Romane & Erzählungen
Das Heulen der Wölfe

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"Das Heulen der Wölfe"
Veröffentlicht am 19. Januar 2011, 62 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Das Heulen der Wölfe

Das Heulen der Wölfe

Beschreibung

Die komplette Geschichte bis jetzt :-) Viel Spaß damit

Tuga

Es war noch nicht lange her, da lief der alte Wolf Tuga durch den Wald  und dabei machte er eine merkwürdige Entdeckung .

Es roch an dem Ort, wie der Baum der vom Blitz getroffen wurde, und große Fell und Schwanzlose Wesen tanzten um das Hell.

Sie machten merkwürdige Bewegungen und gaben komische Laute von sich, am Ende ihres Tanzes heulten sie wie Wölfe, Tuga konnte nicht widerstehen und heulte mit ihnen.

"Photo 1"

Sie sahen erschrocken auf, als sie ihn bemerkten, hoben ihre Speere auf und drohten ihm.

Er senkte seinen Kopf und unterwarf sich, aber sie drohten weiter. "Was soll das? Kein Wolf droht wenn man sich unterwirft, es hätte eine Begrüßung folgen müssen!" Dachte Tuga bei sich und ging ein paar Schritte zurück. Immer weiter rückwärts in den Wald hinen bis einer von den Felllosen etwas in ihrer Sprache rief.

Jetzt stand alles still, keiner rührte sich, auch Tuga stand wie versteinert da und starrte sie an.

 

Tuga

Starr vor Angst mit weit aufgerissenen Augen stand Tuga da, "Was war geschehen, was mag das felllose Wesen gesagt haben?!"

"Wuff!" ließ Tuga verlauten, der Laut für Gefahr.

Der Felllose schlug sich auf die Brust und sagte dabei "N'Gogo!" Entsetzt starrte Tuga den Fremden an, hatte er tatsächlich verstanden, was der andere sagt?! Hieß das wirklich ich heiße n'Gogo?!....

Die Gedanken überschlugen sich in dem Kopf des Wolfes.

Tuga stellte sich seinerseits vor, dabei gab er ein Winseln von sich und spielte mit seiner Mimik, so wie es Wolfsart ist.

"Was machst du hier Tuga?" fragte N'Gogo ebenso mit viel Gestik und Mimik.

"Du spricht Wolf?!!!" "Ja, ein bisschen, aber ich lerne noch, willst du mir helfen Tuga?"

"Ich bin unsicher, was ist der Grund dafür, das du es lernen willst?"

"Du bist klug."

"Ich will in den Wald zurück, ich muß nachdenken. Läßt du mich ziehen?"

Die anderen Felllosen standen immer noch wie versteinert da und drohten mit ihren Speeren, N'Gogo wendete sich ihnen zu,

"Laßt den Wolf ziehen! Wir sind vom Stamm des Weißen Wolfes, der Graue hier ist ein Bruder von ihm!"

Tuga verstand jedes Wort das er sprach, er war sehr erstaunt darüber.

Langsam senkten sich die Speere und Tuga ging in den Wald.

 

Tuga

Tuga zog sich weit zurück in den Wald, die Begegnung machte ihm Angst.

"Was will dieser Felllose bloß mit unserer Sprache?! Will er uns Böses oder Gutes? Er hat mich immerhin laufen lassen!"

Die Gedanken gingen dem alten Wolf nicht mehr aus den Kopf.

Zunächst beschloß er, die Felllosen so weit wie möglich zu umgehen, er wollte nicht dorthin zurück, doch diese N'Gogo ließ ihn nicht mehr in Ruhe. Immer wieder mußte Toga an diesen jungen Felllosen denken.

Wenn er auf der lauer lag um ein Reh zu reißen, sah er vor seinem inneren Auge, das Gesicht des Jungen.

Wenn er sich zum Schlafen einrollte sah er diese eindringlichen traurigen Augen N'Gogos.

Aber Tuga wollte nicht dorthin zurück, er hatte große Angst vor den Felllosen mit ihren Speeren und der Macht über den Blitz.

Dennoch war er fasziniert von diesem einen, der ihn laufen ließ, ja, der ihm den Pelz gerettet hatte.

"Bin ich diesem nicht was schuldig, mein Leben hat er gerettet!" Immer wieder kreisten seine Gedanken.

"Warum mußte ich auch so dumm sein und mit ihnen heulen! Das hätte nie passieren dürfen! Wenn so etwas einem Welpen passiert kriegt der den Hintern voll, und ich alter Kerl, ich heule mit Felllosen!"

Mehrere Wechsel von Hell und Dunkel lief Tuga so durch den Wald, die Gedanken zerfraßen ihn schon fast, bis er etwas aus der Ferne hörte.

 

 

N'Gogo

Er war ein Außenseiter in der Sippe, denn von den Sommern die er zählte wäre er ein Mann, doch hat er leider die Reifeprüfung nicht bestanden, so war er weder Mann noch Kind.

Ein Status, um den er nicht zu beneiden war, immer mußte er die Drecksarbeit in der Sippe erledigen, wie die aufgestellten Fallen auf ihre Funktion zu prüfen, dabei blieben Verletzungen nicht aus, da er bei der Prüfung selbst in die Falle gehen mußte.

Zudem nahm niemand seine Worte ernst, gleich was er sagte, er blieb ungehört...

So wurde er immer einsamer und begann die Wölfe im Wald heimlich zu beobachten, dabei lernte er zu verstehen, zu verstehen was sie sich zu sagen hatten.

Als nun der Morgen anbrach und sie diesen begrüßten, hörten sie plötzlich das ein Wolf mit ihnen heulte.

Die anderen griffen zu ihren Waffen und versuchten ihn zu töten, N'Gogo hielt das nicht aus, Wölfe waren für ihn mittlerweile schon zu Freunden geworden, so sprang er auf und schrie" Stopp!!! Ihr könnt ihn nicht töten, der Graue hier ist der Bruder vom Polarwolf, der unsere Sippe führt!"

Nun stand alles still, wie versteinert, N'Gogo sah die angstgeweiteten Augen das Wolfes, der schon viele Sommer zu zählen schien.

So legte er die Hand auf seine Brust und sagte"N'Gogo!"

Er staunte nicht schlecht als er merkte das der Wolf ihn verstand.

 

N'Gogo

Er wollte das der Wolf ihm deren Sprache beibringt, in der Hoffnung, jemanden zu finden der ihm zuhört was er zu sagen hätte.

Nach einer Weile zog der Wolf ab und verschwand tief im Wald.

Traurig saß N'Gogo nun da, er hoffte so sehr das der Wolf wiederkäme, aber er fürchtete, das es nicht geschehen würde.

Warum sollte er auch? Einen Nichtsnutz wie ihn wollte doch keiner haben, er hatte das Gefühl das seine Sippe, ihn, den Versager am liebsten los wäre, wenn er endgültig in eine der zu prüfenden Fallen tappen würde!

Aber das wollte er nicht und wenn er einsam durch den Wald streifen müßte, wie Tuga, der alte Wolf.

So packte N'Gogo alles ein, was ihm gehörte und wanderte in den Wald, er wollte nicht mehr der Halbverstoßene sein!

"Besser ich bin allein, als mich mitten unter ihnen allein zu fühlen!" dachte er bei sich.

So lief er einige Zeit irgendwie durch den dunklen Wald, getrieben von Verzweifelung und Trauer.

Er war so sehr in Gedanken versunken, das er seine Umwelt nicht mehr wahrnahm, bis er plötzlich vor einem großen stattlichen weißen Wolf stand, den er beinahe umgelaufen hätte.

"Haaaa!"rief er vor Schreck, während der Weiße sich ihm in den Weg legte, wobei er nicht einmal zuckte.

N'Gogo legte sich flach auf den Boden und ahmte die Unterwerfung eines Wolfes nach, woraufhin der Weiße ihn begrüßte.

