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PrologÂ
Ich erwachte zum Leben als ein Mensch starb. Das Leben, das rote Blut, floss langsam aus ihm heraus, fand seinen Weg zu mir, hüllte mich ein und schenkte mir die Lebendigkeit zurück, die der Mann, der sterbend über mir lag, gerade in diesem Augenblick verlor.
Noch steif von der jahrzehntelangen Bewegungslosigkeit dehnte und streckte ich meine Muskeln, versuchte einige vorsichtige Schritte, sank aber sogleich wieder auf den Boden, auf dem ich eben noch als harter Stein gelegen hatte, zurück.
Tiefe Atemzüge versorgten die Zellen meines wiedergewonnenen Körpers mit Sauerstoff, gaben mir die Kraft, mich zu erheben und stehen zu bleiben. Storchenbeinig stakste ich zu dem Mann, dem ich mein neues Leben verdankte und fühlte seinen Puls. Das leise flatternde Pochen verriet mir, dass für ihn noch nicht jede Hoffnung verloren war. Ich versuchte um Hilfe zu rufen. Ein leises Krächzen verließ meine Kehle. Erst nach mehreren Versuchen brachte ich so etwas wie einen Hilferuf zustande. Niemand hörte mich. Es war Nacht. Ich kniete mit einem sterbenden Mann allein an einen steinigen Strand, an dem Strand, an dem ich damals selbst mein aktives Leben verlor und in einen Stein verwandelt wurde.
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Ein leise piepsendes Geräusch ließ mich zusammenfahren. Neben meinem Retter blinkte ein kleines Gerät im Sand. Ich griff danach, betrachtete es einen Moment verständnislos und drückte dann automatisch auf einen blinkenden Punkt. Eine schrille Stimme schrie Worte aus dem kleinen Gerät. Ich hielt es mir ans Ohr, lauschte eine Weile ohne den Sinn der Tirade zu erfassen, die die Frauenstimme über mich ergoss. Schließlich schwieg sie eine Weile, wartete auf Antwort. „Julian?“ Diesmal klang die Stimme zaghaft fragend. „Julian kann nicht sprechen. Rufen Sie Hilfe! Schnell, sonst stirbt er!“ „Wer ist da? Julian? Wo bist Du?“ „Julian liegt im Sand. In der steinigen Bucht. Schnell, schicken Sie jemand her, der ihm helfen kann!“ Die Stimme verstummte. Ich schüttelte das kleine Gerät. Vergebens. Julian hieß mein Erwecker also. Ich kniete mich neben ihn in den feuchten Sand und versuchte die Ursache der starken Blutung herauszufinden. Seine Brust war unversehrt, seine Arme und Beine ebenfalls. Das Blut schoss aus einer kleinen Wunde an seiner Schläfe, eher ein Kratzer, aber doch tödlich gefährlich. Ich löste Julians Halstuch, knüllte das blütenweiße, mit einem Monogramm bestickten Einstecktuch aus der Brusttasche zu einem Ball zusammen und presste es auf die Wunde. Mit dem Halstuch fixierte ich das Einstecktuch. Hoffentlich würde das die Blutung so lange stoppen, bis Hilfe kam.
flatternde Pochen verriet mir, dass für ihn noch nicht jede Hoffnung verloren war. Ich versuchte um Hilfe zu rufen. Ein leises Krächzen verließ meine Kehle. Erst nach mehreren Versuchen brachte ich so etwas wie einen Hilferuf zustande. Niemand hörte mich. Es war Nacht. Ich kniete mit einem sterbenden Mann allein an einen steinigen Strand, an dem Strand, an dem ich damals selbst mein Leben verlor und in einen Stein verwandelt wurde.Â
Ein leise piepsendes Geräusch ließ mich zusammenfahren. Neben meinem Retter blinkte ein kleines Gerät im Sand. Ich griff danach, betrachtete es einen Moment verständnislos und drückte dann automatisch auf einen blinkenden Punkt. Eine schrille Stimme schrie Worte aus dem kleinen Gerät. Ich hielt es mir ans Ohr, lauschte eine Weile ohne den Sinn der Tirade zu erfassen, die die Frauenstimme über mich ergoss. Schließlich schwieg sie eine Weile, wartete auf Antwort.
„Julian?“
Diesmal klang die Stimme zaghaft fragend. „Julian kann nicht sprechen. Rufen Sie Hilfe! Schnell, sonst stirbt er!“
„Wer ist da? Julian? Wo bist Du?“
„Julian liegt im Sand. In der steinigen Bucht. Schnell, schicken Sie jemand her, der ihm helfen kann!“
Die Stimme verstummte. Ich schüttelte das kleine Gerät. Vergebens. Julian hieß mein Erwecker also. Ich kniete mich neben ihn in den feuchten Sand und versuchte die Ursache der starken Blutung herauszufinden. Seine Brust war unversehrt, seine Arme und Beine ebenfalls. Das Blut schoss aus einer kleinen Wunde an seiner Schläfe, eher ein Kratzer, aber doch tödlich gefährlich. Ich löste Julians Halstuch, knüllte das blütenweiße, mit einem Monogramm bestickten Einstecktuch aus der Brusttasche zu einem Ball zusammen und presste es auf die Wunde. Mit dem Halstuch fixierte ich das Einstecktuch. Hoffentlich würde das die Blutung so lange stoppen, bis Hilfe kam.
schwieg sie eine Weile, wartete auf Antwort. „Julian?“
Diesmal klang die Stimme zaghaft fragend.Â
„Julian kann nicht sprechen. Rufen Sie Hilfe! Schnell, sonst stirbt er!“
„Wer ist da? Julian? Wo bist Du?“
„Julian liegt im Sand. In der steinigen Bucht. Schnell, schicken Sie jemand her, der ihm helfen kann!“
Die Stimme verstummte. Ich schüttelte das kleine Gerät. Vergebens. Julian hieß mein Erwecker also. Ich kniete mich neben ihn in den feuchten Sand und versuchte die Ursache der starken Blutung herauszufinden. Seine Brust war unversehrt, seine Arme und Beine ebenfalls. Das Blut schoss aus einer kleinen Wunde an seiner Schläfe, eher ein Kratzer, aber doch tödlich gefährlich. Ich löste Julians Halstuch, knüllte das blütenweiße, mit einem Monogramm bestickten Einstecktuch aus der Brusttasche zu einem Ball zusammen und presste es auf die Wunde. Mit dem Halstuch fixierte ich das Einstecktuch. Hoffentlich würde das die Blutung so lange stoppen, bis Hilfe kam.
fixierte ich das Einstecktuch. Hoffentlich würde das die Blutung so lange stoppen, bis Hilfe kam.