Beschreibung
Lasst euch verzaubern, von einer Welt voll von fantastischen Abenteuern und Gefahren
Eine Geschichte fĂŒr Jung und Alt
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Prolog
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Die Sonne kitzelte in der Nase. Mira und Selena saĂen im Garten der Eltern und frĂŒhstĂŒckten. Heute war der letzte Ferientag und noch heute wĂŒrden sie sich auf den Weg machen, zurĂŒck zur Schule. Es ist keine gewöhnliche Schule so wie wir sie kennen, aber dazu spĂ€ter mehr. Selena und Mira sind Schwestern. Sie waren ein Jahr auseinander und hatten ein gutes VerhĂ€ltnis zueinander. Sie waren beide sehr hĂŒbsch auf ihre unterschiedliche Art. Selena, klein und blond liebte alles, was auf diesem Planet lebte. Sie brachte oft verletzte Tiere mit nach Hause, die sie mit Hingabe gesund pflegte. Die Eltern hatten ihr eigens dafĂŒr einen kleinen Schuppen im Garten gebaut. Mira war gross, hatte rötliche Haare, ein paar Sommersprossen und konnte sich nicht fĂŒr alle Tiere begeistern.
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Spinnen, Schlangen und Echsen machten ihr Angst. Trotzdem half sie der Schwester ab und an, bei der Pflege der Tiere. Mira kannte sich gut mit HeilkrĂ€utern aus und wusste ĂŒber jede Pflanze und ihre Wirkung bescheid. Die Eltern waren stets stolz auf ihre MĂ€dels und ihnen fiel der Abschied nach den Ferien immer schwer. Es war immer ein Abschied fĂŒr 6 Monate, so lange dauerte ein Schulhalbjahr. Das FrĂŒhstĂŒck war beendet, die MĂ€dels rĂ€umten den Tisch ab, holten ihre Sachen und die Reise ins neue Schulhalbjahr begann..................
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Der Aufbruch zur Schule
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"Selena!" Mira stand mit den Eltern vor dem Haus. "Noch 2 Minuten" kam die Antwort aus dem Schuppen. Dann ging die TĂŒr auf und ein kleiner Mondhase hoppelte aus dem Schuppen in Richtung Wald, der nicht weit weg war. "Hab nur schnell meinen letzten Patienten gesund entlassen." Sie lĂ€chelte und war guter Laune. Selena drĂŒckte ihre Eltern nochmal herzlich.
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Mira hatte das natĂŒrlich schon getan, als Selena noch im Schuppen war. Dann nahm sie die ZĂŒgel von ihrem Reittier in die Hand und stieg auf. Ich muss vielleicht dazu sagen, dass die Reittiere in dieser Welt weiĂe Löwen waren. Es gab auch welche mit FlĂŒgeln, aber nur die reichen Leute besaĂen einen mit FlĂŒgeln und das waren vielleicht gerade mal zwanzig Exemplare.Die Löwen setzten sich in Bewegung. Sie kannten den Weg und wĂŒrden die MĂ€dchen sicher zur Schule bringen und dann allein wieder nach Hause finden. So wie jedes Schulhalbjahr. Der Ritt dauert jedes mal neun Stunden. Die Schwestern lachten viel und waren ausgelassen. Gegen neunzehn Uhr war es endlich geschafft. Sie hatten ihr Ziel erreicht. Sie waren am Meer angekommen, wo Caringa schon auf sie wartete. Es gab nur einen Zugang zur Schule, ĂŒber einen Teleporter, der von Caringa bedient wurde. Er war der Hausmeister der Schule und zweimal im Schuljahr spielte er Portier,
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hieĂ die SchĂŒler und SchĂŒlerinnen willkommen und portete sie mit einem Beamer zur Schule. FĂŒr Selena war es jetzt das vierte und letzte Jahr, fĂŒr Mira das dritte Jahr. Caringa winkte ihnen und kam auf sie zu. "Ihr seid die letzten SchĂŒler, die heute ankommen sollten. dann kann ich ja gleich Feierabend machen." Er nahm ein paar der GepĂ€ckstĂŒcke und legte sie auf den Teleporter. Selena tĂ€tschelte die Löwen liebevoll und entliess sie dann mit einem Klapps aus ihren Diensten. Jetzt wo sie keine Lasten mehr auf ihren RĂŒcken hatten, wĂŒrden sie nur die HĂ€lfte der Zeit fĂŒr den RĂŒckweg brauchen. Caringa, Mira und Selena betraten den Teleporter und Caringa drĂŒckte den Knopf.
