Fantasy & Horror
Eine wie keine - Gedanken eines Frauenmörders

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"Eine wie keine - Gedanken eines Frauenmörders"
Veröffentlicht am 28. Dezember 2010, 10 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Mmh, es gibt nichts zu sagen. Wenn euch etwas interessiert, schreibt mich an :)
Eine wie keine - Gedanken eines Frauenmörders

Eine wie keine - Gedanken eines Frauenmörders

Beschreibung

'ne Horrorgeschichte, die wahrschl. nicht jedem gefallen wird. Trotzdem Kommentare & Bewertungen erwünscht! Bildquelle: http://home.wtal.de/rwobst/2845_ jedl_SU_wald.jpg

Es dämmerte allmählich. Der Spätsommer hinterließ überall seine Spuren. Die Kälte kroch seinen Körper hinauf. Er zog seinen Mantel enger um sich und blickte auf den Haufen vor seinen Füßen. Wie lange dauerte es denn, verdammt nochmal ?! Seine Uhr zeigte kurz vor acht an, es müsste schon längst dunkel genug sein, um unbemerkt ein Feuer anzuzünden. Sein Blick streifte wieder den Berg von Mülltüten. 

 

Jede einzelne von ihnen war einzigartig, enthielt eine ganz besondere, junge Dame mit einmaligen Charakterzügen. Und alle tot. Er hoffte, der übel riechende Gestank, der ihm entgegen wehte, würde mit der Verbrennung verschwinden.  Die ganze Nacht hatte er wach in seinem Bett gelegen und war alles durchgegangen. Von dem Transport zu dieser Waldlichtung bis zum Verschwindenlassen der Asche.  Es durfte nichts schief gehen, es durfte einfach nicht! Sein Blick blieb immer wieder an dem Haufen hängen, immer wieder. So viele Erinnerungen waren darin verborgen.

 

Die erste junge Dame, er hatte ihren Namen wieder vergessen. Sie war die Erste, die seit seiner Flucht Interesse an ihm gezeigt hatte. Hoch gewachsen, blond, liebevolle – ja, ach, so liebevolle Augen. Er musste sich konzentrieren, verdammt noch mal !! Trotzdem, noch war Zeit. Er musste alle Erinnerungen an diese Damen wieder wecken. Nur einen Augenblick lang, bevor sie endgültig aus seinem Leben verschwanden. Viola. Ja, genau, der Name der Ersten war Viola. Vivi. Er grinste teuflisch, mit zitternden Händen. Ihr Gesicht, ihre Stimme… perfekte Kombination aus Schönheit und Charme. Nachdem er sie in ihr Lieblingslokal ausgeführt hatte, zeigte er ihr -nach ihren endlosen Bitten - seine Wohnung. Alles war schon damals gut durchdacht, weder Nachbarn noch ihre Bekannten hatten von ihrer Anwesenheit und ihrem Besuch etwas erfahren. In der Wohnung, da war ihre schlimmste Charaktereigenschaft zum Vorschein gekommen. Ihren Gesichtsausdruck, beim Betreten seiner „gammeligen Schweinebude", wie sie seine hart erarbeitete Wohnung nannte, würde er nie vergessen. Ihr Eitel war einfach zu widerlich und abscheulich, um ihn dieser Wunderschönheit auszusetzen. Kaum hatte sie es ausgesprochen, war er über sie her gefallen, hatte sie mit ihrem samtweichen Schal erstickt. Es ging sehr schnell. Genau so, und nicht anders, war er es gewohnt. Zack, Punkt, Aus, Finito.

 

Die Zweite, ja die, die war schon etwas schwieriger. Etwas pummeliger, lachte mitreißend und war immer bestens gelaunt. Trotzdem war sie zu selbstkritisch und zu unzufrieden mit ihrem Körper, was  schließlich ihr Todesurteil war. Ihre Mitbewohnerinnen waren unterwegs, als sie ihn zu sich eingeladen hatte. Nachdem die Beiden sich ein Video angeschaut hatten, begann sie von der Figur der Hauptdarstellerin zu schwärmen. Wie schlank sie doch war, und welch‘ perfekte Rundungen sie doch hatte,bla, bla, bla. Er hatte sie nur schief von der Seite angestarrt, was sie zu weiterem Jammern bewegte. Die Weinflasche bereitete ihr schließlich ein Ende. Seither hasst er hübsche Schauspielerinnen und Rotwein. Ihren vom Wein rot befleckten Kopf  würde er niemals vergessen. Wie er zur Seite geknickt war;wie der Wein wie Blut zu Boden getropft war… Sie hatte es nicht anders verdient.

