\"Adlerauge\"...Und der verzauberte Wolf!
Vor langer, langer Zeit, lebte im Norden des Amerikanischen Kontinents ein Kleiner Indianerjunge.
Sein Vater nannte ihn „Adlerauge“, denn seine Blicke waren geschärft,- und er hatte schon einmal das Volk seines Stammes, bei dem er lebte vor einer „Großen Gefahr“ feindlich gesinnter Krieger bewahrt. Darauf war sein Vater „Schneller Bär“ sehr stolz! „Schneller Bär“genoß bei seinem Volke großes Ansehen, denn er war ein stolzer Krieger, und hatte sich schon oft im Kampf gegen feindliche Krieger bewährt. Doch, eines Tages geschah etwas Schlimmes! Dem Häuptling verließen seine Kräfte,- und er bereitete sich auf seinen „letzten“ Weg vor.
Die Krieger des Volkes spürten es, dass es Ihm nicht gut ging! Sie machten sich „Große“ Sorgen, denn keiner wusste, wie es mit dem Volk weitergehen sollte, wenn er seinem Gott „Manitu“ entgegen tritt, um in das Jenseits zu gehen, da wo alle seine Ahnen sind. Am nächsten Morgen, als sich die Krieger zur Jagd aufmachen wollten, war es geschehen! Der Häuptling hatte das Diesseits verlassen,- und war in das Jenseits, die ewigen Jagdgründe gegangen. Das Volk verabschiedete sich mit mystischen Gesängen damit er wohlbehalten seinen letzten Weg gehen konnte. Aber nun war die Zeit gekommen, das Volk brauchte einen Neuen Häuptling!
So trafen sich die Stammesältesten und hielten Rat! Es viel Ihnen nicht leicht den Richtigen zu wählen, da es viele stolze und im Kampf geübte Krieger gab. Jedoch, nach langem Ringen hatten sich die Stammesältesten für "Schneller Bär" entschieden, da Sie wussten, dass er der Richtige sei. Von nun an sollte er die Geschicke seines Volkes lenken! "Schneller Bär" war stolz das Volk zu führen, jedoch wusste er auch, dass viele andere Krieger seines Stammes sich im Kampf gegen feindlich Gesinnte bewährt hatten und es ebenso verdienten, als Anführer gewählt zu werden.
"Adlerauge", der Sohn des Häuptlings, war jedoch sehr stolz auf seinen Vater!
Nun war die Zeit gekommen!... „Adlerauge“ und zehn weitere Jungen des Stammes waren keine Kinder mehr, darum sollten Sie sich das erste mal bei der Büffel-Jagd beweisen. "Adlerauge" und die zehn anderen Jungen konnten es kaum erwarten. Sie wussten, dass die Zeit eines Tages kommen würde. Am Tag bevor das „Große Ereignis“ stattfinden sollte, war es sehr kalt. Der Tag ging zu Neige und der Abend brach herein. Es war „Vollmond“ und es schien eine besondere Nacht zu sein. "Adlerauge" schlief sehr unruhig, er wälzte sich von einer Seite auf die andere, aber er musste bereits im Land der Träume gewesen sein, denn er hörte nicht, wie jemand oder etwas um sein Tipi herumschlich. Erst als das Tier bereits in sein Zelt eingebrochen war, schreckte er entsetzt hoch und sah über sich plötzlich einen riesigen Bären. "Adlerauge" gehörte zu den mutigsten Jungen seines Stammes, darum schrie er nicht vor Angst und er lief auch nicht davon. Nein, er ergriff seinen Speer den er immer neben seinem Bett liegen hatte und wollte sich alleine gegen das Tier verteidigen. Sein Vater und die anderen Stammesmitglieder schliefen noch und keiner hatte mitbekommen, dass ein Bär in ihr Lager eingedrungen war.
Entschlossen richtete "Adlerauge" den Blick gegen den Bären und drohte ihm mit dem Speer, doch das Tier war um einiges größer als der Junge und riss ihm mit seiner Pranke den Speer aus der Hand und dann machte es sich daran, "Adlerauge" anzugreifen. Dieser, da er nun wehrlos war und sich in die Enge getrieben sah, musste um Hilfe rufen, denn flüchten konnte er auch nicht, da der Bär im Eingang des Tipis stand.
Sogleich als die Männer, vor allem "Adlerauges" Vater "Schneller Bär" das Rufen des Junges gehört hatten, liefen sie zu seinem Tipi, doch da war das Unglück schon geschehen. Der Bär hatte dem Jungen schwere Verletzungen zugefügt und die Männer konnten ihn nur noch aus ihrem Lager vertreiben. Traurig rannte "Schneller Bär" sogleich zu seinem Sohn, doch er war sehr froh, als er merkte, dass er noch lebte. „Schneller Bär“ zögerte nicht, als er spürte, das „Adlerauge“ noch lebte. Schnell hob er seinen Sohn hoch und trug Ihn zu einem Medizinmann, der sich um die Kranken des Volkes kümmerte. Der Medizinmann hatte selbst schon nach einer schweren Krankheit den Nah-Tot gespürt – und wusste wie das Erlebte zu behandeln war. Er bettete den schwer verletzten Jungen, dann holte er sein medizinisches Handgepäck, das aus einer Trommel, Rassel, Schale und einem Mörser bestand. Weiterhin holte er Adlerfedern, Bergkristalle, Pfeilspitzen und ein Steinbeil hervor. Jedoch das wichtigste fehlte noch, es war der Lederbeutel, der aus der Haut eines heiligen Tieres stammte, der mit Hirschschwänzen, getrockneten Fingern – und dem Magenstein eines Büffels gefüllt war. Während er mit der Heilung begann, besann er sich auf eine „Alte“ indianische Weisheit zurück.
