Tila muss sich beweisen....
Tila die Unbeugsame
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Oh, Oh, … Sie hatte schreckliche Geschichten über ihn gehört. Das er im Krieg tausende Vampire getötet haben soll ohne Erbarmen. Das er wie ein Berserker kämpfte haben soll und aus diesen Schlachten seinen Namen erhalten hatte.Â
    "Na toll." murmelte sie. Auch das noch. Rain der Berserker hatte seine Gefährtin gefunden.
Mich. Tila die Unbeugsame. Das wird interessant, dachte sie und schluckte nervös.
        "Und wer bist du?" fragte er sie. Das Glühen seiner Augen war verschwunden und nun sah sein Blick direkt… menschlich aus. Doch anstatt zu antworten starrte sie ihn weiter an. Sie konnte nicht anders. Irgendetwas regte sich in ihr und sie konnte ihre Empfindungen nicht beim Namen nennen. Ihr Vater antwortete für sie. "Tila Thierrys Swan. Meine Tochter. Tila die Unbeugsame. "
Überrascht hob sich Rains rechte Augenbraue, dann grinste er wie ein kleiner Junge. Sein Nicken machte sie noch nervöser. So als ob er gerade seinen Schwur den er ihr vorher gegeben hatte noch mal leise für sich wiederholen würde.
        "Vater, was hat da zu bedeuten? Wieso ist ein… Lykae hier?" fragte sie Simon.
Die anderen Gestalten mit ihren dunklen Kutten verhielten sich Ruhig und standen wie Salzsäulen still. Der Regen klatschte ihnen über die Kutten und drückte ihnen die Kapuze noch weiter ins Gesicht.
      "Sein Cousin wird seid Wochen vermisst und die Lykaen glauben das wir etwas damit zu tun haben. Wir wissen wo der Lykae sein könnte denn wir sind in der Annahme das eine Armee von Unsterblichen zusammen gestellt wird, unter der Herrschaft von Raimond der Schlächter." Simon machte eine kurze Pause um seine Worte wirken zu lassen. Dann sprach er weiter. "Er ist ein Göttersohn, ein Unsterblicher der Superlative. Von den Göttern verstoßen schlummerte er Jahrhunderte lang im tiefen Pazifischen Ozean um seine Wut zu schüren. Nun prophezeiten uns die Hexen dass er aus seinem Schlaf erwacht und aus seinem Kerker entkommen ist um nun seine Wut freien Lauf zu lassen.  Wir Ratsmitglieder treffen uns hier mit ihm zusammen um unser Wissen mit dem Lykaen-Rudel auszutauschen. Auch du wirst an dieser Konferenz teilnehmen aber erst nach deiner Beweisung! Alles weitere besprächen wir danach." sagte er.
        "Beweisung?" fragte Rain.
Ein anderer Vampir unter seiner schwarzen Kutte antworte ihm, "Tila ist kein vollwertiger Vampir. Sie ist das Phänomen zwischen einem Vampir und einer Magierin. Sie ist halb Hexe halb Vampir. Die Beweisung muss sie schaffen um im Rat als Vampir anerkannt zu werden und um ihre Unsterblichkeit zu erlangen."
Rain sah sie überrascht an.
    "Nun verstehe ich auch deinen Zauber vorhin." murmelte er.
    "Wie alt bist du?" fragte er Tila.
   "Sechsundzwanzig." murrte sie.
    "Bei den Göttern,… so Blutjung, ein junger Welpe." überrascht das sie noch so jung und sterblich war.
    "Glaubt mir, sie ist alles andere als ein Welpe. Sie hat ein besonderes Training hinter sich und wurde auf viele Arten gelehrt sich zu verteidigen und zu töten. Ihr hartes Training war von Nöten, denn nach dieser Beweisung hat sie eine Aufgabe zu tragen." sagte einer der Kuttenmänner.
    "Was geschieht bei dieser Beweisung und was enthält diese Aufgabe?" wollte Rain wissen.
   "Ihr werdet zusehen können." sagte eine Frauenstimme hinter einer anderen Kutte hervor.
        "Nein, das ist mir nicht genug. Ich möchte wissen was da passiert."
Ãœberraschtes Schweigen entstand.
    "Warum sollte Euch das interessieren?" fragte Simon und trat einen Schritt aus der Reihe in der die anderen Ratsmitglieder standen
   "Sie wird meine Gefährtin werden." sagte Rain bestimmt.