 

Die ruhige, sanfte Claire traf er am nächsten Abend in einer Kneipe. Sie saß ohne Begleiter neben ihm an der Bar, musterte ihn von der Seite. Nachdenklich, einfühlsam. Diese Art hatte er bei den Damen zuvor sehr vermisst. Claire war ruhig, sagte nicht viel, dachte viel nach und schien ihn von ganzem Herzen zu lieben. Dennoch lag sie nun erstochen in einer pechschwarzen Mülltüte. Er konnte es einfach nicht fassen, dass sie ihm an seinem Geburtstag bei ihm zuhause mitteilte, dass sie nun für Frauen schwärmte. Nach kurzer Sprachlosigkeit hatte er spontan zu dem Fleischmesser gegriffen und wild auf sie eingestochen.  Wie sehr er Blut doch hasste. Es stank widerlich und hatte eine ekelerregende Farbe. Jeder Tropfen Blut, der aus ihrem Brustkorb hervorgespritzt kam, reizte ihn umso mehr zum Stechen. Schließlich verstummte ihr Keuchen, und er stopfte sie wild in die Tüte. Das hatte sie davon, seinen Geburtstag so zu ruinieren!

 

Es war schließlich auch dazu gekommen, dass selbst seine kleine Schwester ihm zum Opfer fiel. Was hatte sie auch bitte sehr in seinem Keller zu suchen, als sie ihn besuchte und er gerade kein Auge auf sie werfen konnte? Selbstverständlich hatte sie die Mülltüten gefunden, in sie hineingeblickt und wäre fast in Ohnmacht gefallen. Das konnte er sich auch irgendwie vorstellen. Wie schrecklich mussten denn die ausgetrockneten Leichen auf ein vierzehnjähriges Mädchen gewirkt haben ? Glücklicherweise erwischte er sie kurz bevor sie taumelnd die Kellertür hinausstürzen wollte. Nichts hatte sie gesagt; keine Vorwürfe, keine Beleidigungen, wie er es erwartet hätte. Nur dieser traurige Blick, diese Enttäuschung gemischt mit Ekel auf ihren großen Bruder. Wortlos legte er seine Hände um ihren Hals, drückte langsam, aber sicher, zu. Sie starrte ihn bloß mit vor Schreck geweiteten Augen an, unfähig sich zu bewegen oder zu schreien.  Nach etwa vier Minuten senkte sich ihr Kopf. Sie landete ebenfalls in einer schwarzen Mülltüte in einem sicheren Versteck am Waldrand.

 

Auf diesen Haufen  wurden auch zwei junge Polizistinnen, die ihm auf die Schliche gekommen waren, geworfen. Kurz bevor sie in ihren Wagen nach ihrem auffälligen Spionieren steigen konnten, rannte er aus dem Haus und erstach die Beiden mit zwei scharfen Messern. Er hatte Glück, dass es bereits zu dunkel war, sodass niemand etwas bemerkt hatte.

 

Hier stand er nun, im mittlerweile finsteren Wald. Sechs Damen, sechs Tüten, ein Mann. Und ein Feuerzeug.  Er hatte sich schon alles gut durchdacht.  Er würde Michelle, seine Geliebte, in Kanada überraschen, wo sie ihre Großeltern besuchte, sozusagen zu ihr fliehen. Er musste sich einer Person anvertrauen. Und wer käme da sonst in Frage, wenn nicht seine Michelle? Sie musste es einfach verstehen, sie musste es einfach. Eine weitere Enttäuschung der Frauen konnte er nicht mehr ertragen.

