Die Sonne schien herrlich, daher beschloss Tante Meta mit den Kindern in den Park zu gehen.
Sie wusste dass es dort einen großen Spielplatz gab, sogar einen ganz besonderen nämlich einen Matsch-Spielplatz wo Kinder nach Herzenslust mit Sand und Wasser matschen, und sich so richtig austoben konnten. Klein Elfi hatte wie immer Freund Benni im Schlepptau, denn die beiden waren unzertrennlich.
So bummelten sie hinter der Tante her, waren fasziniert von jedme Käfer,
Frosch, Schnecken oder sonstigem Getier das es sich im Gras bequem machte und kamen dann mit großer Verzögerung an besagtem Spielplatz an.
"Ooooh, schau mal Benni da ist ja ein toller Springbrunnen", meinte Elfi begeistert und stürmte gleich los, um sich an den plätschernden Wasserfontänen zu erfreuen. Mitten in einem kleinen Pavillon stand wirklich ein herrlich wasserspeiender Brunnen, mit Blumen rundherum, Bänken zum Ausruhen, eine fast romantische Oase, hübsch anzusehen.
"Springbrunnen, du spinnst ja, wo ist denn das ein Springbrunnen", erwiderte Benni etwas geringschätzig, den es mehr
zum Sand und den Klettergerüsten zog. "Neee, Jungs sind doch blöd," zickte Elfie zurück, etwas erbost dass Benni so begriffsstutzig war. Du weißt doch wohl dass es ein Springbrunnen ist, kam es nun etwas ungehalten fast schon genervt, "siehst du nicht wie das Wasser hochspringt, die verschiedenen Etagen, schau wie hübsch das aussieht, als würde es auf und ab tanzen."
Ein schräger Blick etwas von unten herauf blitzte die Kleine nun an. Benni stemmt beide Hände in die Hüften und maulte: "Dann erklär du mir mal, wo der Brunnen springt, so ein Blödsinn. "Ich sehe nur Wasser das da springt, keinen Brunnen, das ist ja vielleicht ein
Quatsch, typisch Mädchen", kam es aufgebracht und fast etwas empört von Benni. "Logischer wäre Wassersprung, schau doch, das Wasser springt und zwar richtig kräftig, wie beim Hochsprung der Männer vielleicht, stark und kernig. Dreisprung ginge auch noch zur Not, denn es hüpft in drei Etagen siehst du das? Sonst könnte das Ding höchstens noch Springwasser heißen, dabei wäre das auch gar nicht richtig, das klingt so zögerlich wie beim Wettkampf der Mädchen, die gleich losheulen weil sie keine richtige Kraft haben weit genug zu springen wir wie Jungs," behauptete er und stampfte, um seine Meinung zu bekräftigen auf den
Boden. Zusätzlich warf er sich wichtigtuerisch in seine schmale Brust und fuhr fort,"das ist doch echt komisch, und für meine Begriffe total verkehrt". Tante Meta folgte dem Streitgespräch aufmerksam um im Notfall eingreifen, zu erklären und die Hitzköpfe beruhigen zu können.
Die Kleine stand etwas nachdenklich da, bohrte den Zeigefinger in ihre Wange und meinte: "Hahaha du bist echt doof, trotzdem heißt es Springbrunnen." Nun stampfte Elfie mit dem Fuß auf, um ihrem Wissen Nachdruck zu verleihen. Benni hingegen beharrte stur auf seiner Darstellung: "es muss Springwasser heißen, vielleicht auch Wasserspringer,
am besten Wassersprung oder siehst du hier irgendwo auch nur ein Stückchen vom Brunnen herumspringen, der steht einfach auf seinem Platz, nur das Wasser hüpft".
Bei der Vorstellung dass der steinerne Brunnen dort im Park herum hüpfen könnte, mit dem sprudelnden Wasser in der Mitte ließ alle kleinen Rechthabereien und Zankereien schlagartig vergessen und beide Freunde in nicht enden wollendes Lachen ausbrechen.
