Beschreibung
Hörbuch zum Advent
Musik: celtic woman (Ave Maria von Franz Schubert)
http://www.youtube.com/watch?v=ZmlQSxK3J6o
Bild: http://www.klassewasser.de/content/language1/html/2558.php
Gemächlich schlendere ich durchs Dorf. Es ist eiskalt. Die Mütze habe ich weit ins Gesicht gezogen, die Hände stecken in den Manteltaschen und mein Hals wird von einem dicken Wollschal gewärmt. Unter einer spärlich leuchtenden Straßenlaterne bleibe ich stehen und schaue nach oben in die Schneeflocken, die vom Himmel tanzen. Lautlos rieseln sie herunter, treffen meine Wangen, die Augen, den Mund. Eine liebkost ganz sanft meine Nasenspitze.
Es ist eine Berührung der besonderen Art, die wundersam himmlische Energie durch den Körper fließen lässt. Harmonische Kräfte wirken auf mich ein, sie strahlen hinaus bis in die äußersten Finger- und Zehenspitzen.
Mir ist, als würde jemand die Stöpsel aus meinen Ohren ziehen. Plötzlich kann ich die Schneeflockenmelodie hören, Klänge von unbeschreiblicher Schönheit, fein und klar.
Dann werden die Balken vor meinen Augen weggezogen. Die Flocken funkeln wie Diamanten, blitzen, strahlen und vereinen sich zu einem Bild. Meine Mutter lächelt mir entgegen und mein Vater zwinkert mir zu. Gemeinsam mit vielen anderen Menschen und Tieren sind sie sehr beschäftigt. Es scheint, sie stecken mitten in den Vorbereitungen für ein großes Fest. Beeindruckend, mit wie viel Liebe alle miteinander umgehen, ohne jegliche Hektik. So viel Freude begegnet mir und ganz deutlich spüre ich, wie sich Antar unser Hund an meine Beine schmiegt. Wedelnd steht er da und guckt mich mit seinen treuen Augen an. Dann setzt sich Hansi, der Kanarienvogel auf meine Schulter und trillert aus voller Kehle. Flocki, unsere Katze läuft auf mich zu, ihr Schnurren dringt mitten in mein Herz. He, da sind ja auch all die andern Katzen: Susi, Tigerle, Minor, Minusch, Bauz, Steinbeisser und Gryzzli. Auch Sultan der Hengst, Schanette, die weiße Stute und Astor ihr gemeinsamer Sohn. Unglaublich, all meine Freunde sind da – die Lieben, um die ich so sehr geweint hatte.
Mit dem Ave Maria von Franz Schubert zerfällt das Bild nach und nach wieder in Schneeflocken. Doch die Energie in meinem Körper ist geblieben. Um mich herum ist alles wieder still. Verwundert schüttle ich den Kopf und ein Lächeln husch über mein Gesicht. Was war das nur? Was wollten die mir sagen?
Klar doch, bald ist Weihnachten! – Ich soll den Alltagsballast schleunigst loslassen und mich aufmachen, das Fest vorzubereiten…
Ein Stückchen von dem, was denen da oben vergönnt ist, wird doch auch uns hier unten gewährt sein. Komm, wirf auch Du alle Lasten ab, mach mit – und es wird das schönste Weihnachtsfest, das wir je gefeiert haben!