„Wenn du jeden Schmerz gespürt und alle Tränen geweint hast, wenn sie Tropfen für Tropfen auf dein Herz gefallen sind, dann kommt die Weisheit.“
„Schneller“ Bär machte sich Große Sorgen um seinen Sohn. Aber er wusste auch, das er ein starker Junge war – und er war sich sicher, das er diesen Verletzungen trotzen würde, indem er sie besiegt. So traurig wie es auch war, es half alles nichts. Am nächsten Morgen beschloss der Häuptling „Schneller Bär“, dass die Krieger und die anderen Jungen, die bei der Prüfung ihre Stärke beweisen mussten, zur Büffel-Jagd gehen. Es war auch erforderlich, denn alle brauchten Nahrung und Felle. Jedoch entschied er sich für zwei erfahrene Krieger, den Grizzly-Bären, der "Adlerauge" angegriffen hatte, für immer zu vertreiben, oder zu töten, damit nicht ein zweites mal ein Kind verletzt würde. Und so machten sich die Krieger auf die Jagd nach Büffeln und diesem Bär, der „Adlerauge“ so schlimme Verletzungen zugefügt hatte. Der Medizinmann kümmerte sich währenddessen um die Genesung des Häuptling-Sohnes. Die Tage verstrichen und die Krieger kehrten schließlich erfolgreich von der Jagd zurück, aber auch „Adlerauge“ war aus seinem Schlaf erwacht – und konnte sogar einige Worte sprechen. „Schneller Bär“ hörte davon und eilte sogleich hinüber, wo er vom Medizinmann fürsorglich behandelt wurde. „Schneller Bär“ setzte sich zu seinem Sohn – und „Adlerauge“ öffnete seine Augen. Er hatte eine Vision, die nicht jedem Krieger in seinem Leben widerfährt. "Erzähle mir davon!"..
sagte sein Vater zu Ihm – und er begann zu erzählen.:
"Ich streifte durch die Wälder – und eines Tages begegnete ich einem einsamen Wolf. Er hatte ein schwarzes Fell, aber seine Augen leuchteten himmelblau – und sie funkelten im Schein der aufsteigenden Sonne. Er schien mir keineswegs wild zu sein. Keine Scheu war zu spüren! Er schaute mich an mit seinen funkelnden Augen, als ob er jederzeit etwas von sich erzählen wollte. Ich drehte mich kurz weg von ihm, dann war er fort, aber ich konnte spüren, dass er in der Nähe war. Also streifte ich weiter durch die unendlichen Wälder bis ich ihn wieder sah. Er saß auf einem Felsvorsprung und schaute in die Tiefe einer Schlucht! Ich nahm all meinen Mut zusammen und begab mich zu ihm und setzte mich zu ihm, dann schaute auch ich in die Tiefe der Schlucht und sah feindliche Krieger, die wohl auf einen Kriegszug aus waren. Danach schaute der Wolf mich an und lief weiter durch die unendlichen Wälder – und ich folgte ihm. Ich verspürte keine Angst, jedoch wusste ich nicht, wohin mich dieser seltsame Wolf hinführen würde."
„Schneller Bär“ hielt inne und lauschte den Worten seines Sohnes, bis er sagte:
"Deine Vision mein Sohn wird dir den Weg weisen – und du wirst ein wahrhaft stolzer Krieger werden. Aber zunächst musst du noch richtig genesen!"
...Sprach der Vater und verließ das Tipi. „Adlerauge“ schlief wieder ein und die Zeit verging.
Währenddessen redete der Vater "Schneller Bär" sehr lange mit dem alten Medizinmann und erzählte ihm von der Vision seines Jungen. Bei den Indianern werden solche Visionen sehr ernst genommen, denn sie sind oft von großer Bedeutung. Der Medizinmann nickte wissend, als er von dem Wolf hörte und kehrte dann ins Tipi zurück um nach dem verletzten Jungen zu sehen.
"Ich hörte, der blauäugige Wolf hat zu dir gesprochen", sagte der Medizinmann, als "Adlerauge" wieder erwachte.
"Nein, geprochen hat er nicht", sagte der Junge, "Aber ich wusste, dass ich ihm folgen sollte".