Erleichtert stimmte Tante Meta mit ein, und lud beide mal erst auf ein großes Eis ein. Der Spaß ging weiter, die vorher unterschiedlichen Ansichten
spielten keine Rolle mehr. Sie hatten nun die abenteuerlichsten Ideen dazu und wetteiferten friedlich: "Ja sicher sähe es dann aus als wäre es eine wild durcheinander hüpfende Haarmähne wie beim Tanzen". Elfie schnappte nach Luft vor lauter Lachen, bei dem sogar Tränen kullerten. Benni hingegen war schnell versöhnt bei diesem Spaß, sah Blumentöpfe als Augen, Unkraut als Arme und wurde nicht müde neue Namen für den Brunnen und das hüpfende Wasser zu erfinden. Der anvisierte Matsch-Spielplatz war für heute abgehakt, den würde man an einem anderen Tag in Augenschein nehmen. Die Arme eng umeinander
geschlungen hüften die Kinder fröhlich gemeinsam heim, plappernd und lachend, voll neuer Pläne und Namen. Erleichtert und in sich hinein schmunzelnd folgte die Tante den beiden, und fragte sich insgeheim was den Kindern beim nächsten Mal alles einfallen würde, welche Dinge mit den für sie falschen Namen sie entdecken würden, und somit unbedingt umgetauft werden müssten.
Junge, junge, ein Höllenlärm war das mal wieder im Raum. Alle Kinder sprachen durcheinander, lachten, tobten durch den Raum, erzählten oder lümmelten sich auf den Stühlen.
Kaum konnte die dunklere energische Stimme von Frau Hahn all das chaotische Durcheinander übertönen und klatschte daher mal ganz laut in die Hände.
Mannomann, das war ja heute wieder nicht auszuhalten. Frau Kirsch, ihre Nachfolgerin, verdrehte die Augen und packte den an ihr vorübereilenden Volker mal schnell am Schlafittchen, der daraufhin gleich lauthals protestierte, er sei total unschuldig. Er war schon ein rechter Lausbub, und hatte den Kopf immer voller Streiche. So passierte es oft dass er in der Menge erst mal immer als derjenige herausgefischt wurde, denn dann war es schon gleich stiller im Raum. Ganz unschuldig war er eigentlich nie, obwohl er nicht wirklich ein Bösewicht war.
Mit einer leisen Verwarnung wurde er zu seinem Tisch dirigiert und angehalten etwas ruhiger zu sein. Brav kam er der Aufforderung nach, versuchte aber das Gemauschele zu erklären, doch eine abwehrende Handbewegung ließ ihn schließlich verstummen.
Tabea die ihm gegenüber saß hatte Mitleid mit ihm, und spürte ein seltsames Gefühl in der Herzgegend das sie nicht kannte, und auch nicht erklären konnte.
Aber es wurde leiser, das energisch Eingreifen zeigte Wirkung, zumindest für Momente. Jeder ging seiner Beschäftigung nach, hin und wieder kam es zu Neckereien, Stühle wurden gewippt und gekippelt, bis dann pardautz wieder eines mit dem Stuhl umkippte, was bei den anderen wieder großes Gelächter und neuen Lärm herauf beschwor. Wieder wurde gemahnt, der Schwerenöter bekam einen puterroten Kopf, und schlich verlegen an seinen Platz und schaute unverhohlen das blondgelockte Mädchen an, das am Nebentisch saß. Wie erstarrt schien er plötzlich, kein Mucks kam mehr aus seinem Mund, nur die Augen schienen immer größer zu werden und hingen wie gebannt an dem lieblichen Gesicht. Das bemerkte auch Tabea, die neugierig seinem Blick folgte und dann plötzlich nachdenklich und etwas unzufrieden aussah.
Volker war toll fand sie, und wollte eigentlich genau so sein wie er, immer zu Streichen aufgelegt, lustig, und ständig von vielen Freunden umgeben. Sie war eher still, schon fast schüchtern, und beobachtete mehr als dass sie sich traute einfach mitzumachen.
Sie spürte wieder dieses merkwürdige Gefühl dass sie als so komisch empfand, als hätte sie Ameisen im Bauch. War ihr schlecht, oder hatte sie Fieber? Wurde sie etwa krank?
