Romane & Erzählungen
Die Weihnachtspyramide

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"Die Weihnachtspyramide"
Veröffentlicht am 29. November 2010, 10 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Mein Name ist Anteus Freerks geboren am 02.09.1953 in Ostfriesland, wo ich auch heute noch wohne. Ich sammle seit 1999 Sprüche Zitate und Aphorismen. Seit 2001 schreibe ich selber Sprüche, Gedichte, Geschichten und so weiter. Zuerst möchte ich hier erst einmal etwas über meine Person erzählen, um besser da zustellen, weshalb ich überhaupt auf die Idee gekommen bin, zu schreiben. Ich wurde im Jahre 1977 in meiner jetzigen ...
Die Weihnachtspyramide

Die Weihnachtspyramide

Beschreibung

Ich habe diese Geschichte neu eingestellt! Hiemit möchte ich mich Bei *Weimarena * Margit Lenhardt für ihre Unterstützung bedanken. Mit dieser Geschichte möchte ich mich bei meinen Eltern bedanken, für die Liebe die sie uns Kinder und unsere Kinder gegeben haben. Anteus im Dezember 2010

Die Weihnachtspyramide

 

Meine Schwester Jutta und mein Schwager haben  in den siebziger Jahren auf dem Grundstück meiner Eltern, genau neben unser Elternhaus, gebaut.

Damals arbeitete sie bei Plazza, einer Kaufhauskette, die es heute so nicht mehr gibt.

Denn irgendwann  war diese große Firma leider insolvent.

 

Ein paar Jahre später, kurz nach Weihnachten, kam meine Schwester  von der Arbeit nach Hause. Mit einer riesigen Einkaufstüte ging sie zu meinen Eltern und  übergab ihnen eine Weihnachtspyramide. Sie sagte zu den Eltern, dass ihre Geschäftsleitung alle Waren, die vom Weihnachtsgeschäft nicht verkauft worden sind, zu niedrigen Preisen den Mitarbeitern zum Verkauf angeboten hat. Und diese schöne Weihnachtspyramide hätte sie für fünf DM  bekommen. Ich glaube, zu der damaligen Zeit war so eine Pyramide kurz vor Weihnachten um ein vielfaches teurer. Mindestens dreißig bis vierzig DM musste man für so eine Pyramide bezahlen. Und da mein Vater sich immer so für das Weihnachtsfest begeisterte, es liebte, den Weihnachtsbaum zu schmücken und sich auch für alles, was mit Weihnachten zu tun hat, begeistern konnte, wolle sie unseren Eltern diese schöne Weihnachtspyramide schenken.  Meine Eltern haben sich sehr gefreut und für meinen Vater war es, obwohl das Weihnachtsfest erst ein paar Wochen zurück lag, schon wieder wie Weihnachten.

Sie stellten die Pyramide schön sorgfältig verpackt und auf den Dachboden zu der anderen Weihnachtsdekoration.

 

Und jedes Jahr kurz vor dem 1. Advent holte mein Vater  die Weihnachtspyramide und die anderen Sachen zum Dekorieren vom Dachboden. Ich glaube, von allem, was in der Adventszeit zur Dekoration aufgestellt wurde, hat mein Vater sich am meisten für die Pyramide begeistern können, denn sie war auch wunderschön mit den Engelsfiguren und den schönen Kerzenhaltern. Kaum hatte er zwei oder drei Kerzen angezündet, drehten sich die Figuren im Kreise, bei jeder weiteren Kerze, die Vater anzündete, wurden sie immer schneller. Es lief Jahr für Jahr, wie von selber, immer ohne Schwierigkeiten.

Doch dann kam das Jahr 1992, meine Schwester war zu der Zeit hochschwanger.

Wie jedes Jahr vor dem 1.Advent holte unser Vater die Pyramide vom Dachboden und baute sie auf, er zündete die Kerzen an, doch was war das? Die Pyramide drehte sich nicht. Er hat alles Mögliche versucht, dort, wo die Teile sich eigentlich drehen müssten, schmierte er sogar noch Öl hin.

Doch ganz egal, was er auch unternahm, die Pyramide drehte sich nicht.

 

Am nächsten Tag, ich war zum Einkaufen gefahren, sah ich, dass Vaters Auto auch beim Supermarkt stand. Ich habe meine Eltern dort allerdings nicht gesehen, da ich dort im Baumarkt war, meine Eltern aber Lebensmittel eingekauft hatten.

