Wenn man sich manchmal fragt, warum man sich die Sehnsucht wünscht, nur um sich ein Stück Schokolade gönnen zu können und dennoch alles vergessen möchte wenn die Sehnsucht dann da ist. Wer nicht auf Heißhunger und die Sehnsucht nach Genuß wartet, sondern da ist, wo man alles vergessen möchte, der weiß wo ich bin.
Grausam verlor ich dich Papa, grausam verlor ich dich Mama, euch verlor ich, ein Autounfall. Nur wegen mir. Weil ich ja ausgerechnet dann auf die Welt wollte und du, Mama, bekamst mich mitten auf dem Weg ins Krankenhaus. Papa freute sich so sehr, dass er den Baum nicht sah - und das erste, was ich beim Erblicken der Welt sah, war der abknickende Kopf meines Vaters, tot, leer und Sehnsüchtig.
Nun stehe ich. Hier oben, unter grauem
Himmel, auf der alten Brücke. Eine Träne läuft über mein schmerzverzerrtes Gesicht. Meine schwerkranke Stiefmama, die mich damals fand, liegt im Sterben. Nun habe ich bald niemand mehr.
Meine Augen, kalt und lustlos weinend blickend auf des Rabens Schnabel im Sein meines eigenen Schattens. Bohrender Schmerz in meinem Herzen, ein lauter Schrei, oh bitte, Mama und Papa, bleibt doch hier, geht nicht fort, ich möchte euch nicht vergessen.
Adlers Freiheit, breite Arme, starker Wind, ein glückliches Gesicht, wirbelnde Haare, neu ordnend wie ich, endlich, meine Schmerzen, meine Sterbenslust sind weg. Genau wie ich. ein starker Windstoß. zu große Schwankungen. Fall. Glückliche Augen. Letzter Blick, die Brücke. Das letzte was ich sehe, verschwommen und voller Hoffnung:
Die immer kleiner werdende Brücke.
Dann tauchst du auf, siehst mir nach, ich sehe dich.
Meine letzten Worte:
"Mama?"
Sehsuchtssein ist ein schlimmes Schicksal, nun möge der Wind deine Tränen trockenen und die Brücke wie eine Blume erscheinen lassen.
klein, faszinierend, jedoch voller Blütenstaub, klein und unwichtig.
Genau wie ich.