Gute alte Zeit
Es gab mal eine Zeit, in der die Menschen und Fantasiewesen friedlich mit einander leben konnten. Aber das ist schon lange, lange her. Damals war die Welt in Gebiete unterteilt. Das Gebiet in dem die Menschen lebten, waren die fruchtbaren Ebenen. Feen, Kobolde und Elfen lebten hauptsächlich in Wäldern, Mooren und Sümpfen. Riesen und Drachen lebten in den Bergen. Alle anderen Wesen lebten da, wo niemand anderes leben konnte oder wollte. Zu dieser Zeit lebte auch ein Junge in einem Dorf am fuße der Hohen Berge. Der nichts lieber tat als alle Bücher zu lesen, die er bekommen konnte.
Wo es doch für sein Alter normal gewesen wäre, Dracheneierschalen zu suchen oder Drachenschuppen zu sammeln. So wie die anderen Jungen, aus seinem Dorf auch.
Seine Mutter sagte jedes Mal, wenn die anderen ihn deshalb ärgerten: “ Mach dir nichts daraus. Irgendwann einmal, wird dir dein Wissen auch etwas einbringen. Jarcob. Du bist eben anders als die anderen Jungen in deinem alter.“
Ja, Jarcob war wirklich anders. Er war zu klein und zu schmächtig für sein alter. Außerdem war er auch das einzige Kind seiner Eltern, denn sie waren schon sehr alt, als Jarcob geboren wurde.
Ein ganz besonderes Buch
Eines Tages las Jarcob wieder einmal ein Buch.
Er fand es ganz unten in einer alten Kiste. Der Umschlag war aus Leder, und im Buch gab es viele bunte Bilder.
Die Bücher, die Jarcob sonst las, hatten normalerweise nur Umschläge aus Pappe oder Papier. Und Bilder hatten nur die Bücher, die irgendwelche Gerätschaften beschrieben und die waren nie bunt. Aber nur eine Zeichnung gefiel ihm gleich, als er sie das erste mal sah. Das Bild zeigte die Feenkönigin Rosaleha, wie sie von Kobolden gefangen genommen und gefesselt wird. Jarcob besaß das Buch nun schon einige Jahre. Immer und immer wieder schaute er sich das Bild an. Bis er eines Tages bemerkte, das sich irgend etwas auf dem Bild veränderte hatte. Zuerst wusste er nicht genau was es war. Aber diese Ungewissheit ließ ihn nicht zur Ruhe kommen. Er schaute sich dieses Bild wirklich zu jeder Tageszeit an. Eines nachts, es war gerade Vollmond, sah Jarcob es sich erneut an. Dieses mal entdeckte er was ihn irritiert hatte. Rosaleha, die Feenkönigin, schien ihn, egal wie er das Bild auch hielt, anzusehen.
Ihre Lippen schienen sich zu bewegen. Nur konnte Jarcob, die Worte nicht verstehen. Mit einen mal schienen Buchstaben aus ihrem Mund zu fallen. Völlig unkontrolliert und durcheinander.
Zum Glück hatte Jarcob ein leeres Blatt Papier zur Hand, denn nur so konnte er die Buchstaben auffangen. Aber sie ergaben überhaupt keinen Sinn. Es dauerte fast ein ganzes Jahr, bis er die Buchstaben so zusammengesetzt hatte, bis diese einen Sinn ergaben.
Auf dem Papier standen nun folgende Worte: „Jarcob, du bist der einzige der mich retten kann.“ Und: „Finde mich!“
Jarcob wollte zuerst nicht glauben, was dort stand. Er lief am nächsten morgen zu seinen Eltern. Jarcob wollte wissen was sie davon hielten. Aber sie schauten ihn nur mit großen fragenden Augen an. Seine Mutter nahm ihn zur Seite und fragte: „Jarcob, was soll dieser Unsinn? Weshalb zeigst du uns ein leeres Stück Papier?“ Er versuchte es Ihr zu erklären, stotterte aber nur unverständliches Zeugs. Darauf antwortete sein Vater: „Nun, mein Sohn, wenn du überzeugt bist, dass genau das auf diesen Stück Papier steht. Bleibt dir nichts anderes übrig, als die Feenkönigin zu Retten. Außerdem wird es ohnehin Zeit, das du unser Dorf verlässt. Um dein Wissen nicht nur aus Büchern zu kennen, sondern es auch zu benutzen.“ „Danke Vater und Mutter.“, antwortete Jarcob mit belegter Stimme. Also packte er ein paar von seinen Sachen, zu einem Bündel zusammen. Das Buch hat er nicht vergessen. So machte er sich am nächsten Tag auf, die Feenkönigin Rosaleha zu retten. Auf seiner suche nach Rosaleha vergingen einige Jahre. Aber er konnte viele, viele mal sein Wissen anwenden um anderen damit zu helfen. Aber wirklich glücklich war er nicht.
