Krimis & Thriller
weis ich noch nicht.. - weis ich auch noch nicht :-D...

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"weis ich noch nicht.. - weis ich auch noch nicht :-D..."
Veröffentlicht am 04. Februar 2011, 8 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
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weis ich noch nicht.. - weis ich auch noch nicht :-D...

weis ich noch nicht.. - weis ich auch noch nicht :-D...

Beschreibung

hmm.. "noch nicht allzu weit?!"..

Als ich meinen Unterrichtsraum betrat, schlug mir ein warmer, undefinierbarer Geruch entgegen. Leicht süßlich roch er. Was zur Hölle war das?! Ohne diesen bestialischen Gestank weiter zu beachten, schlenderte ich nachdenklich zu meinem Platz, schleuderte meinen Rucksack unter den Tisch, legte meine Arme auf diesen und meinen Kopf darauf. Ich wollte nur noch schlafen. Die letzten Tage waren so unheimlich anstrengend gewesen, dass ich immer wieder fast zusammenklappte. Irgendwie kam es mir so vor als würde der widerlich stinkende Geruch immer intensiver werden. Ich hob mühsam meinen mir übertrieben schwer vorkommenden Kopf, drehte ihn nach rechts und plötzlich grinste mir ein gelbzahniger, brauner Schädel eines Affen frech ins Gesicht. Beziehungsweise der eines „Menschenaffen“. Was die hier so alles in ihren Regalen verstauten war erstaunlich. Auch wenn dies ein Biosaal sein sollte, war ich der Meinung das getrocknete Tierskelette, Muscheln und irgendwelche Veranschaulichungen von ein paar der funktionstüchtigsten Organe unseres Körpers nicht hierher gehörten. Diese Teile gehörten in den Körper, an den Strand oder unter die Erde und nicht in unseren Biosaal, in dem sie nicht gerade zur, ohnehin schon dürftig vorhandenen Konzentration der Schüler beitrug. Zumindest meiner Meinung nach. Aber was zählte schon meine Meinung?! Ich war ein unbedeutender, seltsamer, kleiner Junge mit rotblonden Haaren, der sich die Aufmerksamkeit seiner Mitschüler damit ergatterte, ihnen ab und zu im Unterricht auszuhelfen oder wenn es sein musste auch bei den Hausaufgaben. Demnach nicht gerade der Beliebteste. Aber ich kam damit klar. Ich war sowieso schon immer der ruhige, schüchterne Knabe gewesen, der nur dann etwas zu melden hatte, wenn er auch gefragt wurde. Welch Jammer. Den in Wirklichkeit entsprach ich diesem Bild in keinster Weise. Nicht einmal im Ansatz. Ok ruhig war ich schon, so hin und wieder mal, aber nur den Leuten gegenüber die mich nicht interessierten, oder die ich nicht interessierte. Ich merkte wie meine Gedanken langsam in die seltsamsten Richtungen abschweiften.  Das passierte mir immer wieder und war nicht aufzuhalten. Der Arzt hatte gesagt ich solle mich mehr mit gleichaltrigen beschäftigen, statt mit alten, fast schon antiken Menschen. Vielleicht würde mir das helfen. Warum verschwand dieser schauderliche Gestank nicht einfach?! Das war ja kaum mehr auszuhalten! Ich beschloss der Sache auf den Grund zu gehen. Immerhin war noch niemand da und bis alle eintrödelten konnte noch eine halbe Ewigkeit vergehen. Ich raffte also bildlich gesprochen meine Röcke und beschloss der Ursache dieses nun schon unausstehlichen Gestanks auf den Grund zu gehen und wenn möglich ihn zu beseitigen. Plötzlich bemerkte ich über dem Waschbecken an den weiß-gekachelten Fliesen Handabdrücke, gelblich-rot verschmierte Handabdrücke die sich quer über die Wand und dann auf dem Boden verteilten. Das ganze Waschbecken war rot! Blut! Selbst unser Schwamm war blutgetränkt! Eine