Kurzgeschichte
Der Junge

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"Der Junge"
Veröffentlicht am 21. Dezember 2010, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Der Junge

Der Junge

Es war einmal ein Junge, der träumte jede Nacht den gleichen Traum.
er befand sich in einem dunklen Wald, ganz allein und hörte das Heulen eines Wolfes. Er hatte keine Angst - ganz im Gegenteil, er fühlte sich dem Wolf irgendwie verbunden.
Wenn der Wolf heulte, war es so, als ob er zu ihm sprechen würde.
Kurz darauf wurde der Junge immer wach - was ihn sehr ärgerte. Er wollte doch wissen, wie der Traum weitergeht.

So vergingen Monate und Jahre und aus dem Jungen wurde ein ansehnlicher Mann. Auch wenn sein Äusseres sich veränderte, sein Traum blieb der Gleiche. Er und der Wolf-die niemals endende Geschichte.

Eines Tages - es war schon nach Mitternacht, da fuhr er auf einer einsamen Landstrasse. Es war stockdunkel und nur die Scheinwerfer seines Autos erhellte die schmale Strasse.
Plötzlich, nach einer Kurve - ihm stockte der Atem- saß....der Wolf aus seinen Träumen.

Völlig friedlich, keine Angst. Und das obwohl der Mann eine Vollbremsung machen musste.
2 Meter vor dem Wolf kam er zum Stehen. Der Wolf erhob sich auf allen Vieren und schaute dem Mann in die Augen.

Der Mann konnte nicht anders, er schaute zurück und schauderte kurz. Sah er die Augen eines Wolfes? Fast kam es ihm so vor, als hätten die Augen ihn angelächelt. Der Wolf ging zum Strassenrand und verschwand im Wald. Der Mann, wie in Hypnose plötzlich, stieg aus seinem Auto, liess es mitten auf der Strasse stehen und folgte dem Wolf.
Und obwohl er überhaupt nichts mehr erkennen konnte, war er sich absolut sicher, den Weg zu kennen. Als würde er geführt werden von einer unbekannten  Macht.

Nach einiger zeit kam er an eine Lichtung. In ihrer Mitte stand eine kleine Hütte. Es brannte Licht in ihr von flackernden Kerzen. Er sah den Wolf vor der Hütte stehen, sich ein letztes Mal zum Mann umdrehend und dann in der Hütte verschwinden.

Magisch zog ihn die Hütte an. Es war wie in seinem Traum, nur das er die Hütte dort nie gesehen hatte. Sollte er hier endlich die Antwort finden, die Fortsetzung seines Traumes endlich ihr Ende finden?

Er bewegte sich langsam auf die Hütte zu, immer versuchend, durch die dunklen Fenster mehr zu entdecken als nur die flackernden Kerzen. Vergeblich.

Dann stand er vor der Tür und bevor er klopfen konnte, öffnete die Tür sich wie von Geisterhand.

Ängstlich aber überwältigt trat er ein. In der Hütte sah er einen Tisch, 3 Stühle und jede Menge Kerzen, die überall im Raum verteilt waren.

"Hallo" seine Stimme klang zittrig als ein leises "psssst, komm zu mir" ihm den Weg durch die Dunkelheit leitete.
Da stand ein Bett in der hinteren Ecke, ein Himmelbett, so völlig surreal zu dieser Hütte. Er ging auf das bett zu und da sah er sie. Eine Frau, die nicht von dieser Erde sein konnte. Kein Maler der Welt hätte ihre Schönheit zeichnen können.
Sie war nackt und zu seiner unglaublichen Bewunderung kam nun eine nie gekannte Erregung.

Wie ferngesteuert zog er sich mit jedem Schritt auf sie zu aus und legte sich dann zu ihr.

Es folgte die leidenschaftlichste Nacht seines Lebens. Sie sprachen kein Wort aber ihre Küsse brannten sich für immer in seinen Lippen ein, die Hitze ihrer Schenkel liessen tiefe rote Flecken auf seinen Oberschenkeln zurück.
Es war, als würde um ihm herum ein riesiges Feuer lodern.
Erst, als sie ihm den letzten Tropfen genommen hatte, schlief er erschöpft ein.....

In dieser nacht hatte er zum ersten Mal diesen Traum nicht mehr.

Als er am nächsten Morgen aufwachte, da schien ihm die Sonne schon tief ins Gesicht. Er musste die Hand sich davor halten. Langsam aber sicher konnte er Konturen erkennen und dann sah er den Wolf.
Er stand in der offenen Tür, sah ihn an und für einen Moment dachte der Mann, der Wolf lächelt. Dann drehte der Wolf sich um und ging.

Der Mann drehte sich um aber sah in dem Bett niemanden mehr liegen. Er sah nochmal zur Tür aber auch der Wolf war weg. Er stzand auf, rannte zur Tür aber nichts.
Kein Wolf, keine Lichtung, kein Wald.

Er war bei sich zuhause, der Wald war die Stadt, die Lichtung sein Garten und als er sich umdrehte, war aus der Hütte sein Haus geworden.

Er ging wieder rein und dachte: "was für ein realistischer Traum, wow"

Er legte sich wieder ins Bett und da sah er den Zettel.

In grossen Buchstaben stand dort: VERLIERE NIE DEINE TRÄUME - SIE SIND DIE REALITÄT DEINER FANTASIE

Er spürte wieder das Brennen in seinen Lippen...........

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aolachter

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