Romane & Erzählungen
Schöne Bescherung! - Weihnachten mal anders...

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"Schöne Bescherung! - Weihnachten mal anders..."
Veröffentlicht am 21. Dezember 2010, 74 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich bin PhanThomas, aber Leute, die mich kennen, dürfen mich auch gern Thomas nennen. Oder ach, nennt mich, wie ihr wollt. Denn ich bin ja ein flexibles Persönchen. Sowohl in dem, was ich darzustellen versuche, als auch in dem, was ich schreibe. Ich bin unheimlich egozentrisch und beginne Sätze daher gern mit mir selbst. Ich bin eine kreative Natur, die immer das Gefühl hat, leicht über den Dingen zu schweben - und das ganz ohne Drogen. Man ...
Schöne Bescherung! - Weihnachten mal anders...

Schöne Bescherung! - Weihnachten mal anders...

Beschreibung

Alle Jahre wieder: Geschenke, Weihnachtslieder, Familienidylle, alles hat sich lieb und schweigt in besinnlicher Glückseligkeit. Schnauze voll davon? Gut, wir auch! MyStorys-Autoren von hüben wie drüben rotten sich zusammen und geben dem »Fest der Liebe«, was es verdient: verbal eins auf die Nuss! Das Ergebnis ist eine kleine aber feine Sammlung von Texten, die es mit der holden Weihnachten eben nicht ganz so gut meinen. Viel Spaß beim Lesen!

Inhalt:

1. Einsam wacht das rote Papier (von mik2000)
2. Das Weihnachtsessen (von PhanThomas)
3. Das erste mal "3" (von autorle)
4. Schneeweiß und Rabenschwarz (von autorle)
5. (The) Last Christmas (von Honigkuchenpfe(rd))
6. Die alte Frau und der Heilige Abend (Gunda)
7. Aus die Laus (Moena90)
8. Ein Abend wie jeder andere (DrFuManChu)
9. Die Heuchelei (Damballah)

Einsam wacht das rote Papier (mik2000)

John Ritter war ein ehrenwerter Mann. Eigentlich. Die meisten Menschen sahen das freilich ganz anders, denn John Ritter saß nun seit mehreren Jahren ein für etwas, das er nicht getan hatte. Er war Opfer einer mysteriösen Verwechslung geworden und verbüßte nun eine Strafe, die schon viele einsame und karge Jahre dauerte. Er war der falsche Mann am falschen Ort zur falschen Zeit gewesen. Zu jener unseligen Zeit hatte er diese Leiche gefunden und wollte gerade die Polizei alarmieren, als er Opfer der böswilligen Machenschaften der wohlfeinen Gesellschaft wurde, die ihn vermeintlich auf frischer Tat ertappt haben wollte. John Ritter hatte kein Alibi. Er lebte schon lange zurückgezogen und alleine in dieser fremden Stadt und es hätte niemanden gegeben, der ein gutes Wort für ihn eingelegt hätte.

Nein, John Ritter passte nicht wirklich in diese Gesellschaft. Ein Mann, der trotz allen Reichtums bescheiden blieb und sich weder um Etikette noch um besonderes Ansehen bemühte. Er war der Typ Mensch, dessen Gesichtszüge unendlich lange Geschichten an kalten Winterabenden erzählen konnten, doch nur wenige Menschen in seinem Leben fanden den Zugang zu seinem liebenswerten Wesen, das er nur zu gern unter seinem alten Hut versteckte. All das war Vergangenheit. Nun steckte er seit einer schier unendlich langen Zeit in dieser Misere und hatte aufgegeben, an das Gute und Aufrichtige im Leben zu glauben. So oft hatte er dem Richter versucht zu erklären, dass es nur ein böser Zufall gewesen war, dass er in das Haus mit der Leiche gegangen war, um nach dem Rechten zu sehen als er von den bösen Menschen aufgespürt worden war. Doch alles Beteuern half nichts, denn man schenkte ihm keinen Glauben. Er war das berühmte Exempel, das statuiert werden sollte, um eben diesen Glauben an die wohlfeine Gesellschaft zu wahren. John Ritter wurde zum Täter gemacht.

Es war schon spät im Jahr und die Weihnachtszeit nahte. John Ritter schaute durch die Gitterstäbe in die sternklare Nacht und bewunderte den aufgehenden Mond, der so ruhig und in seiner ganzen Weisheit die Nacht erhellte. Das gleißende Licht bahnte seine leuchtende Kraft durch die Nebelschwaden und schien ein Loblied auf die Freiheit zu singen. Die Freiheit, die so einzigartig und so wertvoll war. Dieses kleine Stück Glück, dass man oft erst dann vermisste, wenn es keine Selbstverständlichkeit mehr war.

John Ritter sehnte sich sehr nach der Freiheit, nach dem Moment, am Heiligen Abend durch den Park zu spazieren und an einem Tag voller klirrender Kälte am Ufer des Flusses zu sitzen und in die Ferne zu schauen, während der Wind sein winterliches Lied durch die verdorrten Äste der ehrwürdigen Pappeln sang. Immer wieder dachte er an die Zeit, in der er anschließend in die Kirche ging und mit Tränen in den Augen dem feierlichen Gesang der stillen Nacht lauschte. Was würde er dafür geben, diese besondere Nacht noch einmal so wundervoll erleben zu dürfen.

Dieser Gedanke war John Ritters ganz eigene Freiheitserklärung – seine eigene Entdeckung der neuen Welt. Und während er sehnsüchtig durch die Gitterstäbe seiner Zelle in die Nacht schaute, war es der Moment, in dem sein Plan Gestalt annehmen würde. Seine Freiheitsliebe war einfach zu groß, als dass er sich ein Leben hinter kalten, trostlosen Eisenstäben und einer dicken, schweren Türe vorstellen konnte. Nein, das wollte und konnte er nicht. Ein einziges Mal noch wollte er diesen Glanz der Weihnacht fühlen. Ein einziges Mal noch. Und just bei dem Gedanken, so war es, als würde sich der Mondschein seinen Weg durch das Dicht des Nebels bahnen und Johns versteinerter Miene ein erfülltes Lächeln schenken.

Inzwischen war über ein Jahr vergangen und wieder stand der Heilige Abend bevor. Es war ein nasskalter Dezemberabend an diesem Vierundzwanzigsten, der auf seinen besonderen Moment warten sollte. John Ritter war bereit, das Schicksal auf die Probe zu stellen, um seinen Traum von der neuen Welt an diesem Tage Wirklichkeit werden zu lassen. In den vergangenen Monaten hatte er alles akribisch geplant, jeden Weg der Wärter aufgezeichnet und die Gewohnheiten und Marotten seiner Bewacher studiert, um diesen unseligen Ort für immer zu verlassen.

Durch eine List gelang es, dem Bewacher in einem unbemerkten Moment zu entkommen und in die Uniform eines Putzbediensteten zu schlüpfen. John Ritter hielt sich eine Weile im Schatten der Dunkelheit versteckt und beobachtete, wie der Wärter wie an jedem Abend die wohlfeinen Füße auf den Tisch legte, seine Mütze ins Gesicht zog und im Schein der Schreibtischlampe einnickte. Es war die Gelegenheit, den Weg der Gitter von der anderen Seite aus kennen zu lernen und in den Räumen der Offiziellen für einen Moment unterzutauchen, um mit dem Dienstende das Gelände in Freiheit zu verlassen. Und so nahm er allen Mut zusammen, angetrieben vom Drang nach Freiheit und dem Glanz der stillen und heiligen Nacht, nahm er den Putzwagen und schlich beharrlich und mit knarrenden Rädern durch die dämmrigen Gänge des traurigen Gemäuers. „Hey Paul, du alter Taugenichts. Sieh zu, dass du heim kommst. Es ist schließlich Heiliger Abend und putzen kannst auch an einem anderen Tag!“, schallte es mit lautstarkem Gelächter durch den Trakt. John zuckte innerlich zusammen, denn offensichtlich war er gemeint. Aber wie von einem Geistesblitz erfasst, hob er die Hand zum Gruß, schüttelte den Kopf und schlich weiter seines Weges, ohne dass die Bewacher weiter Notiz von ihm nahmen. Und so sah er sich nach einigen schier endlosen Momenten vor den Toren der Anstalt wieder. Er hatte es geschafft! Er war frei! Ein Verbrecher auf der Flucht.

Seine betagten Hände falteten das rote Papier zu einem kleinen Stern, als John Ritter irgendwo in einem Bus in die Stadt saß. Die ungläubigen Blicke einiger Fahrgäste trafen ihn, denn eine solche Gestalt hatte man in dem wohlfeinen Bus am Weihnachtsabend nicht erwartet. Er lächelte selig und genoss den Duft der Freiheit. Mancher machte eine abfällige Bemerkung beim Anblick des geläuterten Mannes mit dem roten Papierstern, der behütet in seinen Händen lag. Vereinzelnd fuhren Streifen durch die Dunkelheit und störten die Andacht mit blinkendem und blitzendem Warnlicht. Doch John Ritter war es gleich. Er genoss den Augenblick und fühlte sich, als würde er nach einer langen Reise auf dem Heimweg sein.

Nach einer guten Weile hatte er sein Ziel schließlich erreicht und stieg aus dem Bus, um sich auf dem Fußweg zum Gotteshaus einem kleinen Moment der Stille und der besinnlichen Dankbarkeit zu widmen. Wie sehr er diese neue Welt liebte! Raum zum Atmen und Luft in so unendlichen Mengen, dass er sie mit jedem Menschen liebend gern geteilt hätte, so erfüllend empfand er dieses Geschenk, das sich Freiheit nannte.

