Veröffentlicht am 30. Januar 2007, 8 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror http://www.mystorys.de
Über den Autor:
Ich lebe frei nach dem Motto von Seeed: Es ist egal, ob du studiert hast oder gut f..kst, der Meister erkennt, will ich relaxen, oder mehr Geld und den ganzen Mist, was du verdienst ist was du kriegst!
"BLUTIGE LECKERBISSEN" ALLE MEINE HORRORSTORYS ZUSAMMEN GETRAGEN, NATÜRLICH DANK EURER HILFE UND GUTEN RATSCHLÄGEN ÜBERARBEITET, LEKTORIERT UND ES WIRD AB DEM 1 JULI IM BUCHHANDEL, SO WIE IN INTERNETHANDEL (AMAZON etc.) ZUHABEN SEIN. ALSO ...
Fast geräuschlos glitt der letzte Nachtzug aus der Halle. Der Bahnsteig war leer, bis auf einen einzelnen Mann. Er hatte sich eine Zigarette angezündet und starrte dem Zug nach, dessen rote Schlussleuchten rasch kleiner wurden.
Der Mann machte einen tiefen Zug, dabei flammte die Glut hell auf und ließ sein angsterfülltes Gesicht für einen Moment aus den Schatten der irrealen Bahnhofshalle aufleuchten. Er war sehr nervös. Wieder hatte er es geschafft, nicht in den Zug einsteigen zu müssen, wieder hatten ihn diese Dinger, in den schwarzen Gestapomänteln nicht gesehen.
Doch wie lange würde das noch so gehen?
Wann würden sie ihn erwischen? Heute jedenfalls nicht!
Die Rücklichter des Zuges waren nun in der rabenschwarzen Wand des Nichts verschwunden. Nichts erinnerte ihn mehr daran, das der Zug überhaupt existiert hatte. So wie er eingefahren war, so war er auch wieder verschwunden.
Diese armen Schweine! Was wohl aus ihnen werden würde? Er wusste es nicht, er wusste ja nicht einmal in was für einen Schlamassel er selbst steckte. Er wusste nicht wo er war, wann er war, oder gar wer er war. Er wusste nur eins: Er durfte auf keinen Umständen in den Zug steigen!
Er rauchte noch eine kurze Weile, bis er wieder sicher war, dass niemand auf dem Bahnstetig stand. Er war alleine, mit sich und seiner Zigarette, die seltsam hell glomm und einen Teil der Halle sichtbar machte. Hinter ihm knirschte etwas. Der Schreck fuhr ihm in die Knochen und der Qualm seiner Zigarette brannte brodelnd in seiner Lunge. Er hustete und sah die Gestalt aus dem Schatten treten.
„Hey Karl!“ grunzte der Fremde. „Hey Mann, haben sie dich wieder nicht erwischt?“
Karl? Sollte das sein Name sein? Er wusste es nicht, es war aber auch einerlei, der Name war so gut wie jeder andere. Karl machte einen Schritt zurück und zog sein Zippo aus der Manteltasche. Die Flamme erhellte das Stück…Welt um ihn herum und er sah, dass der Fremde ein Mensch war. Ein Mensch? War er selbst ein Mensch? Er hoffte es, - nein er wusste es!
„Oh, haste noch Licht? Hä! Hä! Hatte ich zu Anfang auch noch. Geh sparsam damit um!“
„Woher kennen Sie meinen Namen?“ Karl löschte die Flamme und das abgemagerte Gesicht des Fremden verschwand wieder in der Dunkelheit.
„Ist mir gerade so eingefallen! Haste auch einen für mich?“
Karl antwortete nicht.
„Nee? Is ja auch egal! Hab dich die letzten… äh sollen wir Tage sagen? gesehen. Hast dich gut vor ihnen versteckt. Mich selbst hätten sie schon fast zwei Mal erwischt. Aber du bist ja noch nicht lang hier.“
„Wo ist hier?“
„Na hier! Weiß nich! Irgendwo! Weißte irgendwas?“
Karl schüttelte den Kopf.
„Ich auch nich. Bin einfach hier. Weiß nur, dass ich nich in den Zug will! Und diese widerlichen Ungeheuer dürfen mich nich anfassen.“
„Was sind das für Wesen?“
„Habe gehört, dass die sich selbst Treiber nennen. Na, ja sie treiben uns. Hä, hä! Hu, hu! Die Menschen nennen sie Vieh und das Vieh nennt sie Master. Das hab ich selbst gehört. Kannste mir echt glauben Mann! Karl!"