 

Er blickte noch kurz auf den brennenden Berg zurück, stieg in seinen Wagen und verschwand.

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TaZziix3
Mmh, es gibt nichts zu sagen.
Wenn euch etwas interessiert, schreibt mich an :)

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TaZziix3 Re: Re: Re: Interessant! -
Hihi, nein, ich freu mich sogar über solche Kritik ; )
Dann erst kann man sich ja richtig verbessern (^.^)
Ja, "Der Mädchenmaler" ist so 'ne Art Thriller, von Monika Feth (eher Jugendbuch)

Ja, danke, bin gut "angekommen", *lach*
Hoff' ich auch bei dir : )
Lg,
TaZzii
Vor langer Zeit - Antworten
MysticRose Re: Re: Interessant! -
Zitat: (Original von TaZziix3 am 31.12.2010 - 13:44 Uhr)
Zunächst, danke, liebe MysticRose : )
Das ist wirklich meine allererste "Horror"geschichte, und da ich selbst in Thrillern das Aussehn der Leiche und den Mordvorgang überblättere, wollte ich mir selbst das auch nicht so vorstellen. Und deshalb wirkt vielleicht das Ganze ein wenig "trocken" : )
Ich hatte zunächst vorgehabt, die Story in der Ich-Perspektive wiederzugeben, aber habs dann doch nochmal geändert. Vielleicht kennst du ja die "Erdbeerpflücker, Mädchenmaler, ... ", so ähnlich wollte ich auch diese Geschichte schreiben, mit der Hauptperson, in die man sich nicht so leicht versetzen kann, nur betrachtet und die wenigsten Gedanken erfährt :) Vielleicht ist deshalb die Geschichte nicht so ausführlich oder "spannend" ausgefallen :)
Deine Verbesserungsvorschläge werde ich überarbeiten. ^^
Und danke für deine seehr umfangreiche Kritik (ist meine erste, die so weiterhilft) & natürlich für dein Lesen, hihi

TaZzii
Guten Rutsch : D



Uff... ich bin erstmal erleichtert. Du musst wissen, einige Leute nehmen's dir echt übel, wenn du ein bisschen Kritik übst. "Mädchenmaler" - ist das ein Horrorroman? Ich kenne nur den "Mädchenmörder" von Thea Dorn ;-)
Ok, vielleicht übertreibe ich auch mit meinen Vorstellungen, was guten Horror betrifft ein wenig :-))
Ich hoffe auch, du bist gut ins neue Jahr gekommen.
LiGrü
MysticRose
Vor langer Zeit - Antworten
TaZziix3 Re: Interessant! -
Zunächst, danke, liebe MysticRose : )
Das ist wirklich meine allererste "Horror"geschichte, und da ich selbst in Thrillern das Aussehn der Leiche und den Mordvorgang überblättere, wollte ich mir selbst das auch nicht so vorstellen. Und deshalb wirkt vielleicht das Ganze ein wenig "trocken" : )
Ich hatte zunächst vorgehabt, die Story in der Ich-Perspektive wiederzugeben, aber habs dann doch nochmal geändert. Vielleicht kennst du ja die "Erdbeerpflücker, Mädchenmaler, ... ", so ähnlich wollte ich auch diese Geschichte schreiben, mit der Hauptperson, in die man sich nicht so leicht versetzen kann, nur betrachtet und die wenigsten Gedanken erfährt :) Vielleicht ist deshalb die Geschichte nicht so ausführlich oder "spannend" ausgefallen :)
Deine Verbesserungsvorschläge werde ich überarbeiten. ^^
Und danke für deine seehr umfangreiche Kritik (ist meine erste, die so weiterhilft) & natürlich für dein Lesen, hihi

