Kurzgeschichte
Amnesie

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"Amnesie"
Veröffentlicht am 17. Januar 2011, 14 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Amnesie

Amnesie

Beschreibung

Vorweg möchte ich bemerken das diese Geschichte schon ein paar Jahre alt ist. Ich wollte sie Dennoch hier veröffentlichen! Vielleicht findet ja der ein oder andere Gefallen daran.

Und plötzlich wusste ich wieder wer ich war. Die ganzen Erinnerungen kamen wieder hervor. Wie eine Welle strömten die Gedanken in meinen Kopf und ich dachte ich müsste mich übergeben. Ich kannte diese zwei Gestallten die in der Menge standen und suchten, schließlich waren es die selben, die mich nun schon seit mehr als 500 Jahren verfolgten. Dieser Gedächtnisschwund musste mit diesem Körper zusammenhängen den ich mir diesmal zugelegt hatte, denn ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich so etwas wie Amnesie schon einmal gehabt hatte. Ich wusste genau was die beiden Gestallten suchten: Mich! Nach Dekaden der Flucht dachte ich es wäre mir endlich gelungen sie abzuschütteln, doch offenbar war dieses Glück wieder nicht von Dauer. Nun standen sie wieder mitten in der Menge. Das Problem an diesen Gestalten war, dass sie niemanden außer mir auffielen, was an ein Wunder grenzte, denn diese beiden hätten eigentlich nicht zu übersehen sein können. Sie hatten die Größe eines Basketballspielers, hatten lange schwarze Mäntel deren Kapuze ihr Gesicht verdeckte und in den Händen hielt jeder ein etwa fünf Fuß langes Schwert. Nur ich konnte sie sehen, oder den Anderen zeigen, denn das war die einzige Möglichkeit, dass die anderen sie sehen: Ich musste sie auf diese Gestalten hinweisen! Nur wenn ich das in dieser Menschenmenge tun würde, würde es ein Blutbad geben! Also musste ich fliehen. Nur wohin? Da mich die zwei scheinbar noch nicht gesehen hatten versuchte ich mich etwas zu entfernen. Ich hatte Glück das gerade Pause war und der Schulhof von Schülern nur so wimmelte, so konnte ich versuchen mich in der Menge zu verstecken. Ich ging auf das Hauptgebäude der Schule zu und ein paar der umstehenden fragten mich wo ich nun hinwollte. Ich beachtete sie kaum murmelte im vorbeigehen nur etwas wie „Toilette“ und ging einfach weiter. Kurz bevor ich das Gebäude betrat drehte ich mich noch einmal um was sich als Fehler erwies, denn nun hatten mich die zwei entdeckt. Ich spürte wie mir das Blut aus dem Gesicht wich und ich geriet etwas in Panik. Schnell öffnete ich die Tür und trat hastig in das Gebäude. Drinnen waren nur ein paar wenige Schüler die keine Lust auf den überfüllten Schulhof hatten. Einige gafften mir nach als ich an ihnen vorbei hetzte. Ich lief in einen abzweigenden Flur vorbei an den Toiletten zu denen ich nach meinen Angaben wollte und dort in ein leeres Klassenzimmer. Kurz darauf huschten zwei große Schatten an der Tür vorbei und ich hörte sie den Gang entlang gehen und sich entfernen. Ich atmete auf, doch nicht für lange, denn nun stand wieder jemand vor der Tür. Die Tür flog auf und herein kam ein junges sehr hübsches Mädchen. Ich kannte sie, sogar sehr gut schließlich hatte ich in meiner Amnesie auch ein Leben geführt. „Leon was machst du hier drin?“ fragte sie. Leon das war der Name den ich momentan trug. Ich hatte nun schon so oft meine Identität gewechselt, dass ich vergessen hatte wer ich war, am Anfang der Dinge. Ich kann mich genauso wenig an Eltern oder eine Kindheit erinnern. Ich war einfach irgendwann da. Äonen habe ich mir den Kopf zermartert woher ich stammen könnte, was der Sinn meines Daseins ist, doch irgendwann fand ich mich damit ab wohl nie dessen Bedeutung zu erfahren. „Ähm ich wollte nur...“ „Ach egal, ich fand es einfach nur merkwürdig, dass du sagtest du wolltest auf die Toilette und bist in dieses Gebäude gegangen. Wie lang bist du nun schon auf dieser Schule?“ „Amita ich muss dir etwas erklären. Das wird etwas unglaubwürdig klingen aber bitte glaub mir!“ Ich versuchte ihr meine ganze Geschichte vom Anbeginn der zeit bis jetzt zu erklären, wer und was ich war. Natürlich glaubte sie mir kein Wort. Ich hätte es an ihrer stelle wohl auch nicht geglaubt! Ich wusste ja selber nicht einmal die antworten auf diese Fragen! Grade hatte ich ihr von meiner Dringlichen Lage durch meine Verfolger berichtet als erneut Schritte auf dem Gang ertönten die mir das Wort abschnitten. Ich lief zur Tür schlug sie zu und klemmte einen Stuhl unter den Türgriff. „Was soll das nun wieder?“ fragte Amita. „Das sind diese Kerle von denen ich dir erzählt habe. Als du hier rein kamst musst du sie hier her gelockt haben!“ „Du hast doch eine totale Macke!“

