Kurzgeschichte
weihnachtsgedanken... - na wenn da keine weihnachtsfreude aufkommt :)

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"weihnachtsgedanken... - na wenn da keine weihnachtsfreude aufkommt :)"
Veröffentlicht am 01. Dezember 2007, 14 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

...eigentlich habe ich mir vorgenommen, mit dem Schreiben aufzuhören, tja, aber meine Finger scheinen mir nicht zu folgen *grins* Geboren: JA ;) 1962 Meine Leidenschaft außer dem Schreiben: Kinder und Tiere. Hobbys: Computer, alternative Heilmethoden, Grenzwissenschaften, Kryptozoologie und um wieder auf den Boden der Tatsachen zu kommen Steuerwesen - denn Zahlen lügen nicht ;) Warum ich schreibe? ...vielleicht um ein bisschen zu ...
weihnachtsgedanken... - na wenn da keine weihnachtsfreude aufkommt :)

weihnachtsgedanken... - na wenn da keine weihnachtsfreude aufkommt :)

Beschreibung

Pünktlich zum 1. Dezember für die nötige Stimmung und auch weil ich Weihnachtsgeschichten gerne mag, habe ich hier einige Buchstaben und Worte zusammengebastelt...

Weihnachtsgedanken ...

Fröhlich sausen die Kinder auf das kleine Häuschen zu. Es ist ihr zuhause, irgendwie mitten in der Kleinstadt, aber doch etwas außerhalb in Waldnähe. Auf der Straße noch ein Abschiedgruß zu den beiden Freunden und dann mit Gepolter zur Haustür. Johanna kneift ihren großen Bruder Joshua in die Seite und gibt ihn zu verstehen, dass er den Mund halten soll. Darüber, was sie sich für die heutige Nacht vorgenommen haben, weil es ein Geheimnis sein soll. Ihr Geheimnis, nur zwischen ihnen beiden. Den Kindern, die in der Hausnummer sieben wohnen. „Ich freu mich auf heu....“, setzt Joshua an und wird jäh von seiner Schwester unterbrochen „Psst, wirst Du wohl ruhig sein!“ Mit einem giftigen Blick hält sie ihm einfach mit ihrer Hand den Mund zu, so dass Joshua nicht ausreden kann.

„Na, kommt rein, ihr beiden“, begrüßt sie die Mutter, während sie lächelnd die Haustür öffnet. Johanna und Joshua drängeln und schubsen sich wie immer, so als ob die Tür nicht groß genug für beide wäre. „Lass mich, aujaaa, ich will als erste“, schreit Johanna während sie ihr Bruder etwas unsanft an den Türpfosten drückt. „Genug jetzt“, fordert die Mutter sie auf „und zieht erst eure Schuhe und nassen Sachen aus“. Geschafft, endlich sind beide im Haus. Johanna streckt Joshua ihre Zunge heraus, natürlich hinter Muttis Rücken und Joshua wirft ihr eine blöde Grimmasse zurück. „Wenn ich es nicht besser wissen würde, könnte man annehmen, ihr mögt euch nicht“, antwortet Mutter schmunzelnd und meint, dass die Kinder nun erst mal eine heiße Tasse Kakao trinken sollen. Nachdem sie von den nassen Klamotten befreit sind, hat sich auch ihre Laune gebessert. Und schon sitzen sie am runden Esszimmertisch und freuen sich auf ihr heißes Getränk, das Mutti gerade eben hereinbringt. Mit den heißen Bechern in den Händen, sitzen sie fast andächtig da. Was ja eigentlich kein Wunder ist, denn morgen ist der 24. Dezember, Heilig Abend also. Wie an jedem Spätnachmittag im Advent holt Mutti ihr Buch und liest eine Adventskalendergeschichte vor. Das soll für die nötige Stimmung sorgen, damit man sich so richtig auf Weihnachten freut, sagt sie immer. Und da hat sie gar nicht so Unrecht, denkt sich Joshua und lümmelt sich gemütlich in den Stuhl. Mit glänzenden Augen und roten Wangen lauschen die Kinder der Erzählung. Es ist ein neuartiges Märchen mit einem tiefer gehenden Sinn. Die Liebe und Menschlichkeit sowie das Mitgefühl drücken diese Worte aus. Niemand kommt bei dieser Geschichte auf die Idee, dass er zu alt dafür wäre. Mutter beendet ihre Rede mit den Worten: „An Weihnachten feiern wir Christus Geburt, der auf die Erde kam, um den Menschen von der Liebe und dem Licht zu berichten. Am Weihnachtbaum zünden wir Lichter an, weil wir wissen, dass uns keine Dunkelheit von Licht und Liebe trennen kann. Wir alle sind Kinder der Liebe und des Lichts. Damit wir die Freude dessen in uns spüren, beschenken wir uns an Weihnachten gegenseitig. Wir, unsere Freunde und Familie fühlen uns geliebt in der Geborgenheit der Liebe. Das Fest der Liebe ist also ein Geschenk von uns an uns selbst“.