Als Jarcob seine Suche schon fast aufgeben wollte
Endlich fand er den Wald, in dem Rosaleha die Königin war. Nur, der Wald sah nicht so aus, wie er eigentlich hätte aussehen sollen. Die Bäume waren nicht so schön wie sie hätten sein sollen. Das Unkraut wucherte wild. Alles sah, irgendwie ungepflegt aus. Über all sah Jarcob Eichhörnchen herumhüpfen. Er fühlte sich von ihnen beobachtet. So streifte er fast den ganzen Tag durch den Wald. Er überlegte, wie er wohl die Nacht verbringen würde. Da, entdeckte Jarcob im letzten Tageslicht ein altes Gebäude. „Super, als ob es extra für mich dort hingestellt wurde.“, sagte Jarcob mehr zu sich selbst, als jemanden anderen, denn da war ja niemand. Aber er war eigentlich viel zu müde, um groß darüber nachzudenken. Er suchte also eine Tür und fand sie schließlich. Er ging hinein, legte sich in der nähe der Tür auf den Boden und schlief fast augenblicklich ein. Am nächsten morgen, sah er sich gründlich im und um das Haus herum um. Was er fand überraschte ihn. Es war nämlich kein einfaches Haus, wie er am Abend zuvor angenommen hatte, sondern ein altes Kloster. Etwas freute Jarcob besonders, er fand im Kloster eine große Bibliothek mit vielen Büchern. Noch etwas fand Jarcob, mit dem er nicht gerechnet hatte, einen großen wunderschönen Garten. Mit Blumen und blühenden Sträuchern, einen Gemüsegarten mit allem, was man sich vorstellen konnte. Seltsamer weise war der Garten nicht verwildert, sondern im Gegenteil er war sehr gepflegt. Als Jarcob sich umsah, konnte er aus den Augenwinkeln heraus gerade noch einige der schönsten Schmetterlinge verschwinden sehen, die er jemals gesehen hatte. Jarcob brauchte nicht lange um sich dort einzuleben. Die Tage verliefen eigentlich alle gleich. Jarcob stand auf, setzte sich in den Garten, um dort die schönen Schmetterlinge zu beobachten. Ging um die Mittagszeit hinein um etwas zu essen. Anschließend setzte er sich in die Bibliothek um zu lesen, oder er unternahm Streifzüge durch den Wald. Schon bald kannte Jarcob jeden Stein, jeden Baum, jeden Grashalm und jedes Tier im Wald. Wenn das Wetter mal nicht so schön war, saß er am offenen Fenster. Blickte in den Garten hinaus, um die Schmetterlinge zu beobachten. Dann stellte er eine Tasse mit Zuckerwasser ans geöffnete Fenster, um die schönen Schmetterlinge noch besser beobachten zu können. Sie nahmen das Angebot zuerst nur zögernd an. Aber schon bald merkten die Schmetterlinge, dass ihnen von Jarcob keinerlei Gefahr droht. Er lebte viele Jahre im Kloster. So wurde er sozusagen der gute Geist, des Waldes.Als Jarcob aufgegeben hatte, die Feenkönigin zu finden und ein unerwarteter Besuch