Doch sie erstarrte als plötzlich an der Tür gerüttelt wurde und niemand durch das Glas zu sehen war. „Leon was ist das?“ stotterte sie. „Glaubst du mir vielleicht jetzt? Wir müssen sofort hier raus, diese mitkriege Tür wird sie nicht lange aufhalten“ Ich nahm einen Stuhl in die Hand und wollte das Fenster einschlagen als die Scheibe von der Tür zerplatzte. „Leon jetzt sehe ich sie! Oh mein Gott los schlag die Scheibe ein ich will hier raus!“ Ich schlug die Scheibe ein und wir sprangen aus dem Fenster, begleitet von einem Regen aus Glassplittern. Alle auf dem Schulhof sahen uns an als würden wir in Flammen stehen doch das kümmerte mich wenig. Ich nahm Amitas Hand und begann zu rennen. Ich musste zu meinem jetzigen Haus. „Wenn du schon so oft gegen diese Kerle gekämpft hast warum tust du das nicht jetzt auch?“ „Weil dieser  mitkriege Körper nun wirklich kräftig gebaut ist und ich keine Waffe dabei habe! Ich würde keine fünf Minuten gegen sie standhalten! Deswegen müssen wir jetzt zu mir nach hause!“ erklärte ich und wir waren gerade dabei das Schulgelände zu verlassen, als uns einer der Lehrer versuchte aufzuhalten. Wir ignorierten sein Rufen von Schulregeln verletzen und Nachsitzen und rannten einfach weiter. Wir hatten gerade andere Probleme! Probleme die sich dieser unschuldige Mensch sich nicht im Geringsten vorstellen könnte.  „Du hast also zuhause eine Waffe?“ wollte Amita wissen. „Ja!“ gab ich zurück, ich riss sie an der Hand um eine Ecke in eine kleine dunkle Gasse in der uns Menschen nur noch mit mühe gefunden hätten. „Kurz bevor ich mir diesen Körper hier zugelegt hatte, habe ich mein Schwert in der nähe des Hauses versteckt um gewappnet zu sein, falls mich jemand angreift.“ Amita sah kurz nach hinten während wir liefen und sagte „Die sind immer noch hinter uns!“ „Ich weiß! Die werden auch nicht mehr locker lassen! Wenn die uns einmal gesehen haben können die uns irgendwie orten. Ich weiß nicht wie die das machen, ob sie uns riechen oder unsere Aura spüren oder weiß der Teufel was, aber Fakt ist, dass sie erst ruhen, wenn sie mich haben!“ „Und was haben die mit dir vor wenn sie dich haben?“ Das selbe hatte ich mich auch schon des Öfteren gefragt, da sie mich aber versuchten mit aller Gewalt zu fassen zu bekommen, konnte es nichts gutes für mich bedeuten. „Ich habe keine Ahnung! Und ich will es auch lieber nicht darauf ankommen lassen!“

Nun waren wir bei meinem Haus angekommen. Wir liefen um das Haus herum nach hinten in den großen Garten. Mitten in diesem Garten stand eine prächtige Eiche zwischen deren Wurzeln fast nicht zu erkennen ein kleines Loch zu finden war. Dort war gut versteckt eine Klappe angebracht, die nur ich mittels meines Siegelringes öffnen konnte den ich selbst in der Zeit meiner Amnesie wie einen schatz gehegt hatte.

Ich öffnete sie und zog mein langes Schwert hervor. „Wahnsinn! Das sieht ja aus als gehörte das einem König!“ staunte Amita über dieses Prachtstück der Schmiedekunst. Hier bei hatte sich der Schmied selbst übertroffen. Der griff war besetzt mit Edelsteinen und die etwa fünf Fuß lange klinge schimmerte etwas grünlich. Es waren Zeichen auf die Klinge graviert und es hatte irgendetwas Magisches an sich. „Einem König sagst du?“ ich grinste etwas in mich hinein „Vielleicht hast du damit gar nicht so unrecht.“