Stille durchdringt den Raum, als die Mutter das Buch beiseite legt. Ruhig klingt die verbleibende Zeit aus. Etwas später, früher als sonst, gehen beide Kinder zufrieden in ihr Zimmer. „Schlaft gut, meine Süßen und träumt was schönes“, hallt es von Mutti noch im Flur. Mit dem Haustelefon tuscheln die beiden heimlich und schmieden ihren Plan für das heutige Vorhaben. Wenn alles ruhig ist im Haus und Mama schläft, wird es endlich so weit sein. Papa hat ja Gott sei Dank Nachtschicht, so dass keinerlei Fragen aufkommen. Er hat normalerweise eine Vorahnung, wenn es um kindliche Vorhaben geht. Irgendwie scheint er einem alles vom Gesicht abzulesen. Und seine Vermutungen würden heute ihre Pläne durchkreuzen. Das können die beiden heute wirklich nicht gebrauchen, aber das müssen sie auch nicht.

Johanna liest aufgeregt in einem Buch zur Ablenkung und Joshua hört ganz leise Musik vom MP3-Player, um die Zeit tot zu schlagen. Im Haus ist es mittlerweile still geworden. Das ist ein gutes Zeichen, das heißt, dass Mama schon zu Bett gegangen sein muss. Kurz vor 24 Uhr. Vorsichtig drückt Joshua die Türklinke von seinem Zimmer herunter und spät hinaus. Fast gleichzeitig betritt auch Johanna den Flur. Es ist dunkel. Nur das Mondlicht das durchs Fenster scheint, lässt die Schatten erkennen. Mucksmäuschenstill schleichen sie sich die Treppe hinunter, schlüpfen in ihre Sachen und stehlen sich nach draußen. Joshua stellt die Haustür auf Klick, so dass kein Schlüsselgeräusch bei Ihrer Rückkunft hörbar wird. Ganz leise schließt er die Tür hinter sich und schnauft erst mal tief aus. „Geschafft“, jubelt Johanna flüsternd und hüpft aufgeregt auf der Stelle. „Schsch...“ Joshua packt sie rasch am Arm und zieht sie weg. Klirrende Kälte in der sternenklaren Nacht umgibt die Kinder. Jeder Schritt knackst ein wenig unter ihren Füßen. Die Straßen sind mit Eis und Schnee bedeckt. Wie in Puderzucker getaucht, wirken die großen Bäume am Waldrand. Mutig laufen sie hinauf. Niemand ist auf dem Weg zu sehen. Kein Wunder, wer sollte sich schon mitten in der Nacht hierher verirren? Am Abend vor Weihnachten. Wortlos stapfen die Kinder über die schneebedeckte Wiese. Nur ihre Fußspuren und das Knistern des weißen Gewands der Natur, sind wahr zu nehmen. „Setz dich dorthin“, fordert Joshua sie auf. Etwas außer Atem lässt Johanna sich fallen. Und auch Joshua kniet wortlos neben dem Baumstamm, am Boden. Etwas mulmig ist ihnen schon, so allein, mitten am Rand des Waldes. Aber außer ihrem Atem ist nichts anderes zu sehen und auch nicht zu hören. Der Mond reflektiert sich in der Schneedecke und erhellt ein wenig die Umgebung. Im silbrigen Schein ist die Natur gehüllt. Eiszapfen haben sich an dem Holzstapel gegenüber gebildet. Wie in einem Wintermärchen kauern die Kinder dicht nebeneinander und lauschen. Das Raunen der Bäume und die Bewegung des Windes sind erkennbar. In der Ferne die Stimme eines Waldkauzes. Sonst nichts. Es ist als ob die Zeit stehen geblieben ist und die Welt unter der weißen Decke auf ein Aufwecken wartet. Ein Knacken ist zu hören, das die Kinder zusammenzucken lässt. Aus dem Dickicht kommt gemächlich ein Reh auf sie zu. Johanna und Joshua halten die Luft an, um es nicht zu verscheuchen. Deutlich ist das Schnauben des Tieres zu sehen. Wie warmer Dampf verteilt es sich in der Kälte. Wieder ein Geräusch, nein mehrere, die aus allen Ecken hervorzukommen scheinen. Die Tiere des Waldes treten hervor und bilden einen Kreis um die Kinder. Sie scheinen keine Scheu vor den beiden zu haben. Erstaunt und wie gebannt sehen sich die Geschwister an und betrachten neugierig das Geschehen. Genau so hatten sie sich es vorgestellt, ja, tatsächlich. Und deshalb sind sie auch heute hierher gekommen, um dieses Schauspiel mit eigenen Augen zu sehen. Wie es heißt, können die Tiere in der Nacht vor Weihnachten, sprechen und die Menschen verstehen.

