Krimis & Thriller
Vergessen

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"Vergessen"
Veröffentlicht am 18. Dezember 2010, 8 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
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Vergessen

Vergessen

Beschreibung

Das ist nur die erste Seite, eines Krimis, den ich beginnen wollte. Da aber mein CO-Autor so gar nicht davon überzeugt war, hab' ich die Arbeit abgebrochen. Trotzdem stelle ich das Ergebnis einfach mal rein. Viel Spaß

Prolog

Und als sie die Tür öffnete, grade noch nachdem sie lange genug gewartet hatte, um sich, trotz eines so bekannten Geräuschen, nicht gleichermaßen der Bekanntheit in völligem Schrecken zu ergeben, trat sie sachte über die Grenze der Sicherheit hinaus in die Nacht. In die, so sanft umschließende, von Geheimnis umwobene Nacht, die sich jedes Tages folgend unerbittlich anschließt und deren Anwesenheit der Mensch als Urangst zu überwinden versucht, indem er sie vergisst. Doch je mehr man vergas, desto qualvoller erscheinen die schreckenden Erregungen, das unerträgliche Kribbeln, das von dem so bekannten Unbekannten ausgeht. Und in ebendiese trat sie mit vorsichtigen, fast nicht wahrnehmbaren Schritten hervor, weil eben zuvor, die tief verwurzelte Furcht durch nichts weiter zum Vorschein trat, als der klang ihrer eigenen Türklingel. Doch weil der Klang nicht aus einer existenziellen Handlung heraus entstanden sein konnte, was die Vorraussetzung für seine Existenz aus sich selbst ergab, oder grade weil sie eben dort in der Finsternis stand, die sich selbst noch durch einen dunstvollen Schleier umhüllte, um jeglichen Versuch eines Schimmers der Enthüllung entgegenzustehen, eben weil sie nun dort stand, wo keine Ursache dieses einen Klanges war, ergab sie sich dem schwachen Moment der Furcht.

Und weil gleichsam ihr innerer Rhythmus einem äußeren folgte, zumal sie grade eben erst die Gleichmäßigkeit, die sich unbewusst aus reiner selbsterhaltender Lebenslust ergab, durchbrochen hatte, vernahm sie die so bekannte Umgebung, in einem so fremden Nichtlicht, das es ihr fast erschien, als würde nicht sie selbst, sonder eine ganz andere fremde Person dort stehen, während sie sich selbst, oder eben diese andere Person durch Augen sah, die eigentlich in diesem letzten Zwielicht nichts sahen.

Nichts, außer diesem einen kleinen Etwas, diesem so Unbedeutendem, das sie selbst es beinahe nicht wahrgenommen, obwohl all ihre Sinne durch die Wagnis der Selbstüberwindung auf äußerste gespannt waren, das nun diese so nichtssagende Kleinigkeit eben eine Erschütterung jeglichem Verstandes war, und sich in seiner Erscheinung gleichsam der Art des Klanges, jeglichem Verstandes entriss, brachte sie dazu, die ureigene Natur, ihrer tiefsten Fremde, daher dem Grundsatz allen Lebens, eben dem Lebensdrang, zu trotzen, und ebendiesen Schritt zu tun, von dem sie wusste, dass er falsch war.

Dennoch obwohl es falsch war, oder grade eben, auch gegen alle Vernunft konträr, so richtig erschien, weil in einer solchen Situation nun mal  nicht nach einem vorgegebenen Muster zu handeln war, näherte sie sich, ohne wirklich im nachhinein fähig zu, diesen Weg zu reflektieren, ihrem Wagen, der Ursprung ebendieser so unbedeutende Kleinigkeit war, und starrte unbewegt, nicht denkend sondern nur unbeteiligt urteilend, grad so wie es ist, wenn die Gedanken schweifen und in ihrer nicht kontrollierbaren Art, still schreiend ein Echo erzeugen, indem sie zusammenhangslos umherirren, auf die offene Tür, die ein weiterer Beweis dieser nicht realen, unfassbaren Unwirklichkeit darstellte und die wesenhaft diese Kleinigkeit in ihrem Laut von der Außenwelt zu unterdrücken gewohnt war, nun nicht mehr diesen Effekt erzielte, darum traf sie diese Kleinigkeit nicht nur in optischer Vollkommnes sonder erforderte jegliche Reste innerer Selbsterhaltung.

Denn da ja diese Kleinigkeit, deren Funktion nur eine weisende für Richtungen ist, ja grade dieses Nichts, was als Nebensächlichkeit zu gelten scheint, einen so überwältigenden Effekt erzielte, war es, als ob jegliche Realität aus ihrem Umfeld gezogen, weil sie selbst einen innigen Wunsch erflehte, dass es so war, ja grade weil diese Illusion so greifbar war, erschien dieser Klang in seiner Wiederholung gleichsam einer solchen Qual, einer seelischen Pein solchen Ausmaßes, dass selbst eine Leere von angenehm warmer Umhüllung gewesen wäre, gleichermaßen so, dass ihr nicht mir deutlich war, warum eine solche Unauffälligkeit ihr solche Urängste aufzeigen konnte.

Doch eben grade weil diese Undeutlichkeit sie durchdrang, brachte es ihr die Gewissheit, dass sie nicht mehr wissen durfte, ohne weiter zu leiden. Weil eben grade dieses rhythmische Geräusch sie peinigte, mit ebenmäßiger Wiederholung eines tiktok tiktok tiktok, weil nun dieses Geräusch durch ihren Körper drang und sich in ihr Inneres, welches kein Inneres mehr im geformten bildlichen, sondern im verqueren Nichtlinearem war, schnitt, da verlor sie jegliches Gefühl des Bewusstseins, grade so, dass sie nicht mehr glauben konnte, zu hoffen, zu träumen.

Und da sie nun dort in unbehaglicher Stellung, weder einer ganz sitzenden noch stehende Haltung gleichkommend, ihrem Fahrzeug wie einem Gefangen erschien, da erklang kaum hörbar für einen Nichtbeteiligten, die Stille, die so ersehnte Stille, die desgleichen  so gefürchtet war, dass beim Verstummen des tiktok tiktok tiktok gleichsam ihr eigener innerer Rhythmus, kaum merklich, aber doch für sie fast einer Unendlichkeit gleichkommend, wobei sie nicht unterschied, welchem Ursprung diese Stille zugute kam, stockte, da eben gleichsam das letzte Geräusch erklang, zu selbiger Zeit auch das Herz für einen Moment aussetzte, als ihre Wahrnehmung die Zeichen auffing, die sinnloser nicht im  Zusammenhang einen konkreten Sinn ergaben. Als zu jener Zeit auf weißem Papier die Worte standen, die die Wahrheit trugen:
Du hast vergessen

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Hörbuch

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Gast Ich finde das Skript hier gar nicht so schlecht. Die Sätze sind zwar ziemlich lang und verschachtelt, aber irgendwie schreibst du genau die Dinge auf, die ich immer versuche in mein Buch zu bringen. So Sachen die einen einfach in den Bann ziehen, die interessant und verzaubernd sind. Das finde ich ganz toll! Dein Schreibstil ist einzigartig.
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