"Was machst du hier, N'Gogo?"

"Ich...,ich will meine Sippe verlassen!"

"Das ist nicht gut, N'Gogo! Alleine ist es zu gefährlich für dich, das ist nicht dein Weg!"

"Was weißt du über meinen Weg?!"

"Ich bin der, der deine Sippe führt! Ich weiß mehr als du glaubst, N'Gogo!"

"Was soll ich machen, großer Wolf?"

"Geh! Such den Grauen, der den du Tuga nennst und laufe eine Weile mit ihm, er wird dir deinen Weg zeigen!"

"Tuga? Mir?"

"Ja! Und jetzt geh!"

Tuga stand auf und lief wieder durch den Wald, den Weg zurück würde er nicht mehr finden, denn er hatte die ganze Zeit auf nichts geachtet.

Jetzt irrte er umher,"Ach! Hätt ich doch nur aufgepasst, wohin ich laufe! Warum habe ich denn nicht achtgegeben?!"

 

Tuga

"War das nicht ein Aufschrei, von diesem Felllosen N'Gogo? Was mag da wohl geschehen sein? Das klang wie Angst!"

Tugas Beine trugen ihn von selbst in die Richtung aus der, der Schrei kam, ganz ohne darüber nachzudenken, lief er N'Gogo entgegen.

Nach einiger Zeit hing der Geruch von Verzweiflung und Angst in der Luft, zudem roch es hier nach Wolf. Hat hier eine Begegnung des Felllosen N'Gogo und einem Wolf gegeben? "Der Wolf riecht vertraut und doch fremd, wer mag hier gewesen sein? Hoffentlich ist N'Gogo nichts passiert! Mmhh, was mache ich mir eigentlich Gedanken um diesen Felllosen? Der geht mich doch nichts an!"

Aber die Beine trugen Tuga weiter in die Richtung von N'Gogo, er konnte sich nicht dagegen wehren.

Seit der ersten Begegnung, ließ dieser Felllose ihn nicht mehr los, fast als wäre dieser sein Welpe!

Ein Wimmern erklang, so erbärmlich, das Tuga seinen Schritt beschleunigte, da saß er, N'Gogo, in sich zusammengesunken, nur ein Häufchen Elend.

"Wuff!"

N'Gogo schaute erschrocken auf, als er sah, wer da vor ihm stand, verschwanden die verzweifelten Gesichtszüge und wichen einem breiten Lächeln.

"Tuga! Ich freue mich so das du da bist!"

Fragend legte Tuga den Kopf schief, was bedeutete "Warum bist du so verzweifelt?"

Dann stupste er N'Gogo unter seinem Kinn an, "Ich bin bei dir!"

N'Gogo legte Tuga die Arme um den Hals und schluchzte vor Erleichterung,"Ich bin von den anderen weggegangen, sie waren nicht gut zu mir, dann traf ich im Wald noch den weißen Wolf, der meine Sippe führt.

Der wollte...schnief....das ich dich suche und eine Weile mir dir laufe, damit du mir meinen Weg zeigst."

"Der Weiße?! Ich habe einen Wolf gerochen, vertraut und doch fremd, das muß er gewesen sein, wenn er glaubt das es so sein soll, dann laufen wir zusammen, N'Gogo! Ich werde dich beschützen und du wirst für uns sorgen. Auf zwei Beinen siehst du mehr als ich. Ich bin der Schutz und du das Auge, verstanden?"

"Ja, aber ich kann nicht wie ein Wolf denken, ich hoffe du wirst mir einiges nachsehen, denn ich bin ein..."

Tuga schnitt ihm ins Wort"Versager!? Wolltest du das sagen?" N'Gogo nickte, "Dann laß dir gesagt sein, das mein Rudel das von mir auch glaubte, heute bin ich der Einzige, der noch lebt! Sag niemals und glaube erst recht nicht, du seist ein Versager! Das ist nicht so, jeder von uns hat seinen Platz und jeder von uns hat andere Gaben, deine ist es Wolf zu verstehen."

"Aber...?"

"Nichts aber, du bist jetzt mein Rudelgefährte, und dein altes Rudel sollte dir dankbar sein, ich hätte bestimmt noch einige von ihnen getötet, wenn du nicht gewesen wärst und auch ich liefe nicht mehr durch den Wald!"

Mit weit aufgerissenen Augen vor Staunen, starrte N'Gogo seinen Freund an, "So habe ich das noch nicht gesehen!...Du bist sehr weise!"

"Ich habe viele Sommer gesehen, viele Sommer in der Einsamkeit verbracht, dabei habe ich viel gelernt und auch du, noch jung an Sommern, wirst lernen!"

 

Tuga und N'Gogo

Nach einer Weile zogen sie gemeinsam durch den Wald, sie schwiegen im gegenseitiger Geborgenheit.

Sie waren beide sehr froh, nicht mehr alleine zu sein.

Tuga hatte seit einiger Zeit überlegt sich dem Rudel, das in diesem Gebiet lief anzuschließen, aber er war schon so lange alleine unterwegs, das er sich viele Eigenheiten angewöhnt hatte, die nicht so recht in ein Rudel passen würden.

Zudem wäre er jetzt der unterste im Rang, doch war er lieber sein eigener Herr.

So war er froh, jetzt nicht mehr allein zu sein, und dennoch sein eigener Herr zu bleiben!

Sie würden beide gleichwertig miteinander laufen, Tuga der Wolf und N'Gogo der Felllose, jeder auf seine eigene Art und Weise.

So hingen sie ihren Gedanken nach, jeder für sich, dann raschelte es plötzlich im Gebüsch, Tuga stellte die Ohren auf und lauschte, "Wuff! (Gefahr!)" 

"Was ist?!"

"Meine Nase richt Bär!"

Tuga duckte sich tief, um nicht so auffällig zu sein, dann nahm er seinen Bogen von der Schulter und spannte einen Pfeil in sie Sehne.

Tuga schlich sich langsam weiter fort und hoffte das der Wind sich nicht drehen würde, damit der Bär ihn nicht in die Nase bekam.

N'Gogo rührte sich nicht vom Fleck.

"Grrr!" knurrte Tuga, möglichst leise, N'Gogo sah sich zu ihm um und legte den Kopf schief,"was ist?"

Tuga ging einen Schritt auf N'Gogo zu und wendete dann, um zu verschwinden.

N'Gogo verstand und folgte dem Wolf.

"GRRRRRRRR!!!!!!"

Nun standen der Wolf und der Felllose vor Angst erstarrt da, so laut knurrte der Bär.

Der Bär stapfte laut durch den Wald, immer näher zu den Beiden, N'Gogo löste sich aus seiner Starre und spannte seinen Bogen, ziehlte, aber hielt den Pfeil noch fest.

Der Bär stellte sich auf seine Hinterpfoten und knurrte total laut und bedrohlich.

"Wuff!" Und N'Gogos Pfeil schoß den Bären zielgenau ins Auge, der Bär schrie vor Schmerz auf und lief davon!

"Tuga, du hast ein tolles Gefühl für den richtigen Moment! Klasse!"

Dann ahmte Tuga den Bären beim Rückzug nach und lachte, während Tuga fröhlich um ihn herum sprang.

 

Das Schicksal des Bären

Doch die Freude währte nicht lange, denn Tuga war der Überzeugung, das sie den Bären, verletzt wie er war, auch stellen müßten, N'Gogo wollte nicht so viel davon wissen.

"N'Gogo! Das ist respektlos gegenüber dem Bären ihn so erbärmlich sterben zu lassen! Hast du keinen Respekt vor dem Leben!?"

"Warum sollte ich mich unnötig in Gefahr bringen?! Das ist doch Blödsinn!!!"

"Was würdest du sagen wenn ich dir ins Auge beiße und dich dahinsiechen ließe?! Hää!!! Du bist verantwortungslos N'Gogo!!!"

