Romane & Erzählungen
DAS GEBET - in der Kathedrale ( 3 )

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"DAS GEBET - in der Kathedrale ( 3 )"
Veröffentlicht am 05. Januar 2011, 6 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Ich wurde in einem kleinen Dorf bei NĂŒrnberg geboren. Studium und Beruf brachten mich nach Baden WĂŒrttemberg. Die etwa 35 Jahre im DreilĂ€ndereck waren genug. 1999 zog es mich in meine alte Heimat zurĂŒck und seither lebe ich in FĂŒrth.
DAS GEBET - in der Kathedrale ( 3 )

DAS GEBET - in der Kathedrale ( 3 )

Beschreibung

Gebete sind wie aufsteigender Weihrauch: zĂ€rtlich und sĂŒĂŸ oder heiß und bitter. ErzĂ€hlung in 5 Teilen

Teil 3: In der Kathedrale

Als Thomas dieses ehrwĂŒrdige GebĂ€ude betritt, umfĂ€ngt ihn mystisches DĂ€mmerlicht. Durch die farbigen Fenster fallen ein paar Sonnenstrahlen, werfen magische Farbreflexe auf den Boden und auf die SĂ€ulen des GebĂ€udes, die den Himmel zu berĂŒhren scheinen. Zart hĂ€ngt der Duft von kostbarem Weihrauch zwischen den SĂ€ulen und betört die Sinne.  Dann sucht er sich einen versteckten Platz. Er findet ihn bei einem Seitenaltar, vor dem ein StĂ€nder mit vielen brennenden Opferkerzen steht. WĂ€hrend er davor kniet, beginnen die Flammen sachte zu wabern und zu fließen, bis sie ihn gĂ€nzlich einzuhĂŒllen scheinen. Die AtmosphĂ€re hat sich verdichtet und Thomas vollkommen eingesogen.  In diesem Augenblick beginnt er zu beten:

„AllmĂ€chtiger Gott, welch schöne Erde hast du geschaffen. Aber was machst du mit den vielen Menschen, die leiden? Du schickst ihnen all das Elend, die Krankheiten, die Hungersnöte, die Katastrophen. Warum nur tust du das? Ich bitte dich, wenn du der gĂŒtige Gott bist, dann wende du ihr Schicksal, sorge du fĂŒr genug zu essen, fĂŒr sauberes Wasser, fĂŒr medizinische Versorgung und vor allem, sorge du dafĂŒr, dass die Kriege aufhören und wieder Frieden ist. Halte bitte du die DĂŒrren zurĂŒck,….“

WĂ€hrend Thomas so in seiner Verzweiflung mit Gott hadert und ringt, immer neue Hilfebitten und Forderungen in den Himmel schickt, ist leise eine Frau hinter ihn getreten. Ihre Gestalt ist in weite GewĂ€nder gehĂŒllt, ihr Gesicht im DĂ€mmerlicht nicht zu erkennen.

Plötzlich unterbricht eine glockenhelle Stimme sein Gebet: „Lieber Thomas, was willst du? Gott in die Verantwortung ziehen fĂŒr die Taten der Menschen? Mit ihm gar abrechnen? Wer hat abgeholzt, bis es keine BĂ€ume mehr gab? Wer hat die FlĂŒsse begradigt? Wer hat durch Eingriffe die kunstvolle Ordnung der Natur zerstört? Wer plĂŒndert und quĂ€lt diesen Planeten? Ihr Menschen seid es! Und merke dir: Nicht Gott straft euch, sondern die Folgen eures unĂŒberlegten Handelns sind es. Und es lĂ€uft mehr und mehr aus dem Ruder!  Aber bedenke auch: Ihr seid als Abbilder Gottes geschaffen, ausgestattet mit GĂŒte, Vertrauen, Verantwortungsbewusstsein, Einsicht in ZusammenhĂ€nge, Respekt und Achtung vor Natur und eures Gleichen und mit unendlicher Liebe. Und ihr seid auserwĂ€hlt, diesen Planeten wieder in ein Paradies zu verwandeln. Denn Gott ist nicht nur im Himmel zu finden, sondern in jedem Menschen, in der gesamten Schöpfung und der ihr eigenen Weisheit. Steh auf, erwecke den göttlichen Teil – die Liebe – in dir und handle. Ihr habt das Wissen, die Macht und das Geld, die Menschen und den Planeten zu heilen.“

Plötzlich herrscht wieder Totenstille in der riesigen Kathedrale. Thomas dreht sich erschrocken um, aber keine Schritte, nichts. Es ist alles wie es vorher war, als er zum Gebet nieder kniete. Nur die Flammen der Opferkerzen wabern nicht mehr.

