Romane & Erzählungen
Die Kinder aus der Wohnung 103

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"Die Kinder aus der Wohnung 103"
Veröffentlicht am 22. Februar 2011, 6 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Die Kinder aus der Wohnung 103

Die Kinder aus der Wohnung 103

Beschreibung

Etwas "Im Namen der Kinder" für den Blog von LePoeteMos

 

Es klingelt an meiner Tür. Ich öffne einen kleinen Spalt. Da steht eine Frau vom Jugendamt. "Haben sie mich angerufen?", fragt sie. "Ja", antworte ich. "Es geht um die Kinder aus Wohnung 103. Die Kinder sitzen seit drei Tagen im Hausflur und ihre Mutter ist nicht auffindbar! Die Frau ist alleinerziehend und über den Vater weiss ich nichts" Die Frau vom Jugendamt notierte alles fein säuberlich in ihren Akten. "Die Kleinen haben angefangen sich vom Hausmüll der anderen Mieter zu ernähren, die ihren Unrat in dem grossen Containerraum auf dem Gang leeren." Ich muss dazu sagen, wir wohnen in einem Hochhaus in der 9. Etage. Jede Etage hat einen Raum, wo die Restmülltonne drinsteht. "Als ich das gesehen habe, habe ich die Kinder gefragt, wo denn ihre Mutter sei und habe ihnen zu Essen gegeben. Die kleinen Kinder konnten mir natürlich keine Antwort geben."

 

Das älteste der 3 Kinder war ein 5 1/2 jähriges Mädchen, die anderen beiden waren 4,
ebenfalls ein Mädchen und 3, ein kleiner Junge.
Wieder kritzelte die Frau vom Jugendamt ein paar notizen in ihre Unterlagen. "Vielen Dank,
daß sie uns informiert haben, wir werden weitere Schritte einleiten", sagte sie. "Wie werden diese Schritte aussehen?" fragte ich. "Wir nehmen die Kinder jetzt erst einmal mit.
Alles andere sehen wir dann." Dann konnte ich sehen, dass sie die Kinder mitnahm bevor ich die Tür schloß. Gegen Abend klingelte es erneut an meiner Tür. Davor stand, siehe da, eine besorgt aussehende Frau. Die verschollene Mutter war wieder da. Sie fragte, ob ich ihre Kinder gesehen hätte und ich berichtete ihr kurz, daß diese sich jetzt in der Obhut des Jugendamtes befänden. Dann drehte sich die Mutter um und ging eilig fort. Am nächsten Morgen waren die Kinder wieder bei ihr......

 

 

 

Wie es weiterging? Nunja, die Kindsmutter hatte ein Drogenproblem und viele Männer gingen bei ihr ein aus. Es war kein Geld für Lebensmittel, die Kinder waren unterernährt und sahen verwahrlost aus. Hin und wieder kam mal jemand vom Amt, besuchte die Familie und ging wieder.2 Jahre später war die Familie dann über Nacht verschwunden. Jemand vom Jugendamt fragte mich,ob ich vielleicht näheres wüsste und erklärte mir, dass der Mutter vor einer Woche per Brief mitgeteilt wurde, dass ihre Kinder am heutigen Tage ins Heim sollten. Hallo? Natürlich hatte sie so genug Zeit,
ihre Flucht mit den Kindern zu planen!

Ich muss noch oft an die Kinder denken und was wohl aus ihnen geworden ist. Ich hoffe inständig es geht ihnen gut.

 

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Thalyndra

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Thalyndra Mein erster Versuch - Hab mich mal am Hörbuch versucht :)
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UteSchuster Re: Re: ich hoffe auch das es den Kindern und auch der Mutter gut geht. -
Zitat: (Original von LePoeteMos am 23.02.2011 - 12:05 Uhr)
Zitat: (Original von UteSchuster am 22.02.2011 - 22:27 Uhr) und doch verstehe ich auch den Schmerz der Mutter. Sie hat ja auch Momente, in denen ihr kalr ist, wie sehr sie ihre Kinder liebt.

Wichtiger als wegnehmen, wäre einen gemeinsamen betreuten Platz zu finden.

Liebe Grüße Ute



Das stimmt Ute,

ich denke hier wäre das Jugenamt eher gefragt, in wie weit man die Mutter hätte unterstützen können. Eine Therapie, eine Tageshilfe, die Nachbarin z.B.

Dafür, so hoffe ich, wird das Projekt, dazu beitragen und mit der Stiftung "Engel auf Erden", eine Institution geschaffen, die unseren Kindern, vielleicht eine Chance bieten kann, in eine bessere Zukunft, schauen zu können.
Dies wird nicht von Heut auf Morgen gehen, langfristig jedoch, von enormer Wichtigkeit sein und Früchte tragen.

lg Michael



das wäre wunderbar.

Und obwohl es schon so viele Engel in Punkto Kinder gibt, ich hatte heute einen zu Besuch, werden es wohl nie genug sein.

liebe Grüße

Ute
Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster ich hoffe auch das es den Kindern und auch der Mutter gut geht. - und doch verstehe ich auch den Schmerz der Mutter. Sie hat ja auch Momente, in denen ihr kalr ist, wie sehr sie ihre Kinder liebt.

Wichtiger als wegnehmen, wäre einen gemeinsamen betreuten Platz zu finden.

Liebe Grüße Ute
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Thalyndra 
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