am Brennen zu halten.
Ihre Verfassung war furchterregent,weshalb ich nicht lange zögerte,und einen Krankenwagen rief.In diesem Moment war ich froh,das meine Eltern Sie überreden konnten,ein Telefon anzuschließen.
Es dauert eine halbe Ewigkeit,bis der Notarzt eintraf.Zumindest hatte ich das Gefühl,das es viel zu lange dauerte.
Der Arzt begann dann auch sofort mit seinen Untersuchungen.In der Zwischenzeit war der Krankenwagen ebenfalls angekommen.
Nachdem die Lebensfunktionen überprüft waren,beschloss der Notarzt,meine Großtante in die Klinik einzuliefern.Er sagte,das Sie einen starken Infekt habe,und das es besser sei,Sie für ein paar Tage zu beobachten,um eine Lungenentzündung zu vermeiden.Für eine Dame in diesem Alter kann so etwas schneller zu Schlimmerem führen.
Ich stimmte zu und packte ein paar Sachen zusammen,die Sie im Krankenhaus brauchen würde.
Dort angekommen,verschlechterte sich Ihr Zustand dramatisch.Der Puls war kaum noch zu fühlen und das EKG kaum zu erkennen.Alle Funktionen schienen förmlich aufzugeben,doch ich wusste,das meine Großtante eine Kämpferin ist,und im Innersten gegen den nahenden Tod anging.
Die behandelnden Ärzte taten alles Erdenkliche,um Sie am Leben zu halten,während ich im Warteraum auf und ab ging.Mein Wunsch,bei Ihr zu bleiben,wurde mir leider verweigert.Zeit kann so unerträglich sein,wie ich in diesem Moment einsehen mußte.
Etwa eine Stunde verging,bis der Chefarzt zu mir kam,um mir die bittere Mitteilung zu machen,das meine Großtante verstorben war.
Mir blieb nichts anderes übrig,als die nötigen Papiere zu unterschreiben und mich anschließend zu meiner Familie zu begeben.
Wie man sich denken kann,waren alle Verwandten zu tiefst erschüttert.Nüchternes Denken war sehr schwer,aber wir begannen mit den Vorbereitungen zur Beisetzung.
Einen Tag später hatten wir mit dem Bestatter gesprochen und sämtliche Formalitäten waren erledigt,als ein Anruf aus der Klinik kam,welcher der Schlimmste war,den wir je erhalten sollten.
Man hatte meine Großtante nach Ihrem Ableben,wie üblich,in eine Kühlkammer geschoben.Dort werden die Leichen aufbewahrt,bis Sie vom jeweiligen Bestatter abgeholt werden.
Als unser beauftragtes Unternehmen Ihre Arbeit erledigen wollte,hatte man die Kühlkammer geöffnet und musste mit Entsetzen feststellen,das meine Großtante noch lebte.
Wir dachten Alle an einen schlechten Scherz,aber dies war kein Scherz.Es war die Realität.
Eine schlimme Realität noch dazu,denn auf Grund der Unterkühlung ,hatte meine Großtante nun eine Lüngenentzündung,der Sie dann letztendlich doch noch nach 3 Tagen erlegen ist.
Anmerkung des Autors:Dieser Fall ist keine Fiktion,sondern ist wirklich passiert.Lediglich die Abläufe sind frei erfunden.
Es war ein herrlicher Morgen im Frühjahr mit fast sommerlichen Temperaturen.Der Schnee ist bereits abgeschmolzen und die ersten Knospen erschienen an den verschiedensten Pflanzen,um schon bald ihre volle Pracht zum Vorschein zu bringen.Ein idealer Zeitpunkt,um seinen ersten Urlaubstag zu beginnen.
Das waren auch Martins Gedanken,als er um 6.30 Uhr das erste mal wach wurde.Nur leider hatte er einen furchtbaren Kopfschmerz,den er seiner abendlichen Sauftour mit seinen Freunden zu verdanken hatte.Zum Einen hat er in seinen Urlaub hinein feiern wollen,und zum Anderen hatte er Liebeskummer,weil er einen Streit mit seiner Freundin hatte,wie schon lange nicht mehr.