Plötzlich traf sie mit Volkers Blick zusammen, und fühlte sich wie elektrisiert. Ach es war toll dass er mit ihr an einem Tisch saß, aber sie schauten sich meist nur an, und sprachen wenig miteinander.
War sie aufgeregt, wenn ja warum nur? Sie stand plötzlich abrupt auf ohne zu wissen warum, warf dabei ihren Stuhl um der polternd zu Boden stürzte, ging zum Nebentisch und zog das Mädchen an den Haaren. Ganz gegen ihre Art handelte sie so, sie konnte nicht haben dass Volker das liebliche Puppengesicht so anstarrte. Da wurde sie auch schon beim Namen gerufen und bekam eine Strafe weil sie diese Handlung nicht erklären konnte. Frau Kirsch schüttelte daher auch verwundert den Kopf, das kannte sie doch sonst nicht.
Dadurch wurde aber auch der 'Angebetete' aufmerksam auf sie. Beide blickten sich an, wurden verlegen und machten wortlos weiter an ihren Arbeiten.
Später, beim Heimgehen als alle zur gleichen Zeit durch die Türe stürmen wollten stießen sie aneinander. Im letzten Moment erst bemerkte sie dass ihr ein rosarotes Himbeerbonbon hingehalten wurde. Hhm, ihre Lieblingssorte, die gab es nicht oft zu Hause. Errötend, mit fragenden Blick schaute sie sich um als wäre es für jemand anderen gedacht. Ein aufmunterndes Kopfnicken sagte aber sie sei gemeint. Zögernd, aber mit einem flüchtigen Lächeln griff sie nun danach, bedankte sich leise und ging rasch weiter. Wieder rumpelte es so aufgeregt in ihr. Was war das denn nur?
Volker und Tabea wurden später ein Paar. Viel später erst erkannte das Mädchen dass sie schon im Alter von 3 Jahren so etwas wie Liebekummer hatte. Ja sie war verliebt gewesen damals schon, ohne es zu wissen. Volker war seit dem Tag nicht mehr nur der Schlingel der alles ausheckte, auch wenn er oft genug noch zur Strafe mit einer aufgesetzten langen roten Nase in der Ecke stehen musste.
Eine Kindergartengruppe besucht einen alten Bauerhof.
Begeistert sind die Kinder von dem ganzen Viehzeugs das da überall frei herumläuft.
"Ach wie süß, ohja, schau wie niedlich, das möchte ich streicheln," entzückte Ausrufe der Kinder die sich gar nicht mehr trennen wollen.
Linda hampelt schon unruhig eine Weile von einem Bein auf's andere, und blickt sich suchend um.
Offenbar findet sie nicht was sie dringend sucht und flüstert Frau Kirsch ins Ohr: "Ich muss mal...aber gaaanz doll!" Die nimmt sie bei der Hand und fragt die Bauersfrau nach einer Toilette, doch der Weg scheint Linda zu weit.
"Nee, es ist sooooo dringend, ich muuuhuuuss," weinerlich kommen die Worte nun schon. Aus dem anfänglichen Hampeln wird langsam ein hektischer Tanz.
"Schnell, hier ist noch ein altes Plumpsklo, dann geh' da drauf." Sie öffnet eine uralte Tür mit einem Herzchen in der Mitte, die dem unerbittlichen Zerren mit hässlichem Quietschen nachgibt, absolut schief in den rostigen Angeln hängt und offenbar seit Ewigkeiten nicht mehr benutzt wurde.
Entsetzt schaut Linda in das dunkle Loch und rümpft die Nase. "Waaaaaas daaaha soll ich drauf?"
Tatsächlich kullern nun Tränen. Sie schüttelt den Kopf, ist nicht zu bewegen das Plumpsklo zu benutzen.
"Warum heißt das denn sooo, bestimmt doch weil man da reinplumpst wenn man sich draufsetzt,"
schluchzt sie voller Angst.
Frau Kirsch nimmt sie auf den Arm, rennt mit ihr zur 'richtigen' Toilette um Schlimmeres zu verhüten."
Erleichtert und strahlend kommen beide zurück, und die Kleine erzählt vom Klo mit dem Herz in der Tür.
Plötzlich scheint das hochinteressant und alle wollen es sehen.