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Die Schule
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"So MĂ€dels, da sind wir" , sagte Caringa. "Ich werde jetzt hier noch ein wenig aufrĂ€umen und dann mache ich Feierabend." Mira machte einen kleinen Knicks, Selena machte es ihr, nicht ganz so elegant, nach. Ein kurzer AbschiedsgruĂ und dann eilten die MĂ€dchen zur Schule. Als die Schule in ihr Blickfeld kam, blieben sie stehen. Obwohl sie das hier schon alles kannten, waren sie doch jedesmal nach den sechs Wochen Ferien beeindruckt, von der Grösse ihrer Schule. Die Schule war rund und sah aus wie ein Kolosseum. In der Mitte gab es einen Garten, in dem die SchĂŒler allemöglichen KrĂ€uter anbauten, die sich in den KrĂ€uterkurs eingeschrieben hatten. Die Schule hatte 4 Stockwerke, fĂŒr jedes Schuljahr ein eigenes. In jedem Stockwerk befanden sich die UnterrichtsrĂ€ume fĂŒr die einzelnen Kurse und
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die Schlafzimmer der MĂ€dchen und die der Jungen waren gegenĂŒberliegend zu den MĂ€dchen. Jeder SchĂŒler teilte sich sein Zimmer mit mindestens 2 anderen. Im ersten Jahr wurden einem die Zimmergenossen noch zugeteilt. Ab dem zweiten Jahr konnten es sich die SchĂŒler aussuchen, mit wem sie ihr Zimmer teilten. Die Kinder wurden hier in 3 Klassen ausgebildet. Die Klasse des Heilers, die des ZĂŒchters und die des KrĂ€uterkundigen. Der Heiler verstand sich wie der Name schon sagt, im Heilen. Besonders fĂ€hige Heiler (bekannt ist dies bislang nur von zweien) können die Toten wiederbeleben. Der ZĂŒchter widmet sein Leben ausschlieĂlich den Tieren. Er fĂ€ngt wilde Tiere ein, zĂ€hmt sie und zĂŒchtet Nachwuchs. Ausserdem kann jedes Tier sich im laufe seines Lebens noch zweimal weiterentwickeln und in ein neues, besseres Tier verwandeln. Diese FĂ€higkeit bei den Tieren konnten ausschliesslich durch ZĂŒchter hervorgerufen werden. man wusste aber nie,
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welches Tier man nach der Entwicklung hatte, nur dass es besser und stĂ€rker war. Der KrĂ€uterkundige kennt alle BĂ€ume, Blumen, StrĂ€ucher und jedes Grashalm was auf Shenondei (so heisst die Welt ĂŒbrigens) wuchs. Er war vertraut mit den Salben und Mixturen, die man mit ihnen herstellen konnte. Nicht nur zum Wohle der Menschen, sondernd auch zum Wohle der Tiere. Ausserdem stellten sie Seifen, ParfĂŒms her. Die Besten unter ihnen konnten sogar TrĂ€nke zum unsichtbar machen oder ZaubertrĂ€nke zum stĂ€rker machen herstellen. Aber auch hier war nur eine Handvoll bekannt, die diese FĂ€higkeiten besassen.
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Das grosse Unheil
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Nachdem Selena und Mira eine Weile so verharrt hatten und sie sich darĂŒber freuten, welches GlĂŒck sie doch hatten, diese Schule besuchen zu dĂŒrfen, gingen sie weiter. Wer diese Schule besuchen durfte und wer nicht, war keine Frage des Geldes, sondernd eine Frage der angeborenen FĂ€higkeiten. Obwohl ihre Eltern keinerlei FĂ€higkeiten hatten, so brachten sie doch gleich zwei begabte Kinder zur Welt. Bei der Schule angekommen, trennten sich die Wege der MĂ€dchen. Da sie in unterschiedlichen JahrgĂ€ngen waren, teilten sie sich auch kein Zimmer. Aber im KrĂ€utergarten des Innenhofes trafen sie sich oft, um sich von ihrem Tag zu erzĂ€hlen. Selena öffnete ihre ZimmertĂŒr. Ihre beiden Zimmerge-nossinen waren nicht da. Sie stellte ihre Sachen neben das Bett.AusrĂ€umen werde ich
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spĂ€ter, dachte sie sich. Jetzt will ich erstmal sehen, wer mir fĂŒr dieses Halbjahr als Lernpartner zugeteilt wurde. Da die SchĂŒler oft an Projekten arbeiteten, wurde ihnen von der Schule fĂŒr jedes Halbjahr ein Lernpartner zugeteilt. Man saĂ im Unterricht neben ihm und machte alles, den Unterricht betreffend, auch die Hausaufgaben, mit ihm gemeinsam. Wer wem zugeteilt wurde, konnte man am schwarzen Brett in der Aula lesen. Also machte Selena sich auf den Weg dorthin. Am schwarzen Brett angekommen, ging sie alle Namen durch, bis sie ihren gefunden hatte. Schlagartig traf es sie, als sie sah, wer ihr zugeteilt wurde. Es war Rhyan! Selena hasste ihn abgrundtief. Eigentlich war sie ja in ihn verliebt, aber er beahndelte sie immer von oben herab und lieĂ keine Gelegenheit aus, sie aufzuziehen. Ausgerechnet mit diesem Schnösel sollte sie ein halbes Jahr lang die meiste Zeit des Tages verbringen. Selena
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kochte vor Wut. Sie ballte die FĂ€uste und rannte aus der Aula in den Innenhof und hĂ€tte dabei fast ihre Schwester umgerannt."Selena?" "Jetzt nicht Mira!" Mira zuckte nur die Schultern. Sie kannte den Hitzkopf ihrer Schwester schon und wusste, so schnell, wie sich aufregte, beruhigte sie sich auch wieder. Selena rannte immer weiter, die HĂ€nde zu FĂ€usten geballt. Kochend vor Wut rannte sie einen kleinen Trampelpfad entlang, der zu einem Wald fĂŒhrte. In dem Wald gab es eine Lichtung, zu der Selena immer ging, wenn sie Kummer hatte. Da konnte sie in Ruhe nachdenken und fand gleichzeitig Trost in der Natur. Bei der Lichtung angekommen, setzte sie isch auf den moosigen Boden und lehnte sich an einen grossen Stein, der dort herum lag. Sie schloss die Arme um ihre Knie und als sie zu der Erkenntnis kam, dass sie an der Situation nichts Ă€ndern könnte, da weinte sie erstmal. Es waren TrĂ€nen der Wut.