Aber was solls.Das wird sich schon wieder legen.Schliesslich sind Versöhnungen immer das Schönste an Streitereien.
Mit weiterhin geschlossenen Augen lag er auf seinem Bett und versuchte die Schmerzen zu ignorieren,als sein Wecker klingelte.
Anscheinend hatte er vergessen Diesen in der Nacht auszuschalten.Er konnte sich wirklich nicht mehr erinnern,wann und wie er nach Hause gekommen ist,geschweige denn,was er noch angestellt hatte.
Das Radio spielte gerade das Lied "Nothing else matters" von Metallica ,als Martin seinen rechten Arm auf die andere Betthälfte legte,um nach seiner Angelina zu tasten.Niemand lag aber auf der Seite.
Wo war Sie? Ist Sie vielleicht nach dem Streit zu Ihren Eltern gefahren,so wie Sie es meistens tat,wenn es richtig heftig war?
Er wusste auch das nicht mehr.Es sollte also auch nichts aus der Versöhnung werden.
Mit verzogenem Gesicht dachte er daran,bei Ihren Eltern anrufen zu müssen.Und das in seinem Zustand.Sie mochten ihn nicht gerade,was die Sache noch viel schlimmer machte.
Es blieb ihm also nichts anderes übrig,als so langsam in die Puschen zu kommen.Er öffnete die Augen,wollte sie aber direkt wieder schließen,weil ihm die Morgensonne mehr als unangenehm war,als der Radiowecker "The Hymn" von Barclay James Harvest spielte.Dies war das Lieblingslied der Beiden,worauf sie als Jugendliche immer den Kuschelblues getanzt haben,und sich lieben gelernt haben.
Da war er urplötzlich hellwach.Wollte nur noch ins Bad,um zu duschen und sich eine Aspirin einzuwerfen,damit er fit ans Telefon gehen konnte.
Irgend etwas stimmte aber so gar nicht.Martin hatte ein nasses Gefühl an den Beinen.Seine Arme und Hände fühlten sich so ähnlich an.
Was war das denn jetzt?
Martin schlug endgültig die Augen auf und schob die Bettdecke zur Seite.Zu seinem Entsetzen stellte er fest,das er von oben bis unten mit Schlammspritzern und Dreck bedeckt war.Seine Fingernägel waren kaum noch als solche zu erkennen.
Das Schlimmste waren jedoch einige Blutspuren,die zwischen all dem Dreck klar zu erkennen waren.
Nicht nur er sah schlimm aus.Auch der Teppich hatte eindeutige Spuren,wo er langgelaufen war.
Neben seiner Schlafzimmertür stand ein Spaten mit den gleichen Spuren,welche ganz frisch waren.
Ihm überkam die völlige Panik.Was hatte er in der letzten Nacht getan?
Diese Frage stellte er sich noch,als das Radio mit den 7 Uhr Nachrichten begann.
Die erste Nachricht war mehr als schockierend,denn sie lautete:
"Die Polizei hat in den frühen Morgenstunden eine Frauenleiche gefunden.Nach den ersten Angaben der Kripo handelt es sich um eine 24Jährige Studentin,die in einem Waldstück bei Neuss lag.Der Täter ist mit äußerster Brutalität vorgegangen.Man vermutet,das die junge Frau mit einer Schaufel oder Ähnlichem erschlagen wurde.So wie es aussieht wurde noch versucht die Leiche zu vergraben,wobei der Täter wohl gestört wurde,und die Flucht ergriff.Von dem Mörder fehlt zur Zeit noch jede Spur.Die Polizei hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung,um diesen bestialischen Mord aufzuklären."