Er war mittlerweile schon ein alter Mann geworden, dann geschah etwas seltsames. Jarcob saß, wie in letzter Zeit oft, in seinem Zimmer. In diesem Raum geht das Fenster zum Garten hinaus. Er arbeitete seit einiger Zeit, am letzten seiner vier Bücher über Schmetterlinge. Den ganzen Tag über, hatte er das Gefühl, das etwas außergewöhnliches passieren würde. Nur wusste er nicht was es sein wird. Also wartete er ab, denn Geduld zu haben, hatte er gelernt. Plötzlich, flog der größte und schönste Schmetterling in das Zimmer. Er landete direkt vor Jarcob s Nase, auf seinen Schreibtisch. Sonst kamen die Schmetterlinge nie ins Zimmer. Jarcob wunderte sich nicht wirklich darüber. Er blieb ruhig sitzen und wartete ab, was weiter geschehen wird. Jarcob beugte sich näher an den Schmetterling heran, um ihn besser betrachten zu können. Das was er dann sah verschlug ihn, buchstäblich den Atem. Nie hätte er gedacht etwas so schönes zu sehen. Dieser Schmetterling war einmalig. Jarcob fing an, dem Schmetterling das auch zu sagen: „ Du bist so ein hübscher Schmetterling. Was willst du bei einem wie mir? Ich bin so runzlig und alt geworden.“ Eine Antwort hat er nicht erwartet, aber
er bekam sie. „ Nun Jarcob, es stimmt wohl, das du alt und“, es hörte sich an, als ob der Schmetterling kichern würde „runzlig geworden bist. Aber ich weiß, wer du bist und weshalb du zu uns, in den Wald kamst bist.“ Jetzt staunte Jarcob nicht schlecht. „Woher weißt du das?“, wollte Jarcob wissen. Der Schmetterling antwortete: „Erkennst du mich denn nicht?“ Zuerst wollte Jarcob antworten, -Nein, woher denn? -. Aber im selben Moment formte sein Herz und dann sein Mund, die richtige Antwort. Und er sprach sie aus: „ Du! Du bist Rosaleha. Hab ich recht. Aber warum erst jetzt, nach so vielen Jahren?“ „Ganz so einfach ist die Antwort nicht. Ja, ich bin Rosaleha und ich bin es auch wieder nicht.“ Das wollte Jarcob jetzt aber genauer wissen.
Also fing Rosaleha an, ihm alles zu erzählen. „ Es fing damit an, das der König der Kobolde an meinen Hof kam um, um meine Hand anzuhalten. Aber ich wollte ihn nicht heiraten. Durch eine Weissagung wusste ich, das mich jemand anderes heiraten würde und genau das sagte ich ihm auch. Das war ein Fehler. Und ich würde ihn bereuen. Es dauerte nicht lange, da wurde ich von den Kobolden entführt und gefangen genommen. Irgendwann fand ich einen Weg, mich über ein Buch bemerkbar zu machen.“ Da sah sie Jarcob, direkt in die Augen. „Meinst du eventuell ein Buch, das einen ledernen Umschlag hat und viele bunte Bilder sind auch darin?“ „Ja, genau so eins habe ich machen lassen. Wieso? Jarcob hast du es vielleicht in deinem Besitz?“ , Fragte Rosaleha. „Warte einen Augenblick, ich glaube ich habe es.“ Erwiderte Jarcob. Es dauerte etwas, bis er wieder zurück war. Erleichtert stellte Rosaleha fest, dass Jarcob tatsächlich im Besitz des beschriebenen Buches war. Es ist gut, das ausgerechnet er es fand, dachte Rosaleha bei sich. Sie sah in Jarcob, noch immer den jungen Mann, der er einmal war. Aber das wollte sie ihm erst später sagen, viel später.
Beide unterhielten sich noch lange Zeit über viele verschiedene Sachen, wie den Wald, das seltsame auftauchen des Klosters und die vielen Schmetterlinge im Garten.