Ein Glücksgefühl macht sich in ihren Herzen breit. Mutig stupst ihn Johanna von der Seite an und flüstert ihn ins Ohr, dass er doch die Tiere etwas fragen soll. Joshua räuspert sich und beginnt zaghaft die Tiere zu begrüßen. Dann macht er eine Pause und wartet er ab. Nichts passiert, nur ein Wildschwein schabt mit seinem Huf im Boden. Joshua zuckt mit den Schultern und probiert es erneut, diesmal aber laut und deutlich und mit Johannas Hilfe. Die Tiere kommen näher und scheinen sie aufmerksam zu betrachten. Ein Dröhnen rauscht durch den Kopf der Kinder. Dann lässt es nach und wie in Gedanken können beide vernehmen: „Wir begrüßen euch auch ganz herzlich und freuen uns, dass ihr an diesem besonderen Abend hier seid“.

„Hast Du das auch gehört, bzw. gedacht, wie uns die Tiere begrüßt haben?“, fragt Johanna ungläubig. Joshua nickt und wiederholt den Wortlaut, der durch seine Gedanken geschossen ist. Dann grübelt er kurz und kombiniert. „Wenn uns die Tiere heute verstehen und mit uns kommunizieren, haben wir das Reden falsch verstanden. Sie reden zwar mit uns, aber nicht in unserer Sprache, sondern mit der Gedankenschwingung, die wir fühlen“. Die Kinder umarmen sich überglücklich. „Ja, genau Josh, Du hast richtig gedacht“, gibt die Intuition der Gedanken wieder. Ein großer, kräftiger Hirsch tritt hervor und beugt sich hinunter zu Johanna. „Ich bin der, der mit Dir gerade in Gedanken kommuniziert, Joa“. Vorsichtig streicht das Mädchen über den Kopf des Hirsches. Sie fühlt, dass sie keine Angst haben muss. Sanft berührt er mit seinem Maul ihre Hand. Dann steht sie auf und begibt sich zu den anderen Tieren, um auch sie kennen zu lernen. Ihr Bruder folgt ihr. Eine rege Gedankenunterhaltung findet statt, bei der zwar kein Wort von den Lippen der Tiere gesprochen wird, aber durchaus ein gegenseitiges Verstehen vorhanden ist. Die Kinder hofften zwar insgeheim, dass das, was man sagt wahr ist, können es aber erst glauben, als sie es wirklich erleben. Vieles haben die beiden nun von den Waldtieren erfahren.

Die Zeit vergeht im nu und leider heißt es aufbrechen, bevor der Tag beginnt. Joshua und Johanna bedanken sich bei den Tieren für dieses wunderbare Erlebnis und versprechen, von nun an immer am Abend vor Weihnachten hier zu sein. Hier, um mit ihren neuen Freunden zu kommunizieren. Fast geräuschlos verschwinden die Tiere im Dickicht des schneebedeckten Waldes. Die Kinder sehen noch eine Weile in die Richtung, bevor sie langsam durch den Schnee nach Hause stapfen. Leise rieseln duftige Flocken aus der Himmelsdecke, die wie kleine Kristalle funkeln. Mit leuchtenden Augen und Sonne im Herzen schleichen sie sich zurück ins Haus. Unentdeckt kuscheln sie sich in ihre Betten und schlafen zufrieden ein. Am nächsten Morgen, dem Weihnachtsmorgen, werden sie vom Duft der Plätzchen geweckt. Zimt und Orangen verbreiten ihr Aroma im Haus. Freudig umarmen die Kinder ihre Eltern und sehen beim Frühstück selig aus dem Fenster. Sie wissen nun genau, dass es wahr ist. Tiere sprechen wirklich am Weihnachtsvorabend. Der Beweis sind die Spuren im Schnee, die sie mit den Augen erkennen können und im Herzen fühlen. Eisblumen sind am Fenster und ein Schneegestöber zieht vorbei, als sie gemeinsam und andächtig den Christbaum schmücken. Dieses Mal mit vielen Lichtern der Liebe, die auch für ihre neuen Freunde leuchten sollen...