Es war kurz vor Schulschluss, als Raymond, auf seinem Platz am Fenster saß, und völlig verträumt aus dem Fenster schaute. Der Park davor bot ihm immer eine gute Kulisse, um sich abzulenken. Gerade war er mal wieder dabei, sich über den nächsten Spieltag der Footballsaison Gedanken zu machen, als er die blonde Schönheit wieder zu Gesicht bekam. Sie stand hinter der großen Eiche und schien direkt zu Ihm zu schauen. Es war bestimmt das dritte Mal, dass er sie so auffällig sah. Keiner kannte sie, und niemand anderes, als er, hatte sie jemals gesehen, so dass seine
Freunde aus dem Team sich bereits über ihn lustig machten. Raymond war der Topspieler und bediente jedes Klischee, was man so aus den Schulteams kannte. Er war der Mädchenschwarm schlechthin und konnte alle haben, die er wollte. Aber Diese Eine hatte es ihm angetan, seit er sie zum ersten Mal gesehen hatte. Alles setzte er daran, die unbekannte Schöne zu finden, und erkundigte sich überall, wer sie war, jedoch ohne Erfolg. Jetzt hatte er die Gelegenheit, daher stieß er seinen Sitznachbarn Mike an, und forderte ihn auf, aus dem Fenster zu sehen. Beide schauten hinaus, doch sie war wieder verschwunden und Mike grinste ihn nur verschmitzt an, als dann
die Glocke zum Schulschluss läutete. Raymond wollte schnell die Schule verlassen, um noch mal in den Park zu gehen, und sie zu suchen. Wie immer wurde er von seinen Freunden und Anhängern belagert, die alle etwas von ihm wollten, weil sich auch jeder mit ihm sehen lassen wollte. An diesem Tag war er sehr ungehalten und ließ sie alle stehen. Im Park angekommen, konnte er niemanden entdecken, und ging enttäuscht zu seinem Cabrio, welches er zu seinem 16. Geburtstag, von seinen Eltern, geschenkt bekommen hatte. Seine Leute schüttelten nur mit den Köpfen und konnten sein Verhalten nicht verstehen. Raymond war das Alles in
diesem Moment egal. Er dachte nur noch an die schöne Blonde, als er seinen Wagen erreichte, und mit Entsetzen feststellen musste, das eine Katze auf dem Beifahrersitz saß. „Warum habe ich das Verdeck bloß nicht geschlossen?“, dachte er, und wollte die Katze mit seiner linken Hand verscheuchen, als diese auf Grund der nahenden Gefahr aufschrie, und Raymond in den Zeigefinger biss, bevor sie dann aus dem Wagen sprang und davonlief. Vor Schreck und Schmerz steckte sich Raymond den Finger in den Mund saugte daran. Die Katze hatte ihn voll erwischt, und er blutete stark aus den Wunden. Eigentlich wollte er direkt zu seinem
Hausarzt, aber er entschied sich dagegen und fuhr nach Hause. In der Hausapotheke würden sich schon genug Mittel finden, um die Blutung zu stoppen und zu desinfizieren, was auch der Fall war. Er sagte das Training ab und verbrachte den Tag damit, seine vernachlässigten Hausaufgaben zu fertigen, und über die schöne Blonde nachzudenken, bevor er früh zu Bett ging. Vielleicht würde er sie ja am nächsten Tag schon wiedersehen. Kurze Zeit nachdem Raymond eingeschlafen war, setzten die wirren Träume ein, und er wachte irritiert und schweißgebadet auf. Außerdem pochte sein Finger wie verrückt. An Schlaf war wohl nicht mehr
zu denken. Die Schmerzen waren fast nicht mehr auszuhalten und zogen ihm bis in den Arm hinein. Als er sich den Arm anschaute, stellte er fest, dass er überall rote Streifen hatte, die wanderten, und immer weiter zur Schulter krochen. Obwohl er die Bisswunden desinfiziert hatte, lag der Gedanke an eine Blutvergiftung sehr nah. So langsam bekam er Panik und steigerte sich regelrecht in das schlimmste Szenario hinein. Und das nicht zu Unrecht, denn die Streifen verzweigten sich immer mehr und fingen an zu pulsieren. Es fühlte sich an, als wären viele kleine Tiere in ihm, die seinen Körper beherrschen wollten, und sich