"Verantwortung! Verantwortung! Habe ich den Bären darum gebeten mich anzugreifen, jetzt soll ich mein Leben riskieren! Nur um diesen blöden Bären die Schmach zu ersparen! Das ist unlogisch!"

"Wer sagt das ein Leben immer logisch sein muß?! Ich jedenfalls nicht! Mach was du willst N'Gogo! Ich werde den Bären stellen, wenn ich es allein tun muß, dann tue ich das! Aber glaube nicht das ich dann noch mit dir laufe!!!"

"Tuga...du kannst mich doch nicht alleine lassen..."

"Warum nicht?"

"Weil ich dich brauche, ich weiß nicht wo ich bin und...und..."

"Ah, vor dir soll ich also Verantwortung übernehmen, für den Bären nicht! Was ist das für eine Logik?! Ich Hauptsache ich!? Nein so läuft das nicht!"

"In Ordnung Tuga, ...in Ordnung, ich werde mitkommen und den Bären mit dir stellen!"

"So ist es recht!"

Tuga setzte sich in Bewegung, um die Fährte des Bären aufzunehmen und N'Gogo folgte ihm.

Es dauerte nicht lange, da lief der Wolf zielstrebig, der Fährte folgend durch den Wald, N'Gogo hatte Schwierigkeiten zu folgen, bis der Wolf schlagartig stehen blieb.

Was sich ihnen bot war ein schrecklicher Anblick, der Pfeil hatte sich dem Bären durch den Schädel gebohrt als dieser,wegen fehlender Sicht,  gestolpert war.

Tuga heulte, weil der Schmerz ihn durchstöhmte, bei dem gesehenen Leid! Sie waren zu spät gekommen und Tuga trauerte.

N'Gogo stand da vor Schreck, was hatte er mit dem Pfeil angerichtet?

Eines war aber gewiß, N'Gogo hatte verstanden welches Leid, er hätte dem Bären ersparen können, hätte er ihn sofort gestellt....

 

Rüde oder Welpe

N'Gogo,setzte sich auf den Boden und begann, laut schluchzend, zu weinen, Tuga machte das sauer.

"Du benimmst dich wie ein Welpe, dabei bist du ein Rüde!"

"In meiner Sippe bin ich kein Welpe und kein Rüde, ich habe die Prüfung nicht bestanden, um ein Rüde zu werden und zum Welpe sein zähle ich zu viele Sommer!"

"Prüfung?!"

"Ja, bei uns ist es so, wenn du deine Reifeprüfung nicht bestehst, dann kannst du kein Rüde werden!"

"Bei uns Wölfen gibt es sowas nicht! Du zählst genug Sommer für einen Rüden, also bist du auch einer! "

"Nein! Das stimmt für mich nicht!"

"Wieso bist du so versessen darauf, kein Rüde zu sein!? Was es nicht genau das, was dich unglücklich machte, in deiner Sippe? Stell dich hin und hör auf zu trauern N'Gogo, hättest du dich wie ein Rüde benommen und wärst mir gefolgt, dann hätten wir den Bären vorher gestellt!"

"Aber...Aber ich hatte Angst! Verstehst du das nicht? Aaaannngggsstt!" Schrie N'Gogo wütend.

"Doch ich verstehe! Dennoch darf ein Wolf sich nicht nur von seiner Angst leiten lassen, die Verantwortung für sein Tun, die ist vieeel wichtiger!"

"Ach hör auf mit deinen Belehrungen, Tuga! Ich will es nicht mehr hören!"

"Du bist kein Welpe mehr, jetzt benimm dich auch wie ein Rüde!!!!"

"Ich bin auch kein Rüde!!!"

"Doch N'Gogo, das bist du." sagte Tuga jetzt ganz sanft "Doch du bist ein Rüde...."

"Sag warum haben mich die anderen der Sippe nicht akzeptiert?!"

"Weil sie immer einen brauchen der schwächer ist als sie, dabei hast du sehr viel Stärker und Mut, sie ließen dich nur glauben, du seist ein Taugenichts! Wer hätte sonst die gefähliche Arbeit gemacht? Sie hätten es selbst tun müßen, also machten sie dich klein, damit sie dich dazu zwingen konnten.

Als du ihnen Einhalt geboten hast, in dem Moment, in dem sie mich töten wollten, da blieben sie alls stehen.

Weißt du warum?" 

"Nein?"

"Weil du ihnen deine wahre Stärke gezeigt hast, schon hatten sie Respekt, wenn auch nur kurz, wärst du dort geblieben und hättest du es bemerkt, dann wärst du nicht mehr, der, der nicht gehört wird!"

"Darüber muß ich nachdenken, danke für deine große Geduld mit mir Tuga, du bist ein sehr guter Freund!"

Jetzt gingen sie weiter ihres Weges, sie folgten einem Bachlauf, der in einen See münden würde, wie Tuga meinte.

 

Das Nachtlager

Die Dunkelheit setzte langsam ein, so das sie auf der Suche nach einem Nachtlager waren.

N'Gogo wollte direkt am Bachlauf lagern, so würde er nicht weit gehen müssen wenn er durstig war, doch Tuga wollte davon nicht viel wissen.

"Tuga, wenn wie hier lagern, dann ist das Wasser nicht fern und ich kann das Warme Hell, das wie ein Baum riecht den der Blitz traf wecken und etwas zu Essen machen, das ist das einfachste."

"Nein N'Gogo, in den Bergen, wo der Bach herkommt, da ist die Zeit des großen Regens, das Wasser in dem Bach vermehrt sich.

Das langsame Naß wird flink und stark, ich will nicht ertrinken!"

"Woher willst du wissen, wann es in den Bergen den großen Regen gibt, hä!?"

"Die Sommer die ich lebe lehrten es mich N'Gogo!"

"Du spielst hier immer den Anführer, ich muß immer machen was der große weise Tuga sagt, ich bin immernoch der kleine dumme N'Gogo, da hätte ich genau so gut in meiner Sippe bleiben können!!"

"Mmhh, es tut mir leid N'Gogo, ich wollte dich nicht kränken! Sie mal genau auf das Wasser und beobachte es!"

"Und was soll ich da sehen, das Wasser fließt einfach weiter."

"Das stimmt, N'Gogo, und wenn du jetzt ein Zeichen da hin machst, wo das Wasser jetzt an das Land grenzt, dann können wir beobachten, ob es steigt."

"Ah!, Das ist gut, Tuga! Dann werden wir sehen wo wir besser schlafen!"

"Meistens klappt das."

"Das wird es auch diesmal, da bin ich mir sicher, entschuldige, das ich vorhin, so laut geworden bin."

"Das ist völlig in Ordnung, N'Gogo, damit hast du mir gezeigt, das du es annimmst kein Welpe mehr zu sein."

Jetzt beobachteten sie was das Wasser machte, und es stieg.

N'Gogo strich dem Wolf sanft über den Rücken "Gut das du da bist."

Tuga drückte dem jungen Mann seinen Kopf gegen die Brust "Rudelgefährte!"

N'Gogo vergrub sein Gesicht im Fell des Wolfes "Mein Freund!"

Sie gingen ein wenig weiter weg von dem Bach, etwa 30 Schritt, dort schlugen sie ihr Lager unter einer alten Eiche auf.

Der Wind frischte auf und die Dunkelheit legte sich über den Wald, es wurde von Tag zu Tag merklich kälter und das Dunkel kam immer schneller über das Land, die Zeit des Hell wurde immer kürzer.

Die Bäume begannen sich gelb zu färben und N'Gogo bekam Angst vor dem Winter.

Tuga stellte seine Ohren auf und schaute N'Gogo unverwegen ins Gesicht"Was hast du ?"

"Ich habe Angst was geschieht, wenn das Weiß sich über den Waldboden legt, ich habe nur meine Sommerkleidung aus geflochtenen Gras, ich bekomme kein Winterfell wie du, Tuga."