Wie Rosaleha, Jarcob zum Kampf gegen die Kobolde überredete
Jetzt fragte Jarcob etwas genauer nach. „Wie ist das nun genau, mit diesen schönen Schmetterlingen? Sind sie auch alle Feen? “ Rosaleha flatterte leicht mit den Flügeln und antwortete: „Ja, auch das sind Feen. Aber nur wenn ich wieder frei bin, können auch sie wieder ihre Gestalt ändern.“ „ Aber wer soll dich befreien? Ich bin jetzt schon zu alt für solche Abenteuer, leider. Es wird schwer werden jemand anderes zu finden. “ Nach einer kleinen Pause: „ Wir sollten uns so bald wie möglich auf den Weg machen.“ Schon wollte er aufspringen um einige Sachen zusammen zupacken, als ihn ein zarter Windhauch berührte. Er drehte sich um und erstarrte, noch nie hat er ein Wesen von solcher Schönheit gesehen. Sie war so viel schöner, als er sie sich, in seinen berauschtesten Träumen, vorgestellt hatte. Sie war wirklich atemberaubend schön. Rosaleha war jetzt kein Schmetterling mehr, sondern eine fast durchsichtige, nebelhafte Frau. „Jarcob, ich ähm, wir brauchen niemanden zu suchen.“ „Wie meinst du das?“ „Du bist derjenige, der dazu auserwählt worden ist. Hast du es noch nicht erkannt?“ „Nein. Warum erst jetzt, Rosaleha. Jetzt, wo ich so alt bin. Wie soll ich dir so Helfen können?“ Wütend und zugleich aufgeregt lief er im Zimmer auf und ab. „Jarcob, bitte höre mir zu. Ich werde versuchen es dir zu erklären.“ „Nein, nein. Ich will davon nichts hören, verstehst du mich den nicht. Sieh mich an, ich bin alt. Was erwartest du von mir? Komm, sag es mir. Wie soll ich so, gegen die Kobolde kämpfen können?“ „Bitte Jarcob, hör mir zu, bitte.“ Langsam beruhigte sich Jarcob wieder. „Gut. Ich höre mir an, was du zu sagen hast. Aber nur wenn es nicht wahnsinnig klingt.“ Gedacht hat er aber: - Ich muss, wahnsinnig sein.
Ja, es gibt keinen Zweifel, ich bin wahnsinnig. -
Nun fing Rosaleha an zu erzählen: „Ich habe dir doch erzählt, das es eine Weissagung über den Mann gibt, den ich heiraten werde!“ „Was hat das mit mir zu tun?“, Fragte Jarcob dazwischen. „ Langsam, ich habe ja gerade erst angefangen zu erzählen.“ Rosaleha erzählte weiter: „ Die Kobolde haben die Aufzeichnung der Weissagung gestohlen. Wenn ich nicht heirate, übernehmen sie die Macht über das Gebiet der Feen in diesem Wald. Es gibt da nur ein klitzekleines Problem. Es bleibt nicht mehr viel Zeit. Wenn ich nicht innerhalb der nächsten drei Vollmonde geheiratet habe, geht das Feenland automatisch an die Kobolde.“ Jetzt begriff auch Jarcob, dass ihnen keine Zeit mehr blieb, jemand anderes zu suchen. Es kostete ihm Überwindung das zuzugeben. Zu Rosaleha gebeugt meinte er: „Gut Rosaleha, aber wir sollten uns gründlich vorbereiten.“
Der Kampf gegen die Kobolde beginnt
Jarcob war zugleich nervös, aufgeregt und ängstlich. Die Vorbereitungen verliefen im großen und ganzen ohne größere Zwischenfälle. Sieht man mal davon ab, das auch im Wald, eine gewisse Spannung herrschte. Nur eines war noch anders. Die Eichhörnchen die normalerweise, die nähe des Klosters mieden, waren nun fast immer da. Aber nicht nur einzelne Tiere, sondern ganze Gruppen von ihnen. Als Jarcob das Rosaleha erzählte, wurde sie unruhig. Sie rief ihn zu sich. „ Jarcob, die Eichhörnchen gehören zu den Kobolden. Sie müssen gemerkt haben, das wir etwas planen und vorbereiten.“ Darauf antwortete Jarcob: „Jetzt weiß ich wenigstens, weshalb ich mich von ihnen immer beobachtet gefühlt habe. Sie waren auch die einzigen Tiere, die nie in meine nähe kamen. Aber jetzt ist das auch egal. Es gibt jetzt ohnehin kein zurück mehr oder sehe ich das falsch.“ „ Nein, jetzt gibt es wirklich kein zurück mehr.“
Eines Abends, saßen sie mal wieder zusammen, um ihre Vorbereitungen zu begutachten, sie stellten fest, das nichts mehr zu tun war. Jetzt war es also so weit. Jarcob war eigentlich immer noch nicht richtig überzeugt, dass er wirklich der richtige war. Aber er wollte Rosaleha unbedingt helfen, denn innerlich freute er sich schon, auf das bevorstehende Abenteuer. So verabschiedeten sie sich von einander.