unaufhaltsam ausbreiteten. Er schrie nach seinen Eltern, aber das war vergebens, denn die waren im Bowlingcenter und kamen erfahrungsgemäß erst um Mitternacht nach Hause. Die Schmerzen verteilten sich mittlerweile über immer mehr Teile seines Körpers. Die Streifen waren fast überall und es bildeten sich dicke Beulen, die sich auf und ab bewegten. Aus lauter Verzweiflung lief er in die Küche und griff in den Messerblock. Nie hätte er gedacht, dass er sich selbst weh tun könnte, aber er sah keine andere Wahl und stieß sich eins von den Messern in den Arm, wo gerade wieder eine auftauchte. Mit wenig Erfolg, denn
die Ausbreitung und die Intensität wurde schlimmer. Er warf das Messer weg und lief ins Bad, wo er in den Spiegel schaute. Mit aufgerissenen Augen sah er sich, oder zumindest das, was von ihm übriggeblieben war. Die Haare wurden grau und sein Gesicht verzerrte sich furchterregend. Den Gedanken, einen Notarzt zu rufen, verwarf er umgehend, denn seinen Zustand würde ihm wohl niemand glauben. Genau wie ihm niemand geglaubt hatte, das es diese Blonde gegeben hat. Seine körperliche Verfassung verschlechterte sich von Sekunde zu Sekunde und seine Panik stieg immer mehr an. Es schien nach wie vor so, als ob er innerlich aufgefressen
würde. Die Beulen schoben sich mittlerweile durch alle Gliedmaaßen und die Knochen wurden verschoben. Klare Gedanken konnte er gar nicht mehr fassen. Er machte eine Metamorphose durch, die er nur aus seiner Horrorsammlung kannte. Darüber war er sich in dem Moment im Klaren. Er fragte sich nur noch, was aus ihm würde, und warum das Ganze überhaupt geschah. Alles war ihm bisher in den Schoß gefallen und er hatte es gut in seiner Familie, wie auch in seinem Umfeld. Er wollte nicht sterben, aber in Anbetracht der Situation, wünschte er sich ein baldiges Ende herbei. Egal, wie es ausgehen würde. Kaum hatte er diesen
Gedanken zu Ende gedacht, hörten die höllischen Qualen auf. Keine Beulen mehr, die sich bildeten und auch keine Schmerzen mehr. Die Adern und die roten Streifen bildeten sich ebenfalls zurück. Nur sein Arm, auf den er selber eingestochen hatte, wies auf den Vorfall hin. Die Wunde schloss sich jedoch vor seinen Augen, und es sah so aus, als wäre nichts geschehen. Eigentlich hatte seine Haut eine natürliche Bräune. Die war aber nun eher blass, auch in seinem Gesicht, welches ansonsten wieder sehr nett anzusehen war. Und seine Haare, welche hellbraun waren, blieben grau. Vor lauter Verzweiflung, aber auch aus Unglauben, lächelte Raymond sein
eigenes Spiegelbild an, weil er gar nicht verstehen konnte, was mit ihm geschehen war. Er hätte schreien können, aber es kam lediglich ein Krächzen aus seinem Hals, wobei er dann noch das veränderte Gebiss wahrnahm. Mit Reißzähnen, wie ein Vampir sah er aus, und konnte es nicht glauben, als ein weiteres Bild im Spiegel erschien. Es war die schöne Blonde, und sie sprach zu ihm. „Und nun bist du Mein. So wie wir es uns immer gewünscht haben.“ Aus dem Augenwinkel sah Raymond die Katze, welche ihn verletzt hatte, auf dem Fenstersims des Badezimmers sitzend, und wie sie sich genüsslich putzte. Er öffnete völlig willenlos das Fenster,
kraulte sie kurz, wobei sie anfing zu schnurren, und verschwand anschließend mit ihr in die Nacht hinein.
