Vorab muss ich sagen, dass dieser Text nur entstanden ist, weil ich in Mathe Langeweile hatte und eine Freundin mir unbedingt geraten hat, die Geschichte weiterzuschreiben. Ich hoffe, sie gefällt euch ;)
„Wenn du stirbst hast du die Wahl. Du kannst zur Erde zurückkehren, nur in unsichtbarer Form, oder du kannst auf Ewigkeiten im Himmel bleiben. Es ist wundervoll dort, aber ich möchte doch noch ein wenig Zeit auf der Erde verbringen“, meinte Lilly. Sie hatte diese Sätze schon so oft gesprochen und doch war es für mich unverständlich. Eine Wahl haben? Zwischen Himmel und Erde? Ich hätte mich für den Himmel entschieden, aber das kleine Geistermädchen Lilly schien ihre Gründe zu haben. Niemand außer mir konnte sie sehen. Nun ja, ich konnte auch all die anderen Geister sehen, die auf der Erde zurückgeblieben waren, aber Lilly war mir, seit sie es herausgefunden hatte, nicht mehr von der Seite gewichen.
„Du bist etwas zu früh da, aber das ist besser als nur einen Standplatz im Schulbus zu bekommen, nicht wahr?“, sagte meine Mom, die neben mir auf dem Fahrersitz saß. Manchmal fuhr sie mich zur Schule. Dann saß Lilly hinten auf dem Rücksitz und hörte zu, wie wir redeten, oder erzählte selbst etwas. Manchmal bestand auch das Problem, dass meine Mom und sie gleichzeitig redeten und da meine Mom real war, hörte ich ihr besser zu.
„Bis heute Nachmittag“, meinte meine Mutter. Ich verabschiedete mich noch schnell von ihr und betrat dann das Schulgelände.
Als ich mich vor unserem Klassenzimmer auf den Boden gesetzt hatte, tauchte Lilly neben mir auf. Noch eine nützliche Eigenschaft von Geistern: Sie konnten von einem Ort verschwinden und an einem anderen wieder auftauchen.
Ich schaute den langen, verlassenen Gang entlang. Schritte erklangen und ich drehte mich zu dem Geräusch um. Ein Junge ging um die Ecke, warf mir einen kurzen Blick zu und ging dann weiter. Als ich ihm einen zweiten Blick zuwarf, erschrak ich ein bisschen. Sein Gesicht sah irgendwie verändert aus. Die vorerst braunen Haare, waren pechschwarz geworden und sein Gesicht etwas blasser. Glaubte ich zumindest. Nein! Sein Gesicht hatte sich gar nicht verändert, sondern wirkte, als seien es zwei ineinander. Es war wirklich sehr schlecht zu erklären. Noch einmal schaute ich hoch, um zu sehen, ob ich mich nur getäuscht hatte, aber der Junge war schon um die Ecke gebogen. „Hast du das auch gesehen?“, flüsterte ich Lilly zu. Noch konnte ich mit ihr reden, da sonst niemand da war. Fragend blickte sie mich an. Also hatte ich es mir eingebildet.
Plötzlich begann Lilly zu erzählen: „Weißt du eigentlich, wie ich gestorben bin?“ Ich schüttelte den Kopf. Sie hatte mir schon viele Gesichten erzählt, aber diese nicht. „Damals waren wir eine sehr reiche Familie des Adels. Wir hatten sehr Einfluss auf den König und bestanden nur aus adligem Blut. Meine Urgroßmutter, mein Großvater und meine Mutter hatten einen Herrn von hohem Stand geheiratet und bald würde auch ich das tun. Natürlich, ich war erst zehn, aber Hochzeiten in diesem Alter waren zu jener Zeit üblich. Doch wie es kommen musste, verliebte ich mich in einen einfachen Bürgerlichen, dessen Eltern vor langer Zeit gestorben waren und er sich allein durchs Leben schlug. Sein Name war Riley und er war ganze acht Jahre älter als ich. Auch üblich für damals.
Ich wusste, dass meine Eltern es nicht gern sahen, dass ich mit einem Bürgerlichen ausging, deshalb verheimlichten wir es ihnen. Wir trafen uns nur einmal in der Woche und immer wenn ich ihn sah, verliebte ich mich wieder neu in ihn. Es war klar, dass diese Zeit nicht von Dauer sein konnte, doch das Einzige, was ich wollte, war den Moment auszukosten.