Der Mann, der Karl genannt wurde, setzte sich auf eine Bank, deren Umrisse aus der Dunkelheit hervor stachen. Sein neuer Freund folgte ihm.
Nach einer Weile fragte er ihn: „Wo sind wir hier? Was ist das für ein Ort?“
„Der Bahnhof der Hölle, würde ich mal sagen!“ Der Mann lachte. „ Auf jeden Fall ist das passend. So viel Vieh und Treiber, das muss die Hölle sein!“
„Wie lange bist du schon hier?“
„Nach zwölf Betriebstagen habe ich aufgehört zu zählen. Doch das ist schon eine Ewigkeit her.“
Seine Stiefel knirschten in der Finsternis über den Asphalt.
„Krieg ich eine Fluppe?“
Karl starrte ihn von der Seite her an, erkannte aber nicht viel, außer das Glänzen seiner Augen, das ihm nicht wirklich gefiel.
„Du hast doch gesagt, ich soll sparsam sein!“
„Sehr gut! Doch wenn sie dich morgen, oder so, kriegen, schmeiß das Feuer und die Fluppen einfach auf den Boden. Ich finde sie dann schon.“
Ein netter Gefolgsmann!
Die Beiden saßen Stunden, Tage, oder sogar Monate, Karl hatte sein Zeitgefühl total verloren, auf der Bank und schwiegen.
Dann brach Karl das Schweigen. „Was geschieht wohl mit ihnen, wenn sie den Zug besteigen und ihn dann irgendwo wieder verlassen müssen?“
„Das kann ich dir sagen!“ Der Fremde lachte bitter. „Sie haben große Angst. Sie wissen nichts, sie werden fast verrückt. Das kannst du fast riechen. Sie kennen sich nich , sie kennen niemanden! Ihre Kleidung wird ihnen herunter gebrannt, dabei werden sie leicht angekokelt. Die Haut verbrennt leicht. Wenn sie dann angekommen sind, ist ihre Haut so heiß, wie der Panzer eines Hummers. Man könnte sagen, sie sind gedünstet. Hä, hä! Aber das ist noch nicht das Schlimmste! Milliarden kleiner Häkchen dringen in ihre Haut und sie wird ihnen vom Fleisch gerissen. Doch auch das ist noch nicht das Schlimmste, denn ….“
„Ich will s nicht hören! Woher weißt du das alles? Willst du mir Angst machen?“
Das Gesicht des Fremden kam näher und Karl roch den verwesenden Atem des Mannes.
„Weil ich schon so oft dabei gewesen bin!“
Eine Natriumdampflampe warf einen Lichtkegel auf die Zwei und das Gesicht des Fremden veränderte sich. Die Haut löste sich von den Knochen, das Gebiss wurde riesig und scharf. Eine Art Leder legte sich über die blutenden Überreste, was einmal ein Gesicht war und die Augen wurden glutrot. Der Mann, der gar nicht Karl hieß, sah, dass der Fremde auch einen Gestapomantel trug. Er war ein Treiber!
„ Du willst wissen, wer das Vieh ist? Wer du bist?
Wegen Euch existieren wir! Wir sind die Hölle der Mörder! Kindermörder, Frauenmörder, raffgierige Mörder! Alle kommen hier hin! Um etwas von der Angst zu verspüren, die sie ihren Opfern zugefügt haben.“
Karls Herz blieb fast stehen. Das Ding, der Treiber, faste einfach in ihn hinein und zerdrückte alle lebenswichtigen Organe in ihm. Doch Karl starb nicht.
„Du bist schon tot!“
Er packte ihn wie einen alten Sack voller Knochen und warf ihn auf die Ladefläche eines Führerwagens, der auf den Schienen gewartet hatte. Das Monster klaubte das Päckchen Zigaretten und das Zippo aus Karls Tasche. Es holte ein Stäbchen heraus und zündete es sich an. Gemütlich ging es davon.
Der Führerwagen fuhr in das finster Nichts.
Ich lebe frei nach dem Motto von Seeed: Es ist egal, ob du studiert hast oder gut f..kst, der Meister erkennt, will ich relaxen, oder mehr Geld und den ganzen Mist, was du verdienst ist was du kriegst!
