Gedichte
Der Geist der kleinen Eiche

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"Der Geist der kleinen Eiche"
Veröffentlicht am 14. Februar 2011, 6 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

...Ich kenne mich ja selbst nicht, also kann ich auch nichts über mich berichten!
Der Geist der kleinen Eiche

Der Geist der kleinen Eiche

Der Geist der kleinen Eiche

               Der Geist

        der kleinen Eiche

 

Das Bäumchen hatte er selbst gesät,

aus der Frucht eines Eichenbaumes,

zum Jahresende, ziemlich spät,

in die Ecke seines Gartenraumes.

 

Es wuchs sehr langsam vor sich hin,

die Zweige eng, so wie ein Besen.

Streicheln macht hier einen Sinn,

hatte er in einem Buch gelesen.

 

Mit sachter Hand tat er wie empfohlen,

eine Stimme plötzlich zu ihm sprach:

„Dafür werd ich dir etwas Gutes holen,

wünsch dir was, aber denk gut nach!“

 

Erschrocken gewahrte er den Geist,

der da in seinem Bäumchen wohnt.

Wusste nicht mal wie er heißt,

ob sich ein Wunsch hier lohnt?

 

Der Geist gab ihm ein seltsames Ding.

„Mit dieser Wisper ruf nach mir,

damit mein Versprechen nicht missling

und bin gleich zur Stell bei dir!“

 

Mit einem Wunsch hielt er sich zurück.

Überlegte, was er wohl will,

denn für eines Menschen Glück,

entscheidet oftmals das Gefühl.

 

So floss die Zeit nur so dahin,

das Bäumchen streckte sein Geäst,

hatte für sanfte Berührung Sinn,

hielt ihn mit Unterhaltung fest.

 

Er saß vor seiner Zeitmaschine,

kurvt in deren Seiten rum,

betrachtete manch kurioses Bild,

auch mal ne Biene,

da stoppte der Fluss,

doch weshalb, warum?

 

Eine Frau konnt er erblicken,

hielt ihn fest in seinem Spiel,

tat ihr eine Nachricht schicken.

Nicht nur, weil sie ihm gefiel.

 

Als hätte eine geheime Macht,

ihm dabei die Hand gelenkt

so auf ihr Profil gebracht,

seine Aufmerksamkeit ihr schenkt.

 

Mit schlichten Worten und viel Gefühle,

schreibt sie schnörkellos und schön.

Verbannt bei ihr ist menschliche Kühle.

Er kann sie deshalb  gut verstehn.

 

Sehr aufmerksam tat der da lesen,

was die hübsche Frau bewegt,

fühlt, als sei er dabei gewesen,

viel Anteilnahme sich in ihm regt.

 

Das Schicksal war nicht gut zu ihr,

doch sie tat sich nicht beklagen

Im Gegenteil, sie ermuntert hier,

Freunde an ihren schweren Tagen.

 

Mit Erstaunen sieht er dann,

ihre Empfindungen sind auch seine,

gerät nach und nach in ihren Bann,

es zieht ihm weg ums Haar die Beine.

 

Mit jedem Werk, das er sichtet,

spürt er die Seele der Schöpferin.

Versteht die Worte, die sie dichtet,

sehr wohl auch ihren tieferen Sinn.

 

Woher ers weiß kann er nicht sagen,

sie liegt oft wach in langer Nacht,

weil sie sich annimmt vieler Fragen,

und wird oft um den Schlaf gebracht.

 

Er sieht in ihren Augen den Schmerz,

erinnert sich an ihr glückliches Gesicht,

das trifft ihn tief in sein Herz

Helfen ist da seine Pflicht.

 

Da greift er nach der Wisper vom Geist.

Im Raum erklingt ein zarter Ton,

der sofort die Stille zerreißt

und durch die Wände schwingt davon!

 

Unheimliche Stille tritt jetzt ein,

da faucht ums Haus ein böiger Wind

durchs Fenster schwebt der Geist herein,

fragt ihn, was seine Wünsche sind.

 

Er zeigt auf ihr Bild und gibt ihm kund:

„Sie soll wieder fröhlich werden,

ein Lächeln bekommen um ihren Mund

und Glück wieder finden hier auf Erden!

 

Da nickt der Geist mit viel Bedacht:

„Sie hats verdient, sie ist ein Engel,

der vielen Menschen Freude macht,

im Gegensatz zu dir, du Lausebengel!“

 

                                                 wanove’

 

 

 

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UteSchuster dort liegen noch Kochtöpfe. und nach dem Krieg haben dort noch Menschen gelebt - ich hätte nie gedacht, dass in 50 Jahren nur noch Mauern stehen können und um dieses Haus ein Wald entstanden ist. Angst habe ich nicht.

Es ist auch eigenartig, als der Sturm >Paula über die Steiermark tobte, da sind ganze Waldstücke einfach weg gewesen und um die Buchen standen alle Bäume noch auch das nahe Kreuz mit dem fetten Herrgott (sagen die Leute so, weil er dem Holzschnitzer zu dick geraden ist)alles stand noch und drumherum Chaos.

Huuuu, wenn ich davon erzähle sehe ich das wieder vor mir. Wir durften damals nicht in den Wald, weil es so gefährlich war.
ich könnt jetzt als weiter spinnen ;-)

Liebste Grüße Ute
Vor langer Zeit - Antworten
wanove Re: Re: Re: das ist ja eine richtige Geschichte -
Zitat: (Original von UteSchuster am 17.02.2011 - 23:26 Uhr)
Zitat: (Original von wanove am 17.02.2011 - 22:57 Uhr)
Zitat: (Original von UteSchuster am 17.02.2011 - 22:49 Uhr) Wahnsinn. Klasse geschrieben.