TaZzii
Guten Rutsch : D
Vor langer Zeit - Antworten
Gabriella DAS HAST SEHR - SPANNEND GESCHRIEBEN; INTERESSANT AUS DER PERSPEKTIVE DES MÖRDERS:
MEIN SOHN ARBEITET ALS JUSTIZVOLLZUGSBEAMTER; ER REDET AUCH MIT DEN GEFANGENEN: WIESO WESHALB UND WARUM; JEMAND; DIES ODER DAS GEMACHT HAT: GANZ INTERESSANT:
mAL WAS ANDERES ZUM DARÜBER NACHDENKEN:
GLG ZU DIR GABRIELA ( LOUISA)
Vor langer Zeit - Antworten
MysticRose Interessant! - Liebe Tazzi,
ich hab die Geschichte aufgeschlagen, weil ich sehen wollte, wie du die Gedanken eines Mörders verfasst - so etwas ist selbstverständlich nicht leicht. Ich versuche mich gerade selbst in so etwas und habe schon eine Menge Kritik einstecken müssen.
Ich würde es besser finden, wenn du es mal in der Ich-Perspektive versuchen würdest; das würde bestimmt noch interessanter klingen. Das soll natürlich keineswegs heißen, dass ich deine Version langweilig finde ;-)
Anmerkung: "Er hatte sie an dem Abend nach dem Essen bei ihrem Lieblingsrestaurant in ihre Wohnung gebracht."
Diese Satzkonstruktion klingt etwas unglücklich.
Ich würde so etwas besser finden:
Nach dem gemeinsamen Essen im "XY" - es war übrigens ihr Lieblingsrestaurant - hatte er sie wieder nach Hause gebracht.

"Alles war schon damals gut durchdacht, niemand hatte ihre Anwesenheit bemerkt."
1. Das klingt etwas trocken.
2. Die Anwesenheit in ihrer eigenen Wohnung bemerken? Lebt sie alleine? Wie ist das genau gemeint? Dachten Nachbarn, sie sei im Urlaub?
Dann schreibst du wieder: "beim Betreten SEINER "gammeligen Schweinebude""...
In welcher Wohnung befindet sie sich denn jetzt? In seiner oder in der ihrigen?
Der erste Mord geht mir etwas zu schnell über die Bühne, genauso wie die anderen auch.

Positiv finde ich aber auf jeden Fall, dass du beschreibst, was genau ihr Todesurteil war. So etwas ist immer interessant zu lesen, da es mehr Rückschlüsse auf die Persönlichkeit des Killers zulässt. Allerdings hat mir der trotzdem zu wenig Farbe. Man weiß nichts über ihn, noch nicht mal einen Namen.
Ich gebe dem Kenshin schon Recht, der Horroraspekt war überhaupt nicht vorhanden, außer der Tatsache, dass es die Gedanken eines Frauenmörders waren.
So, ich hoffe, du nimmst mir meine Kritik nicht übel :-))

Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster Uaaaaaaaaaaaa. gut dass ich erst um Mitternacht ins Bett gehe. - eine Frau kann solch schlimme Sachen schreiben, bbbbbbbbbbbbbbbrr

Mir leif ein kalter Schauer den Rücken runter, als ich von der 2. las. Hilfe ich mecker auch manchmal an mir rum, ich werde es nie wieder vor einem Mann machen. ;-)

Klasse und spanned geschrieben.
Hut ab, Lady.

lieber Gruß Ute
Vor langer Zeit - Antworten
Kenshin Ist wirklich hart zu sehen, das der Typ losfahren wird und vermutlich auch von Michelle enttäuscht werden wird.... schon hart das Männerleben^^
Die wankenden Gefühle mit denen er versucht seine Gefühle zu beschreiben und zu rechtfertigen sind auf jeden Fall gut, auch wenn mir teilweise der Horroraspekt gefehlt hat... war teilweise mehr so eine Aufzählung von Morden die dann unterschiedlich brutal ausfielen...

Alles in allem aber gelungen, hoffen wir das nach Michelle schluss ist und er sich nicht noch eine Freundin sucht.

Lg Kenshin
Vor langer Zeit - Antworten
Lafrotina Hallo tazzi,
dein Buch gab mir zu denken - aber dennoch ist es dir gut gelungen.
Die Sichtweisen und immer schwankenden Gefühle weisen einem einen guten Weg durch diese Horrorgeschichte.

Sehr schön gemacht!
Liebe Grüße, Ina. (:
Vor langer Zeit - Antworten
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