Kurzgeschichte
Verengter Gang

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"Verengter Gang"
Veröffentlicht am 20. Februar 2011, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Frage nicht nach meinem Namen, denn er bestimmt nicht, wer ich bin. Frage nicht nach meinem Alter, denn es sagt nichts über meine Stärke aus. Weder die geistige, noch die körperliche. Frage nicht nach meinem Aussehen, denn das Aussehen kann sich verändern. Hast du jedoch Fragen außerhalb der Ausnahmen, so stelle sie weise. Denn das Recht der Beantwortung liegt am Ende bei mir.
Verengter Gang

Verengter Gang

Beschreibung

Es ist mal wieder recht kurz gehalten, aber ich verspreche, dass längere Geschichten noch kommen werden. - überarbeitet -

"Helft mir! So helft mir doch!" schrie das Mädchen zu den Leuten um sie herum. Diese sahen sie aber nur traurig an und gingen weiter. Manche hielten an und schüttelten ungläubig ihren Kopf.
"Ja, seht ihr es denn nicht?! ER IST EIN MONSTER!!!" brüllte sie aus Leibeskräften und zeigte mit einer Geste zum Rand des Weges. Damit sie wahrgenommen wurde, stellte sie sich vor den einen oder anderen Passanten, doch jedes Mal sah sie ihren Augen nur Mitleid. Mitleid welches ihr galt, sie verunsicherte und im Inneren erschütterte.
"Wieso wollt ihr mir nicht glauben?! Er ist krank! Er gehört eingesperrt!" sprach die Verzweiflung aus ihr heraus und sie brach weinend auf dem Weg zusammen.
Noch immer gingen die Menschen an ihr vorbei und warfen ihr missbilligende und verständnislose Blicke zu. Doch das Mädchen rührte sich nicht von der Stelle und weinte in die Nacht hinein. Als die Gehwege langsam leerer wurden und das Licht der Laternen die Einkaufszeile erleuchtete, gesellten sich zwei Männer zum Mädchen, zogen sie vorsichtig hoch und legten ihr eine Jacke um. Das Mädchen wimmerte weiter, ließ aber alles widerstandslos mit sich geschehen. Während sie fortgeführt wurde, hörte man sie noch leise sagen "Aber er ist doch ein Monster ... oder etwa nicht?".

Einer der beiden Männer ging zum Rand des Weges. Aus dem Gebäudeschatten löste sich ein junger Mann, der den Herrn mit einem Nicken empfing.
"Tut mir leid, dass ich sie holen musste. Ich habe versucht es ihr zu erklären, aber sie konnte ihren Gedankengang einfach nicht verlassen. Dabei haben es auch die Passanten hier gesehen und verstanden... Es ist schade um sie" sprach der junge Mann betreten. "Hätte sie nur richtig zugehört."
"Machen sie sich keine Sorgen deswegen. Wir werden uns gut um sie kümmern. Vielleicht wird sie ja eines Tages die Jacke auch wieder ablegen können. Wir sind da jedenfalls zuversichtlich" sagte der Mann, der diese Worte schon so oft von sich gab, dass jede Überzeugung aus ihnen gewichen ist.
Die Beiden gaben sich zum Abschied die Hand und während der junge Mann den Heimweg antrat, stieg der Andere zu seinem Kollegen ins Auto und fuhr mit dem Mädchen mit der weißen Jacke fort.

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Hörbuch

Über den Autor

Luzifer
Frage nicht nach meinem Namen,
denn er bestimmt nicht, wer ich bin.
Frage nicht nach meinem Alter,
denn es sagt nichts über meine Stärke aus.
Weder die geistige, noch die körperliche.
Frage nicht nach meinem Aussehen,
denn das Aussehen kann sich verändern.

Hast du jedoch Fragen außerhalb der Ausnahmen,
so stelle sie weise.
Denn das Recht der Beantwortung
liegt am Ende bei mir.