Die Ratsmitglieder wussten was das hieß. Rain würde sie bis auf das letzte Fünkchen Leben was ihn ihm steckte  beschützen. Nichts konnte sich dem Beschützerinstinkt eines Lykaen in den Weg stellen. Sei Tila noch so stark, er würde nicht zu lassen das ihr auch nur ein Haar gekrümmt wurde.
Bei den Göttern, warum gerade jetzt? Dachte sie verbittert.
        Tila sah angespannt zu den Uris. Rain könnte ihr alles verderben. Sie wusste zwar nicht was sich nach diesem Test für eine Zukunft für sie auf tat, oder was das für ein Aufgabe das war der sie sich stellen musste, noch wusste sie nicht ob sie es überhaupt bis dorthin schaffen konnte. Aber sie wollte verdammt sein wenn Rain ihr dazwischen funkte und sie auf dem jetzigen Stand ihres Lebens stehen bleiben würde, nur weil er sein Beschützerdrang nicht unter Kontrolle bekam.  Endlich tat sich was in ihrem Leben und es war ihr wichtig von diesem zwielichtigen Ort der sich ihr Leben nannte weg zu kommen.  Alles musste besser sein als das was sie bisher erlebte. Sie hatte diese ewigen Trainings und Tests satt. Selbst in dem Hexen-Coven ihrer Tanten in dem sie ein halbes Jahr gelebt hatte waren immer nur Test und Übungen Tagesordnung. Sie wollte anerkannt werden und wo dazu gehören, aus freien Stücken, ohne vorher beweisen zu müssen das sie dafür gut genug war. Ihr Vater hatte sie nie Anerkennung spüren lassen, nicht die Anerkennung die ein Vater seiner Tochter schenken sollte. Doch von den Uris konnte sie sich diese erkämpfen. Ein letztes Mal. Es war für Tila wie der letzte große Test für ihr Leben.
        Ihr Vater richtete seinen Kopf zu ihr, doch sie konnte seine Gesichtszüge nicht erkennen. Die Kutte warf dunkle Schatten in sein Gesicht.Â
    "Wir verstehen, Macandrowes. Doch ist es unumgänglich das sie diesen Kampf absolviert. Sie wird geprüft und erst wenn sie diese Prüfung besteht wird sie einen Schritt näher an ihre Unsterblichkeit kommen. Das sie Eure Gefährtin wird stößt nicht gegen uns, aber gewisse Richtlinien hat sie ein zu Einhalten halten." sagte ihr Vater mit tiefer Stimme.
        "Was geschieht bei diesem Kampf?" fragte er noch einmal.
     "Halt." sagte Tila. Es ging ihr gegen den Strich das über sie geredet wurde als währe sie nicht da. Sie spürte alle Blicke auf sich. Das wollte sie schon gar nicht.
Ganz supi, ich Großmaul.  Energisch schüttelte sie den Kopf und sah Rain entnervt an.
   "Woher wollt Ihr wissen das ich Eure Gefährtin bin. Ihr könnt Euch irren. Ich bin nicht bereit die Frau eines Lykae zu werden und ich brauche auch keinen Babysitter. Ich bin groß und kann schon selbst auf mich aufpassen, wie Ihr bemerkt habt. Danke." versuchte sie sich zu verteidigen. Und sie lies ihre Stimme absichtlich schnippisch klingen. Sie hörte sich an wie eine trotzige fünfzehn Jährige, die Ausgangverbot bekommen hat.
   "Ich lasse mir meine Beweisung nicht von Euch zerstören, Rain Macandrews."
        Rain lächelte schakalisch. "Tila die Unbeugsame wird sich ihrem Lykae beugen müssen. Auch dies ist unumgänglich. Ich habe deine Leidenschaft gespürt. Du kannst sie nicht abstreiten. Sie hat dich verraten. Du bist meine Gefährtin, sonnst würdest du nicht auf mich reagieren. "
Hitze stieg ihr ins Gesicht. Sie wollte nicht das dies die Anderen hörten, schon gar nicht ihr Vater.
        "Sie wird in fünf Runden gegen Vampire kämpfen." sagte Simon um ein Ende dieser pikanten Diskussion herbei zu führen.