"Dann müssen wir was Jagen, was ein warmes Fell hat, damit du nicht erfrierst."

"Ja aber was? Man hat es mich nicht gelehrt, was man da für ein Fell nimmt."

"Laß mich nachdenken mein Freund,....Hasen und Kaninchen vielleicht,.. das Fell von ihnen ist warm und weich."

"Das ist eine gute Idee! Mit den Sehnen kann ich die Felle zusammen nähen, damit es groß genug für mich wird, eine Knochennadel dafür habe ich."

"Das ist gut, und jetzt laß uns schlafen, wir haben noch einen langen Weg vor uns und du läufst nicht so ausdauernd wie ein Wolf."

"Jetzt werde ich aber sauer, immer bin nur ich hinderlich!" sagte N'Gogo mit gespieltem Zorn, sie feixten noch eine Weile bis ein friedliches Schnarchen über dem Lager lag.

 

Der nächste Morgen

Die Nacht verlief ruhig und friedlich, Tuga war schon früh aufgewacht und zur Jagd aufgebrochen, als N'Gogo erwachte, saß Tuga neben ihm, mit einem erlegten Reh und stupste Tuga an, "Ich will mit dir teilen!"

"Oh! Wunderbar, ich liege hier im Laub und du bringst das Essen mit, danke, mein Freund!"

N'Gogo drehte sich zum Bachlauf um und erschrak, der Bach lief, wie ein reißender Strom, direkt neben ihm.

"Tuga, danke, danke das du mich überzeugt hast, nicht am Bachlauf zu schlafen, wir wären glatt ertrunken."

"Keine Ursache, N'Gogo, ich wollte schließlich auch nicht absaufen!"

N'Gogo schöpfte Wasser aus dem, jetzt zu einem Fluß angeschwollenem Bach, und weckte ein Feuer, mit der Glut, die er bei sich hatte.

Im Feuer kochte er das Wasser und gab ein paar Kräuter hinzu, die er unterwegs gesammelt hatte, und briet das Fleisch, des Rehs. 

Tuga bedient sich lieber des rohen Fleisches und schlug sich den Bauch voll, sie würden heute lange wandern.

Als sie gegessen hatten schabte N'Gogo die Fleisch und Fettreste von dem Rehfell, daraus würde er sich eine warne Decke machen, für die Zeit in der das kalte Weiß die Erde bedecken würde.

Tuga drängte zum Aufbruch, so pachte N'Gogo seine Sachen zusammen und sie liefen weiter, immer am Lauf des Flusses entlang.

Immer weiter und weiter, der Wind wehte ihnen eisig in Gesicht und Schnauze.

N'Gogo wurde immer langsamer, vor Erschöpfung und Tuga drängt ihn immer weiter zu gehen, sie mußten sich beeilen, sonst würde das kalte Weiß die Erde bedecken, ehe sie an ihr Ziel kämen.

Die Bäume des Waldes begannen schon in den schönsten Farben zu leuchten und die Sonne schien vom stahlblauem Himmel, es war sehr mild und warm, wenn der Wind nicht so eisig gewesen wäre.

Pilze sprossen in großen Gruppen auf dem Waldboden, der junge Mann konnte nicht widerstehen, einige davon unterwegs aufzusammeln.

Er kannte die Pilze, die seine Sippe aß, immer wieder mußte Tuga ihn zur Eile mahnen, doch nach einiger Zeit, die Sonne stand schon hoch am Himmel, stolperte N'Gogo über seine ermatteten Füße. "Tuga...ich..ich kann nicht mehr!"

Tuga machte sofort kehrt und bleib an der Seite seines Freundes.

N'Gogo, begann mit seinen Händen sofort das Rehfell weiter zu bearbeiten, er wußte, das sie keine Zeit übrig hatten, sonst hätte Tuga nicht so sehr zur Eile getrieben.

"Tuga, der Wind, ist er ein Bote des kalten Weiß?"

"Ja, noch fünf bis sechs Sonnenläufe,dann kann das kalte Weiß schon kommen."

"So schnell?!"

"Ja, ich fürchte es zumindest, schau der Boden, er ist schon sehr kalt und der Wind gefriert mir schon fast das Fell in der Schnauze.!

"Oh, Tuga, meine Sippe!? Ob sie es früh genug erfahren? Ich mache mir Sorgen um sie."

"Du hast ein großes Herz! Sie haben dich behandelt wie Schmutz und du machst dir Sorgen um ihr Wohl."

"Ich habe mein ganzes Leben mit ihnen verbracht, sie waren gut zu mir, als ich noch ein Welpe war, ehrlich!"

"Das glaube ich dir, Welpen genießen einen besonderen Schutz, aber als du ein Rüde wurdest, da wollten sie dich nicht mehr.""Ich weiß nicht, vielleicht wollten sie mich ja, aber die Regeln in meiner Sippe, sie sind anders als die in einem Rudel, die sprachen dagegen, mich gut zu behandeln. Ich war zu feige, als ich geprüft wurde."

"Zu feige, wovor?"

"Ich...ich sollte einen Bären jagen...."

"Mmhh, du hättest ihnen den bringen können, den du mit dem Pfeil im Auge getötet hast!"

"Ja, das hätte ich, gewiß, aber, der Weiße Wolf der meine Sippe führt, er wollte doch das ich mir dir gehe..."

"Er hat gesagt, eine Weile. Wie lang ist eine Weile? Vielleicht, solltest du den Bären ja zu deiner Sippe bringen?"

"Es fühlte sich richtiger an, bei dir zu bleiben, ich kann es nicht erklären Tuga..."

"Folge dem Weg, der sich richtig anfühlt, der ist auch richtig, N'Gogo, da bin ich mir sicher. Aber wir müssen weiter, geht es jetzt wieder?"

"Ja, ich glaube schon."

So gingen sie bis die Dunkelheit sich über den Tag legte und die Bäume nur noch schwarzen Schatten glichen.

Eine Eule ließ verlauten, das sie zur Jagd aufbrechen würde, während sich die beiden Freunde schlafen legten.

 

Der See

So gingen sie sechs Sonnenwechsel lang, immer an dem Fluß entlang, welche immer breiter und kräftiger wurde, bald würden sie neben einem reißenden Strom wandern, der einst in einem See münden würde.

Als sie den See erreichten, waren da andere Felllose, Tuga zuckte zusammen aber N'Gogo zog es zu ihnen.

"N'Gogo! Bleib hier!!"

"Warum?! das sind Felllose so wie ich?! Und ich will zu ihnen!"

"Ich werde auf keinen Fall zu ihnen gehen, N'Gogo! Niemals! Felllose sind böse!"

"Waaaas!! Also bin ich auch böse, in deinen Augen Tuga! Ja! Ist das so?!"

"Nein, du bist anders als die anderen, du bist mein Freund!"

"Und warum glaubst du, die anderen seien böse? Sie sind wie ich, Tuga, Felllose eben!"

"Als deine Sippe mich sah, da wollten sie mich töten, das hätten sie auch gewiß getan, wenn du nicht gewesen wärst. Das obwohl deine Sippe den weißen Wolf verehrt, wie viel mehr würden jene dort, mich töten wollen!" Tuga wendete sich von N'Gogo ab bevor er weiter sprach, um seine Gefühlsregungen vor ihm zu verbergen.

"Wenn du zu ihnen willst, dann geh! Aber ich werde dann verschwinden, wir würden wieder getrennte Pfade laufen."

"Tuga du machst es mir sehr schwer, es fühlt sich fasch an, die Pfade zu trennen, auf denen wir laufen, aber da sind sie, die anderen Felllosen, so viele Tage sind vergangen, in denen ich nicht einen gesehen habe, der so ist wie ich, jetzt sind sie da und sie ziehen mich mächtig an, ich habe da so eine wunderschöne gesehen, die hätte ich gerne, als meine Gefährtin."