Und dann stand sie plötzlich da, die Kirche, in ihrer ganzen Pracht. Die großen Tore waren geöffnet und die bunt verzierten Fenster leuchteten aus dem Inneren heraus. Ein Duft von Kerzenschein und andächtiger Feierlichkeit machte sich breit und für einen Moment konnte John Ritter keinen klaren Gedanken fassen und stand wie versteinert da, unfähig auch nur eine einzige Regung zu zeigen, gerührt von dem Anblick, den er so lange Zeiten missen musste.

Die wohlfeinen Menschen strömten in Scharen durch die offenen Tore und machten den Vorplatz zu einer Versammlung der ungewöhnlichsten Subjekte, die sich von Gottes Gnaden berufen sahen. Mit einigem Argwohn fielen ihre Blicke auf John, der still schweigend und zutiefst berührt vor dem Gotteshaus stand und sein Glück kaum fassen konnte. In seiner glücklichen Verzweiflung verließen ihn beinahe die Kräfte und er sank ehrfürchtig auf die Knie, um seine Dankbarkeit zu zeigen. Er wollte gerade den roten Papierstern aus seiner Manteltasche ziehen, um ihn mit in die Feierlichkeiten der Messe zu nehmen und dieses glückliche Symbol anschließend als sein ganz eigenes Zeichen neben die Krippe zu legen, als er plötzlich durch eine Unachtsamkeit zu Boden gestürzt wurde. Er wurde schlicht zwischen den vielen Menschen übersehen. Doch der Unachtsame schaute nur verstört und bemerkte Johns Hand in der Manteltasche und rief entsetzt: „Er hat eine Waffe! Er hat eine Waffe! Hilfe! Hilfe!“

Die entsetzten Schreie der wohlfeinen Gesellschaft gellten durch die stille Nacht und der befreite John zuckte schreckhaft zusammen, denn seine Ohren waren diesen Lärm nicht mehr gewohnt. Aus der Ferne hörte er Sirenen herannahen. Die blinkenden und blitzenden Warnlichter tauchten jetzt direkt vor seinen Augen auf und machten ihm Angst, denn er wollte doch niemandem etwas zuleide tun, sondern nur diese glanzvolle Nacht erleben. Der ohrenbetäubende Lärm ließ ihn nicht mehr zwischen den vielen Geräuschen unterscheiden. Sirenen, die kreischende Gesellschaft und drohendes Gebaren der Bewacher ließen seine Wahrnehmung schwinden. „Heben Sie die Hände hinter den Kopf und lassen Sie die Waffe fallen!“, schallte es durch die Dunkelheit.

Doch in all dem verwirrten Durcheinander konnte John Ritter ein kleines Mädchen mit wallendem blonden Haar erkennen, das mit großen, gütigen Augen auf den Mann schaute. Es waren Augen, die so viel Wärme und Gutes ausstrahlten, dass sie John Ritter ein Lächeln ins Gesicht schrieben. Und so holte er den Stern aus seiner Manteltasche und hob das rote Papier in die Höhe, um es dem kleinen Wunder zu reichen. Ein kleines Geschenk, das eine einfache und liebevolle Botschaft enthielt. Doch die Geste wurde jäh unterbrochen, denn die Bewacher hielten sie für den Anfang einer boshaften Tat. Es hallte einmal, zweimal, dreimal lautstark durch die Dunkelheit und John Ritter fiel zu Boden und blieb regungslos auf dem kalten Stein liegen. Verstummt war das Kreischen der Menschen. Nur noch die stille Nacht war zu hören und weit, weit entfernt erkannte er die ehrwürdige Melodie, während sein Atem erlosch. Lediglich das kleine Mädchen mit dem wallenden blonden Haar entriss sich für einen unbemerkten Moment, um schweigend den roten Papierstern an sich zu nehmen und das kleine Geschenk eilig unter dem Mantel zu verstecken. Seine Seele indes zog weiter zu ihrem Ursprung – das Alpha und das Omega, an dem sie einsam wacht.

Die Jahre vergingen, Gras wuchs über den Vorfall und niemand mehr nahm Notiz davon. Lediglich ein Zeitungsartikel schrieb sein Schicksal in einem kleinen Artikel: „John Ritter, verstorben am vierundzwanzigsten Dezember, wurde auf der Flucht von drei Kugeln der wohlfeinen Gesellschaft getötet, als er versuchte, Unheil anzurichten.“

„Schlaf in himmlischer Ruh', mein lieber John!“, sagte die Frau mit dem wallenden blonden Haar leise, beinahe flüsternd, und legte den roten Papierstern behutsam auf den Zeitungsartikel.

Das Weihnachtsessen (PhanThomas)

Wir saßen bei Tisch. Mama, Papa und ich. Wir schwiegen. Es war der 26. Dezember, und im Haus roch es herrlich nach Braten, nach Keksen, nach Kerzen. Es duftete weihnachtlich, der Tisch war mit einem schneeweißen Tuch aus Stoff gedeckt, Mama hatte das gute Porzellan aus dem Schrank geholt und auch das teure Besteck. Doch in diesem Jahr war die Stimmung getrübt. Großmutter war zwei Tage vor Heiligabend für tot erklärt worden. Anfang Dezember war sie zu einer Weltreise aufgebrochen, weil sie wenigstens noch einmal etwas von ihrer Rente haben wollte, wie Mama gemeint hatte. Nur wenige Tage später verschwand sie jedoch spurlos. Mama und Papa telefonierten viel, doch schließlich hieß es, die Strapazen wären wohl zu viel für sie gewesen, so dass sie in irgendeinem seltsamen Land umgekommen sein musste. Anders sei ihr Verschwinden nicht zu erklären, war Mama sich sicher. Papa hatte dazu nur genickt. Und Mama sagte nun auch, wir müssten natürlich traurig sein, sollten aber dennoch Weihnachten feiern wie jedes Jahr. Oma hätte es doch auch so gewollt.

Und wie wir feierten! Wie die Könige! Die Geschenke fielen größer aus als in den vorherigen Jahren. Weitaus größer sogar: Ich bekam einen gigantischen Flachbildfernseher für meine X-Box. Und dazu ein ziemlich teures Surround-Sound-System, das ich mir von meinem Taschengeld in zehn Jahren noch nicht hätte leisten können. Was staunte ich Bauklötze, als ich den riesigen Stapel aus eingepackten Geschenken sah, der den Blick auf unseren geschmückten Weihnachtsbaum fast völlig versperrte! Doch als Mama und Papa ihre Geschenke auspackten, bekam ich es schon ein wenig mit der Angst zu tun. Mama schenkte Papa eine Urlaubsreise nach Ägypten für uns drei. Während sie ihm die Tickets überreichte, gab sie ihm einen Kuss auf die Wange und strahlte über beide Ohren. Und Papa hatte Ohrringe für Mama gekauft. Er sagte, die seien aus Platin. Aus Platin! Weil sie eine tolle Frau sei, die nichts anderes als das Beste vom Besten verdiene. Danach konnte ich nicht anders, ich fragte nach, wie wir uns das alles plötzlich leisten konnten.

»Die Oma hat eben immer viel gespart«, sagte Mama. »Sehr viel sogar. Und das werden wir jetzt erben. Weil wir ja ihre einzigen näheren Verwandten sind.«

Mama erklärte mir das, als sei ich noch ein kleiner Junge, der die Welt einfach nicht begreift. Doch ich bin kein kleiner Junge. Ich bin elf und weiß genau, was es bedeutet, wenn man das Geld mit vollen Händen zum Fenster rauswirft, und das sagte ich auch.

»Sei nicht albern, Tim«, sagte meine Mama dazu nur und streichelte mir über den Kopf. »Oma hätte das so gewollt.« Noch immer hatte sie diesen belehrenden Tonfall.

Als wir nun am gedeckten Tisch saßen, sah ich Papa an. Er schwieg, wie er es meistens tat, bis Mama ihm sagte, dass er gefälligst auch mal den Mund aufmachen sollte. Dann kam Mama mit der Weihnachtsente aus der Küche. Sie schnaufte und keuchte, als sie das riesige Tablett mit dem Braten auf den Tisch stellte.

»Donnerwetter!«, entfuhr es meinem Papa. Nun hatte er doch geredet, ohne gefragt worden zu sein.

»Das kannst du laut sagen!«, schloss ich an. »Das ist die größte Ente, die ich je gesehen habe.«

»Und sie ist ganz hervorragend gelungen«, sagte Mama und grinste stolz. »Und wir werden sie uns jetzt schmecken lassen! Was möchtest du, Tim? Keule oder Flügel?«

»Mama?«

»Ja?«

»Sollten wir nicht erst das Tischgebet sprechen?«

»Nein, Tim. Wir werden nicht beten«, sagte Mama kurz angebunden und begann, mit dem Messer die Ente zu zerteilen. Ich fand das nicht in Ordnung und protestierte weiter: »Aber wir beten doch sonst auch immer. Und es ist ja auch Weihnachten. Du hast immer gesagt, da gehört sich das erst recht.«

»Tim, es wird nicht gebetet, verdammt noch mal! Hör auf deine Mutter!«, fuhr mein Papa dazwischen. Er sagte es in diesem bedrohlichen Ton, der keine Widerrede zuließ.

»Oma hätte das so gewollt«, murmelte ich.

»Tim, es reicht!«, raunten meine Eltern im Chor, als hätten sie sich abgesprochen. Dabei straften sie mich mit tadelnden Blicken, bis ich nicht anders konnte, als den Kopf zu senken und auf meinen Teller zu starren. Prompt hatte ich ein großes Stück Fleisch darauf zu liegen.

