Kurzgeschichte
Für die Ewigkeit bedeutend

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"Für die Ewigkeit bedeutend"
Veröffentlicht am 18. Februar 2011, 10 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Hallo im Namen der gesamten Mannschaft vom Weg des Stifts (www.weg-des-stifts.de). Dies hier ist ein Gemeinschaftsaccount unserer Mitglieder, der von mir, dem Administrator, unserer kleinen Schreibercommunity für junge Schriftsteller verwaltet wird. Hoffentlich werden euch unsere Texte gefallen. :-) Ein weiterer Schwerpunkt unseres Forums ist neuerdings der RPG-Bereich, der in Zukunft beständig ausgebaut werden soll. Wenn Interesse besteht, ...
Für die Ewigkeit bedeutend

Für die Ewigkeit bedeutend

Beschreibung

Dies ist die erste Kurzgeschichte unseres Mitglieds "Cherry Bloom". Originaltext gibt es hier: http://www.weg-des-stifts.de/smf/kurzgeschichten/fur-die-ewigkeit-bedeutend/

Für die Ewigkeit bedeutend


Sie ist zu spät. 
Er stand im Büro, den Blick auf den Fahrstuhl geheftet. Dort, wo sie sich das erste Mal im Gewirr der Menschen trafen. Ein kurzer verzaubernder Augenblick war das damals, vor drei Jahren. 
Jetzt schien jedoch alles wie ausgestorben zu sein. Kein hektisches Gerenne, kein lautes Geschrei. 
Stille. Absolute Stille. 
Die Zeit schien nicht verstreichen zu wollen. Tick, tock, tick, tock. 
Er überprüfte noch einmal seine Jackentasche. Puh, ich habe ihn nicht vergessen. Er spürte den Ring mit seinen Fingern. Den Verlobungsring.

Heute ist ein großer Tag. Spürbar gewaltig. Für die Ewigkeit bedeutend. Das fühle ich.

Sein Handy durchbrach die gegenwärtige Ruhe mit einem schrillen Klingeln. Sie ist es. Endlich.
 Er drückte auf den grünen Hörer und hielt das Telefon an sein Ohr.
„Ja, mach ich... Ich liebe dich!“ 
Danach klappte er das Handy zu und legte es auf einen Tisch. 
Bald ist es soweit.
Leise er trat an das Fenster. Der Himmel ist wolkenfrei und die Sonne erstrahlt in ihrem leuchtendstem Gelb. Perfekt. Eine Vollkommenheit von Natur. 

Heute ist der besondere Tag.

Plötzlich verdunkelte etwas die Sonne. 
Es war ein riesiger bedrohlicher Schatten. Er wurde größer, immer größer. Dunkelheit hüllte das Büro ein. Totenstille. 

Er lächelte. 
Ich bin glücklich.

Und dann war alles schwarz.




Ich bin zu spät.
 
Das Taxi hupte nun schon zum zweiten Mal. 
Er wartet schon auf mich. Immer diese Staus in New York. 
Der Taxifahrer fluchte laut und verwünschte einen anderen Autofahrer.
Als ob es dadurch schneller geht. Sie verdrehte die Augen.
Sie kramte ihr Handy aus der Tasche und wählte seine Nummer. Ihre Hände zitterten nervös. Sofort nahm er das Gespräch an.
Seine Stimme. Gleich sind wir zusammen. Wie lang ist es her. Ein gefühltes Jahrhundert.
„Ich bin sofort da. Nicht mehr lange. Warte auf mich.“ 
Er legte nach diesen ausgesprochenen Wörtern auf. 
Ja, ich liebe dich auch!
Sie konnte nicht abwarten und stieg hastig aus dem Taxi aus. 
Nur noch drei Blocks. Ich komme.
Viel zu lange musste sie schon auf ihr Glück warten. Bald war sie am Ziel ihrer langen und beschwerlichen Reise.  
Nur noch wenige Schritte trennen uns. Ich bin bald bei dir. Und dann für immer und ewig. 
Es lag etwas in der Luft.

Heute ist ein großer Tag. Spürbar gewaltig. Für die Ewigkeit bedeutend. Das fühle ich.

Sie bog um die Ecke in die Liberty Street ein. 
Ein Bild des Schreckens bot sich ihr. 
Menschenmassen drohten sie zu erdrücken, jeder war in Panik. 
In den Himmel ragten Säulen aus pechschwarzem Rauch. 
Erst Stille.
Dann füllte sich die Luft mit unerträglichem Lärm.
Nein.
Fassungslos starrte sie auf die beiden Türme.
Nein. 
Tränen rannen ihr heiß das Gesicht hinunter. 
Nein.
Die Schreie um sie wurden dumpf und klanglos.
Nein. 
Kraftlos sank sie auf dem Asphalt zusammen und blieb reglos liegen. 
Menschen traten über sie hinweg. 
Keiner schien sie zu bemerken.
Für einen kurzen Augenblick stand die Zeit still.

Sie lächelte. 
Gleich bin ich bei dir. Ich bin glücklich.

Und dann war alles schwarz.



Am Dienstag, den 11. September 2001 in New York, starben 2590 Menschen bei dem Anschlag auf das World Trade Center. 
Die ganze Welt nahm Anteil an diesem schrecklichen Ereignis. 

Wir werden niemals vergessen.

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WegDesStifts Re: Das dachte ich auch, als ich die Bilder damals sah und auch heute noch denke ich so. -
Zitat: (Original von UteSchuster am 18.02.2011 - 23:36 Uhr) Aber viele haben vergessen.
Es war ja weit weg, jaja die Amerikaner, hieß es damals, bei úns in der kleinen Kneipe und ich saß dazwischen und konnte nicht sprechen vor Schmerz. Könnte ich jetzt auch nicht.
Noch immer füllen sich die Augen mit Tränen, wenn ich daran denke.
Der Text ist mein absoluter Favorit.
Mitfühlend und miterlebend geschrieben.

Liebe Grüße Ute


Na dann bedanke ich mal im Namen der Autorin für dein Lob. :-)
Vielleicht erfolgt demnächst noch eine Rückmeldung der eigentlichen Autorin.
Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster Das dachte ich auch, als ich die Bilder damals sah und auch heute noch denke ich so. - Aber viele haben vergessen.
Es war ja weit weg, jaja die Amerikaner, hieß es damals, bei úns in der kleinen Kneipe und ich saß dazwischen und konnte nicht sprechen vor Schmerz. Könnte ich jetzt auch nicht.
Noch immer füllen sich die Augen mit Tränen, wenn ich daran denke.
Der Text ist mein absoluter Favorit.
Mitfühlend und miterlebend geschrieben.

Liebe Grüße Ute
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