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Es war schon einige Zeit vergangen, als Selena plötzlich merkte, dass der Himmel schwarz war. Ja, es war schon einundzwanzig Uhr, aber jeder weiss ja, dass ein Sommerhimmel sich nie richtig verdunkelt und auch erst gegen
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zweiundzwanzig Uhr. Dieser Himmel aber war pechschwarz. Man sah kaum die Hand vor Augen. Selena sprang auf und wollte zu Schule zurĂŒck, da sie aber kaum was sehen konnte, kam sie nur sehr langsam voran. Auf einmal gab es einen so grellen Blitz, dass Selena sich die Augen zuhalten muss. Als sie die HĂ€nde wegnahm von den Augen, sah der Himmel wieder ganz normal aus. Jetzt, wo sie endlich wieder was sehen konnte, rannte sie so schnell sie ihre Beine trugen zurĂŒck zur Schule. Als die Schule in ihr Blickfeld kam, blieb sie stehen. Von der Schule waren nur noch Teile der Mauern ĂŒbrig. Ein grosser Teil war eingestĂŒrzt. "MIRA", dachte Selena voller Schrecken und sofort lief sie weiter, um ihre Schwester in den TrĂŒmmern zu suchen. Im hellen Mondschein konnte Selena erkennen, dass es nicht alles Teile der Schulmauern waren, die da rumlagen. Es schienen auch Steinfiguren ĂŒberall rumzustehen und zu liegen.
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Langsam und Ă€ngstlich nĂ€herte sie sich einer solchen Steinfigur. "Oh nein, das ist ja, wie ist das möglich?", stammelte sie halbaut. Die Steinfigur sah aus, wie Caringa, der Hausmeister der Schule. Sie ging fassungslos ein paar Schritte rĂŒckwĂ€rts und stiess an etwas kaltes und hartes. Langsam drehte sich das MĂ€dchen um und starrte in das Gesicht von Thalinur. Er war bei Mira in der Klasse und sofort fiel Selena ihre Schwester wieder ein. Nur mit dem Licht des Mondes suchte sie im Halbdunkeln nach ihr. In jeder Steinfigur erkannte sie ihre Lehrer und SchĂŒler aus allen Stufen und Klassen. Endlich hatte sie die Steinfigur ihrer Schwester gefunden. Selena schlang ihre Arme um ihre Schwester. Sie fĂŒhlte sich kalt und hart an. Selena verspĂŒrte einen Stich im Herzen. Kraftlos sank sie zu FĂŒssen ihrer Schwester in die Knie und vergrub das Gesicht in ihre HĂ€nde. "Was ist hier blos passiert?" fragte sie verzweifelt. Sie schaute
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hoch in das starre Gesicht ihrer Schwester, so als ob sie eine Antwort erwartete. Dann konnte sie die TrĂ€nen nicht mehr zurĂŒckhalten. Sie kam sich lĂ€cherlich vor, dass sie vorhin wegen so einem kleinen Problem geweint hatte. "Mira, wenn du mich hörst, dann hör jetzt gut zu! Ich werde alles in meiner Macht stehende versuchen, um dich zurĂŒck zu holen. Ich liebe dich kleine Schwester und ich gebe nicht eher auf, bis wir wieder mit Mama und Papa vereint sind." Aus Mira's steinernem Körper kullerte eine TrĂ€ne und landete in Selenas Hand, wo sie zu einer Perle in Tropfenform wurde. Da wusste Selena, dass Mira sie gehört hatte. Sie beschloss, die Nacht abzuwarten und kauerte sich auf dem Boden zusammen um ein wenig zu schlafen, denn sie wĂŒrde viel Kraft brauchen, fĂŒr das, was ihr noch bevorstand. Was auch immer das sein mochte.