Vor lauter staunen hatten wir ganz vergessen auf das Geschehen zu achten. Die beiden standen nämlich schon bedrohlich nahe hinter uns. „Amita lauf ins Haus und komm nicht ehr raus bevor ich dich hole!“ Gott sei dank tat sie das auch sofort und wollte nicht erst wieder aller Vernunft bei mir bleiben. Wahrscheinlich wusste sie, dass sie mich nur behindern würde. Ich machte mich bereit, den Kampf auf mich zu nehmen. Ich war ein guter Schwertkämpfer und gegen zwei Gegner gleichzeitig zu kämpfen wäre normalerweise ein Leichtes gewesen. Doch in diesem schwächlichen Körper war das etwas anderes. Noch dazu waren diese beiden alles andere als normale Gegner. Sie kamen beide auf mich zu. Der eine hieb als erstes nach meinen Beinen. Ich parierte und wich gleichzeitig dem Anderen aus dessen Schlag mir den Kopf von den Schultern gerissen hätte. Ich wich ein paar Schritte zurück um dann mit etwas Anlauf zuzuschlagen. Ich traf den einen am Arm, doch das schien ihn nicht sonderlich  zu stören. Wir kämpften noch eine Weile ohne etwas zu erreichen. Als ich es dann aber mit einem glücklich gezielten Streich schaffte, einem der beiden den linken arm abzutrennen bekam ich erst richtig Schwierigkeiten. Beide stellten sich nebeneinander und murmelten irgendwelche Worte in einer fremden Sprache. Fremd für diese Welt, nicht für mich! Ich wusste was jetzt passierte und schon erschienen auch schon einige Wesen um die beiden herum die mich sofort angriffen. Dunkle Wesen die eher einem Schatten glichen, als einer tatsächlichen Bestie. Dem ersten stach ich sofort in seine Brust. Es viel nicht zu Boden und verendete wie man es erwartet hätte sondern löste sich in dem selben Dunklen Nebel auf, aus dem es entstanden war. Das zweite Ungetüm sprang auf mich zu und schaffte es noch mich am Arm zu treffen bevor ich ihm seinen Schädel spaltete.

Die Situation wurde immer brenzliger. Es standen mittlerweile schon zehn Wesen in dem Garten und ich begriff, dass ich so keinen Sieg erringen konnte. Ich beschloss mich in das Haus zurückzuziehen und kämpfte mich bis zur Haustür durch, öffnete sie und rannte ins Haus. Ich schlug die Tür zu und schob einen kleinen Schrank davor. Das sollte sie fürs erste aufhalten, hoffte ich. Oben in meinem Zimmer wartete Amita schon voller Sorge auf mich „Und hast du sie besiegt?“ „Ganz im Gegenteil. Sie haben sich Hilfe geholt!“ Kaum hatte ich das gesagt zersprang ein Fenster und die Wesen kamen hereingeströmt. „Raus aus dem Zimmer!“ rief ich und wir hechteten in den Flur vor meinem Zimmer. Ich wehrte die Angreifer ab so gut ich konnte verteilte Hiebe mit dem Schwert und sogar mit bloßer Faust, doch es waren einfach zu viele. Eines schaffte es an mir vorbeizukommen. Dieses Wesen hätte ein Mensch sein können der allerdings in gänzliche Schwärze gehüllt war. Es hatte ein Messer in den Klauen an dessen Klinge eine Flüssigkeit zu kleben schien. Es stach zu. Aber nicht ich schrie daraufhin vor schmerzen auf. Dieser Schrei verletzte mich mehr als es die vergiftete Klinge vermocht hätte. Ich schrie ebenfalls und Amita sah mich mit großen Augen an bevor sie das Treppengeländer hinunter stürzte. Wutentbrannt hieb ich auf das Wesen ein das es getan hatte. Fünf, sechs, sieben Hiebe fuhren mit aller Gewalt einzig und allein auf diesen einen Gegner nieder. Als ich mich umdrehte um meine Rage an den restlichen aus meinem Zimmer kommenden Wesen zu entladen, standen plötzlich die beiden Gestallten vor mir. Einer schlug mir mit der flachen Hand gegen die Brust und zwar mit solch einer Kraft, dass ich weggeschleudert wurde. Ich flog die Treppe hinunter und schlug mit dem Kopf hart gegen die Wand. Das war alles was ich noch mitbekam bevor ich Ohnmächtig wurde.

Ich kam wieder zu mir. Die Schwärze verebbte langsam und ich erkannte einen vertrauten Hausflur.  Warum zum Teufel war ich auf einmal bei mir zu Hause? War ich nicht eben grade noch auf dem Schulhof? Als nächstes fiel mir auf, dass ich ein monströses Schwert in meiner Hand hielt und im Gang vor mir lag Amita. Sie schien verletzt zu sein. Ich stürzte zu ihr und prüfte ihren Puls. Sie schien noch zu leben, aber sie war nicht bei Bewusstsein. Mein Kopf dröhnte als würde er jeden Moment bersten. Was war hier bloß geschehen?

Erst jetzt bemerkte ich sie. Zwei große Gestallten in langen schwarzen Umhängen. Beide hatten ein Schwert in der Hand und ihre Kapuzen verdeckten ihr Gesicht. Wer waren diese beiden? „Wer seid ihr und was tut ihr in meinem Haus?“ wollte ich wissen. Doch sie kamen ohne ein Wort zu sagen auf mich zu.                      

 

 

                                                Ende                                                                               

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