"Igitt, wie das stinkt," sind die ersten Kommentare der Jungs. Angewidert wie vorher auch Linda verziehen manche das Näschen und wenden sich ab. Da scheint der Trecker auf dem Hof viel interessanter, lachend jagen sie davon.
Einige aber bleiben und verstehen Linda 's Sorge: "Wo lande ich nur wenn ich da reinfalle, und wie käme ich da wieder raus?" "Ja dann stinkst du auch wie das Loch da" kichert Arne und lachend witzeln sie weiter.
Am Ende hat die Bauersfrau alles genau erklärt, trotzdem bleibt das Plumpsklo den Kindern weiter etwas unheimlich.
Noch lange Zeit später wurde darüber geredet und gelacht, die abenteuerlichsten Sachen ausgedacht
was alles passieren würde, wenn man da hineinfiele...
Lars kommt aus der Schule heim. Er hat gehört dass es Mütter gäbe die Kinder` kaufen` oder anders herum, dass es Leihmütter gibt die dafür Geld bekommen dass sie für andere Frauen Kinder zur Welt bringen, und Frauen die aus Not ihre Kinder verkaufen würden.Das hatte den kleinen Kerl ganz durcheinander gebracht. Der Mutter war gleich aufgefallen dass mit ihrem kleinen Nimmersatt etwas nicht stimmte. Er stocherte im Essen herum und war irgendwie abwesend, sonst hingegen war er voller Tatendrang was er alles machen um nicht zu sagen aushecken wollte. Sein Kopf war pausenlos voller Ideen und lustiger Pläne.Seine Gedanken purzelten immer durcheinander, meist aber konnte er sich nicht lange zurückhalten mit Fragen die ihm auf der kleinen Seele brannten, so auch jetzt.
Unruhig rutschte er auf dem Küchenstuhl hin und her, doch lange hielt er es nicht mehr aus und platzte mit der Frage heraus: "Mamaaa, war ich teuer?" Seine Mutter glaubte ihren Ohren nicht zu trauen und sagte völlig entgeistert: "Wie meinst du das, teuer?" Er ignorierte die Gegenfrage weil die anderen Fragen in ihm ungeduldig wild durcheinander wirbelten. " Mama bin ich dein Kind?" "Ja aber sicher mein Kleiner, wie kommst du denn auf so was?" Dann sprudelten die Fragen und Antworten abwechselnd nur so zwischen Lars und seiner Mama hin und her. Lars: "Was kosten Kinder?" Mutter: " Kinder kauft man nicht, sie sind Gottesgeschenke wenn man sich sehr lieb hat." Lars: "Ich weiß das ja, aber es gibt doch welche die kaufen sie!!!" Seine Mama ahnt etwas und erklärt: "Aus großer Not in armen Ländern kommt es vor. Man adoptiert Kinder damit sie es woanders in einer Familie besser haben können oder unterstützt sie dort." Lars, der immer sehr wissbegierig ist will es genauer wissen, das reicht ihm nicht: "Leihmutter, was ist das, leihen die ihre Kinder aus?" Mutter erklärt geduldig warum es diese Möglichkeit gibt und was sie bedeutet.
Lars:" Also doch Kinder für Geld?" Sein etwas ungehaltener Tonfall erweckt den Eindruck als stampfe er mit den Füßen auf dem Boden auf um seinen Fragen Nachdruck zu verleihen. Beharrlich war er schon immer der kleine Bursche. Mutter räusperte sich etwas unbehaglich ob seiner Ungeduld: "ja schon...weil...wenn...also..." Lars unterbricht sie unwirsch, das dauert ihm alles viel zu lange: "Nimmst du auch Geld für mich, weil ich alles schmutzig mache, du das wieder reine machen musst - oder wenn ich Löcher in die Jeans oder Pullis reiße, Regenwürmer, Frösche und Schnecken in Hosentaschen aufbewahre oder mit heimbringe, naschen, in den Zoo, auf die Kirmes, einen Roller haben möchte, oder so einen ferngesteuerten Hubschrauber vielleicht??? Mit weit aufgerissenen Augen wartet er gespannt auf die Antwort seiner Mutter.