Ich fuhr zurück nach Hause. Als ich die Tür öffnete, kam meine Frau mir entgegen und sagte, „ Du musst sofort zum Einkaufsmarkt, die haben gerade angerufen, irgendetwas ist mit Vater passiert!“ Ich bin sofort zurück. Als ich dort ankam, lag mein Vater mitten im Laden auf dem Fußboden und es standen einige um ihn herum und kümmerten sich besorg um ihn.

Auch ich war, wie meine Mutter, voller Sorge  um meinen lieben Vater, ihn dort so liegen zu sehen, tat uns im Herzen weh.

 

Vater sah mich an und sagte, „Schön mein Junge, dass du hier bist. Kümmere dich immer gut um deine Mutter, versprich mir das!“  Ich erwiderte, „So musst du nicht reden, werde  nur schnell wieder gesund, denn wir brauchen dich!“

Er aber sagte fordernd, „Versprich es mir!“ Ich versprach ihm, dass ich mich um unsere Mutter immer kümmern werde. Er wurde ins Krankenhaus eingeliefert, dort stellte man fest, dass eine Ader im Bauch geplatzt war und er innerlich verbluten würde. Er wurde gleich in eine andere Klinik überwiesen, die für diese Krankheit spezialisiert war. Hier wurde er sofort operiert, dann ins künstliche Koma versetzt. Man machte uns Hoffnung, dass er wieder gesund würde, oder vielleicht wollten wir es damals auch nur glauben, dass er es überstehen würde. Es folgten viele Operationen. Doch es ging immer weiter bergab mit ihm. Dann am 8.12. 1992 wurde sein viertes Enkelkind geboren und mein Vater war ein paar Tage später aus dem Koma erwacht, und meine Mutter konnte ihm erzählen, dass meine Schwester eine kleine Tochter geboren hatte. Kurze Zeit später aber lag er wieder im Koma und  nach 7 Wochen Krankenhausaufenthalt starb unser lieber Vater am 08.01. 1993.

Für uns war es, als würde die Welt untergehen. Unser Vater und Opa, der immer für uns da war, wenn wir mal feierten, der uns mitten in der Nacht wieder abgeholt hatte oder unsere Kinder von der Schule heimholte oder hin gebracht hatte, wenn es stark regnete, stürmte oder schneite, er würde nie mehr unter uns sein! Besonders schlimm war es aber für unsere Mutter, meine Eltern waren ein Musterehepaar. Es gab natürlich wie in jeder anderen Ehe auch mal einen Streit, doch die Versöhnung folgte darauf immer sehr schnell. Kurz gesagt, meine Eltern haben sich sehr geliebt.

 

Auch heute denken wir noch sehr oft an Vater und erinnern uns gerne an ihn, besonders, wenn wir alle zusammen Weihnachten feiern, werden Erinnerungen wach.

Die Weihnachtspyramide hat meine Mutter die ersten Jahre immer auf dem Dachboden gelassen. Sie sagte, die brauche ich ja erst gar nicht herunter schleppen, denn die funktioniert ja doch nicht. Doch ein paar Jahre später, in der Adventszeit, hat sie sie dann doch wieder aufgestellt. Meine Mutter dachte bei sich, die Figuren werden sich bestimmt nicht drehen, doch, als sie die ersten zwei Kerzen anzündete, drehte sich die Pyramide wie von selbst und bei jeder weiteren Kerze wurde sie immer schneller.

Seitdem erinnert uns diese Pyramide immer sehr stark an unseren lieben Vater.

Ich habe das Gefühl, als wäre es damals ein Zeichen gewesen, als diese Pyramide, kurz vor dem Tod unseres lieben Vaters, stehen geblieben ist. Und immer dann, wenn sich diese Pyramide bewegt, erinnern wir uns an unseren lieben Vater und wir sind dankbar für die Zeit, die er für uns da war.