So achte darauf, ob du ihm wieder begegnest und erzähle mir davon, es kann sein, dass du dich, wenn du genesen bist, tatsächlich auf die Suche nach dem Wolf machen musst. Eine Vision von einem Wolf haben nur sehr wenige Indianer, es bedeutet, dass du eine bedeutsame Aufgabe zu erfüllen hast und das SChicksal Großes mit dir vorhat Aber vorerst versuche noch mehr über den Wolf herauszufinden und wohin er dich führen möchte!
"Adlerauge" freute sich sehr, dass seine Vision so etwas Wichtiges war, und er freute sich, den Wolf wieder in seinem Traum zu treffen und mehr über ihn herauszfinden. Als er einschlief sah er ihn wieder, den schwarzen Wolf mit den himmelblauen Augen und er streifte wieder durch die Wälder und "Adlerauge" lief ihm hinterher.
"Bleib stehen, bleib stehen", rief der Junge diesmal und bemühte sich, so schnell zu laufen wie er konnte, um den Wolf nicht aus den Augen zu verlieren.
Fortsetzung folgt
Nun ist es bei den Indianern normalerweise der Brauch, eine große Prüfung zu veranstalten,bei der alle in Frage kommenden, mutigen Männer teilnehmen,
Auch "Adlerauge" wollte bei der Prüfung mit dabei sein, doch sein Vater und die anderen Stammesmitglieder sagten, er sei noch zu jung.
Dabei war "Adlerauge" schon fast 14 Jahre alt, das hieß er würde bald in den Kreis der Männer und Krieger aufgenommen werden und dürfte somit bei der Auswahl mit dabei sein.
Am Tag bevor die große Prüfung stattfinden sollte, war gerade Vollmond und es schien eine besondere Nacht zu sein. "Adlerauge" schlief sehr unruhig, er wälzte sich unruhig von einer Seite auf die andere, aber er musste bereits im Land der Träume gewesen sein, denn er hörte nicht, wie jemand oder etwas um sein Tipi, so wie die Indianerzelte genannt werden, herumschlich. Erst als das Tier bereits in sein Zelt eingebrochen war, schreckte er entzetzt hoch und sah über sich plötzlich einen riesigen Bären. "Adlerauge" gehörte zu den mutigsten Jungen seines Stammes, darum schrie er nicht vor Angst und er lief auch nicht davon. Nein, er ergriff seinen Speer den er immer neben seinem Bett liegen hatte und wollte sich alleine gegen das Tier verteidigen. SEin VAter und die anderen Stammesmitglieder schliefen noch und keiner hatte mitbekommen, dass ein Bär in ihr Lager eingedrungen war.
Enschlossen richtete "Adlerauge" den Blick gegen den Bären und drohte ihm mit dem Speer, doch das Tier war um einiges größer als der Junge und riss ihm mit seiner Pranke den Speer aus der Hand und dann machte es sich daran, "Adlerauge" anzugreifen. Dieser, da er nun wehrlos war und sich in die Enge getrieben sah, musste um Hilfe rufen, denn flüchten konnte er auch nicht, da der Bär im Eingang des Tipis stand.
Sogleich als die Männer, vor allem "Adlerauges" Vater "Schneller Bär" das Rufen des Junges gehört hatten, liefen sie zu seinem Zelt, doch da war das Unglück schon geschehen. Der Bär hatte dem Jungen schwere Verletzungen zugefügt und die Männer konnten ihn nur noch aus ihrem Lager vertreiben. Traurig rannte "Schneller Bär" sogleich zu seinem Sohn, doch er war sehr froh, als er merkte, dass er noch lebte.
Adlerauge bricht auf\" 2. Kapitel
"Adlerauge", war nun endlich genesen - sodass er fähig war dieser Vision zu folgen. Sein Vater, gab Ihm alles mit auf den Weg: "Einen weißen Schimmel, einen Speer, ein Büffel-Fell - und einen Bogen, dass er benötigte, um sich gegen Bären, feindliche Krieger - oder andere Gewalten, die sich auf dem Pfad befanden zu währen." Langsam streifte er durch die Weiten Wälder, die seit Jahrtausenden die Heimat seines Volkes war - und die Alten oft Geschichten Ihrer Ahnen erzählten. Immer weiter entfernte er sich von der Obhut seines Volkes, bis er entschloss eine kurze Rast einzulegen. Während er sein Büffel-Fell ablegte, schaute er in alle Himmelsrichtungen, um sich zu vergewissern, das keine feindlichen Krieger - oder Bären in der Nähe waren. Erst als er sich sicher war, setzte er sich hin und nahm etwas getrockneten Fisch zu sich, damit er auf dieser Reise bei Kräften blieb. Als er aß, hörte er plötzlich ein leises rascheln', dass nicht weit von Ihm zu hören war! Schnell holte er seinen Bogen und einen Pfeil, da er nicht wusste was es damit auf sich hatte. Doch schon nach kurzer Zeit, sprang ein Wild-Kaninchen hervor - und Adlerauge ließ es beruhigt weiterziehen. Wo werde ich nur diesen Wolf wiederfinden,fragte sich Adlerauge! Er wusste es nicht! Die Sonne stand hoch am Himmel, es war sehr heiß! Adlerauge beschloss weiterzuziehen, bevor der Tag zu neige ging - und der Abend hereinbrach.