Beschreibung
Weihnachten ist vorbei? Naja, besser späth als nie oder? : )
Viel Spaß beim Hörspiel. Es ist zum Thema Weihnachten für den Literaturfreitag auf Lovedream-radio entstanden!
Liebes Fliegentagebuch...
Weit draußen vom Kuttereimer komm ich her. Ich kann dir sagen, es käfernachtet sehr.
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Heute haben wir ja in der Küche Weihnachten gefeiert und ich habe die ganze Sache organisiert. Allerdings kam alles ganz anders, als geplant. Am Anfang funktionierte es wie am Schnürchen. Die Aufbauarbeiten waren dank meiner Anweisungen von den anderen recht zeitig fertig. Auch der Empfang war ein voller Erfolg. Doch dann kamen die Probleme.
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Herr Marienkäfer, der die Rolle des weihnachtskäfers übernehmen sollte, wurde plötzlich krank. Er hatte sich wohl total betrunken. Er trinkt ständig Zuckerwasser, bis er einen Zuckerschock erleidet und nicht mehr ansprechbar ist. Dieses Teufelswasser hat schon vielen Käfern den Verstand geraubt. Ich wünsche ihm und seiner Frau alle Kraft der Welt, um die Zuckersucht besiegen zu können!
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Als Ersatz musste sich mein Kumpel, der Willy opfern. Natürlich hatte er weder die richtige Farbe, noch die Figur dafür aber ich hatte ja keine Wahl. Letzten Endes war es den Gästen so wie so egal, von wem sie ihre Geschenke bekommen haben. Da komm ich auch schon zum nächsten Problem.
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Irgendwie hatten wir zu wenige Kekskrümel. Ich kann mir bis jetzt noch nicht erklären, wie das sein kann. Wir hatten schließlich ganze 3 Fingerhüte von Frau Mayers Backblech stibitzt und danach habe ich sie auch noch sicher verwahrt. Na gut, vieleicht habe ich ein oder zwei.... ach was, warum belüge ich eigentlich mein Tagebuch? Ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu naschen.
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Nun ja, wir konnten noch wenige Minuten vor dem Empfang einen gigantischen Spekulatius finden. Der lag im Wohnzimmer unterm Tisch. Das nennt man wohl Glück im Unglück. Mit vereinten Kräften konnten wir ihn dann zum Kuttereimer bringen. Anfangs konnten die anderen ihn gar nicht bewegen aber dann habe ich ihnen geholfen, indem ich ein großes Stück abgebissen habe. Dann ging das. Dadurch war das Ding viel iechter! Gut geschmeckt hat er übrigens auch. Zwar nicht so gut, wie ein Schokokekskrümel aber immerhin.
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Letztes mal hatte ich dir ja auch erzählt, dass ich meine angebetete Summine mit einer coolen Aussprache beeindrucken wollte. Irgendwie hat das aber nicht so richtig funktioniert. Ich versteh das nicht. Als sie rein kam und mir schöne Weihnachten wünschte, sagte ich: "Ey Puppe, was geht?". Ihr schien das ihrem Blick nach zu urteilen gar nicht zu gefallen, also beschloss ich es, weiter zu versuchen. Ich versuchte es mit : "Hey mein Bienchen, deine grüne Augenfarbe passt prima zu dem grün der Zimmerpflanze, auf der ich heute Nacht mit dir schlafe". Daraufhin hat sie mir doch wirklich mit dem Flügel auf den Rüssel gehauen. Ich verstand die Welt nicht mehr. Willy hatte gemeint, die Sprüche seien gut. Wenn ich aber so drüber nachdenke, wüsste ich nicht, dass der schon mal eine Freundin hatte.
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Ich hatte schon fast aufgegeben, als mir ein Klassiker einfiel. Ich habe eines ihrer Beine genommen, in ihre Augen geschaut und gesagt: "Du hast Beine wie ein Reh, nicht so schlank aber so behaart". Augenblicklich hellte sich ihr Gemüt auf und ihr Rüssel näherte sich dem meinigen. Erst als wir uns berührten, bemerkten wir, dass uns schon alle anstarrten. Das war peinlich kann ich dir sagen. Alle haben sie gekichert und geflüstert.
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Mit knallrotem Kopf hat Summine dann ihre Würde wieder gefunden und ich meine coolness. Hach ja aber das wars wert. Meine Summine! Flügel, schöner als die jeder Libelle am Gartenteich der Nachbarn. Eine Schale, schillernder als die eines Mistkäfers. Und lange Beine mit doppelt so viel Haaren als bei jeder Spinne dieser Welt.
Ich liebe dich Summine!