Die Malerin
Mary Belle stand in ihrem Atelier und arbeitete an ihrem neuesten Projekt.
Biher galt die abstrakte Malerei als ihre Stärke, welche sie über die Grenzen Londons bekannt gemacht hatte.
Doch diesmal versuchte sie sich an einer realen Figur und malte einen Clown. Nicht irgend ein Clown, sondern einen bestimmten, den sie aus ihrer Kindheit kannte. Jedes Jahr kam er mit seinem Wanderzirkus in ihr Heimatdorf und brachte die Kinder zum Lachen. Eine Zeit in der sie noch glücklich war.
Die Idee zu diesem Portrait schwirrte ihr seit Monaten im Kopf herum. Irgendwie erhoffte sie sich, das dieses Bild ein wenig Glück in Ihr Leben zurückbringen würde.
Sie fühlte sich förmlich dazu gezwungen und die Pinsel glitten, wie von Geisterhand geführt, über die Leinwand.
Punkt für Punkt und Strich für Strich nahm ihr Clown immer mehr Gestalt an. Als er nach einem langen Tag vollendet war sank sie erschöpft in ihren Sessel
Den Blick auf das Werk gerichtet, nickte sie zufrieden. Das Resultat hatte eine Perfektion, welche Mary Belle auf Grund ihrer bisherigen Malerfahrung niemals für möglich gehalten hatte.
Ihr schaute ein Clown entgegen, wie man ihn sich vorstellte. Übergroße Schuhe, Hose und Frack aus vielen bunten Karos. Ein weißes Hemd mit Kragen, welches von einer breiten, roten Krawatte geziert wurde.
Weiß geschminktes Gesicht und pralle rote Lippen.
Eine Perücke, bestehend aus gekräuseltem rotem Haar und einer Halbglatze.
In einer Hand hielt er die Fäden, an deren Enden viele bunte Luftballons befestigt waren.
Im Hintergrund konnte man das Zirkuszelt erkennen und einen strahlend blauen Himmel mit wenigen schneeweißen Wolken.
" Willkommen, alter Kumpel. Bring mir mein Glück zurück.", sagte Mary Belle, während sie auf die tiefblauen Augen des gemalten Clowns starrte, welche so gut gelungen waren, das man annehmen konnte, sie würden einen wahrhaftig anschauen.
Nach wenigen Minuten rappelte Mary Belle sich auf und legte ihr Handwerkszeug beiseite.
Solch ein Arbeitspensum forderte seinen Tribut.
Ihr linkes Bein war nach einem Unfall, den Ihr Mann verursacht hatte, schwer geschädigt, und langes Stehen war eigentlich Gift für sie.
Sie behielt ihre Beweglichkeit nur durch eine Beinschiene und eine gehörige Portion an Schmerzmitteln.
Nachdem sie es geschafft hatte, sich aus dem Seesel zu hiefen, bewegte sie sich langsam in Richtung Ausgang des Ateliers, als ihr Mann auch schon nach ihr rief:
„Bella, bist du schon wieder den ganzen Tag in deinem beschissenen Atelier gewesen?“
„Ich komme schon, Ralph“, antwortete sie schon fast ehrfürchtig.
„Wie oft hatten wir diese Diskussion schon? Ich komm von der Arbeit und du hast mal wieder nur gepinselt, anstatt mir das Essen zu bereiten.“
„Ich koche dir sofort etwas. Hab doch ein wenig Geduld.“
Mary Belle hinkte langsam in Richtung Küche.
Ihr Mann war währenddessen wutentbrannt in den Salon verschwunden, um sich einen Brandy zu gönnen.
Vor fünf Jahren hatten sie das Haus von seinen Eltern geerbt, die dem erweiterten Adel Englands angehörten.
