Delilah muss umziehen. Sie hat ihre ganze Kindheit in Californien verbracht und jetzt muss sie in einem kleinen Dorf in London leben. Darüber ist sie nicht sehr glücklich, doch da weiss sie noch nicht welche Abenteuer dort auf sie warten.
   Steckbriefe
Vorname: Delilah
Name: Bree
Alter: Dreizehn Jahre
Geburtsdatum: 07.07.1997
Sternzeichen: Krebs
Â
Â
Vorname: Samantha
Name: Bree
Alter: Dreiunddreissig Jahre
Geburtsdatum: 04.08.1978
Sternzeichen: Löwe
Â
Â
Â
Â
Prolog
Es ist Samstagmorgen. Ich sitze auf der Terrasse und geniesse meinen letzten Tag hier in Californien. Morgen ziehen wir um. Und mit wir meine ich meine Mom und ich. Mein Vater noch vor meiner Geburt bei einem Militärsunfall ums Leben gekommen.
Jetzt sitze ich hier und denke über die kommende Zeit nach. 13 Jahre habe ich nun in diesem Appartement gelebt und nun werd ich einfach von hier fort gerissen. Wir werden nach Claire Valley ziehen, das ist ein kleiner Vorort von London. Gegen das neue Haus habe ich eigentlich nichts. Im Gegenteil, es ist klein, gemütlich und steht direkt an einer Klippe. Genau das richtige für uns. Nur die neue Schule macht mir Gedanken, denn ich hatte bereits hier nicht viele Freunde und diejenigen die ich gehabt habe, werde ich von nun an nie wieder sehen. Meine Mom sagt immer, wenn ich nur nicht so verschlossen wäre, hätte ich bestimmt tausend Freunde.Â
Â
Ja, meine Mom. Sie ist die beste Mom, die man sich wünschen kann. Eigentlich ist sie viel zu gut für diese Welt. Deshalb findet sie auch keinen Freund. Alle verarschen sie nur. Ich versuch verbissen ihr zu helfen, aber bis jetzt ist mir noch nichts in den Sinn gekommen.Â
Â
Â
1. Kapitel
Am nächsten Morgen werde ich von Mom aus dem Schlaf gerissen: "Delilah, essen ist fertig!" Benommen öffne ich die Augen und werfe einen Blick auf meine Uhr. Hoppla, es ist bereits halb zwölf. Schnell ziehe ich mich an und mache mich fertig. Fünf Minuten später sitze ich bereits am Küchentisch. Mom bring mir einen Teller mit Rührei und Speck. Genüsslich verspeise ich mein Frühstück. Nach dem Essen, muss ich alle meine Sachen, die bereits in Kisten verpackt sind in den kleinen Bus laden, mit dem wir zum Flughafen fahren. Es sind ungefähr zwei Stunden verstrichen, als wir losfahren. Bis zum Flughafen dauert es etwa eineinhalb Stunden. Während der Fahrt, schlafe ich ein bisschen. Ich habe einen seltsamen Traum: Ich bin auf einer bunten Lichtung. Dicht an meiner Seite ein Junge mit hellen Haaren.Â
Â
Mein eigenes blondes Haar sieht zerzaust aus. Es ist nich lockig wie sonst, sondern mehr verfilzt. Um uns herum ist alles verwachsen. Unter dem Gestrüpp sind mehrere kleine Hügel. Ich befreie einen solchen von dem Efeu und sehe in genau an: Es ist ein schön geschliffener Stein, etwa einen halben Meter gross. In dem Stein ist etwas eingeritzt. Beim zweiten Blick, stelle ich erschrocken fest, dass es ein Grabstein ist...