»Nimm dir bitte selbst Kartoffeln und Rotkohl, so viel du magst«, sagte Mama. »Guten Appetit und nochmals frohe Weihnachten!«

»Frohe Weihnachten«, brummte Papa. Ich schwieg.
Die Ente war zäh und schmeckte überhaupt nicht. Doch ich wollte mir nichts anmerken lassen, weil ich nicht undankbar sein wollte. So aß ich meine Kartoffeln und stopfe mir genügend Rotkohl in den Mund. Ich würde einfach sagen, dass ich die Ente nicht mehr schaffe. Während ich aß, schaute ich zu meinen Eltern. Ihnen schien die zähe Ente gar nichts auszumachen. Mama schob sich die Fleischstücken in den Mund, als hätte sie seit Wochen gehungert. Nie zuvor hatte ich sie so gierig schlingen gesehen. Und auch Papa stopfte sich das trockene Ding in den Mund, als wäre es das Köstlichste, das ihm je untergekommen war. Bratfett hing an seiner Unterlippe, lief sein Kinn herab und blieb in seinen Bartstoppeln hängen. Wie hypnotisiert starrte ich auf den Tropfen aus Fett, der sich dort bildete, um dann auf den Teller zurückzufallen.

»Das ist die beste Ente, die wir je hatten!«, nuschelte er mit vollem Mund und schmatzte genüsslich wie ein Schwein.

»Vielen Dank, Schatz!«, antwortete meine Mutter und stopfte sich selbst einen weiteren großen Bissen in den Mund. Ich konnte gar nicht hinschauen. Meine Eltern aßen nicht, sie fraßen! Wie konnten die beiden dieses eklige Ding so herunterschlingen? Ich war kaum in der Lage, das Fleisch überhaupt zu beißen. Es fühlte sich im Mund an wie ein Stück alte Schuhsohle und schmeckte wahrscheinlich auch genauso. Meine Mama sah, dass ich geschickt um mein Stück Ente herumaß.

»Iss jetzt die Ente, Tim!«, sagte Mama mit strenger Stimme.

»Mama?«

»Was denn jetzt?«

»Ich schaff die Ente nicht. Ich hab zu viele Kartoffeln gegessen.«

»Du isst deine Ente, sonst setzt es was!«, schimpfte Papa. Damit war die Sache für ihn erledigt. Für mich natürlich auch. Ich würde das zähe Ding essen müssen, und wenn mir davon der Kiefer ausleierte. Mit der Gabel zerteilte ich mühsam den widerspenstigen Fleischbrocken, als ich etwas Seltsames darin entdeckte. Mit Daumen und Zeigefinger griff ich danach und zog es vorsichtig aus dem Fleisch heraus. Eine graue Haarsträhne, leicht gelockt, von der nun etwas Bratensoße tropfte. Wie kam die in die Ente? Mama hatte kein graues Haar, Papa auch nicht. Locken hatten sie beide nicht. Oma, schoss es mir wie ein Blitz in den Kopf! Aber, nein, was ich nun dachte, konnte nicht sein. Ich war sicher, dass das Blödsinn war, und doch musste ich einfach nachfragen.

»Mama?«, begann ich vorsichtig. Genervt von meinen ständigen Fragen, ließ sie die Gabel auf das Porzellan fallen. Das laute Pling-Geräusch, das dabei entstand, zerschnitt die Stille wie ein Messer.

»Was ist denn jetzt schon wieder?«

»Ich- ich frag mich, woran Oma gestorben ist«, sagte ich leise und schaute so betreten drein, wie ich konnte.

»Tim, nicht beim Essen!«, murmelte Papa.

»Aber-«, begann ich und wurde von Mama unterbrochen: »Oma war schon alt. Und wenn man alt ist, dann stirbt man eben irgendwann. Sie hatte ein gutes und langes Leben. Jetzt sei ruhig und iss gefälligst!«

»Essen wir gerade Oma?«, entfuhr es mir schneller, als ich darüber nachdenken konnte, ob es gut war, diese Frage zu stellen. Und es war nicht gut, denn als nächstes sah ich nur noch Sterne, weil Papa mir dermaßen eine scheuerte, dass ich fast vom Stuhl gefallen wäre.

»Verschwinde auf dein Zimmer und wage es nicht, heute noch mal raus zu kommen!«, schrie meine Mutter mich an.

Ich wollte protestieren, als mein Papa mich am Kragen packte. »Hör auf deine Mutter!«, brüllte er mich an.

Bis zum Abend lag ich auf meinem Bett und starrte an die Decke. Meine Wange fühlte sich heiß an. Sie brannte wie Feuer, und mein Kiefer schmerzte. Tolles Weihnachten, dachte ich. Da verging mir auch die Lust, an der X-Box zu spielen. War das wirklich Oma, die meine Eltern gegessen hatten? Das war doch völliger Unsinn. Meine Eltern waren keine Menschenfresser, und meine Frage war einfach unverschämt gewesen. Kein Wunder, dass sie böse geworden waren. Doch wie kamen dann die grauen Haare in die Ente? Und Enten waren doch nie und nimmer so groß, oder? Ich musste mir das alles einbilden, so viel war klar.

Während ich weiter darüber nachdachte, wurde es dunkel. Irgendwann glitt ich, ohne es zu merken, in den Schlaf hinüber. Einmal nur wachte ich vor Schreck auf, weil ich geträumt hatte, Mama würde sich ein Bein absägen, um mich damit zu jagen und zu verhauen. Ich spürte, dass mein Herz heftig hinter meiner Brust schlug. Nur ein Traum, dachte ich. Während ich mich beruhigte, hörte ich meinen Papa im Bad würgen. Hatte er etwa zu viel von der ekligen Ente gegessen? Vermutlich. Noch während ich mich fragte, wie sie es geschafft haben mochten, das zähe Ding zu tatsächlich herunterzuwürgen, döste ich wieder ein.


Weihnachten ging dahin, wie es gekommen war. Silvester stand ins Haus, und am Abend ließen meine Eltern das schönste Feuerwerk in die Luft gehen, das man in der Nachbarschaft je gesehen hatte.

»Da werden die Koschinskys vor Neid grün, wenn die das sehen«, hatte meine Mama gesagt und wie ein kleines Mädchen gekichert.

Ein paar Tage nach Neujahr waren wir bei der Testamentseröffnung. Omas Leiche war noch immer nicht gefunden worden, doch da man sie für tot erklärt hatte, war es wohl in Ordnung, ihr Testament zu verlesen.

»Soll ich die Ohrringe mit den Steinen tragen, oder doch lieber die neuen, die du mir geschenkt hast?«, hatte Mama vorher meinen Papa gefragt. Die beiden hatten sich rausgeputzt, als würden sie tanzen gehen. Und nun saßen wir hier und warteten darauf, dass der nette Herr mit dem weißen Haar, der uns vorher sein Beileid ausgesprochen hatte, endlich vorlas, was Oma uns vermacht haben würde. Als er das Testamentsschreiben öffnete, nahm Mama Papas Hand in ihre und drückte sie ganz fest.

Der Mann verlas den Inhalt, und meine Eltern wirkten sichtlich gelangweilt, bis er nach einer gefühlten Ewigkeit dazu kam, was denn nun vererbt wurde.

»Dir, Jochen, geliebter Sohn, vermache ich mein kleines Wochenendhaus in der Lüneburger Heide. Mögen Sabine und du dort einige entspannte Wochenenden verbringen.«

Mama warf Papa ein strahlendes Lächeln zu. Ihre Augen glänzten wie Edelsteine, und auf ihren Wangen zeichnete sich eine leichte Röte ab, so wie immer, wenn sie sich sehr freute.

»Doch mein beträchtliches Vermögen, das sich immerhin auf knapp 800.000 Euro beläuft«, fuhr der Mann fort, »vermache ich einzig und allein meinem lieben Enkel Tim. Jochen, du und Sabine, ihr würdet mein Geld doch nur mit vollen Händen ausgeben. Ich werde veranlassen, dass mein Vermögen von einem Treuhänder verwaltet und geschützt wird, bis Tim selbst alt genug ist, um darüber zu verfügen. Sofern sich dies erwirken lässt, sollt ihr beide noch nicht einmal den Pflichtteil bekommen.«

Während der freundliche Herr weitersprach und dabei zunehmend rot wurde, konnte ich sehen, wie Mamas Gesicht sich zunehmend weiß färbte. Sie drehte sich zu mir und funkelte mich böse an. Papa schwieg einfach und starrte in die Leere. Ich sah jetzt lieber weg, denn Mamas Blick machte mir Angst. Große Angst sogar!


Inzwischen sind wir wieder auf der Heimfahrt. Ich sitze im Auto und schaue zum Seitenfenster raus. Draußen zieht die Landschaft still an meinen Augen vorbei. Mama und Papa haben seit dem Ende der Testamentseröffnung kein einziges Wort gesprochen. Hin und wieder schaue ich nach vorn. Papa sieht mich ab und zu durch den Rückspiegel an. Mama schaut derweil selbst zum Seitenfenster raus.

Und dann redet Mama plötzlich doch: »Jochen, ich glaube, wir sparen etwas Geld. Tim wird nicht mit nach Ägypten kommen.« Papa nickt nur und schweigt. Mama dreht sich zu mir herum und lächelt.

»Nicht wahr, Tim?«

Ihre Augen leuchten. Dann leckt sie sich über die Lippen.

