Gedichte
Der gläserne Schuh

Ich hab meinen gläsernen Schuh verloren,

in jener zarten Frühlingsnacht.

Da war das Unglück mir geboren-

du hast ihn nicht zurückgebracht.

Ich habe tausend wunde Ewigkeiten

gewartet im zugigen Taubenhaus,

das Ballkleid zerknittert und voller Falten

in Händen noch dein welker Blumenstrauß.

sehnsücht'gen Hunger hast du in mir erweckt,

nur um mich um ihn zu betrügen.

Doch Zorn hat nun seine Hand ausgestreckt

um mit mir Vergeltung zu üben.

Als Rachegeist aus erfrorenen Flammen

werd ich dir Falschherzigem begegnen

und dich und was mit dir vergangen

mit dunklem Verderben segnen.

Doch bevor der Tod sich nach dir bückt

im wallenden schwarzen Gewand:

Hätte ich sehr gern meinen Glasschuh zurück,

weil niemals er dir zustand.