Ich musste an meine alte dicke Buche im Wald denken, danke für die Inspiration.

Liebe Grüße Ute

Liebe Ute ! Diese kleine Eiche gibt es wirklich, so wie beschrieben. Sie bekommt jeden Morgen von mir stellvertretend ihre Streicheleinheiten und dankt es mir mit sehr ungewöhnlichem Wachstum. Ihre zum Himmel gereckten Zweige sind die Antennen zu sehr lieben Menschen im virtuellen All! Wenn du magst, erzähl mir bitte von deiner alten dicken Buche im Wald, vielleicht sind unsere Geschichten nicht unähnlich. Du kannst eh noch nicht schlafen, so wie ich!
ganz liebe Grüße
Wano


lach. bei fast 200 Kommis würdest du auch nicht schlafen.

Ganz so mystisch ist meine Buche nicht. Aber direkt neben ihr steht ein verfallenes Haus, ich dachte, es wäre schon seit mindestens 100 bis 150 Jahren so verfallen. Und immer wenn ich dort bin, ist mir so ganz unheimlich.


liebe Grüße Ute

So, wie du deine Buche mit dem alten Haus beschreibst, wird es für mich erst so richtig interessant. Denn alte Gemäuer durchstöbern ist so richtig meine Leidenschaft. Dabei lasse ich ganz gern mein Phantasie spaziern gehen und stelle mir vor, wie die Menschen wohl zu jener Zeit gelebt haben müssen, wie die Verhältnisse zu diesem Zeitpunkt waren. Vor allem alte gewölbte Keller mit ihren oftmals versteckten Nischen, oder auch verlassene Gehöfte sind spannender für mich , als jeder Krimi. Liebe Ute, da brauch es dir nicht unheimlich zu sein. Ich habe noch nie eine Leiche gefunden, obwohl ich mir bei einigen Knochen nicht sicher war, ob sie von einem Tier oder einem Menschen stammen. Sie waren jedenfalls garantiert tot, so oder so. Diese Objekte sind eine herrliche Grundlage für meine Krimis!
Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster Re: Re: das ist ja eine richtige Geschichte -
Zitat: (Original von wanove am 17.02.2011 - 22:57 Uhr)
Zitat: (Original von UteSchuster am 17.02.2011 - 22:49 Uhr) Wahnsinn. Klasse geschrieben.

Ich musste an meine alte dicke Buche im Wald denken, danke für die Inspiration.

Liebe Grüße Ute

Liebe Ute ! Diese kleine Eiche gibt es wirklich, so wie beschrieben. Sie bekommt jeden Morgen von mir stellvertretend ihre Streicheleinheiten und dankt es mir mit sehr ungewöhnlichem Wachstum. Ihre zum Himmel gereckten Zweige sind die Antennen zu sehr lieben Menschen im virtuellen All! Wenn du magst, erzähl mir bitte von deiner alten dicken Buche im Wald, vielleicht sind unsere Geschichten nicht unähnlich. Du kannst eh noch nicht schlafen, so wie ich!
ganz liebe Grüße
Wano


lach. bei fast 200 Kommis würdest du auch nicht schlafen.

Ganz so mystisch ist meine Buche nicht. Aber direkt neben ihr steht ein verfallenes Haus, ich dachte, es wäre schon seit mindestens 100 bis 150 Jahren so verfallen. Und immer wenn ich dort bin, ist mir so ganz unheimlich.


liebe Grüße Ute
Vor langer Zeit - Antworten
wanove Re: das ist ja eine richtige Geschichte -
Zitat: (Original von UteSchuster am 17.02.2011 - 22:49 Uhr) Wahnsinn. Klasse geschrieben.

Ich musste an meine alte dicke Buche im Wald denken, danke für die Inspiration.

Liebe Grüße Ute

Liebe Ute ! Diese kleine Eiche gibt es wirklich, so wie beschrieben. Sie bekommt jeden Morgen von mir stellvertretend ihre Streicheleinheiten und dankt es mir mit sehr ungewöhnlichem Wachstum. Ihre zum Himmel gereckten Zweige sind die Antennen zu sehr lieben Menschen im virtuellen All! Wenn du magst, erzähl mir bitte von deiner alten dicken Buche im Wald, vielleicht sind unsere Geschichten nicht unähnlich. Du kannst eh noch nicht schlafen, so wie ich!
ganz liebe Grüße
Wano
Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster das ist ja eine richtige Geschichte - Wahnsinn. Klasse geschrieben.

Ich musste an meine alte dicke Buche im Wald denken, danke für die Inspiration.

Liebe Grüße Ute
Vor langer Zeit - Antworten
wanove Re: lustig mit einem schuß witz, ironie, esprit.. -
Zitat: (Original von luanna am 14.02.2011 - 17:47 Uhr) applaus für den fliessenden worterinnsal..

und was den lausebengel angeht: *entlaust entpuppt sich so mancher bengel als ein engel..*

lach
Danke Luanna! Lausbuben sind immer Engel - mit einem "B" davor!

herzliche Grüße
wano

:-)))))))))

lieben gruss und willkommen bei myStorys

luanna


Vor langer Zeit - Antworten
luanna lustig mit einem schuß witz, ironie, esprit.. - applaus für den fliessenden worterinnsal..

und was den lausebengel angeht: *entlaust entpuppt sich so mancher bengel als ein engel..*

lach

:-)))))))))

lieben gruss und willkommen bei myStorys

luanna

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