Früher gab es eine Köchin, einen Butler und auch eine Hausdame. Zu dieser Zeit war die Welt noch in Ordnung und es herrschte Frieden in Ihrem Haus.
Bedienstete gab es aber schon lange nicht mehr und sie mussten alle anfallenden Tätigkeiten selbst bewältigen.
Mary Belle verdiente mit ihren Bildern nur wenig, und ihr Mann verlor immer mehr das Ansehen, weil er nur noch trank.
Da nützte auch die eigene Anwaltskanzlei nicht viel.
Er litt gehörig unter dem Druck, den seine Vorfahren, insbesondere sein Vater, ihm auferlegt hatte, was er auch immer öfter an Mary Belle ausließ.
Der Eklat kam vor knapp einem Jahr, als er mal wieder volltrunken nach Hause kam und sie nicht sofort bereit für ihn war.
Mary Belle bereitete gerade in ihrem Atelier, welches sich damals noch im 2. Obergeschoss des Hauses befand, eine wichtige Vernissage vor und suchte die geeigneten Werke aus, als ihr Mann auftauchte.
Er beschimpfte sie aufs Übelste und schlug ihr ins Gesicht.
Sie wehrte sich nicht, da die Angst viel zu groß war. Eine Flucht schien der einzige Ausweg, daher rannte sie zur Treppe.
Ihr Mann war allerdings von sportlicher Statur und hatte sie bereits auf der Empore eingeholt..
Es entstand ein Gerangel, wobei er sie über das Treppengeländer stieß und sie in die Tiefe stürzte.
Nur seiner schnellen Einsicht etwas getan zu haben, was nicht richtig war, hatte sie es zu verdanken, dass sie noch lebte.
Er rief den Krankenwagen und zeigte sich selber an.
Durch sein schnelles Handeln wurde eine Lähmung verhindert.
Dennoch konnte sie nie verzeihen.
Sie wollte ihn verlassen, aber er wäre dann vollends zerstört und es gehörte sich auch nicht, in den Kreisen, in denen Sie sich bewegten.
Die örtliche Polizei tat so, als wäre nichts geschehen, trotz Selbstanzeige.
Der Ruf seiner Familie erschien wichtiger zu sein.
Seine ständigen Beteuerungen, sich zu besser, verliefen immer wieder im Sande, wenn er zu viel getrunken hatte.
Wie auch an diesem Abend.
„Hier Ralph. Dein Essen.“
Mary Belle stellte ihm das Essen auf den Beistelltisch im Salon, und wollte schon wieder gehen, als er sie packte, und zu sich auf den Schoß zog.
„Lass mich bitte. Ich will Das jetzt nicht.“
„Du hast zu wollen. Schließlich hast du eheliche Pflichten.“
„Ich glaube nicht, dass es jetzt der richtige Zeitpunkt ist.“
„Ich bestimme hier den Zeitpunkt.“, sagte er und schlug ihr mit der flachen Hand ins Gesicht.
„O.K., dann mach ich dir einen Vorschlag.“, erwiderte sie schnell, um Schlimmeres zu verhindern. „ Stärk dich erst einmal und wir treffen uns im Schlafzimmer, wo ich auf dich warte.“, brachte sie noch entschlossen hervor.
Sie wusste mittlerweile genau, wie sie ihren Mann zu behandeln hatte. Zumindest wenn er etwas von ihr wollte.
Er würde noch ein Paar Drinks nehmen bevor er ins Bett kam, um sofort zu schnarchen.
Mary Belle hinkte in ihr Atelier, so schnell es ihr möglich war.
Ihr blieben mit Sicherheit noch 30 Minuten, bis ihr Mann sich regen würde.
Sie nahm die Farbpalette und stellte sich vor ihren Clown.
Was ihm fehlte, sollte schnell zu malen sein.
In der einen Hand befanden sich die Ballons, aber in der anderen Hand war Leere.
Also malte sie ein Detail hinein, welches ihre Qualen beenden sollte.