"N'Gogo, es ist nicht die Zeit sich um die Paarung Gedanken zu machen, sie wird dich zurückweisen, das Kalt zieht heran und die Wolken sehen nicht gut aus."

Kaum hatte der Wolf das gesagt, rieselten kleine, leichte, weiße Flocken vom Himmel, es war der sechste Tag, der Tag, an dem der Wolf das kalte Weiß erwartet hatte.

Woher wußte der alte Wolf so viel?! N'Gogo zerbrach sich den Kopf darum, selbst der Weise seiner Sippe, wußte nicht so viel.

"Worüber sinnst du nach N'Gogo?"

"Ich, äh..ich habe mich gefragt, woher du das alles weißt, das kalte Weiß kommt, genau an dem Tag, wie du gesagt hast, der Bach hätte uns ertränkt, wenn du es nicht bemerkt hättest, das ist mir unverständlich, woher weißt du das? Wer bist du?"

"Ich bin der alte Wolf Tuga, nichts weiter. Ich habe in den vielen Sommern und Wintern die ich gesehen habe einfach sehr viel gelehrnt.""Der Weise meiner Sippe, der zählt bestimmt mehr Sommer als du, und er weiß nicht die Hälfte!"

 "Dann will ich ihn nicht beleidigen, aber, dann hat er nicht gut beobachtet!"

"Tuga! Mach jetzt bitte keinen Quatsch, bitte antworte mir! Wer bist du?"

 

"Tuga wer bist du?"

"Ich sagte schon, ich bin nur ein alter Wolf, ich habe viel Erfahrung!"

N'Gogo wurde langsam ungehalten, entsprechend erhob er jetzt seine Stimme.

"Wem willst du das erzählen!? Hä!!! Ich verlange jetzt eine Antwort! Wer zum Geier bist du?!!"

"Laß mich nachdenken, was du mir glauben würdest, Was siehst du wenn du mich ansiehst?"

"Einen alten Wolf, der läuft wie ein Junger!"

"Und warum glaubst du weder mir noch deinen Augen? Vielleicht bin ich ja der Wettergeist?!!" Spöttelte der Wolf.

"Gleich erzählst du mir noch du seist der Mondhase! Ich dachte wir wären Freunde...freunde, die sich sagen was sie sind,,, Freunde, die ehrlich miteinander sind... und so...aber du?...Du spottest meiner nur, für mich ist das nicht lustig! Nein für mich nicht!!!"

"Ach! N'Gogo! Ich meine es ernst mit dir, und Ja! Ich bin dein Freund! Dessen kannst du dir ganz sicher sein!"

"Und warum sagst du mir nicht wer du wirklich bist?!"

"In Ordnung, ich bin Tuga, der Wolf und hättest du den Sagen deiner Sippe gelauscht, so wüßtest du längst wer ich bin, aber du hörst zu oft nicht wirklich hin."

N'Gogo schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn, "Ach ja! Tuga, der Bruder des Weißen der unsere Sippe führt...Der Wolf des Schutzes, darum ließen dich die Rudel im Wald in Frieden laufen...Das habe ich mich auch schon gefragt, sie akzeptieren sonst doch keinen anderen Wolf in ihrem Revier. Entschuldige bitte, das ich sooo dumm bin."

"Schon in Ordnung N'Gogo, ich bin nur froh das die anderen Felllosen nicht auf uns aufmerksam geworden sind."

Jetzt schaute N'Gogo traurig, aus seinen Kaninchenfellen, die er sich in den Pausen zur Kleidung genäht hatte.

Wie sehr wünschte er sich wieder unter seines gleichen zu sein.

Plötzlich ertönte ein lautes Rufen, N'Gogo zuckte erschrocken zusammen, während der Wolf gelassen gen Himmel schaute.

"Tuga! Was ist das?"

"Das sind große graue Vögel, sie künden die Kalte Zeit an. Immer wenn die Bäume ihre Blätter verlieren, dann kommen sie hierher, fressen und ziehen weiter, irgendwo in einen anderen Sommer."

"Wow....sind das viele...", staunte der junge Mann, als er sah wie sie zur Landung ansetzten.

"Sie sind immer einige Tage hier, zum schlafen fliegen sie in einen Sumpf, damit wir Wölfe sie nicht schlagen können, wenn die Sonne aufgeht fliegen sie auf Lichtungen und fressen dort."

"Sie sind wunderschön..."

N'gogo blieb der Mund offen stehen, weil er so sehr über die Vögel staunte.

 

Als die Abenddämmerung einsetzte erhoben sich die Vögel unter lauten Rufen in den Himmel, es war ein wunderbares Erlebnis.

Die Ganze Luft war erfüllt von den wunderbaren lauten Rufen, der Vögel, als N'Gogo sah, das Pfeile in die Luft schossen und einige der Vögel leblos zu Boden vielen...Traurigkeit erfüllte den jungen Mann.

"Wieso töten sie diese wunderbaren Vögel?!"

"Die Felllosen, brauchen Nahrung, wie alles was lebt, auch wir Wölfe versuchen die Vögel zu jagen."

"Aber sie schießen so viele, die können sie doch nicht alle essen!"

"So sind die meisten Felllosen, sie erbeuten alles was sie kriegen können, sie denken nicht darüber nach, ob sie auch so viel brauchen. Siehst du warum ich nicht in ihre Nähe will?"

"Ich glaube ich verstehe dich, wenn ich das sehe, dann werde ich ganz traurig, töten aus reiner Gier, das führt doch zu nichts!"

"Leider verstehen das die meisten Felllosen nicht..."

Nur wenige der Vögel flogen tatsächlich noch weiter, hatten die Pfeile nicht gereicht? Oder hatten die Menschen doch endlich genug?

N'Gogo verstand die Welt nicht mehr, einer dieser Vögel hätte drei Menschen satt gemacht und die Sippe zählte fünfzehn, fünf Vögel vielleicht auch zehn hätten gereicht, aber sie hatten hunderte niedergestreckt.

Das Ufer des Sees glich einem Schlachtfeld.

Jetzt sammelten die Felllosen die Vögel ein, Tuga und N'Gogo hatten sich im Gestrüpp versteckt, damit sie nicht gesehen werden.

Die Sippe nahm vielleicht dreißig oder vierzig der Vögel mit, den Rest ließen sie achtlos liegen.

N'Gogo sah mit traurigen Augen zu, Tränen rannen seine Wangen entlang, er hatte die Vögel so sehr bewundert und jetzt....

Tuga schlich aus der Deckung und nahm einen Vogel mit seiner Schnauze auf und kam zu N'Gogo zurück.

"Ich denke es sind genug gestorben, wir nehmen was wir brauchen von den Vögeln und jagen heute nicht, es wäre unwürdig für einen Wolf."

N'Gogo schaute seinem Freund in die Augen, durch einen Schleier aus Tränen, sah er die bernsteinfarbenen Augen des Wolfes, lange sahen sie sich so an, bis N'Gogo das Schweigen brach" Ich schäme mich dafür ein Fellloser zu sein! Es sollte keine Felllosen geben, die Welt wäre besser!"

"Sag das nicht N'Gogo, es sollte nur mehr, solcher Felllose geben wie dich, Felllose, die über das nachdenken was sie tun....

Aber davon gibt es zu wenige..."

 

Traurigkeit

N'Gogo saß da und starrte in die Flammen des Feuers das er geweckt hatte, die Flammen flackerten knisternd, von dem Vogel hatte er nichts angerührt.

"N'Gogo, du mußt was essen, sonst schaffst du es nicht über die kalte Zeit."

"Ich kann nicht Tuga...wenn ich den Vogel ansehe, wird mir übel...Ich kann ihn nicht essen, Tuga...Ich kann nicht..."

"Was soll ich bloß mir dir machen N'Gogo?!...Wenn du nichts von dem Vogel ißt, dann ist er umsonst gestorben, wenn du ihn ißt, so gibst du ihm seine Würde zurück."