Und wieder kam es so, wie es kommen musste. Ein Hausmädchen meiner Eltern entdeckte uns, wie wir Hand in Hand durch den Wald liefen und sagte es ihnen. Ich bekam Ausgangverbot. Erst eine Woche, dann zwei und dann drei. Und dann... sollte ich verheiratet werden. Meine Eltern wussten, dass ich noch immer an Riley hing und ihn nicht so schnell aufgeben würde, also erzählten sie mir etwas, was ich zuerst nicht zu glauben wagte. Er war tot. War von einer Klippe gesprungen. Von dem Moment an, als sie mir dies erzählten, machte mein Leben keinen Sinn mehr. Ich gab alles auf, was ich hatte und verzog mich in eine Welt aus Tod und Träumereien. Nach einem Monat, den ich einsam in meinen Gemächern verbracht hatte, war ich dann so weit endlich an Rileys Tod zu glauben. Es gab keine Hoffnung, nicht einen Schimmer. So schlich ich mich in einer Nacht aus dem Haus und sprang ebenfalls von der Klippe. Ich hatte vorher nicht viel über meine Zukunft nachgedacht, aber als ich sprang, sah ich sein Gesicht deutlich wie nie vor mir. Dieses liebevolle Lächeln und die funkelnden Augen. Aber er war nicht tot. Er war einfach nicht im Himmel und als ich mich dazu entschied, als Geist auf der Erde zu leben, war er auch dort nicht. Ich warte immer noch auf ihn und vor...“ Lillys leise Stimme wurde von der plötzlichen Lautstärke übertönt, sodass ich den letzten Satz nicht mehr hören konnte.
„Hey Alicia“, erklang Lesleys Stimme. Sie setzte sich neben mich auf den Boden und begann sofort zu reden: „Bald ist endlich Weihnachten. Ich kann’s kaum fassen, dass ich immer noch keine Geschenke für meine Freunde habe. Was wünschst du dir eigentlich? Naja, ich kann dir nicht zu viel versprechen. Wir müssen unbedingt noch mal in die Stadt.“
Ich nickte. „Ja, ich muss meinen Eltern noch was kaufen, aber sie haben absolut keine Wünsche, also ich weiß gar nicht, ob ich ihnen überhaupt etwas schenken soll, aber dazu ist Weihnachten ja schließlich da.“ Lesley nickte.
Als unsere Englischlehrerin kam, gingen wir in die Klasse. Mandy war scheinbar wieder krank, oder kam zu spät und Joe verbrachte seine vorweihnachtliche Zeit im Krankenhaus, sodass Lesley und ich allein in einer Reihe saßen. „Guten Morgen“, begrüßte uns unsere Lehrerin, die immer sehr einschüchternd wirkte. Ihr rot-braunes Haar war zu einem strengen Pferdeschwanz zusammengebunden und sie trug Tag ein Tag aus einen Anzug, als wolle sie nicht zur Schule, sondern auf Geschäftsreise gehen.
„Heute wird ein neuer Mitschüler am Unterricht teilnehmen. Er ist aus den Staaten hergezogen. Sein Name ist Tyson.“ Erst da fiel mir auf, dass der Neue schon längst im Klassenraum war. Es war nicht irgendein Junge, es war derjenige mit den zwei Gesichtern.
„Setz dich doch bitte neben Alicia“, meinte Mrs. Cornwall und deutete auf mich. Tyson kam auf mich zu und setzte sich. „Hi“, begrüßte er mich lächelnd und kramte seine Sachen hervor. Neugierig beobachtete ich ihn. Es war so irritierend, eine Person in einer anderen zu sehen, denn es gab wirklich keinerlei Ähnlichkeiten. Das schwarzhaarige Gesicht hatte ebenso rabenschwarze Augen und das andere grüne. Insgesamt sah er schon recht gut aus, aber ich konnte einfach nicht zwischen real und irreal entscheiden. Welches Gesicht sahen die anderen? Und sahen sie überhaupt eines davon?
Lesley schob mir einen Zettel zu auf dem in kritzeliger Schrift guter Fang stand. „Danke“, flüsterte ich und grinste. Lesley war zumeist damit beschäftigt, mir irgendwelche Jungs auszusuchen, mit denen ich ausgehen könnte. Sie selbst hatte einen Freund, der wenn möglich noch ein bisschen ausgeflippter war, als sie selbst. Jason war eigentlich ein Punk, oder sah zumindest so aus. Manchmal verbrachten wir alle die Nachmittage zusammen, aber da Jason ziemlich weit weg wohnte, sahen sich Lesley und er im Winter bei vereister Straße eher selten.
