Beschreibung
Auch wenn heute glücklich verheiratet, so erinnere ich mich immer wieder gern an meine erste Liebe.
Während einer Klassenfahrt in den Sommerferien 1978 lernte ich eine hübsche, gleichaltrige Dresdnerin kennen. Sie gehörte zu den Schülern, die uns beim kennenlernen der Stadt begleiten sollten. Wir verbrachten viel Zeit miteinander, jede freie Minute die uns die Lehrer/Betreuer gaben. Die zwei Wochen Klassenfahrt waren viel zu schnell vorbei. Beim Abschied auf dem Bahnhof tauschten wir natürlich unsere Adressen aus und gaben uns ein Küßchen auf die Wangen (damals waren die Zeiten noch etwas anders- schmunzel). An die Zugfahrt zurück an die Ostseeküste kann ich mich kaum erinnern, meine Gedanken waren noch in Dresden bei Anette.
In den folgenden Monaten tauschten wir viele Briefe (In der damaligen DDR hatten hauptsächlich die Funktionäre Telefon, alle anderen sahen in dieser Beziehung ziemlich schlecht aus).
Die Zeit verging schnell und wir freuten uns auf den Sommer. So wie wir damals in der Turnhalle ihrer Schule übernächtigt hatten, würde meine Schule dieses Jahr Gastgeber für ihre Klasse sein.
Die Zeit raste wie im Fluge an uns vorbei. Ich hing Tag und Nacht (naja, etwas übertrieben, aber so kam es mir damals vor) an der Schule rum und freute mich über jede Minute die ich mit Anette verbringen durfte.
Bis der verhängnissvolle letzte Abend anbrach.
Kurze Einführung der Sprache:
norddeutsch nein: nööö
sächsisch ja: nuuu
Am Ostseestrand verbrachte die Austauschklasse einen Grillabend. Unsere Klasse war eingeladen. Die Wellen
schaukelten, der Sonnenuntergang zog sich im rötlichen Schimmer über Stunden hinweg hin.
Ich nahm in einer günstigen Minute all meinen Mut zusammen und fragte Anette, ob wir uns nicht etwas hinter die Dünen zurückziehen wollen, um unseren letzten Abend alleine zu genießen. Sie antworte mit "nuuu". Ich in meiner Aufregung verstand "nööö". Tief gekränkt und mit rotem Kopp verabschiedete ich mich kurz und verschwand.
Wir verloren uns aus den Augen.....wie blöd.
@BO 07.01.2011