Nachdenklicher, etwas langgezogen klingt es bald weil ihm so langsam einiges dämmert bei seiner gewaltigen Aufzählung: "Du bringst mich ins Bett, tröstest mich, klebst Pflaster auf meine aufgeschlagenen, blutenden Knie..." Erschreckt hält er inne und fragt dann, " oder gibst du mich auch ab für Geld?" Die Frage lässt ihm keine Ruhe. Man merkt deutlich dass er nachdenkt bei dieser langen Liste. Mutter ist gerührt: "Du bist unser großer Sonnenschein, ein größeres Glück gibt es nicht. Niemals würden wir dich hergeben, du bist unser Leben, wir gehören auf immer zusammen, du, Papa und ich. Eine günstige Gelegenheit denkt sie dann und fährt fort: "Du wünschst dir doch schon lange so sehr ein Geschwisterchen, nun wirst du gleich zwei auf einmal bekommen."
Lars schaut mit weit aufgerissenen Kulleraugen ziemlich verdutzt und entgeistert drein weil er doch etwas durcheinander ist von all den Neuigkeiten heute: "Wie, du willst gleich zwei Kinder kaufen damit ich Spielkameraden bekomme? Du und Papa kauft also auch Kinder?" Entsetzt schaut er hoch, etwas verwirrt, total irritiert. Die erleichterte Mama lacht, nimmt ihren Tausendsassa herzlich in die Arme, streicht ihm durch das immer etwas wirre, verstrubbelte Haar. Sie erklärt ihm dann in Ruhe dass zwei Babys in ihrem Bauch heranwachsen, weil sie und der Papa ihren Lars so lieb haben und gerne weitere Kinder möchten. Sie dürfen auch gern die Köpfe voller Ideen und Streiche, aber auch ein riesengroßes Herz auf dem rechten Fleck haben, und viel Freude in ihr Leben bringen wie ihr Lars hier. Sie hält den kleinen Sohn zärtlich im Arm. Es würde ständig etwas los sein, sie wären eine große glücklich Familie, und ganz bestimmt gibt es auch niemals Langeweile. "Eins reicht aber erst mal zum Spielen, hab ja auch noch Freunde" ,meint der Pfiffikus großzügig und sehr ernsthaft. Seine Mama kann kaum mehr aufhören zu lachen und erklärt das sei nicht möglich, die Babys wachsen ja schon heran, nimmt seine kleine braune Hand und legt sie auf ihren Bauch. Lars spürt gleich die Bewegungen seiner Geschwister, nimmt sie verzückt wahr, und freut sich nun gleich doll auf die Zwillinge. Er ist fasziniert, in dieser Sekunde ist der große Bruder in ihm erwacht. Stolz schaut er drein. "Na Gott sei dank Mamilein das ist schön, ich dachte du würdest mich dann auch verkaufen, wenn ich soviel Unfug, Streiche mache oder sowas...aber wenn du das so doll findest dass du noch mehr solche Kinder willst.... Tschüß...ist ja prima. Hast du mal Geld für den Eismann? Geh dann mal eben mit Paulchen auf den dicken Baum klettern, bist ja nicht böse wenn die Hose kaputt geht??? Ach, und Kaulquappen habe wir auch endeckt, ich bring welche mit. Mama drückt ihm Geld für ein Eis in die Hand und bekommt einen dicken Schmatzer. Alle seine Sorgen sind wie weggeblasen.
Wie ein unbändiger Wirbelwind ist er gleich aus der Türe und laut schallt sein Freudenruf, der eher schon dem Kriegsgeschrei von Indianeren ähnlich klingt, über die ganze Straße: " Mama und Papa finden mich sooo toll, auch meine kaputten Hosen und Regenwürmer, Frösche und einfach alles, darum kriegen wir noch zwei solche wie mich, aber dann bin ich der Große."
Na, nun wusste gleich jeder Bescheid. Er war einfach unverbesserlich aber wunderbar. Wie schützend, mit einem wundervoll geheimnisvollen glücklichen Lächeln legte Lars Mama die Hände auf ihren kleinen schon etwas gerundeten Bauch.
Ihr Lars war wieder der alte. Gott sein Dank, Kinder sind doch solch ein Glück!
Man muss sie einfach lieben!