Das erste mal »3« (autorle)

Es war erst Anfang November, und doch hatte das Weihnachtsfieber die Familie Kaiser fest im Griff. Dieses Weihnachten sollte etwas ganz besonderes für die Familie werden. Weil sie eigentlich dieses Fest gar nicht feierten, denn die Kaisers waren etwas steifgebügelt und gehörten einer Gemeinschaft an, welche die Geburt Christi normalerweise nicht zelebriert. Doch die Drillinge der Familie, wünschten sich zu ihrem gemeinsamen achten Geburtstag, welcher auf dem 24.12. liegt, für zu Hause eine richtige Weihnachtsfeier. In der Schule wurden die Jungs immer wieder damit aufgezogen, das sie keine Weihnacht feierten und somit einige Geschenke weniger bekamen. Doch den Jungs ging es nicht um Geschenke, es waren die Erzählungen der Schüler, die zu der Sorte gehörten, die normal im Kopf waren und den Drillingen von Weihnachten erzählen. Trotz aller Erzählungen konnten sich die Jungs nie wirklich vorstellen, wie genau es wohl sein würde, dieses Weihnachten. Vater und Mutter berieten sich und teilten die Besorgungen unter sich auf: Der Vater kümmerte sich um ein Weihnachtsmannkostüm und den Baum, die Mutter begann, Gebäck herzustellen. Alles lief wie am Schnürchen und so verging die Zeit sehr schnell.

Es war nun schon der 20,12,2010 als der Vater mittags mit dem Baum nach Hause kam, und alle fünf anfingen ihn zu schmücken. Am frühen Abend hatten sie es geschafft und der Baum war fertig und sehr schön geworden. Die Drillinge waren begeistert und sanken zufrieden und erwartungsvoll in ihre Betten. Tags darauf verschickten die Eltern mit den Jungs Einladungen an jene Menschen, die ihnen wichtig und teuer waren; wie zum Beispiel die “Sabine”, eine Schwester der Mutter, oder Onkel “Karl” mit Frau, welcher der Bruder vom Vater war. Und viele mehr! Es waren Menschen, die nicht einer Art Sekte angehörten und sehr wohl Weihnachten feierten. Die Drillinge sprachen nur noch vom Fest und hatten schon fast vergessen, dass auch sie an diesem Tag Geburtstag hatten.

Nun war es endlich so weit, der Morgen des 24,12, 2010 war gekommen, alles war perfekt geplant und durchdacht, bis auf die Kleinigkeit, dass der Vater an diesem Morgen noch zur Arbeit musste. Es waren noch einige Dinge zu tun, und zu allem Überfluss war zum Mittag in der Versicherungsagentur eine kleine Feier einberufen worden. Der Vater versicherte seinen Jungs, pünktlich zu Hause zu sein und gab ihnen einen bzw. drei Küsschen. Er ließ sich in der Firma dazu hinreißen, ein paar Gläser Sekt zu trinken. Was er sonst nie tat.

Als er gegen 19 Uhr nach Hause fuhr, schien es, als hätte der Alkohol keinen Einfluss auf sein Handeln. Aus dem Auto ausgestiegen, ging er in sein Arbeitszimmer, in welchem er das Kostüm bereit gelegt hatte. Er schlüpfte hinein und wenige Sekunden vor halb acht stand er vor dem festlich hergerichtetem Wohnzimmer, in dem auch schon alle Gäste anwesend waren. Er öffnete die Tür, rief laut "Ho, ho, ho". Doch mit dem Letzten “Ho” setzte urplötzlich die Wirkung der fünf Gläser Sekt ein. Was nun passierte, ließ sich gut als Black out bezeichnen: Mit dem nächsten Schritt trat der Vater auf ein Stück Karton, das auf dem Parkett wie Seife wirkte. Kopfüber ließ es ihn in den Weihnachtsbaum schlittern. Als er zur Ruhe gekommen war, stand der Vater auf und meinte  nur: "Ups!”

Bevor er etwas hinzufügen konnte, lief seine Frau wutentbrannt an ihm vorbei und stieß ihn zur Seite. Was sich als Fehler erweisen sollte, denn der Vater bzw. Weihnachtsmann hatte alle Mühe, sich auf den Beinen zu halten und versank fallend im Schoß von Tante Sabine. Geschockt wollte der Vater schnell wieder aufstehen, doch das Gummiband, das seinen Bart halten sollte, verfing sich in den Knöpfen von Sabines Miniweihnachtsröckchen. Weil es der Mutter leid tat, kam sie wieder zurück und sah ihren Mann im Schoß ihrer immer scharfen Schwester. Sie griff nach ihm und zog ihn hoch, wobei sich der Minirock von Sabine dazu entschied, am Bartgummi hängen zu bleiben. So offenbarte sich ein sehr anschauliches Bild für die drei Jungs. Sie hatten noch nie einen Slip gesehen der so wenig Stoff braucht. Wahrscheinlich um Stoff zu sparen, damit auch für andere Menschen genug Stoff übrig blieb. Die Drillinge waren bis dato sehr angetan von diesem Weihnachten. Unterdessen holte Frau Kaiser aus und gab ihrem Mann eine auf die Backen. Die im Gesicht.

Der Schlag ließ den Vater in Richtung Wohnzimmeresstisch taumeln und führte zur kompletten Abräumung der festlichen Tafel, obgleich noch keine Seele etwas gegessen hatte. Der Vater raffte sich nun auf und schlängelte sich in sein Arbeitszimmer. Dort zog er sich um und ging wieder ins Wohnzimmer. Der “Black out” schien vorbei zu sein.

So fragte er in der Tür stehend die Jungs, was denn hier passiert sei? Die Drillinge saßen da und kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Sie sagten einvernehmlich und wie im Chor, dass sie nun verstünden, weshalb die anderen Kinder dieses Weihnachten so sehr mögen.

LG euer Weihnachtself autorle (alias spitzerblei, alias escribir)

Schneeweiß und Rabenschwarz (autorle)

Die Weihnacht kehrt ein,                                
Kerzenduft und Zimt,                                      
Kein Mensch sollte alleine sein,                        
Ein Lied wird angestimmt.                               

Gaben lieblich verpackt,                                   
Wünsche erfüllen,                                           
Übergabe lieblicher Akt                                  
Vor Freude brüllen.                                         

Lichterglanz im Haus,                                     
Christkind am Faden im Baum,                           
Wunderbar sieht es aus,                                  
Die Kugeln verziert - ein Traum.                         

Frohes Beisammensein,                                   
Gesichter strahlen voller Dank,                       
Hier gibt es kein Allein,                                  
Wir sind vereint - Gott sei Dank…                   

...

Weihnachten nicht schon wieder
Diese blöden Lieder,
Gebäck mit Liebe - viel zu hart,
Kaufe es im Laden butterzart.

In Bild verpackt tut’s auch,
Es wird schon passen,
Hier Geschenk, so ist’s brauch,
Ich kann’s auch lassen.

Lichterzeugs in allen Welten,
Der Plastikbaum mit Geschmeide.
Nicht sehr schön aber selten,
Ein echter Baum führt zur Pleite

Wer kommt, der ist da
Wäscht euch die Fratzen,
Kommen’se nicht - Hurra!
Alles Teufelswerk, ha ha!

Lieben Gruß - oder - doch nicht...
autorle

(The) Last Christmas... (Honigkuchenpfe(rd))

Ich tippte wütend in die Tasten, schließlich klackte ich auf die Enter-Taste und knallte den Laptop zu. Mein Chef hatte mir mal wieder viel zu spät meinen Lohn überwiesen. Das hätte mich eigentlich nicht einmal so gestört, wäre es nicht bereits der 20. Dezember gewesen. Jetzt durch die Geschäfte zu kriechen und DIE Geschenke schlechthin zu ergattern erschien mir unmöglich. Abgesehen davon, dass ich große Panik hatte, vor meinen unfreundlich dreinblickenden, Kebab mampfenden, schwitzenden Mitmenschen hatte, würden mich die Verkäufer killen, sollte ich sie auf den neuen Bestseller vom Lieblingsautor meiner Mutter ansprechen. Ach, vielleicht wär das nicht einmal so schlecht, dachte ich, dann würde ich mir immerhin das alljährliche Spektakel im Elternhaus ersparen. Meine drei Brüder würden sich um die Fernbedienung streiten, meine Mutter einen Heulkrampf bekommen, weil nie nie alles so funktioniert, wie sie das will und mein Vater sich wie gewöhnlich in den Alkohol stürzen. Ich atmete tief ein. Dann hüllte ich mich in meinen langen, schwarzen Mantel und kämpfte mich durch den Schnee zu meinem Auto. Das Mistteil wollte erst beim dritten Versuch anstarten. Quietschend fuhr ich aus der Einfahrt, Serienmörderblick in den Augen. Den Fuß gefährlich hart am Gaspedal, rauschte ich durch die Dunkelheit, belebt von den Bassklängen aus meinem Radio und den gefühlten zehn Dosen Redbull, die ich intus hatte. Ich fand eine klitzekleine Parklücke und quetschte meinen Fiat Punto hinein. Ha, da soll noch einmal jemand sagen, Frauen könnten nicht einparken!

Ich warf die Tür zu und zündete mir eilig eine Zigarette an. Nach wenigen hastigen Zügen warf ich sie auf den Boden und trat sie aus. Dann öffnete ich die schwere Tür des Einkaufszentrum, bereit für den Kampf. Die Klänge von „Last Christmas“ schwappten mir entgegen, die Luft war stickig, nahezu erschlagend. Ich schüttelte den Kopf und ging in das nächstbeste Geschäft. Bring es einfach hinter dich, dachte ich mir. Einige Stunden später warf ich einige hundert Einkaufstüten auf den Rücksitz und ließ mich selbst auf den Fahrersitz fallen. Das musste die Vorhölle gewesen sein, ganz bestimmt. Ich steckte den Schlüssel an und diesmal startete die Karre beim ersten Versuch. Na wenigstens etwas, vermutlich versuchte Gott, oder wer auch immer da gerade hämisch lachend auf mich herunterblickte, etwas gutzumachen. „Etwas“ namens Weihnachten.