Der Sieg über die Kobolde und was weiter passiert
In dieser Nacht plagten Jarcob wilde Träume, über kämpfende Feen und Kobolde. Mitten drin waren Rosaleha, er und ein Einhorn, das eine Krone trug. Seltsamerweise war er in seinem Traum, wieder ein junger Mann von etwa 25 Jahren. Mit schulterlangen braunen und gelockten Haaren. Ja, so sah Jarcob einmal aus. Es war kein langer Kampf. Aber dafür war er heftig und verlustreich für alle am Kampf beteiligten. Am Ende des Kampfes, war er es der Rosaleha befreite. Nur war sie jetzt kein Schmetterling und keine Nebelhafte Gestalt mehr, sondern eine wunderschöne junge Frau, mit langen schwarzen Haaren, die ihr bis zur Hüfte reichten. Als Belohnung erhielt er von ihr einen Kuss und einen Zweig von einer Birke. Jarcob musste ihr versprechen, den Zweig niemals zu verlieren. Als er das getan hatte, wachte er schweißgebadet auf. Die Wange, auf der Rosaleha ihm, im Traum, den Kuss gegeben hatte brannte etwas. Und in seiner linken Hand hielt er einen Birkenzweig. War es vielleicht gar kein Traum gewesen, sondern die Wirklichkeit? Schnell stand Jarcob von seinem Bett auf, um in den Garten zu gehen.
Was er zu sehen gehofft oder erwartet hatte, konnte er noch nicht einmal mit Gewissheit sagen. Aber das was er dann sah, überwältigte ihn total.
Der gesamte Garten stand in voller Blüte, obwohl es jetzt doch schon Herbst war. Am Rand des Weges, der durch den Garten führte, standen Grüppchen von Personen die sich angeregt unterhielten. Die schlagartig verstummten, als Jarcob den Garten betrat. Alle blickten ihn an, nicht etwa böse oder abschätzig, sondern im Gegenteil, alle strahlten ihn geradezu an. Jarcob fühlte sich ehrlich gesagt, nicht gerade wohl in seiner Haut. Aber am Ende des Gartens hat er Rosaleha entdeckt, neben ihr stand ein Einhorn. Jetzt wunderte sich Jarcob doch etwas, sollte es vielleicht genau dasselbe, sein wie in seinem Traum? Endlich erreichte er die beiden und blieb stehen.
Freundlich, lächelten Rosaleha und das Einhorn ihn an.