Jan war ein lieber kleiner Kerl,
doch sprach er kaum ein Wort.
Er spielt brav und oft allein,
schaute traurig oft, war offenbar in Not.
Felix fragte ihn denn mal warum er denn nichts sagt,
doch Jan dem unbehaglich war,
schämte sich,
und ging ganz einfach fort.
So ging es täglich immer neu,
bis ihm der Faden riss,
"Jan, sag, mach doch den Mund mal auf,
vor was hast du denn Schiss?"
Er schrak erst auf, und weinte dann,
so hat er sich erschrocken,
doch Felix blieb und bohrte nach:
"na rede schon, was hast du denn,
ist doch blöd, immer allein hier zu hocken."
So kam es stockend endlich dann,
Jan fand Mut in dieser Stund:
"Ich stottere,
dann und wann kommt kein Wort flott aus meinem Mund.
Trau mich dann nicht,
weil alle lachen,
und bleibe lieber stumm.
Doch Felix mit dem großen Herz,
nahm ihn zu zwei anderen Freunden mit:
"Damit das klar ist, Jan stottert zwar,
er gehört zu uns, sind nun Freunde zu Dritt."
Sie nickten bloß, spielten, lachten zusammen
und halfen ihm zu jeder Stunde.
Wenn es wieder mal ganz schlimm mit Stottern war,
überbrachten sie schnell seine wichtige Kunde.
Jan war froh, wurde mutiger,
sprach mehr, entzückte alle im Kindergarten;
dass er ein kleiner Künstler auf der Geige war,
das konnte niemand ahnen.
So spielte er sein Lieblingsstück,
alle lauschten ihm,
so wuchs ganz schnell die Freundesschar,
und scharte sich um ihn.
Lachte jemand über das Stottern noch,
verteidigten sie ihn und fragten bös' was so was Dummes soll;
erklärten stolz welch großer Musiker er sei,
ihr bester Freund dazu, und seine Musik ganz einfach toll.
Sie hielten alle fest zusammen,
schnell war Jan überall beliebt.
Das Schönste jedoch kommt hier noch,
denn die Freundschaft hat das Stottern besiegt.
Paulchen bohrt selbstvergessen in der Nase,
Papa ermahnet ihn;
'das macht man nicht, benimm dich doch,
sonst will keiner mit dir spielen.'
'Ach, Papa', grinst das Paulchen nur,
'was denkst du denn für Sachen,
wir bohren um die Wette sogar,
wer den fettesten Popel hat
und können darüber lachen'.
Papa sagt;
'ach Paulchen hör, das sollte man nicht machen;
wie sieht das aus, was denken die Leute nur,
lasst steigen lieber Drachen'.
'Och Papa nö, das ist doch fad,
solltest es mal ausprobieren,
wir geben Vorsprung und helfen dir,
musst dich gar nicht genieren'.
Der schaute stumm und fassungslos
über den Brillenrand,
der lachende Junge war auf und davon,
vor Vergnügen außer Rand und Band.
Papa schüttelt den Kopf,
und merkt plötzlich verschämt,
dass Paul ihn angesteckt,
denn ohne es zu merken -
hat er selbst den Finger in die Nase gesteckt.
Sven, 3 Jahre alt kommt mit der Mutter, seinem älteren Bruder, sowie dem gleichaltrigen Freund und dessen Mutter nach ereignis- und erlebnisreichen Stunden vom Spielplatz zurück. Ausgelassen haben sie gespielt, getobt, unzählige Fragen gestellt, dazwischen kaum Zeit gehabt zum Luft holen, und fröhlich neue Freundschaften geknüpft. Endlich schienen die schier unerschöpflichen Energien etwas zu schwinden, sodass die Kinder zum Heimgehen bereit waren. Beim Spielen hatten sie alles vergessen, sogar den Hunger doch jetzt, als sie müde wurden bummelten sie bereitwillig an der Hand ihrer Mütter zum Auto. Diese waren auch gut miteinander befreundet, und beschlossen zur nächstliegenden Poststelle zu fahren, um dort angelieferte Ware mit heim nehmen zu können.