"Aber sie waren so wunderschön..."

"Sind Rehe mit ihren dunklen. großen Augen nicht wunderschön?! Oder die Kanienchen? Trotzdem ißt du sie!"

"Gib mir Zeit Tuga, bitte gib mir Zeit!"

"Du hast nicht viel Zeit N'Gogo, du hast schon seit drei Tagen nichts gegessen, wenn du nicht bald was ißt, dann gehst du zu Grunde!"

Widerwillig nahm N'Gogo das von Tuga gerupfte Bein des Vogels und hielt es am Fuß ins Feuer.

"So gefällst du mir schon besser, laß die Vögel nicht vergebens gestorben sein."

"Ich weiß das du recht hast, Tuga, aber es ist schwer für mich."

"Ich gestehe, das fällt mir auch nicht leicht, aber ich kann nicht jagen, wenn da so viele Vögel liegen, die noch eßbar sind."

Nach einer Weile war das Bein im Feuer gröstet und N'Gogo biß zögerlich hinein, es schmeckte ausgesprochen gut und sein Körper signalisierte ihm, das er das Richtige tat, aber die Trauer wich nicht aus seinen Augen.

Tuga sprang herausfordernd um ihn herum, nach dem er gegessen hatte. "Komm fang mich!"

"Nein Tuga, ich mag nicht."

"Willst du in deiner Trauer versauern?!"

"Ach laß mich!"

"Aber gewiß nicht! Wenn du dich hier gar nicht mehr weg rührst und trauerst, dann wirst du nur träge."

"Na gut!"

N'Gogo stand auf und began den Wolf zu jagen, erst mißmutig und langsam, aber es endete in einem ausgelassenem Spiel.

Erschöpft und außer Atem viel N'Gogo auf die Knie und Tuga schmigte sich an ihn und stupste seine Schnauze unter sein Kinn "Mein Freund!"

Als der Abend dämmerte, hörten sie die Gesänge der Felllosen, und es lief N'Gogo eiskalt den Rücken herunter.

"Ich mag sie nicht! Können wir uns nicht weiter von ihnen entfernen?"

"Noch nicht, wir sollten erst mal, die Vögel verbrauchen, die übrig sind, bevor sie verderben."

"Ich verstehe dich, aber ich habe Bedenken, das sie uns entdecken könnten!"

"In Ordnung, laß uns etwas weiter in den Wald gehen, so sind wir weiter weg, von den Felllosen, aber noch nah genug bei den Vögeln. Füll deinen Wasserbeutel noch einmal am See! Dann gehen wir."

 

Sterne

Sie lagen zusammengekauert auf dem frostigen Boden, N'Gogo wollte zunächst einen Unterschlupf bauen, aber Zuga fand es zu auffällig, die Fellosen könnten sie finden, ein Feuer hatte Tuga aus dem gleichen Grund verboten.

N'Gogo fror erbärmlich, auch wenn er sich ganz nah an den Wolf schmiegte, wollte es ihm nicht gelingen warm zu werden.

Er sah in den Himmel, die Sterne funkelten hell, N'Gogo staunte sehr, so viele Sterne hatte er noch nie bemerkt.

Seine Sippe wanderte immer durch den tiefen Wald, dort verdeckten die Bäume den freien Blick auf den Himmel, und wärend er mit Tuga wanderte, war er stets zu erschöpft gewesen, um sich den Himmel anzuschauen.

Jetzt lagerten sie, im Wald, an einer Stelle, wo erst vor kurzer Zeit ein Baum umgekippt war.

Plötzlich sah es aus, als würden die Sterne vom Himmel fallen.

"Tuga! Tuga! Wach auf!"

Tuga stand sofort auf allen Vieren,"Was ist los?"

"Schau nur, die Sterne fallen vom Himmel, wir müssen weg hier!"

Fürchterliche Angst hatte N'Gogo ergriffen, er lief hier hin und dort hin, immer um den alten Wolf herum, der hingegen, saß ganz entspannt da und schaute in den Himmel.

"N'Gogo, das ist nicht gefährlich, um diese Zeit, wenn die Blätter fallen, da geschieht es immer, das es scheint, als würden die Sterne vom Himmel fallen, es ist einfach ein Schauspiel, ohne Gefahr. Und wenn es aufgehört hat, dann wirst Du immer noch alle Sterne am Himmel sehen.

Es ist die Zeit, der Sternenregen."

Langsam beruhigte sich der junge Zweibeiner, setzte sich neben den Wolf und schaute staundend in den Himmel, eine Träne rollte ihm über die Wange, eine Träne, freudigen Erstaunens.

Er flüsterte"Wow, das ist einfach wunderschön..."

Nun hatte er die Kälte ganz vergessen, auch wenn sich Gänsehaut auf ihm ausbreitete und der alte Wolf sich näher zu ihm setzte, damit er nicht auskühlt.

"Warum hast Du nicht geschlafen?"Fragte der Wolf nach einiger Zeit.

"Mir war so kalt, ich wurde einfach nicht warm."

"Wir müssen morgen einen Bau graben, darin weht kein Wind, und wenn wir das Laub herein tragen, dann wird es auch wieder warm.""Aber der Boden ist hart wie Stein, wie willst Du das machen?!"

"Es wird viel Arbeit sein, aber du darfst nicht erfrieren, daher geht es nicht anders."

N'Gogo stöhnte auf,"Muß das sein!"

"Ja! Sonst erfrieren wir beide!"

N'Gogo begann jetzt schon zu graben, denn er konnte ohnehin nicht schlafen, am nächsten Morgen aßen sie zusammen und Tuga grub weiter, N'Gogo legte sich hin und schlief, als er aufwachte hatte der Wolf den Bau fertiggestellt, sie mußten nur noch das Laub eintragen, was sie sofort taten.

Die nächste Nacht war sehr angenehm warm und Wolf und Fellloser schliefen tief und fest.

 

Der Morgen

 

Am nächsten Morgen, wachten sie entspannt und erholt auf, laute Rufe von Felllosen hatten sie geweckt.

Bis sie registrierten was da los war, verging einige Zeit, da sie erst einmal wach werden mußten.

Dann spähte der Wolf aus dem Bau und sah, wie die Felllosen, das alte Lager, Von N'Gogo und ihm untersuchten und aufgeregt riefen. Leider verstand der Wolf nichts von dem gesagten, so kroch er in den Bau zurück und stupste N'Gogo an, "Wuff, Gefahr!"

"Was ist looos Tugaaa?" erklang nach einer ganzen Weile die Stimme des Felllosen.

"Wuff! Gefahr! Felllose!"

Sofort war N'Gogo hellwach und kletterte zum Eingang des Baues, dort sah er die Felllosen, sie untersuchten, den ehemaligen Feuerplatz, den er errichtet hatte.

Warum haben sie nur nicht daran gedacht, ihre Spuren zu verwischen!?

N'Gogo ärgerte sich über diese Unüberlegtheit, aber noch waren sie nicht entdeckt, noch hatten sie eine Chance, ungesehen zu verschwinden.

Langsam kroch der junge Mann wieder in den Bau. "Was machen wir jetzt, Tuga?"

"Weiß nicht, werden sie uns finden? Was meinst du?"

"Wenn Felllose etwas untersuchen, dann suchen sie sehr gründlich, aber sie haben nicht so gute Nasen wie Wölfe.

Wenn wir es schaffen, heute Nacht zu verschwinden, finden sie uns bestimmt nicht."

"Aber, was ist wenn sie uns vor der Nacht finden?"

"Schwer zu sagen....Ich glaube nicht das es gut für uns ausgeht, so wie sie mit den Vögeln umgegangen sind..."

Ängstlich zusammengekauert saßen sie im Bau, den sie so mühseelig, gebaut hatten.

All die Arbeit schien nun vergebens, traurig saß der junge Mann eng an den Wolf gedrückt vor Angst.

Da schauten Augen in den Bau.

