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Drei Sonette

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"Drei Sonette"
Veröffentlicht am 20. Dezember 2010, 6 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Es ist die Liebe zum Wort, die Liebe zu den Gedanken und der Genuss der Perfektion, die mich unaufhaltsam nach der Formulierung eines Gedichtes in goethischer Brillianz streben lässt. Es ist die Kunst, die mein Herz mit Liebe und mein Leben mit Sinn erfüllt. (Noah Noel)
Drei Sonette

Drei Sonette

Beschreibung

Auf der Suche nach Eurer Kritik im Streben nach Qualität. (www.noahnoel.de)

 

I. Einsamkeit

Entbehrtes Leben ohne Sinn und Liebe;
im schwerelosen Zustand festgemacht,
vergeht der Tag. Und bald darauf die Nacht,
nur ohne dass da etwas übrig bliebe

von diesem Leben und von uns'rer Zeit,
als bloße Nichtigkeit. Erinnerungen.
Zu leben ist uns dann erst recht gelungen,
wenn wir es traulich führ'n in Einigkeit.

So lasst uns suchen unser Gegenstück,
das uns erfüllt und uns zum Ganzen bringt;
und alle alten Ängste überwinden.

Ein Meisterwerk aus Kraft und Liebesglück,
das jedem, der es fühlt, ans Herz gleich dringt,
wenn wir wie Schloss und Schlüssel uns verbinden.

© 2010 Noah Noel

 

II. Blickkontakt

Wenn wir wie Schloss und Schlüssel uns verbinden,
so zeigte unsrer Augen erster Blick,
beschützt wie durch ein höheres Geschick,
dass wir dazu bestimmt war'n uns zu finden.

Ein Hauch von wohlig warmer Zärtlichkeit,
Geborgenheit und tiefstes Gottvertrauen.
Und große Freude sich so anzuschauen;
in einem Augenblick von Ewigkeit

verweilten wir versunken im Moment
und gaben auf die Menschen keine Acht,
die um uns her durch ihre Leben eilten.

Ganz leise das Gefühl, dass man sich kennt;
nicht ohne Zweifel, nur mehr ein Verdacht.
Nur ein Moment, in dem wir kurz verweilten.

© 2010 Noah Noel

 

III. Wiedersehen

Nur ein Moment, in dem wir kurz verweilten
und doch so groß und weit die Konsequenz.
Als wär's des Lebens erster junger Lenz,
den unsre Blicke sich gemeinsam teilten.

Nichts lieber als dem andern nah zu sein;
beschlossen ist auf bald ein Wiedersehen,
um endlich einen neuen Weg zu gehen,
der besser ist, als der zuvor - allein.

Und für und für, dem andern immer zu,
verzückt vom Klingen im Zusammenspiel,
erschaffen wir uns Nähe voller Güte.

Und schnell wird dann ein "wir" aus "ich" und "du",
erreichen wir auch uns und unser Ziel,
doch sachte wie ein Knospensprung zur Blüte.

© 2010 Noah Noel

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Wortpirat
Es ist die Liebe zum Wort, die Liebe zu den Gedanken und der Genuss der Perfektion, die mich unaufhaltsam nach der Formulierung eines Gedichtes in goethischer Brillianz streben lässt. Es ist die Kunst, die mein Herz mit Liebe und mein Leben mit Sinn erfüllt. (Noah Noel)

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Wortpirat Re: wun - -
Zitat: (Original von Gunda am 20.12.2010 - 19:09 Uhr) - der - bar, Noah. (Grins: Dieser herrlich schmalzige Einführungssatz hat es mir ganz besonders angetan.)

Schöner Bogen, geschlagen vom Moment des Erkennens der Einsamkeit bis hin zum Wissen, dass da eine Gemeinsamkeit entsteht ... Es sind so leise, vorsichtige Worte, als ob das LyrIch der Entwicklung nicht so ganz traut, sich langsam an die neue Situation herantastet, statt voll ungestümer Hoffnung die noch zarte Pflanze vielleicht gleich wieder zu zertrampeln.

Hübsches Detail, die Sonette zwei und drei jeweils mit dem Schlussvers des vorhergehenden Sonettes beginnen zu lassen, Noah.

Lieben Gruß
Gunda

hehe, ja, diese drei sonette waren eigentlich nur ein weiteres scheitern in dem versuch einen sonettkranz zustande zu bringen... des öfteren habe ich mich schon daran versucht, dieses ergebnis, wenn auch das ziel nicht erreicht, scheint mir aber ein wertvolles zu sein.

nunja, meine zeit wird kommen, dessen bin ich gewiss. eine art meisterprüfung, die ich mir selbst auferlegt habe und die mehr bedeutet, als ich mir anfänglich vorgestellt habe ;D

liebsten gruß
noah
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda wun - - - der - bar, Noah. (Grins: Dieser herrlich schmalzige Einführungssatz hat es mir ganz besonders angetan.)

Schöner Bogen, geschlagen vom Moment des Erkennens der Einsamkeit bis hin zum Wissen, dass da eine Gemeinsamkeit entsteht ... Es sind so leise, vorsichtige Worte, als ob das LyrIch der Entwicklung nicht so ganz traut, sich langsam an die neue Situation herantastet, statt voll ungestümer Hoffnung die noch zarte Pflanze vielleicht gleich wieder zu zertrampeln.

Hübsches Detail, die Sonette zwei und drei jeweils mit dem Schlussvers des vorhergehenden Sonettes beginnen zu lassen, Noah.

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
MarionG Sehr schöne Sonette - und auch noch so nette. ;-)
Könnte ich mir gut für eine Hochzeitsrede vorstellen.
Liebe Grüße
Marion
Vor langer Zeit - Antworten
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