Silvia J.B. Bartl

...auch zu finden im Adventskalender www.artofadvent.de.gg (mit Vorlestool)
http://www.mscdn.de/ms/karten/beschreibung_4675-0.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/beschreibung_4675-1.png
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Über den Autor

artofsilvia
...eigentlich habe ich mir vorgenommen, mit dem Schreiben aufzuhören, tja, aber meine Finger scheinen mir nicht zu folgen *grins*

Geboren: JA ;) 1962
Meine Leidenschaft außer dem Schreiben: Kinder und Tiere.
Hobbys: Computer, alternative Heilmethoden, Grenzwissenschaften, Kryptozoologie und um wieder auf den Boden der Tatsachen zu kommen Steuerwesen - denn Zahlen lügen nicht ;)

Warum ich schreibe? ...vielleicht um ein bisschen zu beweisen, dass Blondinenwitze absoluter Schwachsinn sind...

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artofsilvia Re: Guten Morgen Wonderwoman! -
Zitat: (Original von Dragonfly am 02.12.2007 - 11:09 Uhr) Was für eine wundervolle Geschichte für die Weihnachtszeit!
Wenn ich darf, werde ich sie meinen Kindern am Weihnachtsabend vorlesen ja?
Ein Mutterherz spricht zwischen den Zeilen mit, hast Du das bemerkt?
Gruss
Stefan

Erst einmal mein herzliches Danke an euch alle. Es freut mich sehr, dass euch mein kleiner Weihnachtsbeitrag gefallen hat. Mit so viel positivem hätte ich gar nicht gerechnet *lächel*. Gerne darst Du, Stefan die Geschichte vorlesen, wem immer Du willst (obwohl ich ja der Meinung bin, dass Deine Geschichten viiieeel besser wie meine sind)...
franziw2000 - auch ein Danke an Dich. Mit Annabelle... kann ich nichts anfangen, kenne ich leider nicht. HJG - DANKE - auch Deine Storys sind klasse.
Liebe Grüße an alle - Silvia
Vor langer Zeit - Antworten
franziw2000 weihnachtsgedanken... - Erinnert mich an "Annabelle und die fliegenden Rehntiere". Du hast eine wunderschöne Weihnachtsgeschichte geschrieben! LG Franzi
Vor langer Zeit - Antworten
Dragonfly *deleted* Guten Morgen Wonderwoman! - Was für eine wundervolle Geschichte für die Weihnachtszeit!
Wenn ich darf, werde ich sie meinen Kindern am Weihnachtsabend vorlesen ja?
Ein Mutterherz spricht zwischen den Zeilen mit, hast Du das bemerkt?
Gruss
Stefan
Vor langer Zeit - Antworten
HJG Gefühle - Eine wunderschöne Geschichte um in Weihnachtsstimmung zu kommen.
Mit wunderbaren Worten beschrieben.
Klasse !!
Vor langer Zeit - Antworten
artofsilvia Re: Also... -
Zitat: (Original von evchen am 01.12.2007 - 13:02 Uhr) ...wer bei dieser wunderschönen Vorweinachtlichen Geschichte nicht in Weinachtsstimmung verfällt mit dem stimmt irgend etwas nicht. :-)
Hab es genossen sie zu lesen.
viele liebe grüße von mir für dich

Hallo evchen,
vielen Dank für Deinen netten Kommentar. Es freut mich, dass die Weihnachtsstimmung auch bei Dir rübergekommen ist. Es ist zwar eine Geschichte für Kinder, aber wer sagt denn, dass es nur Kinder lesen *lächel* - liebe Grüße zurück an Dich - Silvia
Vor langer Zeit - Antworten
evchen Also... - ...wer bei dieser wunderschönen Vorweinachtlichen Geschichte nicht in Weinachtsstimmung verfällt mit dem stimmt irgend etwas nicht. :-)
Hab es genossen sie zu lesen.
viele liebe grüße von mir für dich
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