      "In der ersten Runde kämpft sie gegen Einen Vampir. In jeder weitern Runde kämpft sie gegen einen Vampir mehr. Somit muss sie in der fünften Runde gegen fünf bestehen müssen. Sie darf ihre magischen Kräfte einsetzen, die sie in dem letzten halben Jahr erlernt hat,  da sie ihre Schwächen, kein vollwertiger Vampir zu sein, ausgleichen muss. Der Kampf geht auf Leben und Tod. Nur die stärkeren Gewinnen." erklärte ihr Vater Simon.
        Rain knurrte. Es passte ihm anscheinend nicht, dachte Tila.
    "Auf ein Wort." sagte sie zu ihm und ging einige Schritte vom Platz ohne zu sehen ob er ihr auch folgen würde. Rain folgte ihr.
     "Ihr dürft Euch mir nicht in den Weg stellen…" begann sie doch er unterbrach sie.
     "Wo liegen deine Schwächen?"
        "Was?"
     "Wo liegen deine Schwächen?" wiederholte er sich noch einmal.
Für was soll das gut sein? Sondert er jetzt die Lage für mich aus ob ich fähig dafür bin gegen andere Vampire zu kämpfen?
Tila überlegte kurz. Ihren Stolz musste sie jetzt herunter schlucken um an ihr Ziel zu kommen.
    "Ich kann mich nicht translozieren so wie andere Vampire. Meine Wunden heilen nicht ganz so schnell wie die eines vollwertigen Vampirs und ich muss auch normale Nahrung zu mir nähmen um zu überleben. Noch bin ich nicht unsterblich. Ich bin nicht so schnell wie sie im Normalfall. Mit Magie kann ich dies aber wieder ausgleichen. Mein Vater und ein anderer Kampfmeister haben mich trainiert und mir gezeigt wie ich meine Schwächen zu meinen Stärken machen kann. "
        "Nein. Auf keinen Fall. Ich werde das nicht zulassen." schnauzte er sie an.
Da geriet sie in rage. "Arschloch. Was bildet Ihr Euch ein? Ich frage Euch nicht um Eure Erlaubnis. Ich bin mein eigener Herr."
        "Du irrst dich gewaltig. Du tätest gut daran dich mir zu beugen, Mädchen. Ich glaube wir haben beide schon festgestellt dass du es gegen einen Lykae wie mich an stärke nicht aufnähmen kannst. Selbst deine Magie funktioniert nicht wirklich bei mir, warum auch immer. Es mag ja sein das du gegen 15 Vampire kämpfen kannst die noch grün hinter den Ohren sind. Aber unterschätze nicht einen einzigen Lykaen der seine Gefährtin verteidigt. Dich dagegen zu währen würde dich selbst unglücklich machen. Ich würde dich überall hin verfolgen und finden. Vertrau mir. Es gibt keinen Ort dieser oder einer anderen Welt wohin du vor mir flüchten könntest. Der Instinkt eines Lykaen seine Gefährtin zu beschützen ist größer als jedes andere, lächerliche Gefühl was du vielleicht bis jetzt gefühlt hast" sagte er und sie sah ein Funken in seinen schwarzen Augen. Als ob er sich auf Wiederstand freuen würde.
        "Ich bin bar jeglicher Gefühle gewesen. Warum glaubt Ihr das schaffen zu können? Wie Ihr sicher schon gesehen habt bin ich hier nicht der einzige Vampir. Sie würden Euch in die Mangel nähmen. Vielleicht lacht Ihr die Vampire gegen die ich kämpfen muss aus aber selbst Ihr könnt es nicht gegen fünf Uris aufnähmen." blaffte sie.
        "Ich glaube du hast da was übersehen. Ich könnte dich vom Platz tragen ohne das sie eingreifen würden. Denn noch bist du ja kein „vollwertiger“ Vampir. Du gehörst noch nicht zu der „großen Familie“. Sie würden mich mit dir ziehen lassen. Ich würde meinen Anspruch über dich geltend machen und der ist bei den Lykaen Gesetz.  " sagte Rain höhnisch.
        "Bei den Lykaen, aber nicht bei uns Vampire."
     "Der Rat der schwarzen Lilie würde keinen Krieg riskieren wollen nur wegen eines sturen Mädchens. Selbst die Uris kennen den Beschützerdrang eines Lykaen zu seiner Gefährtin, denn auch ihr Vampire habt so eine ähnliches Bündnis und deshalb respektieren sie ihn."
     "Ihr würdet einen Krieg riskieren?" murmelte sie überrascht.