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Luzifer Re: -
Zitat: (Original von RosaSaftflasch am 12.08.2012 - 04:26 Uhr) Gefällt mir sehr gut, solche Geschichten sind genau mein Fall. Auch wenn es für meinen Geschmack etwas zu offen ist, aber das ist ja von dir so beachsichtigt. *Seufz* zum Glück habe ich so eine blühende Fantasie und kann mir da meine eigene Logik reinspinnen. ;)

Liebe Grüße
Rosa

In deinem Schlusssatz sagst du eben das aus, was in der Geschichte beabsichtigt ist. Jeder Leser soll sich seine eigene Version zusammendichten. Natürlich könnte ich eine konkrete Lösung vorgeben, aber sie ist ja nicht mit jedem stimmig (grauenhafte Vorstellung, wenn es so wäre). Im Gunde ist es wie im wahren Leben. Was wahr erscheint, kann oft auch blenden. =)

Beste Grüße
Luzifer
Vor langer Zeit - Antworten
Luzifer Re: Wie denn nun!? -
Zitat: (Original von hanni86 am 21.02.2011 - 11:31 Uhr) Wer ist der junge Mann, Luzi? Und wohin hat er sie geholt? In den Wahnsinn? Und warum war es unvermeidlich? Die Geschichte lädt viel zu viele Interpretationsmöglichkeiten ein, also natürlich eigentlich nicht zu viele, sondern eventuell sogar genau die richtige Anzahl, aber jedenfalls so viele, dass ich mich nicht entscheiden kann und meine Stirn runzlig und faltig wird und das kann doch nicht dein Wunsch sein! ;-)

Dass du die Geschichte so offen gehalten hast, herrje, da kann jeder gut und schlecht sein, jeder recht haben und falsch liegen, menno! Pfffff!
In diesem Sinne eine sehr gute, sehr flüchtige Geschichte, die keine Vorderseite hat -oder kein oben und unten, wie ein Bild von nem verkappten Künstler (gibts den Ausdruck überhaupt?), der sich weigert dem Publikum zu sagen wie herum man es aufzuhängen hat.
Das ist schon beeindruckend. Und ärgerlich...aber auf ne gute Art, hihi.

Ganz am Anfang ist mir aufgefallen, weiß nicht ob das beabsichtigt ist, dass im zweiten und dritten Satz recht bald hintereinander "nur" vorkommt. Öh, da hab ich mir gedacht ich erwähns mal.

Liebe Grüße,
Hanni

Woher soll ich denn wissen, wer der junge Mann ist? ^^ Aber die anderen Fragen kann ich dir beantworten, sie stehen ja im Text. ;)
Er hat sie irgendwohin geholt. Sie ist selbst gegangen, doch ob in den Wahnsinn oder in eine Falle, ist dem Leser überlassen.
Aber unvermeidlich war es sicher nicht, steht doch zum Schluss der Geschichte, dass sie einfach ein wenig aus dem Gang hätte treten müssen. ;)

Aber sicher kann dies von mir bezweckt sein, dass der Leser sich hin und herdenkt, wer denn nun gut und schlecht ist und dabei alle Aspekte versucht zu berücksichtigen, die ihm gegeben und vorstellbar sind. =)
Da ist der Vergleich mit dem Künstler, der nicht verraten will, wie das Bild zu hängen hat, recht passend. (auch wenn ich nicht weiß, was das Wort "verkappt" bedeuten soll) ^^
Und wenn die Geschichte einen ärgerlich stimmt, freut es mich noch mehr, denn dann merkt man, dass die Person nachgedacht hat. =)

Du hast übrigens recht. die "nur" so schnell hintereinander sind nicht sehr schön, wenn auch zweckmäßig. Ich werde es gleich mal ändern.

Viele Grüße,
Luzifer
Vor langer Zeit - Antworten
Luzifer Re: Spannend -
Zitat: (Original von HeidiCHJaax am 21.02.2011 - 10:39 Uhr) Puh, da schüttelt es mich, so schnell kommt man in die Zwangsjacke!
Berechtigt?
Ein sehr schöner Spannungsaufbau erweckt bei mir Lust auf mehr.

LG Heidi

Ob berechtigt oder nicht, darf der Leser entscheiden. ^^
Aber ja, man kann recht schnell in so eine Jacke kommen, auch wenn sie manchmal nur geistiger Natur ist.
Danke für die schönen Worte. Zu dieser Geschichte wird es aber nichts mehr geben. Sie ist bewusst so gehalten, dass sie Lust auf mehr erweckt, gleichzeitig aber eigentlich alles schon in ihr gesagt ist.