"Mama, ich habe Hunger," tönte es da aus drei Kinderkehlen, "Hunger, Hunger, Huuunger!" Sie machten sich einen Spaß aus dem nun rhythmischen Singsang. Ja, daran hätten sie denken sollen, das bisschen Obst zwischendurch und auch ein Schoko-Riegel hielt nicht lange vor, die Kinder hatten richtig Hunger nach dem langen Spiel-Nachmittag.
Der Kleinste, Sven, jammerte am lautesten, nun wo die Müdigkeit überhand zu nehmen schien. "Wir sind gleich bei uns daheim, dann mache ich schnell ein paar Brote, versprach die eine Mutter, "so lange haltet ihr es sicher noch aus", beschwichtigte sie die Rasselbande, noch schnell eben um die nächste Ecke, dann sind wir schon da."
Sven, großer Freund von Lebensmitteln fragte gleich: "Hast du auch meinen Lieblingskäse, weißt du, die leckeren Scheiben?" Die beiden anderen fragten nach der Leberwust, und glücklicherweise war diese Mutter war immer auf alles eingestellt. Gesagt – getan.
Daheim angekommen johlten die Drei putzmunter und gar nicht mehr müde durch den Garten und warteten auf die leckeren Brote. Sie griffen erfreut nach den Schnitten und bissen herzhaft hinein. Derweil unterhielten sich die Mütter weiter, die hungrigen Mäulchen waren ja gestopft. Plötzlich drang eine weinerliche Stimme an ihre Ohren: " Ich kann das Brot nicht essen." Es war der kleinste, Sven der sonst ein Allesesser war.
Die Mutter des Freundes fragt ungläubig: " Wie, ich kann das Brot nicht essen, wieso denn nicht? Das ist doch dein Lieblingsbrot schau, auch der leckere Käse ist drauf den du so sehr magst." Beide Mütter stehen kopfschüttelnd neben dem kleinen quengelnden Sven, der steif und fest behauptet, er könne das Brot nicht essen. "Stell dich nicht so an," mischte sich der Bruder nun ein, "ist doch alles da was du magst, frisches Brot, sogar Pumpernickel dass du so gern hast." "Es geht aber nicht", weinte der Jüngere nun etwas ungehalten weil ihn niemand verstand. "Och das gibt es doch nicht", meinte nun etwas unwirsch seine Mutter, " hast du was an den Zähnen, tut was weh, dann müssen wir zum Arzt, du kannst doch das Brot wohl beißen. Komm Sven, du bist sicher nur übermüdet, wir fahren auch gleich heim." "Kann ich aber nicht, es geht nicht durch", jammerte er, und stampfte wie zur Bekräftigung mal kurz auf den Boden.
Die Mutter, die so bereitwillig den Kindern die Brote geschmiert und liebevoll angerichtet hatte, tröstete Sven und meinte beschwichtigend: "Nicht schimpfen mit ihm, der hat doch was, er isst doch sonst einfach alles, was stimmt denn da nur nicht, oder wird er gar krank?" Sie nimmt dem Kleinen, der nun schluchzend da steht das Brot aus der Hand und sieht es genau an: " Was ist denn damit, dass du es nicht essen kannst?" "Es geht nicht durch, ich kann es nicht beißen!" jammert er weiter, während die Leberwurstbrote von den beiden anderen längst verputzt sind. Das macht es noch schlimmer für ihn, denn er isst für sein Leben gern. Die Mutter von Jörg, die sich das Brot inzwischen mal genauer angesehen hat, lacht plötzlich laut los, dass ihr die Tränen laufen und sie erst gar nicht reden kann. Alle blicken sie erstaunt an bis auf Sven, der es nicht lustig findet dass er sein Brot nicht beißen kann, obwohl er weder Zahnschmerzen hat noch krank ist, noch sonstige Abneigungen hat.
Sie nimmt den Kleinen in ihre Arme, drückt ihn tröstend an sich, und es dauert noch einen Moment bis sie vor Lachen reden und etwas sagen kann.
