Beschreibung
Das erste Kapitel :) Über Kommentare würde ich mich freuen :)
Kapitel 1
Gott gab uns Menschen die Gabe zu sehen. Doch einigen wurde es nicht gestattet. Manche von ihnen werden im Laufe ihres Lebens blind. Doch einige werden blind geboren. Dieses Schicksal ereilte auch Sally…
Sie hatte die Augen geschlossen und horchte dem leichten Rauschen des Meeres. Ab und zu spürte sie wie ihr der Wind eine Haarsträhne ins Gesicht blies. Sie liebte es auf der Veranda zu sitzen, die Augen geschlossen zu haben und einfach nur dem Meer ihre ganze Aufmerksamkeit zu schenken. Doch neben bei hörte sie auch ihre beiden kleinen Brüder Tom und Eddy die zusammen am Strand spielten. Manchmal kam ein Ruf zu ihr herüber von Tom und teilte ihr mit, was sie gerade im Sand bauten. Ihre Mutter bereitete in der Küche das Abendessen vor während ihr Vater so wie immer in seine Arbeit vertieft war. Wie schön wäre es doch gewesen diese ganzen Sachen sehen zu können. Doch was Gott einem Menschen mit auf die Welt gibt kann man nicht rückgängig machen. Zumindest das, was er ihr gegeben hatte. Oder eher gesagt weggenommen hatte. Schon lange hatte sie die Lust zum Leben verloren. Der einzige der sie aufmuntern konnte saß immer neben ihr. Jeder ihrer Schritte war auch sein Schritt. Buddy, ihr Hund. Obwohl sie ihn nicht sehen konnte liebte sie ihn über alles. Sie spielte sogar mit ihm. Buddy war ein treuer Hund. Er half ihr mehr als man einem Blindenhund zutrauen konnte. Während sie so da saß kraulte sie ihn hinter den Ohren. Dann rief ihre Mutter: „Kinder! Kommt essen!“ Kinder...als ob ich noch ein Kind wäre. Ich bin zwanzig Jahre! Dann erhob sie sich und sie hörte, dass ihre Brüder hineingestürmt kamen. Also blieb sie stehen, um sie vorbei zu lassen. Dann führte Buddy sie in die Küche. Es roch lecker. Nach Pizza. Alle setzten sich an den Tisch und aßen. Tom und Eddy quatschten wie immer wild durcheinander und ihre Eltern unterhielten sich über die Arbeit. Es war alles so wie immer. Niemand beachtete mich. Doch keiner wusste, dass es der letzte gemeinsame Abend sein sollte…
Sally hatte einen unruhigen Schlaf, bis sie von ihrem Hund geweckt wurde. Sie wusste nicht wie spät es war, doch sie musste erstmal ihren Hund beruhigen damit, falls die anderen noch schlafen sollten, nicht geweckt werden würden. Buddy bellte ununterbrochen und zog an ihrem Schlafanzug so, als ob er wollte, dass sie mit käme. „Was ist denn Buddy?“, fragte sie ihn. Als ob er ihr antworten wollte bellte er wieder. Er zog und zog bis Sally nachgab und sagte: „Na gut wo soll ich denn hin?“ Noch etwas benommen stieg sie aus ihrem Bett und suchte die Leine. Buddy brachte sie ihr. Als die Leine befestigt war zog Buddy ungewohnt heftig. „Mensch Buddy was ist denn los?“ Etwas schneller tastete sie sich vorwärts. Sie wusste wo sie die Beine heben musste um nicht zu stolpern und sie wusste auch wo sie langgehen musste um in die gewünschten Räume zu kommen. Als sie ihre Schlafzimmertür aufmachte fiel ihr ein Geruch auf, der nicht normal war. Doch darum kümmerte sie sich nicht. Zumindest im ersten Momentt. Sie gingen die Treppe runter als sie plötzlich wie angewurzelt stehen blieb. Buddy wollte sie nach draußen führen. Und dann erst wurde ihr klar warum. Der Geruch. Wenn man diesen Geruch so inentsiev in der Nase hat in einem Haus kann das nichts gutes bedeuten. Im Gegenteil. Sie musste so schnell wie möglich aus dem Haus raus und weglaufen so schnell sie konnte. Es roch übertrieben nach Gas. Nun kroch die Panik in ihr hoch. Was ist mit meinen Eltern und meinen Geschwistern? Schliefen sie noch? Oder waren sie schon draußen und haben mich hier gelassen? Nein das konnte nicht sein. Sie würden mich nicht umbringen. Alle möglichen Gedanken rasten in ihrem Kopf doch sie hatte keine Zeit mehr. Sie wusste was in spätesten ein paar Sekunden passieren würde.
Buddy riss immer noch wie verrückt an der Leine. Sally rief nach ihren Eltern und ihren Geschwistern, doch es antwortete ihr keiner. Nun rannte sie so schnell sie konnte und ließ sich von Buddy führen. Die Arme nach vorne ausgestreckt war sie darauf gefasst an die Haustür zu stoßen. Dort angekommen, lief sie einfach geradeaus weiter zum Meer. Sie hörte nicht auf zu rennen bis sie endlich Wasser unter ihren nackten Füßen spürte. Ab hier war sie einen Kilometer von ihrem Haus entfährnt. Sie fiel auf die Knie und rief nach ihrer Familie. Doch keiner Antwortete. Es hat keinen Zweck. Warum ruf ich denn auch noch? Sie sind alle noch im Haus. Mit diesen Gedanken kamen ihr Tränen in die Augen. Die Augen geschlossen, dass Gesicht nach unten gerichtet saß sie da, wartete und hörte. Es war nichts zu hören außer das Rauschen des Meeres. Doch sie wusste, dass sich das auf einen Schlag ändern würde. Buddy saß steif neben ihr. Doch dann wurde die Stille durch einen ohrenbetäubenden Knall unterbrochen. Gleichzeitig fing Sally an zu schreien: „Nein!“ Und immer wieder nur dieses eine Wort. Bubby jaulte neben ihr. Sie wollte nicht wahrhaben dass ihr Haus gerade in die Luft gegangen war. Und ihre Familie. Trotzdem sie wusste, dass jede Hilfe für ihre Familie zu spät käme rief sie immer wieder nach ihr. Sie wusste nicht wie lange sie und Buddy so da saßen und sie schrie, doch im Hintergrund konnte sie immer noch das Knistern des Feuers hören das ihr Haus verschlang. Und mit ihm ihre Familie.
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