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meine mutter liebte
als sie siebzehn war
einen jungen
der war grad achtzehn jahr
einen frühling und einen sommer
gab ihnen die zeit
zum träumen zum lachen
um pläne zu machen
zum abschied
schenkte sie ihm eine kastanie
und ihre jungfräulichkeit
sie schworen sich zu lieben
bis in alle
ewigkeit
das kind starb in ihrem leib
und mit der zeit
die hoffnung
das er sie trösten kann
er war ein mann
der krieg seine pflicht
ob er wollte oder nicht
drei briefe nur
kamen aus dem fernen land
immer - so schrieb er
hielt er ihre kastanie in seiner hand
spüre ihr haar ihre haut
die
zärtlichkeit
ihrer ersten nacht
schweißgebadet
ist sie aufgewacht
träumte seinen tod
auf blutroter erde
die kastanie in seiner hand
es wächst
ein kastanienbaum im fremden land
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8. Februar 2008