Es werden aber noch andere Geschichten kommen. =)

LG
Luzifer
Vor langer Zeit - Antworten
hanni86 Wie denn nun!? - Wer ist der junge Mann, Luzi? Und wohin hat er sie geholt? In den Wahnsinn? Und warum war es unvermeidlich? Die Geschichte lädt viel zu viele Interpretationsmöglichkeiten ein, also natürlich eigentlich nicht zu viele, sondern eventuell sogar genau die richtige Anzahl, aber jedenfalls so viele, dass ich mich nicht entscheiden kann und meine Stirn runzlig und faltig wird und das kann doch nicht dein Wunsch sein! ;-)

Dass du die Geschichte so offen gehalten hast, herrje, da kann jeder gut und schlecht sein, jeder recht haben und falsch liegen, menno! Pfffff!
In diesem Sinne eine sehr gute, sehr flüchtige Geschichte, die keine Vorderseite hat -oder kein oben und unten, wie ein Bild von nem verkappten Künstler (gibts den Ausdruck überhaupt?), der sich weigert dem Publikum zu sagen wie herum man es aufzuhängen hat.
Das ist schon beeindruckend. Und ärgerlich...aber auf ne gute Art, hihi.

Ganz am Anfang ist mir aufgefallen, weiß nicht ob das beabsichtigt ist, dass im zweiten und dritten Satz recht bald hintereinander "nur" vorkommt. Öh, da hab ich mir gedacht ich erwähns mal.

Liebe Grüße,
Hanni
Vor langer Zeit - Antworten
HeidiCHJaax Spannend - Puh, da schüttelt es mich, so schnell kommt man in die Zwangsjacke!
Berechtigt?
Ein sehr schöner Spannungsaufbau erweckt bei mir Lust auf mehr.

LG Heidi
Vor langer Zeit - Antworten
Luzifer Re: So ist das Leben... -
Zitat: (Original von Rotkaeppchen am 20.02.2011 - 17:14 Uhr) Ich bin mir sicher dieses Mädchen ist die Einzige, die die Situation wirlich durchschaut hat!

Und genau das macht man ihr zum Verhängnis! DIe MEnschen wollen die Wahrheit nicht sehen und stempeln sie lieber als verrückt ab als der Wahrheit ins GEsicht zu blicken!
Aber so ist es ja oft im Leben.

Es gibt viele Monster und die meißten wollen sie nicht sehen.
Im GEgenteil sie wollen sie immer noch vom Guten überzeugen und sie ändern.
Hoffnungslos!

Ein Monster kannst du nicht verändern, auch wenn du dich noch so sehr bemühst!

Das Mädchen trägt vielleicht die offensichtliche Jacke doch die anderen MEnschen, haben eine welche in Wahrheit viel fester geschnürt ist!
Da fragt man sich wer hier wohl die eingeschränkte Sicht hat!

Btw es soll auf der zweiten Seite in der dritten Zeile bestimmt sich anstelle von dich heißen.


Na, wenn du dir da so sicher bist.
Der Protagonist scheint da anders zu denken, wie auch die anderen um ihn herum.
Aber du hast recht. Eine charismatische Person hat schon mehr als einmal es geschafft ganze Völker zu täuschen.
Andererseits sind schon mehr als einmal Menschen eigenen Fehlurteilen aus falscher Überzeugung auf den Leim gegangen.

Aus diesem Grund ist die Geschichte auch offen gehalten. Der Leser soll selbst wählen, was er glauben will.

Bei einer Sache muss ich aber widersprechen. Das Gute ist NIE(!)hoffungslos, sondern zeugt von Kraft, Willen und Idealen, die nicht der Masse folgen. Es ist nur dann falsch bzw. zum Scheitern verurteilt, wenn der gesunde Menschenverstand dabei auf der Strecke bleibt.

Luzifer
Vor langer Zeit - Antworten
Rotkaeppchen So ist das Leben... - Ich bin mir sicher dieses Mädchen ist die Einzige, die die Situation wirlich durchschaut hat!

Und genau das macht man ihr zum Verhängnis! DIe MEnschen wollen die Wahrheit nicht sehen und stempeln sie lieber als verrückt ab als der Wahrheit ins GEsicht zu blicken!
Aber so ist es ja oft im Leben.

Es gibt viele Monster und die meißten wollen sie nicht sehen.
Im GEgenteil sie wollen sie immer noch vom Guten überzeugen und sie ändern.
Hoffnungslos!

Ein Monster kannst du nicht verändern, auch wenn du dich noch so sehr bemühst!

Das Mädchen trägt vielleicht die offensichtliche Jacke doch die anderen MEnschen, haben eine welche in Wahrheit viel fester geschnürt ist!
Da fragt man sich wer hier wohl die eingeschränkte Sicht hat!

Btw es soll auf der zweiten Seite in der dritten Zeile bestimmt sich anstelle von dich heißen.

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