 

 

von Anteus Freerks 

 

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Über den Autor

anteus
Mein Name ist Anteus Freerks
geboren am 02.09.1953 in Ostfriesland, wo ich auch heute noch wohne.
Ich sammle seit 1999 Sprüche Zitate und Aphorismen.
Seit 2001 schreibe ich selber Sprüche, Gedichte, Geschichten und so weiter.
Zuerst möchte ich hier erst einmal etwas über meine Person erzählen, um besser da zustellen, weshalb
ich überhaupt auf die Idee gekommen bin, zu schreiben. Ich wurde im Jahre 1977 in meiner jetzigen Firma, in Emden, in der Autoindustrie eingestellt und hätte zu dem damaligen Zeitpunkt niemals damit gerechnet, dass ich später einmal eine Tätigkeit ausführen werde bei der ich mich entfalten kann und die mir, trotz aller Aufregung und Stress Spass machen würde.
Ich möchte mit meinen Geschichten; Gedichte und Sonstiges zur Unterhaltung, aber auch zum Nachdenken beitragen. Ich hoffe, dass es gefällt und freue mich über ehrliche Meinungen, Kommentare, ob positiv oder auch negativ!

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anteus Re: Deine Geschichte -
Zitat: (Original von Gerbera am 20.12.2011 - 06:50 Uhr) berührt mich sehr. Es war bestimmt ein Zeichen, das die Pyramide stehen blieb, Als meine Tochter geboren wurde , starb meine Schwiegermutter, und mein Vater starb in der Nacht als sein Enkel geboren wurde . Da war Freude und Schmerz zugleich da.

Lieber Anteus ,
ich wünsche Dir eine schönes friedliches Weihnachtsfest
LG: Helga

Liebe Helga
Ja ich denke und glaube auch das es ein Zeichen war.
Leben und Tod gehört zusammen.
Ich bin überzeugt, dass unser Leben genau vorbestimmt ist.
Ich wünsche Dir auch ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute für 2012
Anteus
Vor langer Zeit - Antworten
Gerbera Deine Geschichte - berührt mich sehr. Es war bestimmt ein Zeichen, das die Pyramide stehen blieb, Als meine Tochter geboren wurde , starb meine Schwiegermutter, und mein Vater starb in der Nacht als sein Enkel geboren wurde . Da war Freude und Schmerz zugleich da.

Lieber Anteus ,
ich wünsche Dir eine schönes friedliches Weihnachtsfest
LG: Helga
Vor langer Zeit - Antworten
gelberose Da kullern - ein paar Tränen meine Wange herunter, denn ich vermisse meinen Vati auch heute noch, und zu dieser Zeit ganz besonders.
Hast Du sehr gefühlvoll geschrieben....super.

liebe Grüße Netti
Vor langer Zeit - Antworten
anteus Re: -
Zitat: (Original von Forseti am 15.12.2010 - 11:08 Uhr) Eine doch traurige Geschichte....so wunderschön erzählt, dass man die Liebe zu deinem Vater spüren kann!!

LG Marianne

Hallo Marianne

Ja Ich liebte mein Vater sehr und denke auch jetzt noch sehr oft an ihm und bin dankbar für jeden Tag die ich mit ihm zusammen sein durfte.
Dir noch einen schönen Mittwochabend
Anteus
Vor langer Zeit - Antworten
anteus Re: Liebevolle Erinnerung... -
Zitat: (Original von Weimarena am 10.12.2010 - 22:12 Uhr) Diese Geschichte ist eine realistisch erzählte, anrührende,
die unter die Haut geht...
Das Schönste daran ist die liebevolle Erinnerung,
die du an deinen Vater damit offenbarst und für immer in dir trägst
und die du an deine Leser weiterreichst!

Ganz liebe Grüße
von Margit

Danke liebe Margit
Mein Vater war ein ganz besonderer liebenswerter Mensch, erinnere mich gerne an ihm.
Liebe Grüße
Anteus
Vor langer Zeit - Antworten
anteus Re: -
Zitat: (Original von MarianneK am 06.12.2010 - 14:04 Uhr) Ach Anteus,

beim Lesen wurden meine Augen feucht, denn es ist eine traurige und doch sehr schöne Erinnerung an deinen Vater,

Grüß dich ganz lieb
Marianne


Ja liebe Marianne so ist es!
Eine sehr traurige Geschichte und doch auch eine schöne Erinnerung.
Ich danke Dir von Herzen
Dein
Anteus
Vor langer Zeit - Antworten
MarianneK Ach Anteus,

beim Lesen wurden meine Augen feucht, denn es ist eine traurige und doch sehr schöne Erinnerung an deinen Vater,

Grüß dich ganz lieb
Marianne
Vor langer Zeit - Antworten
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