Ich fragte mich, welches Gesicht von Jason die anderen wohl sahen? Schließlich musste ich ihn noch einmal anschauen, aber ich konnte einfach nicht erkennen, welches seiner Gesichter wohl real war. Er folgte aufmerksam dem Unterricht, doch es schien mir, als werfe er ab und zu mal einen verstohlenen Blick zu mir. Kein Wunder ich starrte ihn ja auch wie das siebte Weltwunder an. Lilly saß auf dem Tisch und nahm ebenfalls auf ihre Art an der Stunde teil. Sie schien dem Neuen keine besondere Beachtung schenken zu wollen.
Die Haare des kleinen Mädchens wehten im Wind, wie ein aus Seide gesponnener Stoff. So viele Leute gingen vorbei und einige nahmen die untergehende Sonne wahr, doch niemand sah das Mädchen, was am Rande der Klippe stand und in die Brandung weit unter ihren Füßen starrte.
Sie hatte ihn gesucht. Und sie hatte ihn gefunden. Doch was brachte es ihr? Sie war tot und hatte die Liebe ihres Lebens verloren. Wie lange würde sie auf ihn warten müssen? Wie viele Jahre würde sie in seiner Nähe und doch so weit fort von ihm, verweilen?
„Der Tee ist vorzüglich, Riley. Ist er aus England?“, fragte ein Mädchen, mit Haaren so rot wie Feuer und einer Haut so blass wie jene weiße Blumen am Rande des Parks, die einige als Edelweiß bezeichneten. Riley nickte und trank stumm aus der edlen Tasse. Er dachte über sein Leben nach. Wegen ihm waren so viele Leute gestorben, doch er hatte nie ein schlechtes Gewissen gehabt. Nur bei dem letzten Mädchen, ihr Name war Lilly gewesen, verspürte er etwas wie einen Stich in der Brust. So genau konnte er sich an das Funkeln ihrer Augen, wenn sie lachte und die helle Stimme erinnern. Sie war anders gewesen, aber auch nur eine von jenen, die sein Auftraggeber aus dem Weg geschaffen haben wollte. Riley konnte einfach nicht glauben, dass das Mädchen, was an das unendliche Leben und das Gute im Menschen geglaubt hatte, wegen ihm von der Klippe gesprungen war. Diesen Auftrag hatte er sich viel schwerer vorgestellt.
„Sag doch etwas mein Engel“, meinte das rothaarige Mädchen und musterte ihn traurig. Sein nächster Auftrag. Auch sie würde sterben, ohne dass Riley ein Messer verwenden müsste. „Es tut mir Leid Anna. Ich hatte einen sehr schweren Tag und ich muss mir Gedanken darüber machen.“ Betrübt schaute er auf den Boden und spürte, wie Anna ihm über den Rücken strich. Dann stand sie auf, ging um den kleinen Tisch in der Mitte und ergriff Rileys Hand. Er stand auf. „Anna“, sagte er, aber konnte nicht weiterreden, da die Rothaarige ihre Lippen schon auf die seinen gelegt hatte.
„Nein!“, schrie Lilly. „Nein. Nein. NEIN!“ Sie konnte es nicht glauben. Warum küsste Riley dieses Mädchen? Sie musste halluzinieren! Erschrocken kniff sie die Augen zusammen, doch als sie sie wieder öffnete, hatte sich nichts verändert. Noch immer küssten sich die beiden. Wann hatten er und Lilly sich schon einmal so lang geküsst?
Ich verstand es nicht. Je länger ich Tyson anschaute, desto neugieriger wurde ich. Als fast das Ende der Stunde erreicht war, hielt ich es nicht mehr aus. Ich schrieb auf einen kleinen Zettel die Worte „Wer bist du wirklich?“ Und schob ihn zu dem Neuen.
Tyson las die Worte und starrte mich verwundert an. Seine Augen schienen mich durchstechen zu wollen, dann blickte er wieder auf seine Aufgaben. Hatte ich eine Antwort erwartet? Richtig überrascht war ich nicht gewesen, dass er nichts erwidert hatte, aber etwas enttäuscht war ich schon.
Nach einer Geschichtsstunde, in der Tyson wieder neben mir saß und mir nur selten einen verstohlenen Blick zuwarf, hatten wir endlich eine Stunde Pause. Trotz der winterlichen Temperaturen setzten Lesley und ich uns nach draußen, wo zu dieser Jahreszeit niemand der Schule war.
