Gedichte
Gartenbrache - Beim Spaziergang durch die Stadt

Gartenbrache

Wenn ich durch die Altstadt eile

Brems ich sehnsuchtsvoll den Schritt

Halte inne für Sekunden

Nehme die schönsten Bilder mit:

Auf den engsten kleinen Plätzen

Lern ich der Menschen Hände Werke schätzen

Da ein ruhiges Plätzchen für die Sonne

Da ein trock´nes Blumenbeet voll Wonne
 auf dem schiefen Dache harrt

Bis nach ein paar kalten Nächten doch der laue Frühling naht.

Eine Bank, ein Tisch mit alten Stühlen

Überdacht mit trock´nem Wein

Ob die Menschen wohl sich fühlen

In der Abendsonne Schein.?

Eine Terrakotta Schale, ein kleiner Mann aus Stein.

Sogar ein Grill dort auf der Ecke

Solch Blickoasen fang ich ein.

Gemütlich dort im Schatten sitzen

Ein Buch, das Weinglas in der Hand

Über Examensfragen schwitzen

Im lauen Abendsommerland.

Doch Immer sind die Plätze leer,

kein Kinderlachen ist zu hören,

hübsche Frauen in Sommerkleidern,

die die Männerwelt betören

Sieht man nicht mehr

Man hört kein Lachen, diskutieren

Und nur die Vögel musizieren

Kein Duft von Kohle, kein Weinglas rot in Glutes Licht

Kein Kerzen und kein Fackelschein die Nacht durchbricht.

Kein Arm sich um die Schulter legt, und lachend auf das Wasser blickt

Kein Publikum, das fröhlich singend zu den Musikanten nickt.

Die Menschen hetzen durch die pulsierenden Straßen,

sehnsüchtig schweift der müde, hoffnungslose Blick

das Bild als Menschen noch zusammen saßen

nun bleibt nur die verklärte Erinnerung zurück.

Es fehlt die Zeit und auch die Muse, die Ruhe und Gelassenheit

Es lockt der Medien leichtes Stück, des Sofas trist Gemütlichkeit

Am nächsten Tage muss man frisch sein

Die Arbeit ruft, es lockt das Geld

Kann nicht mehr froh beisammen sein

Was wird denn nur aus unserer Welt?