"Nur nicht bewegen, vielleicht sieht der Fellose uns nicht." Dachte N'Gogo, als er merkte das es die Augen eines Kindes waren.

"Was macht ihr da unten?" Flüsterte N'Tiikka, so hieß der kleine Junge, der immer alles untersuchen mußte.

"Ich bin N'Gogo, von der Sippe des weißen Wolfes, und ich verstecke mich hier."

"Ich bin N'Tikka, ich werde euch nicht verraten, die Anderen würden euch töten, nur weil ihr hier seih."

"Wie heißt deine Sippe?"

"Ich bin von der Sippe der Nachtigall, aber die anderen nicht, die sind von der Sippe der Schwarzen Giftschlange."

"Wieso bist du dann bei ihnen und nicht bei deiner Sippe?"

"Sie haben meine Sippe getötet, eine Frau von ihnen, die keine Kinder bekommt, die wollte mich unbedingt haben und da sie die Tochter des Sippenoberhauptes ist, bekam sie ihren Willen."

 

N'Tikka! Was machst du da!"

Hörte man eine Männerstimme rufen.

"Ach nichts weiter, ich habe nur einen schönen Käfer gesehen."

"Dann komm endlich!"

 

"Ich muß gehen, sonst fliegt ihr auf, es tut mir leid. Ich würde lieber mit euch gehen."

"Komm heute Nacht hierher, dann verschwinden wir drei von hier!"

Die traurigen Augen des kleinen Jungen leuchteten vor Freude, "Echt???, Das ist wunderbar!"

"Aber mach nicht zu lang, wir können nicht auf dich warten!"

"Ja!"

Dann lief der Junge davon.

 

Tuga war nicht ganz begeistert, aber hatte Verständnis, das sie den Jungen mitnehmen würden, denn er gehörte nicht zu den blutrünstigen Schlangen.

 

N'Tikka

Der Wolf und der junge Mann verkrochen sich den ganzen Tag im Bau, so hatten sie die Besten Chancen, nicht gesehen zu werden.

Als die Abendämmerung einbrach, kamen sie herraus, jagten einen Hasen und aßen ihn roh, ein Feuer hätte sie zu schnell verraten. Danach warteten sie auf N'Tikka.

Die Zeit wollte nicht verstreichen und die Angst machte sich in Wolf und jungem Mann breit, was wenn sie entdeckt würden? Lange konnten sie nicht mehr warten, sonst würden sie keine Zeit mehr haben, um sich zu entfernen, da durchbrach ein lautes Rufen die angespannte Stille. "Haut ab!!!!Laaaauuuft!!!" Schrie N'Tikka.

N'Gogo und Tuga sahen sich entsetzt und fragend an, sie konnten den kleinen Jungen doch jetzt nicht im Stich lassen.

"Lauf weiter N'Gogo, einen Wolf werden sie nicht erwarten!"

"Nein Tuga! Wir bleiben zusammen!"

"Damit sie uns beide kriegen?! Nein!"

"Versteck dich ein Stück weiter, du hast Pfeil und Bogen, damit kannst Du mir Deckung geben!"

So machten sie es, der ate Wolf berteckte sich im niedrigem Gestrüpp und N'Gogo, etwas weiter weg hinter einem dicken Baum.

N'Tikka rannte um sein Leben, gefolgt von der Schlangensippe, lautes Kampfgeschrei hallte durch die Luft.

N'Tikka rannte so schnell er nur konnte, immer weiter und weiter, lief ins Dickicht in ein Dornengestrüpp. Hier war es sein großer Vorteil das er klein und Wendig war, so konnte er wieder Abstand gewinnen.

Tuga heulte aus Leibeskräften und die Meute machte sich auf seine Fährte, als sie ihn fast erreicht hatten, schoß N'Gogo einen Pfeil auf den Anführer. "Zisch!" "Ahhrrg!"

Treffer, der Anführer ging sterbend zu Boden.

Jetzt machte sich die Meute auf in die Richtung von N'Gogo, der sich mit Matsch einrieb, um im Dunkeln nicht so schnell sichtbar zu sein.

N'Gogo ließ sie auf Schußdistanz herankommen, dann schoß er seine Pfeile in schneller Folge ab.

So ließ er die Angreifer denken von vielen umgeben zu sein, denn er wechselte im Laufschritt seine Position.

Als seine Pfeile verbraucht waren, heulte der Wolf wieder aus Leibeskräften, die Angreifer, wendeten sich wieder dem Wolf zu. N'Gogo, schlich sich ganz nah an die Schlangen heran, er war so nah das er schon den Atem spüte, zog ganz langsam und vorsichtig, einige Pfeile aus ihren Köchern und schlich wieder zum Nächsten, um auch dort einige Pfeile zu stehlen, als er seinen Köcher gefüllt hatte und noch fünf Pfeile in seiner Hand hielt, machte er das er wieder auf Distanz kam und schoß seine Pfeile, in einem Pfeilhagen auf die Angreifer.

Tuga heulkte erneut und auf einmal bekam er Antwort, aus allen Richtungen heulten Wölfe.

Nun war es an den Angreifern, sich ängstlich zurück zu ziehen.

Die Wölfe kamen immer näher, griffen die Schlangensippe an und schlugen sie in die Flucht.

Jetzt mußten Tuga und N'Gogo nur noch N'Tikka finden und so schnell wie möglich verschwinden.

 

N'Tikka wird gefunden

 

Die Wölfe verschwanden so schnell wie sie aufgetaucht waren, nur aus der Ferne war noch ihr Heulen zu hören, das Heulen der Wölfe...

Die Sippe der dunklen Giftschlange hatte sich zurückgezogen, da N'Gogo, ihren Anführer erschossen hatte, würden sie eine Zeit mit sich zu tun haben, weil ein neues Sippenoberhaupt her mußte.

 

Tuga setzte die Nase auf den Boden und folgte der Duftspur von N'Tikka, N'Gogo folgte dem Wolf.

"Wuff! Gefahr!" vermeldete der alre Wolf.

"Was ist los Tuga?"

"Ich habe die Spur des Felllosjungen, aber genau auf seiner Fährte liegt der Gestank eines Nebelgängers!"

"Nebelgänger???""

"Ja, Nebelgänger sind sehr gefährlich!""Dann sollten wir sehen das wir N'Tikka schnell finden!""Geh so gut du kannst in meiner Fährte! Er wird N'Tikka nichts tun, wenn er uns beide dazubekommen kann!

Der Felllosjunge ist ein Köder, damit er uns dazu bekommt."

"Was ist ein Nebelgänger?"

"Ein Nebelgänger läßt Lebewesen in Angst erstrren, er hat so Macht über sie. Darum müssen wir vorsichtig sein."

Der Junge Mann folgte dem Wolf so genau er konnte.

 

N'Tikka hatte sich in einem Dornengestrüpp versteckt, hier saß er zusammengekauert.

Als er den Schlangen entkommen war, hatten sie seine Winterkleidung zu fassen gekriegt und sie ihm vom Leib gerissen.

Jetzt hatte er nur sein Sommerwams an, das er unter der Winterkleidung trug, es war bitterkalt und er zitterte, das seine Zähne zusammenschlugen und klapperten.

"Wenn ich doch nicht geflohen wäre....dann...dann wären die anderen jetzt sicher und mir warm...und ich hätte nicht so schrecklich Hunger...."

Mit angstgeweiteten Augen hatte er verfolgt, wie die Schlangen, den Wolf und N'Gaga oder hieß er N'Gogo, egal,angegriffen hatten und er hatte furchtbare Angst.

Wenn er schuld wäre, das die Beiden nicht weg kamen, nur weil er auch fort wollte, das durfte nicht geschehen!

Dann kamen ganz viele Wölfe, das Rudel von dem Alten?

Die hatten tatsächlich die Schlangen vertrieben und dann waren sie einfach weg, nur das Heulen der Wölfe war noch aus der Ferne zu hören.