„Was denkst du von dem Neuen?“, wollte ich wissen. Natürlich war Tyson bei uns Gesprächsthema Nummer 1. Lesley zuckte ratlos mit den Schultern und strich eine blaue Haarsträhne zurück, die ihr in die Stirn gefallen war. „Er ist irgendwie… anders, aber dafür ziemlich hübsch. Ich meine, diese grünen Augen strahlen einfach so sehr.“ Aha. Also sahen die anderen das Gesicht mit den grünen Augen.
Wir schwiegen. Heute Abend würde ich Myles von dem sonderbaren Jungen erzählen, er wusste meistens Rat. Myles war ebenfalls ein Geist und ich kannte ihn schon mein Leben lang. Er war wie ein Vater für mich gewesen und da mein richtiger Vater nicht mal von meiner Existenz wusste, hatte Myles einen wirklich ausgesprochen guten Ersatz abgegeben. Natürlich hätte mich meine Mutter damals fast zum Psychologen gebracht, als ich mit der Luft gesprochen hatte, aber Myles hatte mich davor bewahrt, indem er mir von meiner besonderen Gabe erzählt hatte. Als ich ein Kleinkind war, hatte er mir eingeschärft, dass es unser Geheimnis war und als ich sechs war hatte er mir die Wahrheit erzählt. Mit Myles konnte ich über alles reden. Noch dazu hatte er im Gegensatz zu Lilly und den anderen Geistern, die Begabung, Dinge zu berühren und zu bewegen, wie ein Mensch auch.
„Hey Alicia“, sagte Lesley leise. „Ich glaube wir bekommen Besuch.“ Tatsächlich. Tyson kam um die Ecke, direkt auf uns zu. Seltsam, dass er uns hier gefunden hatte, aber vielleicht hatte er auch die anderen gefragt.
„Alicia“, sagte er entschieden. „Ich muss mit dir reden.“ Lesleys neugieriger Blick entging mir nicht, als ich dem sonderbaren Jungen um die Ecke folgte. „Tyson, ich...“ „Was siehst du?“ Wir waren an der Schulwand stehen geblieben und ich starrte ihm direkt in die Augen. Augen, so schwarz wie die Federn eines Raaben. „Zwei Gesichter“, entgegnete ich. „Was bist du? Ich muss es wissen.“ „Du musst gar nichts wissen“, meinte er barsch. „Doch!“ Ein Lachen seinerseits folgte und dann war sein Gesicht auch schon so nah bei mir, dass sich unsere Lippen beinahe berührten. Tysons kühler Atem kitzelte mein Gesicht. Dann geschah etwas völlig Unvorhergesehenes. Seine Lippen berührten die meinen. Ganz sanft und kurz, dann sagte er mit bedrohlicher Stimme: „Wenn du auch nur einem Menschen von mir erzählst, werdet ihr beide an jenem Tag das letzte Mal das Licht der Erde erblickt haben.“ Ohne ein weiteres Wort ging er. Ich wartete kurze Zeit, dann ging ich wie in Trance wieder zu Lesley. Die erwartete Befragung traf nicht ein und es wunderte mich, dass auch Lesley nichts mehr von Tyson sagte. Ob sie uns beobachtet hatte?
Ich hatte immer noch nicht realisiert, dass Tyson mich geküsst hatte. Die einzige Frage, die ich mir dazu stellte war, warum? Warum hatte er mich nach unserer kleinen Diskussion nur geküsst?
Als ich nach der Schule mit dem Bus nach Hause fuhr, hatte ich allen Grund zur Freude, denn es war endlich Freitagnachmittag und meine Mutter war heute Morgen, als sie mich zur Schule gebracht hatte, direkt weiter zu irgendeiner Besprechung gefahren, die in den Staaten statt fand. Also würde ich das Wochenende über allein zu Hause sein und hätte genug Zeit mit Myles zu reden.
„Hallo Alicia“, begrüßte er mich, als ich endlich zu Hause angekommen war. Ich trat ein, schloss die Tür und ging die kleine Treppe hoch, die ins Wohnzimmer führte. Im Haus roch es nach Spaghetti. Wahrscheinlich hatte Myles etwas gekocht. „Es gibt Spaghetti“, bestätigte er meine Vermutung. Der Tisch der Wohnküche war schon gedeckt und Myles setzte sich auf den Platz gegenüber von mir, auf dem er immer saß, wenn wir aßen. Das war noch so eine Sache, die er im Gegensatz zu den anderen Geistern tun konnte, denn es war ihm möglich zu essen. Er musste es nicht, aber er konnte.
