Hans im Glück
Hans im Glück
Einsam saß er auf des Berges Spitze,
gefangen in seiner Seelenqual.
Um ihn herum Donner und Blitze,
das Gewitter spürte er nicht einmal!
Schwer wie Blei waren seine Gedanken,
er hatte es sich so schön vorgestellt,
spürte auf einmal die Schranken,
in seiner bis dahin so heilen Welt!
Seine erste Liebe war sie gewesen,
die, die mit ihm die Leidenschaft geboren,
dann kam das Schicksal mit eisernem Besen,
wenig später hatte er sie verloren!
Verzweiflung marterte sein junges Herz,
Trauer überschattete sein frohes Gemüt,
ein bis dahin unbekannter Schmerz,
nun durch seine Gefühle zieht!
Er war bereits völlig durchnässt,
von prasselnder Gewitterschauer,
als ein Kolkrabe sich niederlässt,
und störte ihn in seiner Trauer!
Der große Rabe zeigte keine Scheu,
beäugte neugierig den jungen Mann,
dem war des Vogels Verhalten neu,
als dieser plötzlich zu sprechen begann:
„So höre mal mein junger Freund,
ich kenn genau dein großes Leid,
auch wenn dein Herz jetzt weint,
helfen wird dir viel die Zeit!“
„Du sollst aber für die Zukunft wissen,
dass richtiges Glück auch dann entsteht,
wenn dich die Enttäuschung hat gebissen,
denn für die Liebe ist es nie zu spät!“
„Deine Trauer, sie wird verschwinden,
eine Märchenfee tritt in dein Leben,
auf ungewöhnliche Weise wirst du sie finden,
und du kannst ihr all deine Liebe geben!“
So sprach der Rabe mit rauem Ton,
erhob sich dann wieder in die Luft,
und flog im Donnergrollen davon,
vom Jüngling neben der Felsenkluft!
Viel Zeit war inzwischen verflogen,
er hat nun seine Märchenfee entdeckt,
der Rabe hatte ihn also nicht belogen,
eine neue Liebe war geweckt!
Sehr gern denkt er an den Raben zurück,
der ihm damals Hoffnung gemacht,
er fühlt sich nun als Hans im Glück,
dem das Herz vor Freude lacht!
Wanove’