Gedichte
Das Mitternachtsbuffet - Kater Fridolin

Das Mitternachtsbuffet

Herr Meier lud von nah und fern

sich Gäste ein. Sie kamen gern,

und man genoss in froher Rund´

des alten Jahres letzte Stund´.

Es wurd´ getanzt und viel gelacht

so, dass es allen Spaß gemacht,

und Glas um Glas ward rasch geleert,

denn Meiers Wein war sehr begehrt.

Schlag Mitternacht, wie eh und je

man bat die Gäste zum Buffet,

der Anblick eine Augenweide!

Meiers strahlten, alle beide.

Häppchen, Schnittchen und Pastetchen,

Räucherlachs und Schinkenrädchen,

aufgeschnitt´ner  kalter Braten,

waren vorzüglich geraten.

Hummer, Muscheln und Garnelen

durften auf dem Tisch nicht fehlen,

auch frisches Obst und Süßigkeiten

sollten  zum Verzehr verleiten.

Um für Neujahr Glück zu bringen,

wurde neben all den Dingen

auch ein Schweinekopf serviert,

von Frau Meier hübsch garniert.

Erst gibt´s Applaus, darauf den Schreck,

der halbe Schweinekopf ist weg.

Es fehlen Rüssel, Ohr und Kinn.

Frau Meier ruft: "Ich glaub´, ich spinn´."

Die Gute ist der Ohnmacht nah,

und rätselt nun, was wohl geschah,

doch Meiers Kater Fridolin,

der schnurrt vergnüglich vor sich hin.

Derweil er noch die Pfoten leckt,

hat ihn Herr Meier schon entdeckt.

"Du  räuberisches Katzentier,

verflixt nochmal, was machst du hier?

Komm unterm Tisch sofort hervor

und sprich, wo ist vom Kopf das Ohr?

Zack-zack, such´dir ein anderes Haus!

Mit uns ist Schluss! Du fliegst hier raus!"

Und stolz, mit hoch erhob´nem Schwanz,

versteht  die Katz´ die Welt nicht ganz,

sie wollte doch nur, bitte sehr,

ihr  Stück vom Glück und gar nicht mehr.