"Er hat Recht, der Kleine" lacht sie, das Brot kann er wirklich nicht essen. Kein Wunder dass er es nicht beißen kann, das geht tatsächlich nicht. Auf die verständnislosen, fragenden Blicke aller zeigt sie was passiert ist: "Da ist eine der starken Trennfolien dazwischen die immer zwischen den Scheibletten liegen" lacht sie, klappt das Brot auf und deutet erklärend auf das hartnäckige Teilchen zwischen Brot und Käse. "In der Eile habe ich das wohl übersehen." Der Schaden ist schnell behoben, Sven rasch versöhnt, er beißt beherzt und mit absolut gesundem Appetit in das nun essbare leckere Käsebrot. Wie hätte er das auch essen sollen? Noch lange schallte das erleichterte, fröhliche Lachen durch den Garten.
Kim und Kira diese beiden,
konnte niemand so recht leiden.
Sie machten Unfug Tag für Tag,
ihre Streiche waren oft eine echte Plag.
Ideen ging ihnen niemals aus, sie trieben Schabernack in jedem Haus.
Opa schimpfte: na wartet nur,
ich werde es euch schon zeigen,
das gehört sich nicht,
griff zu und schnappte sich die beiden,
ernsthaft bemüht, ihnen gutes Benehmen einverleiben.
Sie saßen da, hörten kaum zu und lachten innerlich,
rede mal du Opa Knilch,
gleich sind wir dir entwischt,
und rannten um den Küchentisch.
Der Opa hinterher, erst schimpfte er,
dann musste er plötzlich lachen,
er sank auf einen Stuhl, erzählte von Streichen aus der Jugend,
und anderen lustigen Sachen.
Sie lauschten ihm und hatten Spaß
weil Opa zugab, dass auch er ein Lausbub gewesen,
und nicht wie Große oft gern so tun,
als seien sie nur Engel gewesen.
Opa war nun ihr Verbündeter,
sie vertrauten ihm und lachten,
und erzählten oft von neuen Plänen,
die sie sich gerade ausdachten.
Was soll ich groß erzählen,
bald waren sie beliebt im Ort, machten Streiche nach wie vor,
doch brauchte jemand Hilfe, packten sie zu,
hatten auch dafür ein offenes Ohr.
Der Opa und die beiden hatten sich immer viel zu erzählen.
Er war für sie da, nahm sich ganz viel Zeit, und liebte diese Zwei;
er wusste: zu Kindern muss man ehrlich sein,
sie lieben, und nur die richtigen Worte wählen.
Lottes Mama war sehr arm,
konnte keine Schuh ihr kaufen.
Die alten drückten, taten weh,
sie konnte fast nicht mehr laufen.
Im Sommer war es nicht so schlimm,
da konnte man gut barfuss gehen,
doch wenn der Winter kam mit Eis und Schnee,
war es schon zum Haare raufen.
Sie war ein stilles, liebes Kind,
und jeder mochte sie gern;
Freunde kannten die Geschichte genau
und wollten helfen ihr.
Sie malten, bastelten,
sammelten Geld beim Kinderbasar,
gaben mit strahlendem Gesicht
Lotte ein nagelneues Schuhe-Paar.
"Hier, die gehören dir". sagten sie,
Lotte wurde rot, die Augen strahlten,
sie konnte kaum was sagen,
umarmte ihre Freundesschar,
hat die Schuhe ständig blank geputzt
und stolz getragen.
So lernten sie früh und das ist gut,
dass man sich helfen soll und kann,
die Freude, die man schenkt kommt zurück,
und gründeten bald den Verein:
helfen schenkt auch Glück.
Maren war ein Pummelchen
und wollte immer essen
das mochte Kindergartenfreund Felix nicht,
drum wollte er sie vergessen.
Ganz traurig war die kleine Maus
und weinte taglang
eines guten Tages kam er an,
griff scheu nach ihrer Hand,
wollte erneuern das Freundschaftsband.
Mir ist egal ob du dünn oder dick,
wir haben immer Spaß;
lachst immer wie die Sonne selbst,
auch an einem Regentag.
Du bist das tollste Mädchen hier,
das möchte ich dir sagen;
sei so lieb, vergib mir schnell
möchte gern mich mit dir vertragen.
Klein Lottchen strahlte, freute sich
mochte den Felix sehr;
immer fester wurde das Freundschaftsband
gelästert wurde niemals mehr.