Vorsichtig streckte ich den Kopf aus der Höhle !
Ein sichernder Blick nach links und rechts.
Nichts war zu sehen.
Ich verlagerte mein Gewicht nach vorne um auch den Rest meines Körpers an die Oberfläche zu ziehen.
In diesem Moment traf mich der Schlag, mit der Wucht eines Dampfhammers der glühendes Eisen formt, Himmelwärts geschleudert, wie ein getretener Ball, flog ich durch die Luft und landete nach mehreren Überschlägen unsanft auf dem Rücken.
Keine Zeit zum Denken !
Instinktiv rollte ich nach rechts um einen möglichen zweiten Angriff zu entkommen.
Wie ein donnernder Komet, der nach einer langen Reise durch das Universum auf die Erde schlägt, krachte die Tatze der Bestie nur um Haaresbreite neben meinen Kopf in den Boden.
Benommen, verängstigt und mit schmerzenden Knochen versuchte ich aus der Gefahrenzone zu entkommen.
Mir war klar: Es ging darum zu überleben !
Doch der Schlag war zu stark gewesen,meine Schmerzen zu groß und die Flinkheit welche mich sonst auszeichnete war verschwunden.
Angst schoß wie ein lähmendes Gift durch die Adern, vermischte sich mit meinem Blut zu einem entsetzlichen Brei der sich zäh ausbreitete und versuchte mich in ein hilfloses Bündel irdischer Existenz zu verwandeln.
Noch bevor ich eine weitere, rettende, Bewegung vollführen konnte traf mich der zweite Angriff des Untieres, drückte mich zu Boden und klemmte meinen Oberkörper ein, zwischen scharfen Krallen und feuchter Erde.
Plötzlich wurde der eiserne Griff gelockert, ließ mir wieder Raum um zu atmen, welch grausames Spiel !
Drei, vier Atemzüge lang versuchte ich Sauerstoff in meine Lungen zu pumpen, wollte meinem Hirn die notwendige Nahrung verschaffen um einen Ausweg zu finden aus diesem grauenvollen Szenario.
Aber es war keine Zeit, gab kein Entrinnen, erneut wurde ich empor geworfen, drehte sich das blau des Himmels abwechselnd mit dem grün der Felder vor meinen Augen und abermals holte mich die Schwerkraft schmerzhaft auf die Erde zurück.
Ich schien verloren, hilflos der grausamen Willkür dieser Kreatur ausgesetzt, wie ein abgerissenes Blatt im Herbst das vom Wind mal hierhin mal dorthin getrieben wird.
Und so wie die Naturgewalten mit den Resten eines vergangenen Sommers ihr Spiel trieben, setzte auch dieser Fleisch gewordene Alptraum seine grausigen Handlungen fort.
Raum und Zeit verloren ihre Bedeutung, verschwanden im grauen Nebel eines sich verflüchtigenden Bewußtseins.
Wachbleiben, durchhalten, nicht aufgeben,es schrie aus meinem Innersten, doch die Kräfte schwanden und ich vermochte nicht zu sagen wie lange es noch zu ertragen wäre.
So schloß ich meinen Frieden mit der Welt, gab mich hin dem grausamen Schicksal dieses Tages und war bereit einzugehen in die Ewigkeit.
Doch es schien die Mächte des Himmels hatten andere, mir verborgene, Pläne und wie durch ein Wunder flog aus dem nichts ein großer kantiger Stein, traf die Bestie an der linken Schulter ließ Sie herum wirbeln um nach der neuen Bedrohung Ausschau zu halten.
In diesem winzigen Augenblick des abgelenkt seins erkannte ich meine einzige Chance.
Mit der letzten mir verbliebenen Energie warf ich meinen Körper nach vorne, stürzte dem Boden entgegen und schaffte es kriechend zum Eingang der Höhle.
In einem Akt der Verzweiflung ließ ich meine geschundenen Gliedmaßen einfach fallen und auf die harte Erde schlagen.
Gerettet !
Hierher konnte mir der Feind nicht folgen !
Mit tiefen Atemzügen sog ich die Luft in meinen Organismus.
Überleben war nicht einfach auf diesem Planeten !
Wenn man eine Maus ist !