Urplötzlich wird mein Traum unterbrochen. Mom hat mich geweckt. Noch etwas verschlafen, sehe ich mich um. Wir sind am Flughafen angekommen. Ich steige aus dem Bus und hole mein Gepäck aus dem Kofferraum. Mom tut es mir nach. Gemeinsam steuern wir nun auf das Check - in  zu. Wir geben unser Gepäck auf und eilen zum Schalter, wowir unsere Billette abgeben müssen. Das Flugzeug hebt gleich ab, wir müssen uns beeilen.Â
Â
Wir schaffen es zum Glück noch rechtzeitig. Im Flugzeug suchen wir uns zwei freie Plätze. Kaum sitzen wir, startet das Flugzeug den Motor. Ich lehne mich in den Sitz und denke über meinen Traum nach. Irgendwie beunruhigt er mich. Doch ich komme zu dem Schluss, dass es ein normaler Traum war und ich einfach gestresst bin.Â
Wir fliegen bereits eine halbe Stunde als eine Frau mit dem Speisewagen kommt. Meine Mom kauft für uns beide eine Cola und ein Brötchen. Hungrig esse ich das Brötchen auf. Die Cola leere ich danach ebenso schnell runter.Â
Die Zeit vergeht wie im Fluge. Denn schon bald ist es dunkel draussen. Ich finde keinen Schlaf. Schon seit Stunden quälen mich die Gedanken an mein neues Zuhause. Ich habe mir fest vorgenommen, von Anfang an nicht so schüchtern zu sein. Aber ob ich das einhalten kann, ist mir ein Rätsel.
Â
Jedenfalls, ist es ein Versuch wert. Weil ich nach weiss nicht wie vielen Stunden immer noch nicht eingeschlaafen bin, krame ich in meiner Tasche nach dem neuen Buch von Mom. Ich schlage die erste Seite auf, und beginne zu lesen. Es ist  von Anfang an spannend, so haben keine anderen Gedanken in meinem Kopf platz. Ich komme rasend schnell vorwärts, und merke nicht wie die Zeit vergeht. Auf jeden Fall ist es bereits wieder hell, als mir die Augen zufallen. Ich habe einen unruhigen Schlaf, ständig wache ich wieder auf. Nach einiger Zeit habe ich genug vom dauernden Aufwachen. Deshalb beschliesse ich weiter zu lesen. Das Buch heisst übrigens "The ghost violin". Es geht darum, dass ein 14 jähriges Mädchen, mit dem Namen Lila, eine alte Violine findet. Da sie eine leidenschaftliche Violistin ist, nimmt sie das Instrument an sich. Erst nach einem halben Jahr bemerkt sie, dass sich in der Violine ein Zettel befindet. Weiter habe ich noch nicht gelesen.
Â
2. Kapitel
Nach einer halben Ewigkeit, landen wir endlich in London. Ich steige als erste aus dem Flieger. Nur raus hier, denke ich. Sobald die frische Luft in meine Lunge strömt, spüre ich grenzenlose Erleichterung. Vor Freude seufze ich laut auf. Mom fragt mich was das jetzt sollte. Statt eine Antwort zu geben, lache ich sie nur glücklich an. Schulterzuckend lächelt sie zurück, mit den Worten: "Wenn du glücklich bist, bin ich es auch". Und als sie das sagt, spüre ich, dass es die Warheit war. Mom, meine Mutter ist wieder glücklich! Obwohl  ich weiss, dass ihr Glück nicht lange anhalten würde, freue ich mich wie schon lange nicht mehr, denn Mom bedeutete mir alles. Was würde ich nur dafür geben, dass sie endlich einen Freund findet, der sich um sie sorgt. Was würde ich dafür geben, dass meine Mom wieder lachen kann. Alles! Und jetzt weiss ich, welche Aufgabe es als nächstes zu meistern
Â
Â
gibt. Und die ist, den Richtigen für meine Mutter zu finden.
Ich fühle mich nun viel besser als vorher. Mom's Lachen hat mir Mut für die Zukunft gebracht. Beschwingt von dem neuen Gefühl, das sich Vorfreude nennt, gehe ich mit Mom unser Gepäck abholen. Unsere Koffer, sind unter den ersten. Wir mussten nur unsere Kleider darin verpacken, denn alles andere ist schon vor einer Woche zu unserem neuen Haus geliefert worden. Es ist alles bereits eingerichtet. Mom und ich sind auch genug hin und her geflogen. Jedenfalls freue ich mich auf mein kuscheliges Bett.            Vom Flughafen bis zu unserem Haus, sind es etwa 27 Kilometer. Die Fahrt dauert etwa eine Stunde. Claire Valley ist ein sehr schönes Dorf. Es hat viele Bäume und Blumenwiesen. Das finde ich gut, denn ich liebe die Natur über alles. Die Einwohnerzah beträgt nur 489. Das ist ziemlich wenig im Verhältnis zur FlächeÂ
Â
des Dorfes.