 

N'Gogo hatte Angst vor dem Nebelgänger, was auch immer für ein Wesen das war, so folgte er mit Argusaugen, der Spur des Wolfes.

Plötzlich blieb Tuga stehen, N'Gogo wäre fast über ihn gestolpert "Was ist Tuga?"

"Der Felllosjunge muß hier ganz nah sein, ich rieche ihn ganz deutlich und ich rieche keinen Nebelgänger mehr."

Erleichtertes Durchatmen war bei dem jungen Mann zu hören, Tuga hielt direkt auf das Dorngestrüpp zu, in dem er den frierenden und vertörten Jungen fand.

 

N'Tikka

 

Nach einer Weile legte N'Gogo dem Jungen ein Rehfell über die Schultern, das er unterwegs zurechtgemacht hatte und als Decke zum Schlafen verwendete.

Der Junge zitterte immer noch am ganzen Leib, N'Gogo fragte Tuga, ob es möglich sei ein Feuer zu machen.

"Ein Feuer was ist das?"

"Das hell, das richt wie der Blitzeinschlag im Baum."

"Ja, sonst erfriert das Fellosjunge noch, er hat ja nur den 'Sommerpelz' an.""Denkst du es ist gefährlich?"

"Nein! Die Schlangen werden erst einmal mit sich zu tun haben, du hast ihren Alpha - Rüden erschossen, gleich dein erster Schuß war der Treffer. Die müßten erstmal beschäftigt sein."

Also entfachte N'Gogo ein Feuer, wie schön warm es war, er hatte es schon lange vermißt.

"Warum läufst du eigentlich allein mit einem Wolf durch den Wald, N'Gogo?"

"Weil meine Sippe mich nicht gut behandelt hat!" N'Gogo wollte im Augenblick nicht über seine Sippe und sein Versagen, bei der Mannesprüfung erzählen, aber der Junge ließ nicht locker.

"Was haben sie denn mit dir gemacht, N'Gogo?"

Der Junge Mann kratzte sich verlegen am Kopf und setzte sich ans Feuer,"Also gut, du gibst ohnehin nicht Ruhe, bebor du es weißt.

Ich habe glücklich, als Kind in der Sippe der Weißen Wolfes gelebt, dann kam die Prüfung der Mannwerdung.

Dafür sollte ich einen Bären erlegen, aber als dieser in Sicht kam, da hatte ich so große Angst das ich weggelaufen bin, von da an mußte ich immer alle Fallen kontrolieren, ob sie noch funktionierten und wenn ich was sagen wollte hat keiner zugehört....ich habe versagt..."

"NEIN!!!" unterbrach ihn der Wolf, "hast du nicht! Du hast einen Bären erlegt und du hättest als Mann zu deiner Sippe gehen können!"

N'Gogo ignorierte den Wolf und erzählte weiter, "Dann eines Tages, wir heulten, wie ein Wolfsrudel, nach unserem Gesang, wie wir es immer taten, und da heulte doch ein richtiger Wolf mit.

Die anderen wollten ihn töten, es war seit vielen Sommern, das erste Mal das mich jemand angehört hat.

Ich schaffte es sie davon abzubringen den Wolf zu töten und jetzt laufe ich mit ihm."

"Aber der Wolf meinte du hättest nicht versagt!"

"Du verstehst ihn?!" "Du verstehst mich!?" kam es von Tuga und N'Gogo wie aus einem Munde.

"Ja! Ich konnte schon immer mit einigen Tieren sprechen, bei der Sippe der Nachtigall ist das normal!"

 

"Wie kommt das, das ihr mit Tieren sprechen könnt?"wollte N'Gogo wissen.

"Wir haben immer sehr viel Kontakt zu den Tieren des Waldes, schon wenn wir ganz klein sind, gibt es Tiere, die auf uns acht geben. Wenn bei uns ein Kind geboren wird, dann kommt ein Waldtier zu der Gebärenden und hält Wache, und später begleitet das Tier sie, bis das Kind den ersten Sommer sieht, so lernen wir von Anfang an, die Sprache dieses Tieres. Und ja bei mir war es ein Wolf, daher verstehe ich Tuga sehr gut." N'Tikka lächelte ganz breit und schaute den alten Wolf an, der wiederum versuchte das breite Grinsen des Jungen zu imitieren, was zu allgemeinem Gelächter führte.

Nach einiger Zeit pachten sie ihre Sachen zusammen und brachen auf, um sie von der Schlangensippe zu entfernen.

 

Bei den Schlangen sah es finster aus, der Anführer war tot nun kämpften die drei stärksten Männer, um die Vorherrschaft.

Alle Mittel waren recht, so versuchten die drei Männer, die Sippenmitglieder auf ihre Seite zu bringen, so entstanden drei sich bekämpfende Parteien, die alles daran setzten, die anderen zu überlisten oder gar zu töten.

 

Es gelang Tuga, N'Gogo und N'Tikka sich schnell zu entfernen, die Umstände innerhalb der Schlangensippe halfen ihnen sehr.

Ruhe- und Rastlos wanderten die drei durch den Wald, Schneefall setzte immer häufiger ein, jetzt wurden sie langsamer, denn im Schnee war es schwierig voranzukommen.

 

Tuga stapfte neben den beiden zweibeinigen Felllosen her, der Schnee war schon so tief, das er mit den Beinen darin versank, auch sein Bauch schleifte schon durch den Schnee.

Sie würden sich nicht verstecken können wenn die Schlangensippe ihre Verfolgung aufnehmen würde, aber das war dem alten Wolf einerlei.

Er dachte an die Wölfe, die er gerufen hatte, um die Schlangensippe zu vertreiben, da war eine Wölfin, sie roch so wunderbar, so süß und gut, das er sich am liebsten mit ihr gepaart hätte, doch dafür wäre keine Zeit gewesen, außerdem hätte er die Welpen dann gerne heranwachsen sehen.

Er dachte an die Zeit als er noch ein junger kräftiger Wolf war, was war nun aus ihm geworden?

Einst war er ein Wolf, dessen Fell glänzte und der vor Kraft und Energie nur so strotzte, nun war er alt und grau, sein Fell matt und struppig, ein elender Anblick.

Ihm war es stets verwert geblieben sich zu paaren und ein kleines Rudel zu gründen, dabei hatte er einst eine Gefährtin, die aber nie Welpen geworfen hatte, sie wollte nur mit ihm ziehen, sich aber nicht paaren, das war wider der Natur, dachte Tuga jetzt, doch es würde heute nichts mehr ändern, er kämpfte sich mit hängendem Kopf durch den tiefen Schnee und den eiskalten Wind, der immer stärker wurde.

Die Felllosen waren in ein Gespräch vertieft und bemerkten nicht, wie schlecht der Wolf sich fühlte.

Der Hunger breitete sich zu allem Ãœbel auch noch aus.

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Windflieger Re: -
Zitat: (Original von Luap am 06.01.2013 - 10:55 Uhr) Abenteuer pur, spannend und lehrreich zugleich... gefällt mir!

Liebe Grüsse
Paul

Lieben Dank Paul,
das freut mich sehr das Dir die Geschichte gefällt.
LG Ivonne
Vor langer Zeit - Antworten
Luap Abenteuer pur, spannend und lehrreich zugleich... gefällt mir!

Liebe Grüsse
Paul
Vor langer Zeit - Antworten
Windflieger Re: ganz schön dick geworden -
Zitat: (Original von UteSchuster am 20.01.2011 - 10:53 Uhr) das Heulen der Wölfe.

Nun muss es nur noch in Druck.

liebste Grüße deine Ute

Und fertig erzählt werden, das ist noch lange nicht alles, glaube ich ;-)
Bussi Ivonne
Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster ganz schön dick geworden - das Heulen der Wölfe.

Nun muss es nur noch in Druck.

liebste Grüße deine Ute
Vor langer Zeit - Antworten
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