Als ich später auf meinem Fußboden saß, umgeben von Geschenkpapier, Bändern, Tixo und Scheren, glaubte ich, ein hämisches Lachen vor meinem Fenster zu vernehmen. Sogar das Christkind lachte mich aus. Immerhin, das Endprodukt konnte sich sehen lassen. Wie jedes Jahr hatte ich kein weihnachtliches Papiermotiv parat, heuer musste ich auf herumtollende Osterhasen zurückgreifen. Ob man mich deswegen des Zynismus beschuldigen würde? Egal. Die sollten sich freuen, dass ich überhaupt kam! Warum, das war die bessere Frage. Ja, warum tut man sich das jedes Jahr aufs Neue an? Ist es nicht ein perverser Akt von Masochismus, in der Weihnachtszeit überhaupt das Haus zu verlassen? Sich die Horde von gestressten und genervten Mitbürgern anzutun? Ich glaube, es war purer Selbsthass, der mich trieb. Selbstverletztendes Verhalten, sozusagen. Irgendwann schlief ich ein, umgeben von lachenden Hasen und bunten Eiern.

Als ich eine Woche später, ausgelaugt und genervt, dafür mit 10 Kilo Geschenken bepackt, wieder nach Hause fuhr, führte mein erster Weg ins Reisebüro. Winter, es war eine schöne Zeit mit, aber du solltest dich rar machen, sonst fällst du im Wert!

Ein paar Tage später lag ich schon am Strand und ließ mir die Sonne auf den Bauch scheinen. Ich war gerade am Einnicken, als die Strandbar ein bekanntes Lied spielte. „Last christmas I gave you my heart...“, hastig packte ich mein Zeug und eilte zur Hotelbar. „Einen doppelten Gin, bitte!“, und fröhliche Weihnachten!

Die alte Frau und der Heilige Abend (Gunda)

Ich möchte Ihnen heute eine Begebenheit schildern, die sich im vergangenen Jahr am Heiligen Abend zutrug.

Auf die Schnelle hatte ich noch das eine oder andere Präsent besorgen müssen. Normalerweise runzele ich die Stirn über diese Last-Minute-Käufer, aber dieses Mal war ich selbst in die vorweihnachtliche Stressfalle geraten. Egal. Schwerbeladen ließ ich mich nach meinem Einkauf auf einer Bank vor einem der Kaufhäuser nieder. Der Duft von Maronen und frischen Schmalzkuchen umschmeichelte meine Nase und ich hatte gerade für einen Moment erschöpft die Augen geschlossen, als ich spürte, dass neben mir jemand Platz nahm. Ich schaute auf. Eine alte Frau in einem viel zu weiten Mantel hatte sich an das andere Ende der Bank gesetzt. Die Spitzen ihrer Wollhandschuhe waren abgeschnitten und sie hielt ein Fischbrötchen in der Hand, von dem sie mit sichtbarem Genuss abbiss.

„Guten Appetit“, lächelte ich und nickte der Frau zu.
„Matjes“, antwortete sie glücklich und strahlte. „Habe ich geschenkt bekommen.“
„Geschenkt?“, fragte ich zurück.
„Ja, wissen Sie ...“

Und dann begann die Frau zu erzählen.

Es war eine gute Adventszeit gewesen, sagte sie. Nicht überragend, aber gut. Es hatte sogar ein wenig geschneit und die alte Frau war froh darüber gewesen, auch wenn sie Schnee eigentlich nicht so gerne mochte, denn Schnee bedeutete gleichzeitig Kälte.
„Andererseits sind ein paar weiße Flocken von oben durchaus geschäftsfördernd“, grinste sie. „Die Menschen sind dann eher in Weihnachtsstimmung und das wirkt sich unmittelbar auf ihre Großzügigkeit aus.“

Schade, dass heute schon Heiligabend war. Der Tag war zwar erfahrungsgemäß nochmal einer der ertragreichsten, aber danach würde es peu à peu abflauen.
„Am Vormittag des Heiligen Abends aber“, die Frau schüttelte leicht den Kopf ... wie seltsam das klang: „Vormittag des Abends“, „ist das schlechte Gewissen besonders ausgeprägt, speziell bei denen, die eben noch auf die letzte Sekunde irgendwelche Verlegenheitsgeschenke besorgen müssen und dafür hektisch durch teure Boutiquen und Parfümerien stolpern. Und ein schlechtes Gewissen ist eben auch wieder gut fürs Geschäft.“
Ich fühlte, wie ich ein wenig errötete.

Die Frau redete und ich konnte sehen, dass sie dabei die in den Geschäften Aus- und Eingehenden ganz genau betrachtete.
„Ich versuche immer, die Leute einzuschätzen, wissen Sie“, schmunzelte sie, als sie bemerkte, dass ich sie dabei beobachtet hatte.
„Ich versuche zu erraten, ob es wohl Barzahler sind. Oder ob sie eher die Kreditkarte zücken. Dann ist's nämlich Essig ... Die Leute aber, die vor der Kasse einen Schein aus der Brieftasche ziehen und anschließend zu bequem sind, in den Tiefen ihrer Taschen nach dem Portemonnaie zu wühlen, um das Wechselgeld dort hineinzutun, die lassen dann ganz gerne mal den einen oder anderen Cent in meinen Becher gleiten. Und auch die Väter mit den riesigen Tüten voller Spielzeug sind durchaus freigiebig, vorausgesetzt, sie haben gerade eine Hand frei.“

Die alte Frau leckte sich verstohlen einen Rest Matjesfett von den Fingerspitzen. Dann reckte sie sich ein wenig und schielte zu dem Stand hinüber, an dem frische Schmalzkuchen eben ihr Ölbad verließen, appetitlich in Tüten geschaufelt und mit einer dünnen Schicht Puderzucker bestäubt wurden. Zweimal war es vorgekommen in diesem Advent, dass ihr jemand eine solche Tüte in die Hand gedrückt hatte. Und gerade eben dieses Fischbrötchen, von dem nur einmal abgebissen worden war. Wirklich nett von dem jungen Kerl mit den bunten Haaren.

Alles in allem war die Vorweihnachtszeit also gut verlaufen, fand die Frau. Vor wenigen Tagen erst hatte ein Mann sie sogar zu einem Glühwein eingeladen. Nein, niemand von den hektisch durch die Läden Rennenden, sondern der Alte mit dem struppigen Bart und der komischen Fellmütze, der im Winter auch ganz gerne mal seinen angestammten Platz vor dem Kaufhaus verließ und einige Meter weiter in Richtung Weihnachtsmarkt zog. Und sie hatte sich revanchiert. Vorgestern. Mit einer Einladung zu Kartoffelpuffern. Wie gesagt, der Advent war nicht schlecht gewesen. Ein wenig würde es wohl noch anhalten. Aber spätestens mit dem Ende der Umtauschzeit so Mitte Januar würde es auch wieder vorbei sein mit dem Mitleid, der Großzügigkeit und der Spendenbereitschaft aufgrund des angestauten schlechten Gewissens.

Die letzten Läden schlossen und die Straßen leerten sich zusehends. Die Menschen würden jetzt heimfahren, die Christbäume schmücken, mit ihren Familien vor den Kaminen sitzen, Weihnachtslieder singen und sich an den glänzenden Augen ihrer Kinder erfreuen. Die Frau zog den weiten Mantel mit dem unmodernen, aber warmen breiten Kragen enger um sich. Sie würde jetzt auch nach Hause gehen, für heute war hier Feierabend. Sie lächelte ein wenig. Ein richtiges Zuhause konnte man die Unterkunft ja nicht nennen, aber es war warm und sie hatte ein Bett für die Nacht. Wie lange war es her, dass sie selbst eine Familie, eine eigene kleine Wohnung gehabt hatte, bis ... Sie unterbrach sich selbst. Nein, sie wolle nicht an die Vergangenheit denken, sagte sie. Ebenso wenig wie an die Zukunft. Heute und hier, das war es, was für sie zählte. Und was bedeutete schon Weihnachten für sie, denn ein Weihnachtsfest war wie das andere, nicht wahr? Das letzte genau wie das in den Jahren davor und dieses genau wie das der kommenden Jahre.

Mühsam erhob sie sich von der Bank, verstaute sorgfältig die letzten Münzen aus dem Becher in ihren Manteltaschen, schob ihre Mütze tiefer ins Gesicht, schnupperte noch einmal in Richtung Schmalzkuchen und machte sich auf den Weg.

Ja, so war das an jenem Heiligabend im letzten Jahr.

Sie haben jetzt auf einen anderen Schluss der Geschichte gehofft? Ein weihnachtliches Happy-End sozusagen? Vielleicht eines der Art, in dem plötzlich der verschollene Sohn vor seiner Mutter steht, vom Tellerwäscher zum Millionär avanciert und überglücklich, seine längst totgeglaubte Mutter wiedergefunden zu haben? Und sie fielen sich in die Arme und lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Ende? Ja? Hatten Sie so etwas erhofft?

Oder vielleicht etwas in der Art, dass irgendjemand vorbeikommt, der genau DIESE Frau gesucht hat, weil genau SIE die Richtige ist für genau DEN Job, den er zu vergeben hat? Und fortan sorgte sie glücklich und zufrieden selbst für ihren Lebensunterhalt?

Oder erwarteten Sie, dass ein Kind nach ihrer Hand greifen und den Eltern bittend in die Augen sehen würde? Und diese würden gar nichts anderes tun können, als die alte Frau einzuladen, das Weihnachtsfest mit ihnen gemeinsam zu verbringen.Und fortan gehörte sie zur Familie und wurde geliebt wie die eigene Großmutter? Und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute? Glücklich und zufrieden natürlich?