In der Ferne sehe ich schon die Klippe, auf der unser Haus steht. Sogar das Meeresrauschen hört man bereits. Und dann ist das Ziel erreicht.
Ich springe aus dem Bus und öffne den Laderaum. Obwohl im Gepäck nur Kleidung ist, haben wir 6 riesige Rolltaschen vollstopfen müssen. Ich zerre zwei davon heraus und schleppe sie zur Haustür. Mom packt mit an und zieht die nächste zwei aus dem Bus. Nach zwei Minuten sind dann alle Taschen zusammen neben dem Eingang. Mom kramt gerade in ihrer Tasche nach dem Schlüssel. Es dauert bei ihr immer eine Weile bis sie etwas findet. Diesmal dauert es gar nicht so lange. Bereits nach einer Minute hat sie Erfolg. Lächelnd zieht sie den Schlüssel aus der Tasche und schliesst die Tür auf. Ich drücke die Klinke runter und die Tür geht auf. Wieder packe ich zwei Taschen und zerre sie in das Häuschen.
Â
3. Kapitel
Erschöpft sitze ich neben Mom am kleinen Holztisch. Wir essen gerade zu Abend. Da wir erst alle Lebensmittel einkaufen müssen, teilen wir uns eine Dosensuppe, die wir unterwegs gekauft haben. Sie schmeckt zwar nicht besonders, doch ich bin so hungrig, dass ich den Geschmack gar nicht richtig wahrnehme. Wir reden nicht viel. Mir wird mulmig zumute, als mir in den Sinn kommt, dass ich bereits morgen in die neue Schule gehen werde. Mom bemerkt die plötzliche Stimmungsändereung und schaut mich fragend an. Ich erkläre ihr meine Sorge. sie setzt ein trauriges Lächeln auf und meint: " Keine Bange du wirst das schon packen, Lilah!" " Na, wenn du meinst." erwiedere ich. Mom klopft mir auf die Schulter. "Was kann ich nur tun um dich aufzumuntern?" Mir fällt sofort etwas ein. "Erzähl mir noch eine Geschichte von Dad!" rufe ich begeistert.
Â
Da lächelt Mom wieder. Sie fragt mich was ich denn von ihm hören will. Ich denke eine Weile nach. Dann sage ich: " Wie ihr euch kennengelernt habt!" "Gut, das ist aber eine lange Geschichte." Super, denke ich. Das ist ja noch besser. Dann lege ich mich aufs Sofa. Mom setzt sich neben mich und beginnt zu erzählen.
" Es war an einem schönen Frühlingstag. Ich war im Auftrag von meiner Mutter unterwegs. Sie schickte mich los und sagte ich solle bitte ihre Briefe zur Post bringen. Damals war ich siebzehn. Jedenfalls ging ich los. Unterwegs traf ich einen junge Mann. Er sprach mich sofort an und fragte nach meinem Namen. Es war wohl Libe auf den ersten Blick. Und weil ich so hin und weg von ihm war, verriet ich ihm wie ich heisse. Sogar meine Adresse habe ich ihm gegeben. Gut gelaunt verabschiedete ich mich und schlenderte weiter. Nach etwa einer halben Stunde war ich zu Hause.Â
Â
Und ich traute meinen Augen kaum. Vor der Haustüre stand dieser junge flotte Mann von vorhin. Wir kamen ins Gespräch. Ich erfuhr, dass er Will hiess und ebenfalls siebzehn war. Er lud mich zum Abendessen in dem Restaurant seiner Eltern ein. Ich gab kurz meiner Mutter bescheid. Sie lächelte und wünschte uns viel Spass. Dann schlenderten wir los. In Kürze waren wir beim Restaurant angelangt. Er stiess die Tür auf und liess mich eintreten. Es war atemberaubend schön. Alles war voller Blumen und Pflanzen und die Esstische und Stühle waren aus Mahagoni. Ich blickte ihn an. Er lächelte mir zu und legte seinen Arm um meine Hüfte. Bei seiner Berührung, kribbelte mein ganzer Körper. Er zog mich zu einem Tisch. Dann rief er einen Kellner und bestellte für uns beide ein Tages-Menu. Sofort wurde es zum Tisch gebracht. Es war eine leckere Zucchinisuppe mit Crôutons, zum Trinken gab es Goldmelissentee.
