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24.März 2010
guten morgen mein liebster,
gestern bin ich, als der schmerz zur unerträglichkeit wurde
in den wald gegangen und habe geschrien, ich schrie solange,
bis ich völlig kraftlos zu boden sank
als ich wieder zu mir kam war es bereits dunkel, mir war kalt
doch aus meinen augen rannen heisse tränen und der schmerz
brannte auf und unter meiner haut
mein herz, mein dich liebendes herz schlug so hart in meiner
brust
jagte mir den roten lebenssaft durch meinen leib
als wollte es alle adern sprengen, damit der schmerz aus mir fliessen kann
es dauerte noch eine weile, bis ich fähig war nach hause zu gehen
endlos schien mir der weg zurück- zurück in meine verlassenheit
ich weiss nicht wie es dir geht, ich wünsche mir nur, du leidest nicht so wie ich
irgendwann wird der schmerz so müde sein, das er sich in mir schlafen legt
dann werde ich ganz still durch die welt gehen um ihn nicht mehr aufzuwecken
er wird ein teil von mir sein - ein zeuge
meiner liebe
nun liegt die nacht hinter mir, die mir so feierlich schien,mit ihren funkelnden sternen
und dem weichen mond, dem gleichen mond unseres letzten abends, der gleiche mond,
der uns ein ungekanntes schauspiel bot über unserer insel - unsere insel,
auch sie ist zeuge meiner liebe - unserer liebe
ich habe die nacht und mich mit den schönsten erinnerungen gefüllt,
so hatte der schmerz nur wenig raum in mir und mit dem morgen,
der so sanftrosiges licht auf meine wände hauchte,schlief ich endlich
ein
als ich eine stunde später erwachte,war mein zimmer sonnengeflutet
und du lächeltest mir zu aus deinem bilderrahmen - am strand unserer insel stehend
zwischen himmel und meer,so blau wie deine augen - dein weisses hemd gleich einem segel
in dem das glück sich fängt - heiss wurde mir mein herz und ich konnte die tränen nicht zurückhalten
tränen des glücks
auf diesem bild bist du noch der mann, der mir so stark und furchtlos schien
der mann der nach abenteuer und freiheit roch, der mann der mir eine welt
offenbarte
die ich noch nie sah, der mann der mir die liebe brachte - die er nun mit füssen tritt
ja - es tut weh und wenn lieben heisst, so leiden zu müssen
will ich gerne leiden
ich liebe dich
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26. März
2010
mein liebster,
du willst kommen und mich in deine arme nehmen - tu das bitte nicht
wie oft - sag mir wie oft willst du mir noch mein herz verbrennen
mich hoffend machen um mich hoffnungslos zurückzulassen
nein ich kann nicht zulassen, das du mich wieder an dich reisst
mir meine lippen verbrennst
mit küssen die nach friede freude eierkuchen schmecken
bleib wo du bist - mach es dir gemütlich
in deiner gewohnheit
verbrenn das holz das wir beide machten
auf das du nicht frierst
in den eisigen nächten deiner sehnsucht nach mir
geh zum teufel und wenn du dort bist sag ihm
er soll mich holen
ich liebe dich
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28. April 2010
mein liebster,
heute nacht, als der vollmond bei mir lag und von dir erzählte
von deiner liebe, deinem mund, deinen händen
warst du mir so nah und als ich mit deiner nähe einschlief
war es ein traumschöner schlaf
ich träumte von einer kieferninsel - einem weissen haus mit blauen fenstern
und einem garten, in dem weiss der flieder
blühte
am giebel stand in rot - haus der liebe
im rahmen der tür standest du, deine pfeife rauchend
und sahst so glücklich aus - so glücklich
in dem rauch der in einen königsblauen himmel stieg
verlor sich mein traum - ich erwachte
für einen moment noch fühlte ich mich glücklich
doch schon im nächsten schlug der schmerz seine krallen in mein herz
ich war wieder angekommen in meiner welt ohne dich
ICH LIEBE DICH
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02. Mai 2010
mein liebster,
es regnet und die luft ist kühl
das maigrün scheint mir wie ein stilles leuchten
an diesem grauen sonntag
egal wohin ich meine schritte lenke, du folgst mir nach
und so wird es wohl immer
sein
ich habe eine buche gefunden, mit schwarzen augen und einem
schönen leib, um den ich meine leergewordenen arme legen kann
sie lächelt nicht über meine tränen - sie schweigt und versteht
was andere nicht verstehen können
ich weiss wohl, das ich mich nicht in meiner traurigkeit verlieren darf
das leben lebt fort und nimmt mich einfach mit
zum sterben fehlt mir die kraft
zu sterben wäre auch feige und ein verrat an meiner liebe -die leben will
ich werde mich nähren von all dem schönen unserer
liebe
werde trinken aus dem süssen fluss der erinnerung
werde dich vermissen
nichtwissend wie ich mein verlangen nach dir stillen soll
ich kann mir nicht genug sein in den momenten meiner lust
mich sehnend nach deinem kuss - nach deinen händen -
nach deinem glücklichen augenblau
in das ich eintauen möchte bis zum grund deiner liebe
dort möchte ich ankern und einschlafen für immer
du fehlst mir so
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19. Juni 2010
mein liebster,
ich will dir von meinem traum erzählen
ein seltsamer traum
ich saß am sommergrünen ufer unseres weihers
unbeweglich, einer statue gleich, nackt
im taunassen gras des jungen morgens
aus meinen augen fielen regenbogenbunte glasperlen
der wind spielte in den blättern der alten erle, die am ufer wurzelt
auf dieser wurzel saß eine riesige braungelbe kröte mit menschlichen augen
in ihrem maul trug sie ein messer
mit einem sprung war sie bei mir - legte das messer vor meine füsse und sprach
nimm das messer - schneide dir das herz aus der brust - es hat genug gelitten -
gib es frei
ich nahm das messer und schnitt mir das herz aus der brust - es tat nicht weh
mich überkam ein so friedlichweiches
gefühl
als es noch leis pochend vor mir im gras lag wurde mir bewusst das ich nun tot war
die hässliche kröte wollte mein herz fressen
doch ehe sie zuschnappen konnte stürtzte sich ein eisvogel auf mein herz
und schwang sich mit ihm in den weissen himmel
er flog zu dir und ließ es in deine pool fallen
das wasser färbte sich blutrot -
kurz darauf regneten aus einer schwarzen wolke regenbogentropfen
sie färbten das wasser grün
mein herz war farbverloren zu boden
gesunken
als du dein morgendliches bad nehmen wolltest warst du verwundert
über die grünfärbung und das was auf dem grund lag
du hast einen kescher genommen und fischtest mein herz heraus
als du es in deine warmen hände nahmst wurde es heiss
und du warfst es vor schreck wieder ins wasser
wo es zu stein erstarrt zu boden sank
du sprangst hinterher
nahmst es in deine hände -
jetzt war ich für immer bei
dir
ich liebe dich
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