„ Was ist denn hier los?“, wollte Jarcob wissen. „Mein lieber, lieber Jarcob. Es tut gut dich zu sehen.“, erwiderte Rosaleha. „Es war ein anstrengender Kampf gewesen. Und wie ich sehe, hast du ihn gut überstanden.“ Jarcob räusperte sich und sprach dann: „Wieso Kampf, ich habe doch nur davon geträumt, oder etwa nicht.“
Jetzt sprach das Einhorn: „ Jarcob, wie soll ich es dir nur erklären. Also, ich fange einfach mal von vorne an. Ich bin ein Orakel. Mein Name ist Rokela. Ich bin das Einhorn, das die Weissagung über die Hochzeit Rosaleha s gemacht hat. Du weißt, dass die Kobolde Rosaleha gefangen genommen hatten.“ „Ja, durch ein Buch.“ „Ach, ja das Buch, damit fing wohl alles an, für dich. Bitte lass mich weiter erzählen, damit du alles verstehst. Rosaleha war schon einige Zeit in den Händen der Kobolde gewesen, als ich in die selbe Zelle gesperrt wurde. Wir befreundeten uns schnell. Du musst wissen, wir suchten lange nach einer Möglichkeit, irgend eine Nachricht nach draußen zu schicken. Dann wussten wir, wie wir es machen mussten. Die Kobolde gaben mir die Gelegenheit, meine Forschungen weiter zu führen, dazu brauchte ich einige Bücher. Durch einen reisenden Buchhändler, der zufällig durch unseren Wald kam, erhielt ich alles was ich brauchte.“ Jarcob musste jetzt etwas sage: „Mein Vater war ein reisender Buchhändler gewesen. Jetzt verstehe ich, warum das Buch bei uns zu Hause gewesen war, zwar versteckt. Ihr habt es ganz unten in der Kiste versteckt! Aber es war wohl nicht gut genug versteckt, denn ich habe es finden sollen. Hab ich recht. So war es doch, ihr habt nur jemanden gebraucht der die Arbeit macht.“ Leicht amüsiert blickten sich Rosaleha und Rokela an. „Na, na, na Jarcob warum bist du so wütend auf uns? Willst du denn nicht wissen, warum ausgerechnet ein Junge der zu klein und zu schmächtig für sein alter war. Das Recht hatte dieses Buch zu finden?“ „Ja, ja meine Mutter sagte immer ich sei etwas besonderes. Darauf wollt ihr doch hinaus.“ Rokela antwortete ihm, ohne dabei zu lächeln. Denn es war ihr absolut Ernst, mit dem was sie Jarcob jetzt zu sagen hatte: „Jarcob, du bist zwar bei den Menschen aufgewachsen und du siehst auch aus wie sie aber...“ „Was aber?“ „...du bist einer von uns, na ja nicht ganz. Du bist das Resultat zwischen einer Fee, die verstoßen worden ist, und einem Kobold. So jetzt ist es raus. Ich habe es gesagt.“ Jarcob wurde mit einemmal schlecht, er musste sich setzen. „Du hast es die ganze Zeit gewusst, Rosaleha. Warum hast du mir das nicht gesagt? Ich dachte, wir können uns vertrauen.“ Am liebsten wäre er davon gelaufen, ohne sich umzudrehen. „Jarcob, glaubst du wirklich du hättest, mich gefunden, wenn ich dir nicht vertraut hätte? Oder, das du mich ohne Vertrauen, hättest befreien können? Jarcob, das hättest du niemals geschafft.“ „Ja, vielleicht hast du recht Rosaleha. Aber wie geht es nun weiter?“ Rosaleha kam nun ganz dich an Jarcob heran. „Ich habe in dir immer das gesehen, was du wirklich bist. Erinnerst du dich noch an unsere erste Begegnung? Ich meine als ich ins Zimmer zu dir kam? Schon damals hätte ich dir die Wahrheit sagen können, aber wärst du dann noch bereit gewesen mir zu helfen?“ „Ich, ich weiß es nicht.“ Es herrschte vollkommene stille. Jarcob spürte das er etwas sagen musste: „Rosaleha, du bist die erste und einzige Frau in die ich mich je verliebt habe. Und ich möchte dir noch etwas sagen, das wird sich auch niemals ändern.“ Das war es nun, dachte Jarcob. Er drehte sich um und ging wieder in Richtung Haus. Als er den Garten fast durchquert hatte, spürte er eine leichte Berührung auf seiner Schulter.
Er fragte sich, ob er sich umdrehen sollte. Er entschied sich dagegen. „Jarcob, dreh dich bitte um. Ich muss, dir noch etwas sagen. In der Weissagung steht noch etwas. Nämlich, das der Mann, den ich einmal heiraten werde, hält in der linken Hand etwas. Den Zweig von einer Birke.“ Jarcob schaute an sich nach unten, er hielt etwas in seiner linken Hand so krampfhaft fest, das er erst jetzt merkte, wie sehr ihn diese Hand schmerzte. Langsam drehte er sich um. Wie wunderschön Rosaleha aussah. Jarcob, konnte sich später kaum noch an etwas anderes erinnern. Er schwebte vor lauter Glück, durch sein leben.
Die beiden hatten noch viele Abenteuer zu bestehen. Rosaleha und Jarcob heirateten einander und bekamen mehrere Kinder.
ENDE