Â
Wir assen alles auf. Danach verliessen wir das Restaurant durch die Hintertür. Dort war ein wunderschöner See. Am Ufer schwamme ein kleines Boot. Er wies mich an einzusteigen und ich tat wie geheissen. Er steig ebenfalls ein und ruderte uns in die Mitte des Sees. Dort warf er einen selbergebastelten Anker ins Wasser. Es war bereits dunkel. Ich schaute zu den Sternen und legte mich ins Boot. Er tat es mir nach. Dann legte ich meinen Kopf auf seine Brust. Zögerlich streichte er mir mit der Hand über die Haare. Ich schaute zu ihm auf. Dann, ganz langsam berührten sich unsere Lippen. Zuerst zögernd, dann eher fordend küsste er mich. Ich erwiederte seinen Kuss. Bis dahin war das wohl der schönste Moment meines Lebens. Als wir uns dann nach einer halben Ewigkeit voneinander lösten, lächelte ich ihn an. Er lächelte zurück und drückte mich an sich. Dann fragte er mich, ob wir auf dem Boot übernachten wollen. Begeister willigte ich ein. Ich wollte aber noch meiner Mutter
Â
Bescheid geben. Deshalb ruderten wir schnell zurück. Ich durfte das Telefon des Restaurants benutzen. Während des Telefonats, holte Will ein paar Decken. Dann ruderten wir wieder auf den See hinaus und verankerten das Boot. Er nahm eine kleine Laterne hervor und stellte sie neben uns. Nachher kuschelten wir uns in die Decken und erzählten uns alles, was uns in den Sinn kam. Schliesslich wurde ich müde und schlief in seinem Arm ein."
Mom sieht mich lächelnd an. "Und hat dir die Geschichte gefallen?" "Oh ja! Und wie" rufe ich. Da ich müde bin mache ich mich dann fertig und lege mich ins Bett. Ich versuche möglichst wenig an den bevorstehenden Tag zu denken. Und dann schlafe ich endlich ein.
Â
4. Kapitel
Abrupt schrecke ich aus dem Schlaf, als der schrille Lärm meines Weckers losgeht. Ich hüpfe schnell aus dem Bett und ziehe mich an. Nachher geh ich runter in die Küche. Dort steht Mom bereits am Herd und macht Rührei mit Speck. Das macht sie jeden Montagmorgen. Ich setze mich an den Tisch. Sofort bringt Mom mir einen Teller, vollgeladen mit Rührei. Ich bedanke mich kurz und beginne zu Essen. Dann setzt sich Mom neben mich und beginnt ebenfalls, sich das Rührei in den Mund zu schaufeln. Zu schnell steht mein Teller leer. Ein flaues Gefühl macht sich in meinem Magen breit, als mir auffällt, dass ich bereits in einer halben Stunde in meiner neuen Klasse sitzen werde. Schnell stehe ich auf und putze mir die Zähne. Dann packe ich meine Sachen zusammen. Bevor ich aus dem Haus gehe, werde ich noch von Mom umarmt. Sie wünscht mir noch schnell Glück, dann mache ichÂ
Â
mich auf den Schulweg. Da unser Dorf nur so klein ist, haben wir keinen Schulbus, wie ich mir das gewöhnt war. Also lege ich die Strecke eben zu Fuss zurück. Zugegeben es ist überhaupt nicht weit. Bereits nach drei Minuten bin ich bei der Schule angekommen. Dann läutet auch schon die Schulglocke, und alle Kinder stürmen in das Gebäude. Ich trete ebenfalls ein und mache mich auf den Weg zum Schulleiterbüro, um mich zu erkundigen, zu welchem Klassenzimmer ich gehen muss. Der Direktor ist ein netter, älterer Mann. Er begrüsst mich freundlich und erklärt mir dann den Weg zu meinem Zimmer. Ich verabschiede mich rasch und mache mich dann auf den Weg. Meine Nervosität hat nun der Angst Platz gemacht. Ich erreiche das Klassenzimmer mit zittrigen Knie. Dann denke ich: "Delilah, da musst du jetzt durch!" Ich atme noch einmal tief durch. Und dann klopfe ich an. Es vergehen einige Sekunden. "Herein." sagt eine junge Frauenstimme. Also öffne ich die Tür.Â
