Der Schlachter
Ein Defekt,
sagten die Doktoren
und gaben im Tabletten gegen die Lust.
Ein Dilemma,
kam manchem zu Ohren,
er tötet zuweilen Kinder aus Frust.
Und immer hat er sie gequält,
von kleinen Katzenbabys erzählt.
Er nahm sie mit in sein dunkles Revier,
er war der Förster, sie waren das Tier.
Sie wurden fein säuberlich filetiert,
das Blut in Rotwein sanft reduziert
Nur die Gedärme hat er roh gegessen,
um den edlen Geschmack nie zu vergessen.
Krank,
sagten die Neurologen
und luden ihn ein ihn ihr Hospital.
Ein Schrei,
ertränkt in dämonischen Wogen,
beschrieb die verbrennende Seelenqual.
Er war der Meister der Schlachter,
wirklich kein Kostverachter.
Er war der Gourmet am frischen Kind,
ein Sehender, seit Jahren blind.
Im seinem Kellerverlies,
das für ihn liebevoll Stübchen hieß,
sammelte er all die entsetzenden Köpfe
und stellte sie auf edle Töpfe,
um sie zu sehen in ihrem Grauen,
um ihnen danach in die Augen zu schauen.
Und immer wenn er lüstern war,
schnitt er ein Stück von ihrem Haar.
Tötet ihn
sagten die Anarchisten
und sammelten sich vor seinem Haus.
Tötet ihn nicht
schrien die Pazifisten,
nur grabt das Herz ihm schmerzvoll aus.
Er hörte sie grölen, die Meute aus Seelen
befriedigt vom Mob ließ er sich quälen
und schnitt sich genüsslich die Adern entzwei.
Ein weiterer Kopf, was ist schon dabei.
Mit blutenden Venen sprang er in die Leute:
Ich war euer Gott, der Gott sein nicht scheute
und wurde in wenigen Sekunden zerrissen.
Kein einziger Mensch, sprach von Gewissen.
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