Oder hätte ich etwa selbst ...?
Ja?

Ja, ein solches Ende hätte ich auch bevorzugt, aber im Leben dieser Frau gab es keinen Platz für Märchen. Schon gar nicht für solch rührselige mit Weihnachts-Happy-End.

Gestern traf ich wieder auf diese Frau. Das heißt, ich sah ihr Gesicht. In einer winzigkleinen, schwarzumrandeten Anzeige, aufgegeben von einem Verein zur Obdachlosenhilfe, war es abgebildet. „Eine Bank ist kein Zuhause“ stand darunter. Und ihr Name. Und ihre Geburts- und Sterbedaten. Vierundfünfzig war sie geworden, die alte Frau.

Aus die Laus (Moena90)

„Nun beeil dich doch mal, Wilfried! Es wird ja schon dunkel!“
    Es war die Stimme meiner Mutter, die in gepresstem Flüsterton die winterliche Ruhe des Waldes störte.
    „Die Kinder stehen sich schon seit einer halben Ewigkeit die Beine in den Bauch, die holen sich noch den Tod, so wie sie zittern.“
    Die Kinder, das waren mein kleiner Bruder Max und ich. Und unser Hund - Mamas drittes Kind und außer ihr der Einzige, der zitterte. Was aber kein Wunder war, schließlich versank er bis zur Nasenspitze im Schnee, wenn er nicht aufpasste.
    Deshalb schien er beschlossen zu haben, sich nicht mehr von der Stelle zu rühren. Stattdessen stand er sich tatsächlich die kurzen Beinchen in den runden Hängebauch, während er meinen Vater ohne Unterbrechung ankläffte. Zumindest die untere Hälfte meines Vaters, denn die andere steckte im Kofferraum unseres Autos, von wo es genervt raunte:
    „Marianne, nimm den verlausten Fußabtreter und geh ein Stück spazieren. Ich hab‘s gleich.“ Ein gequältes Ächzen klang aus dem Inneren des Autos. „Ich weiß, dass ich die Säge hier irgendwo habe ...“
    „Verfloht“, berichtigte Max.
    „Hä?“, zischten Mama und Papa im Chor.
    „Verfloht“, wiederholte Max, „Er hat Flöhe, keine Läuse.“
    „Von mir aus auch das, aber nimm ihn ... AUUUUUUUU! Verdammt noch mal, Marianne, nimm ihn weg!“
    „Gina will nur mit dir spielen. Das tust du ja nie“, tadelte meine Mutter und tätschelte den Hund, der sich ins Bein meines Vaters verbissen hatte.
    Gina, das war der Name, auf den der Hund hörte. Oder auf den er eben nicht hörte. Das war aber verständlich, denn Gina war ein Er. Eine Tatsache, die meine Mutter seit sieben Jahren erfolgreich ignorierte. Sie dekorierte das Tier jeden Tag mit einem neuen Glitzerhalsband und häkelte ihm im Winter pinke Wollpullover. Dass er damit aussah wie eine Wurst samt Pelle, schien es für sie nur umso reizvoller zu machen.
    Hätte uns der Hund nicht seit seinem Einzug terrorisiert, hätte ich vermutlich Mitleid gehabt. Ich konnte mich nämlich noch genau daran erinnern, wie ich früher mit Mamas selbst gestrickter Garnitur aus Wollpulli, Mütze, Schal und Fäustlingen in Zartrosa zur Schule hatte gehen müssen. Außer mich zum Gespött des ganzen Pausenhofes zu machen, erfüllten die kratzigen Topflappen keinen wirklichen Zweck, denn die Maschen waren so groß, dass der Wind durchpfiff. Ich hatte die Teile dann - ganz aus Versehen - eins nach dem anderen verloren und meine Mutter nach langer Diskussion davon überzeugt, dass sich die Arbeit an einer Ersatzgarnitur nicht lohnte, schließlich würde ich die vermutlich auch verlieren. Stattdessen strickte sie eine für Max, den sie allgemein für den Zuverlässigeren von uns beiden hielt.
    „Gina, komm!“, brüllte mein kleiner Bruder und schwenkte einen Stock, den er gerade aus dem Schnee gezogen hatte. Der Hund ließ von meinem Vater ab und jagte auf Max zu, der den Stock schnell ins nächste Gebüsch warf. Gina sprang wild knurrend hinterher und kam wenig später mit seiner erlegten Beute zurück, auf der er zufrieden herumkaute. Da der Stock nicht vor Schmerz aufheulte, würde Gina aber wohl bald das Interesse daran verloren haben.
    Mein Vater jedenfalls nutzte die Gelegenheit, um aus dem Kofferraum zu kriechen, in der Hand die rostige Säge, nach der er gesucht hatte.
    „So, und jetzt suchen wir uns den schönsten Baum im ganzen Wald“, verkündete er.
    Denn dafür hatten wir uns zu fünft in unser kleines Auto gezwängt und waren den ganzen Weg bis in den frisch verschneiten Wald gefahren, mitten in der kältesten Nacht des ganzen Jahrhunderts. - Um uns einen Weihnachtsbaum auszusuchen. Einen echten, wie Papa sagte.
    „Die auf dem Weihnachtsmarkt, die sind ja nichts Richtiges.“
    So zogen wir los, im Gänsemarsch durch den fast kniehohen Schnee stapfend, mit Papa an der Spitze. Ich hielt Max an der Hand, während Mama mit finsterer Miene das Schlusslicht bildete. Gina bellte und knurrte und unterbrach nur, um sich ausgiebig zu kratzen.
    „Marianne, die Laus kläfft noch den ganzen Wald zusammen!“, rief Papa genervt gegen den Wind, der uns die Schneeflocken in die Augen trieb.
    „Na und? Hast du Angst, dass dir die Bäume davonlaufen?“, antwortete Mama angesäuert.
    Ich wusste, dass Papa keine Angst vor laufenden Bäumen hatte. Dafür aber vor dem Förster, dem der Wald gehörte und der darauf aufpasste, dass niemand unerlaubt Tannen fällte, auch nicht an Weihnachten.
    „Der ist im Urlaub“, hatte Papa zu mir gesagt, als ich ihn darauf angesprochen hatte, „Da dürfen wir das.“
    Aber vielleicht hatte so ein Förster ja eine Urlaubsvertretung. Oder sein - im Gegensatz zu Gina - wohlerzogener Dackel Seppi patrouillierte stattdessen allein durch den Wald.
    „Das liegt daran, dass der Seppi ein echter Dackel ist“, meinte Papa immer, wenn ich ihn fragte, warum Gina nicht so war wie der Förstershund. „So ein Rauhaarding wie Mamas Laus, das ist ja nichts Richtiges.“
    Ich sah meinen Vater nur von hinten, doch ich wusste, dass er in diesem Moment genervt die Augen verdrehte. Wie es seine Art war, überging er die schlechte Laune meiner Mutter und deutete mit der Säge auf den nächstbesten Baum.
    „Der da. Der wäre doch was!“
    „Wilfried, das ist eine Kiefer, keine Tanne“, tadelte meine Mutter in ihrem Oberlehrerton, den sie meinem Vater gegenüber so gern verwendete. Gina kläffte zur Bekräftigung.
    „Na dann ... den da drüben!“
    „Der ist viel zu klein.“
    „Und was hast du gegen den?“ Papa fuchtelte mit der Säge in Richtung des nächsten Baums.
    „Der hat ja kaum Äste. Wo soll ich da Omas Christbaumkugeln aufhängen? Du weißt, dass deine Mutter wieder stundenlang auf mir rumhacken wird, wenn wir ihren Schmuck nicht verwenden.“
    So liefen wir eine Ewigkeit durch den Wald. Mittlerweile war es tatsächlich stockfinster geworden und nur der Schnee und der Halbmond leuchteten uns den Weg. Gina wurde des Bellens nicht müde, ebenso wenig wie des Kratzens hinter seinen Ohren. Während Papa genauso ausdauernd über den Hund schimpfte, fand Mama an jedem Baum etwas, das ihr nicht passte. Und Gina markierte jede abgelehnte Tanne als sein Revier. Seppi würde das ganz sicher nicht gefallen.
    Bis Max plötzlich quiekte und aufgeregt mit den Händen in der Luft herumfuchtelte.
    „Der da, Papa! Der da!“
    Er zeigte auf eine wohlgeformte Tanne, die direkt vor uns aus dem Schnee aufragte. Ihre Äste waren dicht und dunkelgrün und ihr Wuchs kerzengerade. Nicht einmal meine Mutter fand etwas an dem Baum auszusetzen. Dass er viel zu groß für unser Wohnzimmer war und unser kleines Auto wahrscheinlich unter sich begraben würde, störte niemanden.
    Mein Vater schwang sofort seine Säge und machte sich daran, den Baum zu fällen. Allerdings war das Werkzeug so alt und rostig, dass es eine Ewigkeit dauerte, bis es überhaupt durch die Rinde gedrungen war. Gina sprang derweil kläffend und knurrend um Papa herum, versuchte in sein Hosenbein zu beißen und hielt nur inne, um sich zu kratzen.
    Papa schrie auf.
    „Herrgott noch mal, jetzt hab ich eine Laus!“
    „Floh“, verbesserte Max.
    Papa ließ die Säge in den Schnee fallen und sprang von einem Bein auf das andere, während er hektisch versuchte, sich durch seine Winterhose hindurch zu kratzen. Es sah fast so aus, als würde er tanzen und Max und ich mussten laut lachen, weil es uns an Oma erinnerte, wenn sie auf einem Familienfest mal wieder zu viel am Schnaps gerochen hatte. Papa fand es gar nicht lustig und schimpfte und fluchte, während er versuchte, Gina abzuschütteln, der das Schauspiel als Einladung zum Spielen betrachtete. Mit einem Fußtritt beförderte mein Vater den Hund in den Schnee, in dem er bis zur Nasenspitze verschwand, was Gina aber nicht vom Bellen abhielt.
    „Marianne, jetzt tu doch was!“, jammerte Papa. Er hatte sich gegen den Baum gelehnt und stand jetzt auf einem Bein, um das andere zu kratzen. Meine Mutter schimpfte, dass Papa sich nicht so haben sollte und half ihm beim Kratzen, was Papa nur noch mehr jammern und schimpfen ließ.
    Plötzlich hörten wir ein Knacken, dann noch eins, und noch eins, immer lauter. Max und ich verstummten und hörten genauer hin, aber Papa und Mama waren so mit der Laus beschäftigt, dass sie nichts mitbekamen.
    „Oh oh“, stöhnte Max.
    „Oh oh“, bekräftigte ich.
    Da kippte Papa schon nach hinten und das Knacken wurde zu einem lauten Ächzen.
    „Baum fällt!“, brüllte Max.
    „Der Hund!“, kreischte Mama.
    Ich hielt mir die Augen zu, hörte aber, wie die Tanne mit einem ohrenbetäubenden Krachen im Schnee landete. Es ertönte ein jämmerliches Jaulen, das ich Gina zuordnete.
    Dann war Stille.
    Nur mein Vater rappelte sich aus dem Schnee und jubelte.
    „Aus die Laus!“