Â
Plötzlich starren mich 17 Augenpaare neugierig an. Das ist mir natürlich sehr unangenehm. Deshalb wende ich mich der Lehrerin zu. Sie sieht mich mit einem freundlichen Lächeln an. Schüchtern lächle ich zurück. Dann wendet sie sich der Klasse zu und sagt: " Das ist Delilah Bree, sie wird ab heute ebenfalls in diese Klasse gehen!" Nachher sieht sieht sie wieder mich an. " setzt dich doch auf den freien Platz in der zweiten Reihe, Delilah." Ich nicke leicht und eile zu meinem Platz. Neben mir sitzt ein zierliches Mädchen, das mir aufmunternd zulächelt. Dankbar lächle ich zurück. Sie flüstert mir zu: " Ich bin Samantha Kelly. Aber nenn mich doch Sam." " Okay, hi Sam" flüstere ich zurück " du weisst ja bereits wie ich heisse. Kannst mich aber  auch Lilah nennen." Ich weiss nicht wie so, aber in der Gegenwart von Sam ist meine Schüchternheit wie verflogen. Sie wirkt richtig nett. Nach dem kurzen Wortwechsel, wende ich wieder der Lehrerin zu.Â
Â
In dieser Lektion haben wir Mathematik. Wir nehmen die binomischen Formeln durch. In diesem Bereich bin ich ziemlich gut, denn die haben wir bereits in meiner alten Schule durchgenommen. Deshalb kann ich Sam, die ziemlich Mühe damit hat, alles noch genau erklären. Am Ende der Lektion, kann sie es dann schon richtig gut. Nach dem Klingeln, machen wir uns zusammen auf den Weg zum Französischunterricht. Auch das liegt mir ziemlich gut. Grundsätzlich bin ich eine ziemlich gute Schülerin. Das einzige Fach, in dem ich unter einer 2 bin, ist Geschichte. Dort war ich noch nie gut.                                   Am Mittag bin ich ziemlich fertig, denn wir haben nach dem Französisch noch Biologie, Chemie und 2 Lektionen Sport gehabt. In diesen Fächern hab ich noch ein paar neue Freunde gefunden. Seltsamerweise bin ich an dieser Schule recht beliebt. Es haben sogar schon 3 recht gutaussehende JungsÂ
Â
den Versuch unternommen mit mir zu flirten. Doch da war ich noch nie wirklich gut, deshalb hab ich lieber einfach Thema gewechselt und über etwas total anderes geredet. Im Moment bin ich mit Samantha, sowie mit zwei anderen Mädchen, die Chloée und Lou heissen, unterwegs zum Essenssaal. Dort angekommen, sehen wir uns nach einem freien Tisch um. Der Saal ist ziemlich voll, doch dann finden wir weit hinten doch noch einen Tisch mit vier Stühlen. Samantha holt für alle das Tagesmenu. Es gibt Fish&Chips. "Typisch England", denke ich. Ich versinke dann ziemlich in Gedanken. Doch Lou holt mich wieder in die Wirklichkeit zurück: " Lilah, hast du keinen Hunger mehr?" Ich bemerke, dass mein Teller noch zur Hälfte voll ist. Also beginne ich weiter zu essen. Etwa fünf Minuten vor der Klingel ist mein Teller leer. Rasch stelle ich unser Geschirr zusammen mache mich dann mit den anderen Mädchen auf den Weg zum Physikunterricht. "Zum Glück sind es nur
Â
noch zwei Lektionen",denke ich. Kurz bevor wir in den Gang zum Physikzimmer einbiegen, passiert es dann. Ein bildhübscher Junge, mit hellem Haar kommt uns entgegen gerannt, er sieht mich nicht, deshalb rennt er voll in mich hinein. Zusammen landen wir auf dem harten Steinboden. Ich stöhne kurz auf und sehe den Jungen dann an. Kurz treffen sich unsere Blicke und ich erstarre. Das ist doch...