„Bitte, hilf mir und vollende mein Werk“, sprach sie zu dem Clown und ging in die erste Etage zu ihrem Schlafzimmer.
Sie zog ein nettes Negligee an und drapierte sich aufreizend aufs Ehebett, um auf ihren Mann zu warten.
Es dauerte nicht sehr lange, bis er wankend in der Türe stand und sagte,
„Na endlich hast du es verstanden, du miese Schlampe.“
„Komm her und rede nicht so lange.“ Sagte Mary Belle zu ihm.
Ihr Mann murrte nicht und fing an, sich seiner Kleidung zu entledigen.
Mary Belle schaute sich angewidert die Person an, die sie noch vor wenigen Jahren abgöttisch geliebt hat.
Volltrunken und leicht schwankend stand er nun da und starrte sie mit seinen glasigen Augen an.
In Vorfreude zum folgenden Akt nahm er nicht mehr wahr, das jemand hinter ihm stand.
Die Person griff geschickt und rasend schnell nach seiner Stirn und riss den Kopf nach hinten.
Das aufblitzende Fleischermesser durchtrennte mit gezieltem Schnitt die Kehle.
Aus seinem Mund drang nur noch ein gurgelndes Geräusch, als sein Blut sich ergoss, und er sterbend zu Boden sank.
Mary Belle lächelte und streckte die Arme aus, um ihren Clown zu empfangen.
5.45 Uhr und ein Radiowecker war das erste Medium an diesem Tag, welches Ralph ein Lebenszeichen abrang.
Gespielt wurde ein Song von Metallica. Ein Garant zum Wach werden. Aber an diesem Tag wollte Ralph einfach nur liegen bleiben. Schliesslich hatte er am Vorabend seinen Geburtstag gefeiert und die Folgen von zu viel Bier waren deutlich spürbar.
Mit höllischen Kopfschmerzen und verquollenen Augen lag er in seiner Kuhle, die er jahrelang in seine Matratze eingearbeitet hatte und überlegte, ob er überhaupt in der Lage sei zur Arbeit zu fahren.
Eine Erinnerung an Worte seines Vaters gaben letztendlich den Anstoß, einen schweren Tag zu begehen.
Immer wenn Ralph mal wieder zu viel gefeiert hatte, sagte sein Vater :
" Wer saufen kann, der kann auch arbeiten."
In der Zwischenzeit hatte der Sender einen Song von Madonna aufgelegt und Ralph drückte die Schlummertaste.
" Was soll`s. 10 Minuten und ich steh auf ", murmelte er vor sich hin und drehte sich nochmal auf die Seite.
Als Ralph das nächste Mal die Augen öffnete hatte er das Gefühl, als würde es ihm noch viel schlechter gehen.
Die obligatorische Schlummertaste hätte er wohl besser nicht mehr drücken sollen.
Sein Blick war völlig verschleiert und es schien ihm, als würde er durch eine Folie schauen.
Der komplette Körper bestand ausschliesslich aus Schmerz. Aspirin würde ihm bestimmt nicht reichen, um die Qualen
zu überstehen. Solch einen schweren Kater hatte er noch nie.
Also beschloss er aufzustehen, um seinen Arbeitgeber anzurufen und sich einen Tag frei zu nehmen.
Er hob seinen Kopf an und wollte sich aus dem Bett hiefen. Aber das war unmöglich.
Irgend etwas stimmte ganz und gar nicht in dieser Situation.
Aber erklären konnte er sich seinen Zustand auch nicht.
Wie oft hatte er getrunken? Wie oft war er verkatert zur Arbeit gefahren?
Noch nie war es ihm so schlecht gegangen.
Während er seinen Gedanken freien Lauf ließ erschien ein Schatten vor seinen Augen.
Sein Blick war immer noch getrübt und er erkannte nur Umrisse.
Um ihn herum war anscheinend ein regsames Treiben.
Schatten hier und Schatten dort.