Ein Abend, wie jeder andere (DrFuManChu)

Für viele ist der Weihnachtsabend, der schönste des gesamten Jahres, für manche ist er die absolute Katastrophe und für wieder andere ist es ein Tag, wie jeder andere auch. Ich persönlich zähle mich zu letzteren Personen.

Bereits während meiner Jugendzeit wurde mir, vermutlich von der einzig und wahren Weissagerin des gesamten Erdenrunds, prophezeit, dass ich nie in feste Hände geraten-, geschweige denn jemals eine Familie gründen würde. In meinem backfischigen Bewusstsein von damals hielt ich das Ganze natürlich für nichts weiter, als das Geschwafel einer alten, verwirrten Frau, welche hart an der Grenze zur Demenz stand, aber wie ich später herausfinden sollte, bewahrheiteten sich ihre Voraussichten seltsamerweise. Da ich für gewöhnlich nicht an Unglück bringende Katzen, Leitern oder ähnlichen Hokus Pokus glaube, weiß ich auch schon gar nicht mehr, weswegen ich der Frau damals überhaupt erlaubte mir die Zukunft vorherzusagen, aber ich tippe mal darauf, dass es sich dabei um pure Neugier handelte.

Mit dem Wegfallen langfristiger Partnerschaften, sowie dem Tod meiner Eltern, hörte ich auf an festen Beständigkeiten wie Geburtstagen, Jubiläen und eben auch Festlichkeiten wie Weihnachten teilzuhaben. Selbstverständlich ließ ich mich regelmäßig auf betrieblichen Weihnachtsfeiern und ähnlich halb-verpflichtenden Veranstaltungen sehen, jedoch konnte ich alldem nie besonders viel abgewinnen. Diese seltsame alte Frau hatte am Ende scheinbar doch Recht behalten und somit verbrachte ich den Vierundzwanzigsten in der Regel für mich in meinem kleinen Single-Appartment. Das mag jetzt vielleicht ziemlich trostlos klingen, allerdings habe ich es die meiste Zeit über nur selten so empfunden, da ich ja, wie gesagt, in gewisser Weise schon relativ früh auf mein Schicksal vorbereitet wurde, auch wenn ich nicht immer ernsthaft daran glauben konnte und mochte.

Mit Anfang-, Mitte Dreißig jedoch, sah die Welt noch ein wenig anders aus. Wie besessen stürzte ich mich von einer-, in die nächste Beziehung, immer auf der Suche nach etwas, was für mich wohl nie in Frage kommen würde. Selbstredend war die Enttäuschung jedes Mal groß. Mut und Lebenswille schienen mit jeder Trennung ebenso ein wenig mit herabzusinken und ich verfluchte meine Begegnung mit der Wahrsagerin, auch wenn es wahrscheinlich ohnehin nichts an der Sache geändert hätte.

Wenig später dann, war ich bereit es schlichtweg zu akzeptieren, als wenn sich von heute auf morgen ein Schalter umgelegt hätte. Wieso und warum ist da schwer zu erklären. Ich denke, es ist in etwa so, als wenn man von einer schweren Krankheit befallen wird. Zunächst wird man panisch, wendet sich nach allen Seiten und sucht nach einem Ausweg, bis einem letztendlich vollends bewusst wird, dass da keiner ist. So in etwa, könnte man das beschreiben.

Von da an lebte ich, für meine Verhältnisse, ganz normal weiter. Die Frau erwähnte ebenfalls, dass im Laufe der Jahre jegliche Empfindungen für mich zu etwas immer rätselhafterem werden sollten. Auch was das anging, sollte sie vollkommen richtig liegen. Meine Tage wurden zunehmend hohler, ich fiel in tiefen, an den Meeresgrund kettenden, traumlosen Schlaf und aß ohne jeden Appetit, aber ich lebte und ich war gesund, auch wenn mir das oft anders vorkam.

Am Heiligabend vor zwei Jahren allerdings, war das, zum ersten Mal seitdem ich mich erinnere, anders. Ich spürte eine so unglaublich Sehnsucht nach irgendjemandem, beziehungsweise irgendetwas, dass ich es kaum im Kopf aushielt und meinte, mein Herz würde zerreißen. Aber wer war schon da? Ich hatte ja keine Frau, keine Freundin, auch keine eigene Familie mehr und alle meine Bekannten waren bei ihren Angehörigen. Abgesehen davon, hätte ich sie so oder so an einem solchen Tag nicht stören wollen. Also zog ich mir Winterjacke-, Schal-, Mütze-, und Handschuhe an und verließ mein Appartment.

Vor der Haustür war es verregnet und schlammig. Ich setzte meine Füße in den Matsch-, und mich in Bewegung. Die frische Luft tat zwar gut, aber das quälende Gefühl in mir wurde davon auch nicht schwächer. So stapfte ich also weiter durch den Matsch, egal wohin, bis ich mich irgendwann vor einem kleinen, relativ alleinstehenden Haus wiederfand. Wie ich hörte, mieteten sich hier hauptsächlich Prostituierte ein und nach einem Blick auf die Klingelschilder zu urteilen, schien das auch so zu sein. Eine Weile blieb ich einfach vor dem Gebäude stehen und überlegte. Das konnte mit Sicherheit nicht das sein, was ich jetzt eigentlich brauchte, dachte ich; Ich wollte ja bloß die Anwesenheit und Gesellschaft von irgendwem genießen und nicht mit irgendjemandem schlafen. Nach kurzem hin und her drückte ich dann, entgegen meiner Gedanken, doch eine der Tasten und wartete, dass man mir öffnete.

An diesem Abend lernte ich Niramon kennen. Sie schien die Einzige zu sein, die am Vierundzwanzigsten hier war, da sich im übrigen Haus nichts zu rühren schien. Während unseres Gesprächs bestätigte sie meine Annahme. Am Weihnachtsabend arbeitete keine ihrer Kolleginnen. Die Kundschaft war unterrichtet und kam daher vorher oder aber erst an den darauf folgenden Tagen wieder. Wieso sie mich an diesem Tag herein ließ, weiß ich nicht genau. Ich ging davon aus, dass sie, entweder das Fest nicht feierte oder, ähnlich wie ich, keine näheren Verwandten hatte, zu denen sie hätte gehen können. Sei es wie es sei, wir hatten auf jeden Fall Zeit.

Ihr Zimmer war, vermutlich auf Wunsch ihrer Kunden hin, mit jeglichem stereotypischen Asia-Ramsch vollgestopft. Um die Weihnachtszeit kamen dann noch kleine, leuchtende Tannenbäumchen, rot-weiß gestreifte Zuckerstangen, sowie rotnäsige Rentiere hinzu, sprich, das perfekte Verbrechen. Trotzdem fühlte ich mich irgendwie wohl an diesem Ort und auch das beißende Gefühl in meinem Inneren nahm allmählich ab. An diesem Abend bezahlte ich sie, schlief jedoch nicht mit ihr. Später das ein oder andere Mal, jedoch nicht an diesem Abend.

Obwohl ich am Anschluss diese Form von Sehnsüchten nicht mehr gespürt habe, fragte ich sie trotzdem, ob ich, für den Fall, dass sie noch hier arbeiten würde, im nächsten Jahr wieder zu ihr kommen dürfte. Sie willigte ein, sagte, dass ich gerne jedes Weihnachten mit ihr verbringen könnte und so kommt es, dass ich auch heute wieder hier bin.

Ich kann mich nur schwer entsinnen, wann es das letzte Mal an Weihnachten geschneit hätte. Für jemanden aus tropischen Gefilden muss das wohl fast mit einer Landung auf einem anderen Planeten gleichzusetzen sein. Im Gegenzug stelle ich mir vor, wie es wohl wäre, aus einem Flugzeug zu steigen und plötzlich mit einer Luftfeuchtigkeit von schätzungsweise achtzig Prozent zu kämpfen. Beim bloßen Gedanken daran wird mir schwindelig.