„Wie war dein Tag?“, wollte Myles wissen. Ich zuckte mit den Schultern. „Naja, wir haben einen Neuen in der Klasse.“ Anstatt ihm direkt die ganze Gesichte zu erzählen, wartete ich ab, was er sagte. Wie immer erfasste er mit einem einzigen Blick, dass etwas nicht stimmte und schaute mich erwartungsvoll an. „Er ist irgendwie anders“, begann ich zu erzählen. „Ich weiß nicht, ob das stimmt, was ich sehe. Heute hat er sich neben mich gesetzt und er hatte zwei Gesichter. Also keine zwei Gesichter nebeneinander, sondern ineinander, wie eines.“ Ich machte eine kurze Pause, um etwas von meiner Fanta zu trinken, dann fuhr ich damit fort ihm alles zu erzählen. Auch das von dem Kuss.
„Zwei Gesichter also…“ Myles setzte seinen typischen Nachdenker Gesichtsausdruck auf. Wir räumten schweigend den Tisch ab und setzten uns anschließend zusammen auf die weiße Couch. „Schenke ihm nicht allzu viel Beachtung, in Ordnung Alicia?“ Ich zuckte mit den Schultern. So gern hätte ich mehr über Tyson erfahren und wahrscheinlich wusste Myles auch etwas über ihn, aber ich würde nicht ein Wort aus ihm herausbekommen, wenn er es mir jetzt nicht sagte. Mit einer Hand strich er sich das Haar zurück, was ihm in die Stirn fiel und fragte: „Wo ist eigentlich Lilly? Sie ist doch an den meisten Freitagen hier.“ Ich zuckte mit den Schultern. Lilly hatte sich heute ziemlich still verhalten und nach der Pause hatte ich sie nicht mehr gesehen. Vielleicht hatte sie ein interessantes Gespräch verfolgt, oder wollte einfach ihre Ruhe haben.
Ich stand auf und ging in mein Zimmer, wo ich meinen Laptop einschaltete. Nur zwei neue Mails. Die eine von Facebook und die andere von einer unbekannten Adresse. Diese öffnete ich.
Alicia,
halte dich fern von jenen Dingen, in die du deine Nase nicht hereinstecken solltest und erzähle niemandem von den eigenartigen Erlebnisseen, die dir widerfahren sind.
Wie oft ich mir die Mail durchlas, wusste ich nicht. Ich wollte etwas daraus schließen, brachte aber alles nur mit einer Person in Verbindung. Tyson. Irgendwann kam Myles in mein Zimmer und las ebenfalls die Mail. „Wer immer die Mail geschickt hat, hat recht. Du solltest dich daraus halten, das ist nicht deine Aufgabe.“
Unwillkürlich biss ich mir auf die Lippe. Was verheimlichte Myles mir? Was immer es war, es stellte ein Risiko für mich dar, was Myles auf keinen Fall eingehen wollte. „Räum dein Zimmer doch bitte auf“, meinte er nach einiger Zeit.
Nachdem ich meine Sachen geordnet in den riesigen Holzschrank in meinem Zimmer gelegt hatte, setzte ich mich auf mein Bett. Meine Gedanken kreisten noch immer um Tyson, doch ich musste damit abschließen und mich endgültig aus der Sache heraushalten.
Lilly
Wie in einem Märchen hielt er ihre Hand. Doch es war kein Märchen, das hier war real, das wusste Lilly. Rileys Augen spiegelten den Glanz des Sees wieder und schienen sich in den unendlichen Weiten der Welt zu verlieren. Sie spürte die Wärme seines Atems an ihrer Wange, als er sich zu ihr herüberbeugte, um ihr einen kurzen, zärtlichen Kuss zu geben.
„Ohne dich kann ich nicht leben“, flüsterte Lilly und lehnte sich an Rileys Schulter.
Merlin Re: - Zitat: (Original von MysticRose am 06.01.2011 - 00:00 Uhr) Woah, ist das lang. Hab noch nicht alles durch, werde morgen weiterlesen. Bis jetzt hört 's sich aber gut an. Und die Sachen, die aus Langeweile in Mathe entstehen, sind immer die Allerbesten :-D Jap, stimmt ;D aber ich bin mir nicht sicher, ob mir in mathe mein schreibstil so gelungen ist :D |
MysticRose Woah, ist das lang. Hab noch nicht alles durch, werde morgen weiterlesen. Bis jetzt hört 's sich aber gut an. Und die Sachen, die aus Langeweile in Mathe entstehen, sind immer die Allerbesten :-D |