Er wollte schreien. Sich irgendwie bemerkbar machen. Aber seine Lage wurde für Ihn immer verworrener, denn kein Ton entrang seiner Kehle.
Träumte er etwa ? Hatte er tatsächlich verschlafen und steckte in einem Albtraum fest ?
Stimmengewirr drang zu ihm durch. Wenigsten hatte ihn sein Gehör nicht verlassen.
Überhaupt schienen seine Sinne zurück zu kommen.
Eine Frauenstimme sagte : " Armer Kerl " und eine andere meinte "Der wird nie wieder..... ".
Ralph erkannte, das es kein Albtraum war, in dem er sich befand. Pure Realität holte ihn innerhalb weniger Augenblicke ein.
Sein Blick war nicht getrübt, sondern er schaute durch eine Plane, die man über ihn gespannt hatte.
Die Schatten entpuppten sich als Krankenschwestern und Ärzte.
Seine Unbeweglichkeit rührte daher, das man ihn fixiert hatte.
Das komplette Ausmaß seiner Situation konnte er aber noch nicht einschätzen.
Seine Erinnerung hörte bei der Schlummertaste auf.
Was war anschliessend geschehen?
So lange er versuchte, die Ursache zu finden, versuchten einige Personen sein Leben zu retten.
8.00 Uhr, und das Radio in Ralphs Schlafzimmer spielte immer noch. Er hatte vergessen es auszuschalten, nachdem die Schlummerzeit abgelaufen war.
Die Nachrichten liefen und verkündeten die üblichen Geschichten aus Politik, Wirtschaft, Wetter und natürlich den Verkehrsfunk.
Letzteres verkündete, das ein Geisterfahrer einen schweren Unfall verursacht hat. Es gab mehrere Verletzte und der Fahrer des
verursachenden Fahrzeugs erlitt seinen schweren Verletzungen auf dem Weg ins Krankenhaus.
HeidiCHJaax Technickausfall mit Folgen - Interessant, Ursache und Wirkung zu verfolgen, könnte in ähnlicher Form auch bei uns passieren. Das Cover ist sensationell, wenn da auch eher etwas historisches erwartet hätte. Aber dass der Fernseher besudelt, nee, den würde ich sofort rausschmeissen! LG Heidi |
dfedrowitz Re: Bleiben Sie wach? - Zitat: (Original von MysticRose am 04.03.2011 - 23:24 Uhr) Na super, schon bei dieser Beschreibung hätte ich normalerweise das Buch wieder zugeschlagen und ein anderes gelesen. Aber der Titel "mystic shorties" passt ja zu meinem Namen, von daher ;-) Deine shorties sind dir auch allesamt ganz gut gelungen. Die "Anmerkung des Autors" gen Ende finde ich ein bisschen denkwürdig ;-D Aber who cares, ich find's gut und von mir gibt's auch 4 Sterne ;-) Noch mal vielen Dank. Die beschriebene Großtante,war meine Großtante.Und Sie ist leider genau so gestorben,wie beschrieben. Das ging damals durch die gesamte Pressewelt. Es steckt also auch kein Fremdautor dahinter. Gruß Dietmar |
MysticRose Bleiben Sie wach? - Na super, schon bei dieser Beschreibung hätte ich normalerweise das Buch wieder zugeschlagen und ein anderes gelesen. Aber der Titel "mystic shorties" passt ja zu meinem Namen, von daher ;-) Deine shorties sind dir auch allesamt ganz gut gelungen. Die "Anmerkung des Autors" gen Ende finde ich ein bisschen denkwürdig ;-D Aber who cares, ich find's gut und von mir gibt's auch 4 Sterne ;-) |
mungu man hat auf jeden fall großes Interesse weiterzulesen, weil du den schluss perfekt gestaltet hast. Die Sprache ist sehr locker und wer mit der Jugendsprache nicht so kann wird sich an deinem Buch etwas die Nase stoßen, aber als Jugendroman lässt sich dein Buch bestimmt sehr gut vermarkten. Vier sterne von mir |