"BLUTIGE LECKERBISSEN" ALLE MEINE HORRORSTORYS ZUSAMMEN GETRAGEN, NATÜRLICH DANK EURER HILFE UND GUTEN RATSCHLÄGEN ÜBERARBEITET, LEKTORIERT UND ES WIRD AB DEM 1 JULI IM BUCHHANDEL, SO WIE IN INTERNETHANDEL (AMAZON etc.) ZUHABEN SEIN. ALSO WER ES BRAUCHT, ICH WURDE MICH FREUEN.
Ende Mai 2009 erscheint das Buch "Blutige Leckerbissen" von Michael Masomi. Dieses können Sie beim Autor erwerben oder auch im Buchhandel sowie im Verlag art of arts - ISBN 978-3-940119-18-6 / 196 Buchseiten / für 13,65 Euro.
Micha 2071 empfiehlt und sponsert:
www.baerenherz.de
www.aids-stiftung.de
www.deine-stimme-gegen-armut.de
"Bei reifer Erfahrung sehen wir die Unbiegsamkeit der menschlichen Charaktere ein, wie kein Flehen, noch Vorstellen, noch Beispiel geben, noch Wohltun sie dahin bringt, von ihrer Art zu lassen , sondern vielmehr ein jeder seine Handlungsweise, Denkungsart und Fähigkeit mit der Notwendigkeit eines Naturgesetzes durchführen muss."Arthur Schopenhauer
Bin jetzt schon seit 2006 hier im Forum, war einer der Ersten, gab glaube ich noch sechs andere, nun sind es schon 8 Jahre. Kinders wie die Zeit vergeht. Werde jetzt auch schon 43 Jahre, habe drei Kinder, geschieden und lebe in Krefeld. Links in meinen Buchtipps findet ihr auch einige Geschichten von mir, sowie meine Beiden Bücher. Einmal unter Michael Masomi, einmal unter Michael La Tour.
Meine Greifbaren Storys und Geschichten sind:
"Die besten Burger der Stadt" Erschienen in der Anthologie ARTOFMYSTERY
"Das Rennen" & "Wahrheit" Erschienen im Gemeinschaftswerk ourStory
"Die Frau am See" & "40 Rosen zuviel" Erschienen in der Anthologie ARTOFMAN
"Der Hund des Tapetenklebers" & "Alle Jahre wieder" Erschienen in dem Gemeinschaftsprojekt ourStory2
"Kaffee mit Milch" in der Anthologie ARTOFEROTICA
"Der Fehler","Die Venusfalle" & "Der Engelmacher" Erschienen in der Anthologie "Art of Crime"
"Barfliegen - Eine Nacht im McLose" erschienen in der Anthologie "Kneipengeschichten von A - Z" vom Holzheimer Verlag
"Der Junge aus dem Schnee" erschienen in dem Märchenbuch "Zauberhafte Herzen" beim Sperling-Verlag
"Der Leise Tod der Konkobine" und "Ü - 30 Party" erschienen in der Anthologie "Art of Live"
Diese Bücher könnt ihr über den Artofarts bookshop http://www.artofbookshop.de.gg/ beziehen, oder in Buchläden und Internetshops wie amazon, book24.de etc.
Alle Bücher vom Verlag artofarts kann man sich auch als E-Book kaufen.
Mein Dank an alle die, die mich lesen, bewerten und mit mir hier etwas Spaß haben.
Micha
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SuperfantBis kurz vor Ende könnte man es auch als eine Parabel auf Massentierhaltung lesen :E
Zitat: (Original von JungAutor am 19.06.2010 - 00:40 Uhr) Ist die erste Story, die ich von dir gelesen habe, aber ich werd wohl gleich noch weiter bei dir stöbern. Hat mir sehr gut gefallen.
JungAutorsuper Geschichte - Ist die erste Story, die ich von dir gelesen habe, aber ich werd wohl gleich noch weiter bei dir stöbern. Hat mir sehr gut gefallen.
artofsilviasuper... ***** - ein echter Masomi eben *g* oder soll ich lieber Betten sagen. Das ist der Schreibstil, der Dich ausmacht ...supi...
LG - Silvia
Zitat: (Original von Coeur am 17.01.2008 - 20:10 Uhr)
Zitat: (Original von Micha2071 am 17.01.2008 - 18:58 Uhr)
Zitat: (Original von Coeur am 17.01.2008 - 00:25 Uhr) Da habe ich mir eine schöne Bettgeschichte ausgesucht... werde sicherlich schweissgebadet von blutenden Fratzen träumen... :-)
LG, Erna
Und? Doch noch gut geschlafen?
Ich lebe noch... es hatte keinen Platz mehr auf der Ladefläche des Führerwagens...