Rain nickte. "Süße, ich bin ein Lykae und jeder gute Lykae würde dies tun. Unterschätze die Bindung einer Gefährtenschaft nicht." Wiederholte er noch einmal.
Tila kam ins schleuder. Sie musste diese Beweisung machen. Sie wusste das eine höre Aufgabe, die nächste Instanz ihres Lebens, dahinter steckte, auch wenn sie noch nicht genau wusste was für eine das war. Sie suchte nach etwas wie sie ihn umstimmen konnte und fuhr ihren einzigen Trumpf aus den sie hatte. Sie würde sich ihm beugen.
        "Ich beuge mich Euch als Gefährtin wenn Ihr mich diesen Kampf kämpfen lässt. "
     "Du wirst so und so meine Gefährtin und du wirst dich mir beugen müssen." sagte er entschlossen. Dann bekam sein Blick einen sanfteren Ausdruck und leicht lächelnd sagte er: "Und ich bin mir sicher die süße Beugung wird dir gefallen."
        Diese verdammte Röte in ihrem Gesicht machte sich wieder bemerkbar. Sein Grinsen über diese hätte sie am liebsten aus seinem schönen Gesicht geschlagen. Ihr blieb nichts mehr, nicht mal ihre Würde. Sie musste ihn bitten, das war ihre letzte Hoffnung.
Tila die Unbeugsame, ein Vampir, eine Kriegerin, sie beugt sich einem Lykaen. Seht dieses Schauspielt, seht alle her und staunt und lacht.
Sie ballte ihr Hände zu Fäusten. Es viel ihr schwer diese Worte voller Hon aus ihren Kopf zu katapultieren.
     "Bitte Rain. Ich weiß ich kann das schaffen. Ich habe noch meine Magie. Ich weiß zwar nicht warum sie bei dir nicht wirkt, aber glaube mir sie ist mächtiger als du denkst. " Sie sah ihn mit großen grüne Augen an.
Rain überdachte die Lage. Ihr Bitten stimmte ihn anscheinend milde. Nie hätte sie gedacht dass sie einen Lykaen einmal um was bitten musste. Es war erniedrigend seine Erlaubnis zu erbitten. Sie fragte ja nicht mal ihren Vater was sie durfte und was nicht. Sie tat es einfach.
        Plötzlich drehte er sich um und ging zu den fünf Uri zurück.
      "Sie wird kämpfen. Doch sehe ich das sie Hilfe benötigt werde ich sie beschützen. Als ihr Gefährte ist dies mein Recht."
        "So sei es. Dann last uns anfangen." sagte der Kleinste von den schwarzen Kuttenträger.
Tila sah Rain wütend an. "Ich bin doch kein kleines Baby!" schimpfte sie. Noch nie ist ihr so etwas passiert. Beschützen hat sie bis jetzt noch keiner müssen.
Er sah sie von oben bis unten mit einem unglaublich heißen Blick an.
      "Nein Kleines, bei den Götter, das bist du sicher nicht."
        Wieder diese verräterische Hitze in ihrem Gesicht.
Sie überlegte sich später einen Zauber zu suchen um dieses Erröten zu bannen. Doch irgendwie wusste sie schon das sie daran scheitern würde.
       "Tila… konzentrier dich." sagte ihr Vater streng und in diesem Moment kamen 15 weitere Vampire auf die Wiese unter der breiten Baumallee. Alles war dabei. Frauen wie Männer. Einige waren ganz normal gekleidet, andere wieder wie Krieger. Ihre Kleider waren klatschnass, doch keinen von ihnen schien dies wirklich zu stören. Ein letzter kurzer Blick zu Rain. Sie hoffte er würde nicht gleich einschreiten nur weil sie vielleicht einen Schlag ab bekommen würde.
      "Ich bitte Euch, halte Euch zurück." sagte sie zu ihm.
Er machte nur einen kurzen Nicker mit dem Kopf und stellte sich auf die leichte Erhöhung zu den Uris. Die fünfzehn Vampire reiten sich vor ihnen ein und warteten auf ein Zeichen.
      "Dies ist Dorian." sagte die Frauenstimme der Uris und einer der Vampire trat Tila gegenüber auf den Platz. Dorian sah aus wie ein ganz normaler junger Mann von neben an. Er trug Jeans und einen hellblauen Pulli. Tila streckte sich und zog ihr Schwert.
      "Es ist alles erlaubt. Mach mich stolz Tochter." sagte Simon dann begann das Gemetzel.
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