schmierige, stinkende Flüssigkeit die ihre Spur bis zu unserem geschlossenen Wandschrank zog. Wie hatte ich das nicht bemerken können?! Ich musste dringend mal wieder zum Augenarzt. Nein, erst mal musste ich zum Wandschrank. Auf einmal ging das Licht aus. So spät am Nachmittag war hier drinnen nicht mehr viel auszumachen ohne Beleuchtung. Ich tastete mich vorsichtig und zögernd vorwärts und konnte nun langsam die schwachen Umrisse des Wandschranks im Dunkeln ausmachen. Ich rutschte ein paar Mal auf dem glitschigen Sekret aus und konnte mich gerade noch am klebrigen Griff des Schranks festhalten. Leider hatte dies zur Folge, dass ich die Tür fast ganz herausriss und plötzlich ging alles ganz schnell. Ich hatte mich gerade gefangen, da fiel mir auf einmal  ein schweres, plumpes Etwas entgegen. Ich sackte unter dem Gewicht zusammen und schlug hart mit dem Kopf auf dem Boden auf. Das steife Etwas schlug mit dem... Kopf?!... gegen die Waschbeckenkante, machte ein hässlich knackendes Geräusch und krachte dann über mir zusammen. Das Gewicht dieser immer noch unbekannten Materie nahm mir die Luft. Keuchend versuchte ich mich davon zu befreien, was auf dem glitschigen Boden gar nicht so leicht war. Das „Ding“ war erstaunlich weich und plötzlich stieg in mir eine ungewollte Vermutung, nein, Befürchtung hoch, was dieses „Ding“ den sein könnte. Ein erstickter Laut entwich meiner zugeschnürten Kehle. Ich war wie in Trance. Ich wollte schreien aber ich konnte nicht. Ich wollte dieses ekelhaft stinkende „Teil“ von mir schieben, aber meine Hände gehorchten mir nicht. Ich hatte keine Kontrolle mehr über meinen Körper und auch meine Gedanken schwirrten überall hin. Ich wusste nicht mehr wie lange ich so mit offenem Mund und nur an die Decke starrend dagelegen hatte, als ich wieder „zu mir kam“ und wie ich so plötzlich wieder zu meinem Bewusstsein gelangt war, wusste ich: „ich musste handeln!“ Ich versuchte mich unter dem Teil hervorzuquetschen und hörte wie ich um Hilfe schrie. Laut. Gequält. Fast schluchzend. Auf einmal wurde die Tür aufgerissen. Herr Keil, mein strenger, immer sehr geheimnisvoller Bio-Lehrer stand im Türrahmen. Trotz der Dunkelheit konnte ich das harte Gesicht Keils ausmachen. Er war mir schon immer gruselig vorgekommen, aber jetzt in diesem schaurigen Dämmerlicht, kam er mir geradezu gefährlich vor. Hastig schloss er die Tür und kam mit schweren Schritten auf mich zugeeilt. „Hast du Sie also entdeckt!“ sagte er mit einem beißenden Gesichtsausdruck und einer Stimme die wie die vibrierende Basssaite eines zu tief gestimmten Chello´s klang. Gefährlich und geheimnisvoll. Irritiert blickte ich zu dem dunklen Fleischberg, der da neben mir lag und urplötzlich erkannte ich Frau Funklers verzerrtes Gesicht. Ihr Kopf war durch den Sturz unnatürlich verdreht, was ihr ein schiefes Grinsen verlieh. An einer Wunde aus ihrer Backe war Blut gesickert, das nun braun an ihrem Gesicht haftete. An ihrem Hals klaffte eine tiefe Schnittwunde. Nun surrten mir alle möglichen Gedanken durch den Hirnkasten. „War ich das gewesen?“

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MaCbE Nabend,

Zunächst klang das nach einer sehr realen Story.Teilweise war das schon ein wenig zu normal für meinen Geschmack, aber dann kam diese extreme Wende.Also ich hätte mit allem gerechnet nur nicht damit :-).

So hat mir der Text eigentlich gefallen, auch wenn die Wende ein wenig extrem meiner Meinung nach ist.
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