Â
5. Kapitel
Völlig perplex starre ich dem Jungen ins Gesicht. Warum kommt der mir so bekannt vor?  Auch er scheint mich zu kennen. Nach einer halben Ewigkeit, so kam es mir zumindest vor, schüttelt der Junge kurz den Kopf, steht auf und reicht mir die Hand. Ich greife danach und er zieht mich hoch. "Danke!" sage ich und lächle in schüchtern an. "Immer wieder gern" meint er "ich heisse übrigens Liam", dann läuft er den Gang hinunter. "Hey, Warte!" rufe ich. Liam bleint stehen und schaut mich an. Ärgerlicherweise kommt nun meine Schüchternheit wieder ins Spiel. "Ehmm... I-ich, ääh..,"stottere ich. "Ja du...?" fragt er. "Ehm, kö-können wir kurz reden? Ich... äähm, ich m-meine a-alleine." "Natürlich, aber ich muss dringend zum Unterrich, treffen wir uns nach Schulschluss am Nordeingang?" "Ja, geht klar bis dann!" "Bye" ruft er noch, dann ist er schon um die nächste Ecke gebogen.
Â
 "Was war denn das?", fragt plötzlich ein Stimme hinter mir. "Oh!" rufe ich erschrocken. Ich habe total vergessen, dass meine Freunde noch hinter mir stehen. "Dich hat's wohl voll erwischt was?" meint Lou. "N-nein! Nein das stimmt nicht!" rufe ich empört. Obwohl ich eigentlich ganz genau weiss, dass sie recht hat. Aber das würde ich nie in meinem Leben zugeben. "Was sollte dann das eben?" stichelt Lou weiter. "Das.. ääh,das... Der Junge kam mir bekannt vor." stammle ich. "Ach ja, natürlich!" sagt Lou, "deshalb bist du ja so knallrot geworden und hast nur gestottert!" "Ja, genau so war's!" rufe ich entrüstet darüber, dass sie mir nicht glaubte. "So, das reicht jetzt ihr zwei!" meint Sam nu, zugleich belustigt, als auch belehrend. "Danke Sam", flüstere ich. Sie nickt lächelnd zurück. "So jetzt müssen wir aber los! Sonst kommen wir noch zu spät!" sagt Chloée.Â
Die zwei Lektionen wollen einfach nicht
Â
vorüber gehen. Endlich, ich bin kurz vorm Durchdrehen, ertönt das erlösende Geräusch der Schulglocke. Schnell packe ich meine Sachen zusammen und verabschiede mich flüchtig von meinen Freundinnen. Dann renne ich geradewegs aus dem Klassensaal zum Nordtor. Ich spüre verwuderte Blicke in meinem Nacken, doch das ist mir im Moment völlig egal. Seit dem Zusammenstoss geht mir nur noch eine Frage durch den Kopf, und die ist: Wer ist dieser Junge und woher kenn ich ihn?
Â
6.Kapitel
Ich warte erst seit fünf Minuten am Nordtor, doch es kommt mit vor wie eine halbe Ewigkeit. Kommt er überhaupt? Gerade als mich die ersten Zweifel einholen, taucht die Silhouette eines Jungen am anderen Ende des Ganges auf. Mein Herz macht einen kleinen Hüpfer, als ich das Gesicht Liam's erkenne. "Hi" ruft er mir zu. "Hallo Liam" antworte ich ihm. "Wie geht's dir... ehm sag mal, wie heisst du eigentlich?" fragt er mich. Da fällt mir ein, dass ich mich ja gar noch nicht vorgestellt habe: "Oh! Ich bin Delilah Bree, ich bin neu hier auf dieser Schule." "Delilah ist ein schöner Name! Ich bin auch neu. Ich bin Liam Delay, aber das weisst du ja schon." sagt er und grinst mich an. "Also was wolltest du mir sagen?" fragt er neugierig. "Also,naja... ehm, das ist ziemlich kompliziert." sage ich, "es könnte etwas länger dauern." "Kein Problem, ich hab Zeit!" meint Liam. "Komm, gehen wir ein Stück."