Ich stehe auf Niramons Balkon, klopfe mir eine Lucky Strike aus der Schachtel und beginne zu rauchen. Feine Schneeflöckchen wehen in Richtung meines Gesichts, wo einige von ihnen haften bleiben; Eins davon auf meiner Nasenspitze.

Jetzt gesellt sie sich zu mir.

„Alles weiß! Sooo beautiful!“, sagt sie.

„Ja, wirklich schön“, murmle ich, für sie wahrscheinlich kaum hörbar, in mich hinein. Es ist tatsächlich wunderschön, das kann selbst ich erkennen.

Die Heuchelei (Damballah)

Weihnachten, ein Heuchelfest.

Der Braten schmort im Ofen,
die Kinder putzen sich fein raus,
Kekse sind gebacken,
alles ist ein Augenschmaus.

Die Idylle ist perfekt studiert,
heile Familie inszeniert,
das Leben mit Punsch so schön geschlürft,
heut' sagt keiner, was ihn stört.

Alle lachen albern rum,
sehen aus so herzlich dumm.
Denn morgen ist es andersrum,
meckern, nörgeln, sei es drum.

Weihnachten, ach wie ich dich hass',
dieser Brauch beißt nie ins Gras,
denn der Konsum hat schon die Macht,
die willenlos uns alle macht.

Die Heuchelei, einmal im Jahr,
ist, seit es Karstadt gibt, noch schlimmer.
Denn nun kann man ja alles haben,
egal ob Puppe, Auto, Kinderwagen.

Nein, ich sprech nicht im Verdruss,
weiß jedoch, dass dies ein Ende haben muss.
Kann sich keiner je entsinnen,
wie es ist, die Lieb' zu kennen?

Weihnachten war einst ihr Fest,
hielt man sich im Arm so lang,
keiner je mit Müßiggang,
doch der Konsum gab diesem Brauch den Rest.

Nun bleibt Weihnachten ein Heuchelfest.

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Hörbuch

Über den Autor

PhanThomas
Ich bin PhanThomas, aber Leute, die mich kennen, dürfen mich auch gern Thomas nennen. Oder ach, nennt mich, wie ihr wollt. Denn ich bin ja ein flexibles Persönchen. Sowohl in dem, was ich darzustellen versuche, als auch in dem, was ich schreibe. Ich bin unheimlich egozentrisch und beginne Sätze daher gern mit mir selbst. Ich bin eine kreative Natur, die immer das Gefühl hat, leicht über den Dingen zu schweben - und das ganz ohne Drogen. Man trifft mich stets mit einem lachenden und einem weinenden Auge an. Das scheint auf manche Menschen dermaßen gruselig zu wirken, dass die Plätze in der Bahn neben mir grundsätzlich frei bleiben. Und nein, ich stinke nicht, sondern bin ganz bestimmt sehr wohlriechend. Wer herausfinden will, ob er mich riechen kann, der darf sich gern mit mir anlegen. ich beiße nur sporadisch, bin hin und wieder sogar freundlich, und ganz selten entwischt mir doch mal so etwas ähnliches wie ein Lob. Nun denn, genug zu mir. Oder etwa nicht? Dann wühlt noch etwas in meinen Texten hier. Die sind, äh, toll. Und so.

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PhanThomas Re: Re: Re: -
Zitat: (Original von DrFuManChu am 27.12.2010 - 12:35 Uhr)
Zitat: (Original von PhanThomas am 27.12.2010 - 12:20 Uhr)
Zitat: (Original von Mukussu am 27.12.2010 - 11:27 Uhr) Teilweise recht unterhaltsam, aber teilweise eher schwierig zu lesen.
Die Idee einer solchen Geschichtensammlung finde ich sehr gut,
wäre auf jeden fall noch ausbaufähig.

Hallo Mukussu,

japp, ist ja immer so, wenn mehrere grundsätzlich verschiedene Leute mitwerkeln. Mir persönlich geht's auch eher darum, immer mal ein wenig Leben in die Bude hier zu bringen, und ich freu mich dann auch über jeden, der mitmacht. Sicher ist das ganze Ding noch ausbaufähig, soll heißen, nicht perfekt, aber es sind unterhaltsame Beiträge dabei, und beim nächsten Mal darfst du dann liebend gern die Feder schwingen und mitmachen. Geplant ist, dass wir als nächstes dem Osterhasen ans Eingemachte gehen. ;-)

Liebe Grüße und danke schön fürs Reinlesen
Thomas


... Da bist du aber schwer versessen drauf. Was hat dir der arme Osterhase denn nur getan?!?

Hhi, nix, nix. :-D Aber der bietet halt so unendlich viele Möglichkeiten. ;-)
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: -
Zitat: (Original von Mukussu am 27.12.2010 - 11:27 Uhr) Teilweise recht unterhaltsam, aber teilweise eher schwierig zu lesen.
Die Idee einer solchen Geschichtensammlung finde ich sehr gut,
wäre auf jeden fall noch ausbaufähig.

Hallo Mukussu,

japp, ist ja immer so, wenn mehrere grundsätzlich verschiedene Leute mitwerkeln. Mir persönlich geht's auch eher darum, immer mal ein wenig Leben in die Bude hier zu bringen, und ich freu mich dann auch über jeden, der mitmacht. Sicher ist das ganze Ding noch ausbaufähig, soll heißen, nicht perfekt, aber es sind unterhaltsame Beiträge dabei, und beim nächsten Mal darfst du dann liebend gern die Feder schwingen und mitmachen. Geplant ist, dass wir als nächstes dem Osterhasen ans Eingemachte gehen. ;-)

Liebe Grüße und danke schön fürs Reinlesen
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
Mukussu Teilweise recht unterhaltsam, aber teilweise eher schwierig zu lesen.
Die Idee einer solchen Geschichtensammlung finde ich sehr gut,
wäre auf jeden fall noch ausbaufähig.
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: Wann, wenn nicht heute -
Zitat: (Original von hanni86 am 24.12.2010 - 21:42 Uhr) kommentieren? Hihi.

Ein hervorragendes Stückchen, in der Tat! Da kannst du sehr stolz auf dich sein, edler Thomas, Sammler und Verwalter allerlei Geschichten!
Hab ich sehr gern gelesen, wenn auch zugegebenermaßen nicht jetzt diesen Augenblick, sondern stückchenweise aber das sollte wohl, öh, erlaubt sein. Japp.

Liebste Grüße aus dem ab morgen weihnachtlichen Österreich (heute regnets),
Hanni

Hallo Hanni,

japp, terminlich passend kommentiert, quasi. :-) Danke schön jedenfalls im Namen aller, die mitgemacht haben und derer, die mitmachen wollten, jedoch nicht so recht fertig wurden, hihi. Da der Spaß aber sicherlich im nächsten Jahr 'ne Fortsetzung bekommt (wenn wir quasi alle schon alt sind), ist das halb so wild, und dann hast du quasi schon mal einen Startvorteil. :-)

Liebste Grüße aus Premnitz (wo's schneit wie die Hölle!)
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
hanni86 Wann, wenn nicht heute - kommentieren? Hihi.

Ein hervorragendes Stückchen, in der Tat! Da kannst du sehr stolz auf dich sein, edler Thomas, Sammler und Verwalter allerlei Geschichten!
Hab ich sehr gern gelesen, wenn auch zugegebenermaßen nicht jetzt diesen Augenblick, sondern stückchenweise aber das sollte wohl, öh, erlaubt sein. Japp.

Liebste Grüße aus dem ab morgen weihnachtlichen Österreich (heute regnets),
Hanni
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: Re: Re: -
Zitat: (Original von Damballah am 24.12.2010 - 13:42 Uhr)
Zitat: (Original von PhanThomas am 24.12.2010 - 13:35 Uhr)
Zitat: (Original von Damballah am 24.12.2010 - 13:11 Uhr) Ich würde bitten, meinen Text durch das Gedicht zu ersetzen Thomas bitee =)
Schöne Sammlung =)
Grüßle Dambi

Hallo Carmen,

danke. :-) Kann ich machen. Ganz ersetzen oder das Gedicht hinzufügen? Kannst du dir aussuchen. Und welches Gedicht überhaupt?

lg
Thomas


Das auf seite 73...Kannst du aussuchen...also es hinzufügen oder das andere Löschen..finde persönlich das Gedicht passender deshalb !

LG
Dambi

So, sollte erledigt sein. :-)
Vor langer Zeit - Antworten
Damballah Re: Re: -
Zitat: (Original von PhanThomas am 24.12.2010 - 13:35 Uhr)
Zitat: (Original von Damballah am 24.12.2010 - 13:11 Uhr) Ich würde bitten, meinen Text durch das Gedicht zu ersetzen Thomas bitee =)
Schöne Sammlung =)
Grüßle Dambi

Hallo Carmen,

danke. :-) Kann ich machen. Ganz ersetzen oder das Gedicht hinzufügen? Kannst du dir aussuchen. Und welches Gedicht überhaupt?

lg
Thomas


Das auf seite 73...Kannst du aussuchen...also es hinzufügen oder das andere Löschen..finde persönlich das Gedicht passender deshalb !

LG
Dambi
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: -
Zitat: (Original von Damballah am 24.12.2010 - 13:11 Uhr) Ich würde bitten, meinen Text durch das Gedicht zu ersetzen Thomas bitee =)
Schöne Sammlung =)
Grüßle Dambi

Hallo Carmen,

danke. :-) Kann ich machen. Ganz ersetzen oder das Gedicht hinzufügen? Kannst du dir aussuchen. Und welches Gedicht überhaupt?

lg
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
Damballah Ich würde bitten, meinen Text durch das Gedicht zu ersetzen Thomas bitee =)
Schöne Sammlung =)
Grüßle Dambi
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