Noch eine ganze Weile verharrt er in tiefem Schweigen an seinem Platz. Das mystische Licht, das ihn vorhin erfasste und einzusaugen schien, ist verschwunden.

Thomas wischt sich verwirrt ĂŒber die Augen wie um etwas zu verscheuchen. Dann verlĂ€sst er langsam und versonnen  das imposante Bauwerk dieser gotischen Kathedrale. Als er wieder in der Sonne steht, scheint er erst vollends zu erwachen und eilt dann zum nĂ€chst gelegenen Bahnhof. Am kommenden Morgen wird ihn der Onkel in seiner Heimatstadt in Empfang nehmen. Was soll er ihm bloß erzĂ€hlen?

 

©Hei-O 12-2010

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NORIS
Ich wurde in einem kleinen Dorf bei NĂŒrnberg geboren. Studium und Beruf brachten mich nach Baden WĂŒrttemberg. Die etwa 35 Jahre im DreilĂ€ndereck waren genug. 1999 zog es mich in meine alte Heimat zurĂŒck und seither lebe ich in FĂŒrth.

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Windflieger Re: Re: Klasse!!! -
Zitat: (Original von NORIS am 06.01.2011 - 21:13 Uhr)
Zitat: (Original von Windflieger am 05.01.2011 - 21:07 Uhr) Diese Begegnung in der Kathedrale, sie wirkt so unscheinbar und so mÀchtig zugleich.
LG Ivonne


....danke fĂŒr diesen tollen kommi......ja, die begegnung hat wirklich tief greifende folgen.....

lg heidemarie

Ich bin gespannt auf den letzten Teil :-)))
GLG Ivonne
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Re: -
Zitat: (Original von LadyFabiola am 06.01.2011 - 21:16 Uhr) wow, das klingt toll, ich geh jetzt erstmal die ersten beiden teile lesen :D
grĂŒĂŸle, fabiola (:


...ja...viel spaß beim lesen und auch bei den fortsetzungen.......bin eben bei dir gewesen........klasse idee....

lg heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Re: Warst wohl du der Engel -
Zitat: (Original von Louisa am 06.01.2011 - 13:54 Uhr) oh der dritte teil ist so schön umschrieben. Farbig gestaltete Verse.
Der Engel hat so Recht, alles anderen in die Schuhe schieben ist einfach.
Wow schön gesprochen.
da freu ich mich auf die Fortsetzung.
DrĂŒck dich Gabriela


.....naja, zum engel tauge ich meiner meinung nach noch nicht ganz......

lg heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Re: Klasse!!! -
Zitat: (Original von Windflieger am 05.01.2011 - 21:07 Uhr) Diese Begegnung in der Kathedrale, sie wirkt so unscheinbar und so mÀchtig zugleich.
LG Ivonne


....danke fĂŒr diesen tollen kommi......ja, die begegnung hat wirklich tief greifende folgen.....

lg heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Re: -
Zitat: (Original von Luap am 05.01.2011 - 20:34 Uhr) Wunderbar geschrieben und auch gelesen... bin echt gespannt, wie es weiter geht...

Lieben Gruss
Paul


es gefÀllt mir, wenn ich meine leser auf die folter spanne.......

lg heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
Gabriella Warst wohl du der Engel - oh der dritte teil ist so schön umschrieben. Farbig gestaltete Verse.
Der Engel hat so Recht, alles anderen in die Schuhe schieben ist einfach.
Wow schön gesprochen.
da freu ich mich auf die Fortsetzung.
DrĂŒck dich Gabriela
Vor langer Zeit - Antworten
Windflieger Klasse!!! - Diese Begegnung in der Kathedrale, sie wirkt so unscheinbar und so mĂ€chtig zugleich.
LG Ivonne
Vor langer Zeit - Antworten
Luap Wunderbar geschrieben und auch gelesen... bin echt gespannt, wie es weiter geht...

Lieben Gruss
Paul
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