Â
"Okay. Es ist so."beginne ich zu erzählen. "ALs ich mit dir zusammengestossen bin, und dein Gesicht gesehen habe, wusste ich, dass ich dir schon irgendwo begegnet bin. Und als ich deinen Gesichtsausdruck sah, kam es mir so vor, als ob auch du mich kennen würdest. Aber das hab ich mir wohl nur eingebildet. Du glaubst mir nicht stimmt's? Aber ich schwöre,  dass ich dich kenne und..." weiter komme ich nicht, denn Liam packt mich am Arm und sagt lachend: "Hey,  mach mal langsam. Woher willlst du wissen, dass ich dir nicht glaube? Ich kenne dich wirklich irgendwo her, das hast du dir nicht eingebildet. Woher kommst du denn eigentlich?" "Ich bin gestern aus L.A. hier her gezogen." meine ich. "Okay da haben wir uns sicher nicht gesehen." lacht Liam. "Ich bin erst vor zwei Tagen aus Australien hergezogen!" "Ich finde das irgendwie unheimlich.", gebe ich zu. "Ja, es ist schon ein bisschen seltsam." iÃŽch blicke kurz auf meine Uhr. Ich stelle erstaunt fest, dass es schon halb fünf ist.Â
Â
"Oh, sorry ich muss gehen." sage ich. Er wirft ebenfalls kurz einen Blick auf seine Uhr. "Ja, ich sollte ich auch langsam auf den Weg machen."   "Na dann", sage ich ein wenig enttäuscht "bis bald." "Ja, bis bald.", sagt er. Die Enttäuschung in seiner Stimme ist kaum zu überhören und mein Herz macht einen kleinen Hüfper. Ich winke im noch kurz zu und will mich auf den Weg machen. Doch da ruft Liam:"Warte kurz!". Ich drehe mich noch mal um und schaue ihn fragend an. "Wir sollten noch Nummern tauschen, ich will dich ja anrufen wenn ich etwas rausgefunden habe" sagt er. "Das ist eine gute Idee!" erwidere ich. ALso geben wir uns gegenseitig die Nummern und machen uns dann gemeinsam auf den Weg nach Hause, denn wie ich festgestellt habe, wohnen wir im selben Quartier. Die Zeit vergeht viel zu schnell, und schon bald stehen wir vor meinem Haus. "Hier wohne ich." sag ich und deute aufs Haus. "Ich wohne nur zwei Häuser weiter, wir können ja morgenÂ
?
zusammen zur Schule gehen, was hältst du davon?" Fragend, fast bittent schaut er mcih an. Lächelnd willige ich ein. Dann umarmte er mich kurz und schlendert dann zu seinem Zuhause. "Bye!", rife ich ihm noch nach und schlüpfe dann durch die Haustür. Kaum habe ich die Schuhe ausgezogen stürmt auch schon meine Mom auf mich zu. "Hey Delilah, und wie war ide Schule? Hast du Freunde gefunden? Und wo warst du eigentlich so lange? Ich erzähle ihr dann alles haarklein, nur das seltsam Gefühl, dass Liam und ich uns schon gesehen haben lasse ich aus und sage stattdessen, dass er in mich reingerannt sei und mich dann als Entschuldigung noch zu einem Eis eingeladen habe. Mom ist ganz glücklich darüber, dass ich bereits so viele Freunde habe und umarmt mich. Dann schweigen wir eine Weile. "Du magst Liam, nicht war?", fragt sie. Mann, bemerken das denn alle? "Weiss nich." sage ich nur und spüre wie ich rot werde. Mom lächelt.